Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.04.1921
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1921-04-12
- Erscheinungsdatum
- 12.04.1921
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19210412
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192104127
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19210412
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1921
- Monat1921-04
- Tag1921-04-12
- Monat1921-04
- Jahr1921
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Lrjcheint werktägUch. Dezugspreio im Mltgliedsbeitrag in- N Amfang einer Seite 3S0 viergefpalteoe -petilzeiien. Mit- . sz begriffen, weitere Stücke zum eigenen Gebrauch frei N glieberpreis: die Seile-Pf..'/, S.250M..',26.130M.. ' . » Gejchäftsftelle oder postuberweisung innerhalb Deutsch-N i^seite05 M. Aichtmitgliede lands 100 M. halbjährlich. Für Nlchtmitglieder jedes N'/. 6. 750 M..'4 6. 400 M.. 1/« S. 2Ö5 M. Stellengefuchc: I« Stück 200 M. halbjährlich. Für Kreuzbandbezug sind die U 40 Pf. die Seile. Auf alle Preise werden 25°/» Teuer.-Sujchl. Nr. 81 <R. 84>. Leipzig, Dienstag den 12. April 1921. 88. Jahrgang. Redaktioneller Teil. Geschäftsbericht des Vorstandes des Vörseuvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig über das Vereinsjahr 1920/1921 Zu erstatten in der Lauptvcrsammlung des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig am Sonntag Kantate, dem 24. April 1921. Die Sorge um den Ausgang der Krisis, die unsere Wirtschaft erschüttert, lastet noch immer lähmend auf unserem Volke. Be wegt aber in solchen Schicksalsstunden die bange Frage alle Ge müter, wohin die von unseren Feinden theoretisch geschickt be kämpfte, in der Praxis aber befolgte Politik rechtswidriger Ge walt in Zukunft führen soll, so fällt es schwer, den Bück nach rückwärts auf Vergangenes zu richten. Es sei daher nur in groben Umrissen «in Bild über das an Kämpfen und Sorgen reiche Geschäftsjahr entworfen. Das Symptom der gegenwärtigen Weltwirtschaft, nämlich die Unmöglichkeit, zwischen Waren- und Absahhungcr eine Brücke zu finden, gab auch unserer gesamten Volkswirtschaft und dem Buchhandel im besonderen sein Gepräge. Wie im Großen auf der einen Seite die vielfach überfüllten Lager im Warenhandel vergeblich der Käufer harren, auf der andern Seite die darbenden Völker außerstande sind, von diesem Überfluß ihren notwendigsten Bedarf zu decken, so hat auch der deutsche Buchhandel eine be trächtliche Zahl innerlich wertvoller Ware im wirtschaftlichen Sinne hergestellt und angeboten, ohne daß es weitesten Volks- kreisen möglich war, ihren unverkennbaren Hunger nach Bil dungsstoff zu stillen. Denn während die Bücherpreise trotz aller Bemühungen des Buchhandels, sie auf dem denkbar niedrigsten Preisstande zu halten, eine dauernde Steigerung aufweisen, sinkt die Kaufkraft eines großen Teiles des am Buche bis her besonders inieressterlen Publikums fast in demselben Verhältnis. Wenn sich auch die düsteren Prophezeiungen, die auf diesem Mißverhältnis von Preishöhe und Kaufkraft be ruhen, noch nicht im vollen Umfange erfüllt haben, so muß doch seinen gewaltigen Gefahren Rechnung getragen und vom Staat beansprucht werden, daß er die ohnehin existenzbedrohende Be lastungsprobe des Buchhandels nicht durch gesetzliches Eingreifen noch erdrückender gestaltet. Leider deuten einige Anzeichen darauf hin, daß man in dem Glauben, zwischen kulturellen und buchhändlerischen Interessen grundsätzlich unterscheiden zu können, diejenigen des Buchhandels geflissentlich hintansetzt. So sind die Bestrebungen, die auf eine Rechtschreiblmgs-»Resorm« abzielen, noch immer nicht aufge geben worden, obwohl es in der jetzigen Zeit geradezu als un verantwortliche Kurzsichtigkeit bezeichnet werden müßte, wenn die wenigen noch vorhandenen realen Werte durch diese Sieform- wut künstlich zerstört werden sollten. Die Konsequenzen einer sol- chen Umgestaltung unserer Rechtschreibung, auch wenn sie sich in den bescheidensten Grenzen hält, sind so außerordentlich wert- tragend, daß hier unter keinen Umständen lediglich spezialwissen- schafiliche Gesichtspunkte den Ausschlag geben dürfen, ganz ab gesehen davon, daß selbst führende Fachleute die Noiwendig- keit dieser Reform stark in Zweifel ziehen. Jedenfalls machen sich diejenigen, die gegenwärtig unter vollständiger Verkennung aller wirtschaftlichen Fundamente unserer Volksbildung an unserer Rechtschreibung rütteln, nicht nur einer Vergeudung deutschen Voiksvcrmögens schuldig, sondern auch einer Lähmung der deutschen Kuliurpropaganda. Der Börsenverein Hai, unter stützt von zahllosen Gelehrten und Schriftstellern, wiederholt die leitenden Stellen davor gewarnt, einer solchen ungleich mehr zerstörend als aufbauend wirkenden »Vereinfachung« weiterhin Zeit und Kraft zu widmen. Der Verlagsbuchhandel würde sich gezwungen sehen, jede praktische Mitwirkung abzulehnen. Ähnlich steht es mit der geplanten Nrheberrechts-Rcform und mit der seltsamen Kulturabgabe, für die ein Teil der Autoren auf jede Weise Stimmung zu machen sucht. Da das Ziel — Schutz der Autoren vor Verelendung, Förderung junger Talente, Subvention von wissenschaftlich wertvollen Werken - jeder Förderung wert ist und die laienhafte Meinung propagiert wird, auf eine Verteuerung um einige Prozent komme es im Interesse dieses hohen Zweckes nicht an, so sind diese Bestrebun gen ernst zu nehmen, so unausgedachi und inkonsequent sie auch ohne Zweifel sind. Soweit bekannt, sind auch di« Kreise, von denen diese Pläne neuerdings wieder zur Sprache gebracht sind, davon überzeugt, daß die Abgabe auf den Kon sumenten abzuwälzen sein würde, also in einer weiteren Er höhung der Bücherpreise zum Ausdruck käme. Eine solche Ver teuerung würde aber angesichts der dauernd schwächer werden den Kaufkraft der Konsumenten zu einem weiteren Rückgang des Absatzes führen und damit, da der Preis auch von der Aus« lagcnhöhe abhängt, zu einem weiteren Emporschnellen der Bü cherpreise. Wofern von dem Erlös Mittel übrig bleiben, welche die Drucklegung innerlich wertvoller Werke ermöglichen, so würde dieser Vorteil dadurch erkauft werden, daß auf der andern sos
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder