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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.03.1921
- Strukturtyp
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- 1921-03-18
- Erscheinungsdatum
- 18.03.1921
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. ^1: 65, 18. März 1921. ohne jede gesetzliche Regelung ist. hinter dem keinerlei Exekutive steht, in ganz kurzer Zeit wieder zerbröckeln mutz, und das; dar Chaos, das daun entsteht, weit größer sein wird als das, das wir heute zu beklagen haben. Wir sind überzeugt, daß eine solche Regelung nur dann standhallen und von Dauer sein kann, wenn heute der deutsche Verlag in seiner Gesamtheit, wenn die Deutsche Buchhändlergilde und wenn die Spttzenorgani- sation des Börsenvereins sagen: hier ist «in gesundes, kaufmän nisch und rechtlich unanfechtbares Abkommen, dem wir jetzt mit voller Überzeugung zustimmen können und dem wir mit allen unseren Machimtiteln den Schutz gewähren wollen. (Bravo!) Meine Herren, die Deutsche Buchhändlergilde versichert Ihnen, daß in dem Augenblick, wo der deutsche Verleger rmd insbesondere der deutsche wissenschaftliche Verlag einem Ab kommen zusttmmt, wie es uns cus wun;chenswerr vorschwebi, das deutsche Sortiment von Memel bis Lörrach mit aller Energie sich dafür einsetzen wird, daß dieses Abkomnien auch gehalten wird, daß Überbietungen des Preises, Unterbietungen und der gleichen nicht mehr Vorkommen werden, wie wir sie heute zu beklagen haben, und der Vorstand der Deutschen Buchhändler- gildc setzt sich mit all seiner Autorität dafür ein. Der Ansicht, die ich soeben geäußert habe, ist die heutige Vormittagsversammlung der Deutschen Buchhändlergilde voll- mhaltlich beigeireien, und ich erlaube mir, Ihnen die Ent schließung zu verlesen, die die Deutsche Buchhändlergilde heute vormittag einstimmig gefaßt hat: ' Die außerordentliche Versammlung der Deutschen Buch- händlergilde am 12. Februar 1921 in Leipzig hält eine Lösung der gegenwärtigen Krise im deutschen Buchhandel durch Son derabmachungen einzelner Firmen des Verlags mit solchen des Sortiments nicht für erreichbar. Sie hält die Möglichkeit einer Rückkehr zum festen Ladenpreise und damit eines dauernden Friedens im Gefamtbuchhandel nur dann für gegeben, wenn zum mindesten dem Teile des Sortiments, der für den Ver lag in seiner Gesamtheit als wertvolles und erhaltenswertes Vertriebsmittel zu gelten hat, ein angemessener Ersatz für den Wegfall oder die Verkürzung der Zuschläge zum Ladenpreise durch Verbesserung der Bezugsbedingungen geboten wird. ! Die außerordentliche Versammlung der Deutschen Buch händlergilde betrachtet alle Sonderabmachungen einzelner Fir men, die auf Kosten und zum Schaden der Mehrheit des Sorti-! ments getroffen werden und den Satzungen und Ordnungen des Börsenvcreins zuwiderlaufen, als gegen die Interessen des Gesamtbuchhandels und das Ansehen des deutschen Buch handels verstoßend. Sie erwartet, daß Mitglieder der Deut schen Buchhändlergilde, die solche Abmachungen bereits unter zeichnet haben sollten, ihre Unterschrift zurückziehen und sich vollkommen an die satzungsgemäßen Beschlüsse der Hauptver sammlung des Börsenvereins halten. (Sehr richtig!) In Verfolg dieser Entschließung, die, wie ich schon sagte,! Wohl einstimmig gefaßt worden ist — wir haben, um niemanden! bloßzustellen, von der Gegenprobe abgesehen . ist folgendes beschlossen worden: Die Unterzeichneten wissenschaftlichen Sortimenter - von den anwesenden 139 haben etwa 129 unterzeichnet - schließen sich zu einer Arbeitsgemeinschaft des wis- sensch östlichen Sortiments zusammen. Diese Ver einigung wird ihre Tätigkeit nur im Rahmen der Deutschen Buchhändlergilde ausllben und keine Beschlüsse ohne Zustim mung des Vorstandes der Deutschen Buchhändlergilde fassen.! Zur Unterstützung des Vorstandes wird ein Beirat von drei wissenschaftlichen Sortimentern gewählt, die gemeinsam mit dem Vorstande Verhandlungen mit dem wissenschaftlichen Verlage führen sollen. Alle Unterzeichneten verpflichten sich, etwaige Unterschriften unter Sonderabmachuugen mit wisserr- schaftlichen Verlegern rinvcrzüglich zurückzuziehen und neue nicht mehr zu tätigen. Meine Herren, ich betone nochmals, daß von 139 anwesenden wissenschaftlichen Sortimentern ca. 129 diese Verpflichtung un terschrieben haben. Damit ist, wie ich glaube hervorhcben zu dürfen, jede Möglichkeit zu Sonderabmachungen des wissenschast- 33« riehen Verlages mit dem wissenschaftlichen Sortiment entfallen, und diese Sonderabmachungen werden, wenn sie nicht mehr mög lich sind, ersetzt werden müssen und bei gutem Willen ersetzt werden können durch Vereinbarungen zwischen den Organi sationen. Diese Vereinbarungen zwischen den Organisationen sind aber leicht möglich. Meine Herren, Sie werden kein so schweres Arbeiten mit uns haben, wenn wir uns heute an den Verhandlungstisch setzen und nach den Wegen suchen, wie wir aus diesem Dilemma herauskommen. Entgegen den Anschauungen, oder ich will lieber sagen, bisherigen Anschauungen eines Teiles des Wissenschaft, lichcn Verlages glauben wir und hat die heute morgen stattge- fundene außerordentliche Versammlung der Gilde geglaubt dafür . einlreten zu müssen, daß «ine Regelung der ganzen Frage nur ! im Rahmen einer Ordnung, einer satzungsgemätzen Ordnung, ! sei es des Börsenvereins oder sei es einer andern Organisation, möglich ist. Da wir aber eine andere Organisation noch mcht besitzen, die an die Stelle des Krönerschen Werkes treten kann und die von vornherein arbeitsfähig ist, bleibt uns unseres Er achtens nichts weiter übrig, als auch die neuen Abmachungen in Form einer Ordnung des Börsenvereins zu tätigen. Meine Herren, ich weiß, daß Sie nach Weimar glauben, Ord nungen überhaupt nicht mehr annehmen zu sollen; Sie wollen ! sich frei ausleben, Sie wollen jeder tun und lassen, was Sie , wünschen. Meine Herren, das geht nicht. Auch wir dürfen das ! nicht. Auch wir sind Kaufleute wie Sie; auch wir möchten in ! manchen Fällen ein Buch, das wir zu einem bestimmten Preise ' nicht verkaufen können, unter dem Preise oder unter anderen Bedingungen verkaufen, als Sie das vorschreiben. Aber wir fügen uns in unseren Einzelbetrieben der Gesamtheit; wir fügen uns den Interessen des gesamten deutschen Buchhandels und der kulturellen Kreise, denen der deutsche Buchhandel ja doch nahe- sicht. Bevor Sie also in der Lage sind, uns die Organisation hinzustellen, die nun fähig ist, das zu ersetzen, was wir im Börsenverein haben, sind wir nicht in der Lage, einzusehen, wie ein weiteres Arbeiten möglich sein soll. Mit losen Abmachungen kommen wir nicht weiter; lose Abmachungen lehnt das Sorti ment ab, und es wird sie auch in Zukunft ablehnen. Wir werden ^ uns also über diesen Pimkt heute und morgen in erster Linie zu unterhalten haben. Die Notstandsordnung in der Form, wie sie Ihnen borliegt, ist eine Übergangsordnung; sie kann jeden Tag in demselben Matze abgebaut werden, wie der wissenschaftliche oder der schön- wissenschaftlich« Verlag oder einzelne Gruppen oder auch ein zelne Verleger uns entgegenkommen. Werden die Rabattsätze, die wir zu unscrm Lebensunterhalt und zur Fortführung unserer Geschäfte im Interesse der Allgemeinheit, auch in Ihrem In teresse, meine Herren Verleger, notwendig haben, erreicht, dann entfällt der Teuerungszuschlag, und Sie haben das, was Sie wollen: Sie haben wieder die freie Verfügung. Sie haben den von Ihnen bestimmten Ladenpreis, und wir versprechen Ihnen erneut, daß wir mit Ihnen zusammen diesen Ladenpreis schützen wollen. Werden die Rabattsätze nicht erfüllt, dann müssen Sie uns gestatten, auch in Zukunft Aufschläge zu nehmen. Meine Herren, wir dürfen nicht sehenden Auges in unser Verderben hineinlaufen. Wir sind viel zu gute Kaufleute ge- worden, als daß wir heute auf den Wink einer noch so mächtigen Verlagsgruppe jetzt einfach im Kreuz und in den Beinen zu sammenknicken und sagen: Wenn der Verlag nicht will, dann können wir nicht. Meine Herren, wir sind heute nicht so schwach, wie wir es vor zehn Jahren gewesen sind; wir sind in den letzten Jahren geschäftlich erstarkt, und das wissen Sie. Und auf der andern Seite, meine Herren, sind Sie heut« nicht so stark, wie Sie vor zehn Jahren gewesen sind; Sie sind wirt schaftlich geschwächt. (Oho! und Heiterkeit bei den Verlegern.) Wir wissen ganz genau, daß Sie einen schnellen Umsatz mit uns brauchen; wir wissen ganz genau, daß Sie das notwendig haben und daß Sie die Barumsätze mit uns zu schätzen wissen. Wir müssen den Weg finden, gerade in diesen wirtschaftlich schwierigen Zeiten Zusammenarbeiten zu können. Wir glauben also, daß Verlag und Sortiment Wohl in der Lage sind, sich auf dem Boden unserer Ordnung zusammen;»-
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