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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.04.1921
- Strukturtyp
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- 1921-04-11
- Erscheinungsdatum
- 11.04.1921
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- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Birlenbl»,, >. d. Dgch». »i-chh-nd-l. Redaktioneller Teil. .>6 8t1, II. April 1921. Donnerstag, den 2l. April 192l. Zusammen mit dieser Liste der auswärtigen Selbstrechner übergeben die Leipziger Kommissionäre und Selbstzahler gleichzeitig eine Liste über alle an Leipziger Verleger zn leistende Ostcrmeß-Zahlungen nebst Teilung. Die Zahlzcttcl selbst übergeben die Leipziger Kommissionäre gleichzeitig gebündelt der Pakctanstauschstclle des Vereins der Buchhändler zu Leipzig <s. Punkt 4). 3. Die stellt sür jeden auswärtigen Selbstrechner und für jeden Leipziger Verleger ein Verzeichnis der für ihn erhaltenen Beträge aus und hält dieses Montag, den 25. April 1921, von 8 Uhr ab, an ihrer Kasse nebst dem eingegangenen Gesamtbetrags zur Verfügung des Empfangsberechtigten. Der ist bis spätestens 23. April 1821 vom Selbstrechner mitzuteilen, ob die Abrechnung in bar oder gegen Scheck oder durch Gutschrift aus cm bestimmtes Bankkonto, das gleichzeitig anzugeben ist, gewünscht wird. Sclbstrcchncndcn Verleger-Mitgliedern wird empfohlen, sich bei der Bankstelle durch Pißlartc zu legitimieren. Verleger-Mitglieder, die durch einen Angestellten abrechne» laisen wollen, haben ihm eigenhändig eine Vollmacht aus zustellen, für die die Formulare rechtzeitig von der Geschäftsstelle zu beziehen sind. Der Firmeninhaber hat die eigen händige Unterschrift des mit der Abrechnung betrauten Herrn unter Hinzusügung des Firmenstempels zu bestätigen. Auf Grund der Vollmachten, die spätestens bis 11. 'April 1821 an die Geschäftsstelle einzusenden sind, werden vom Börsenverein Lcgitunalionskartcn ausgestellt und bis zum 21. April 1821 mittels eingeschriebenen Brieses den aus wärtigen Selbstrechnern zu gestellt. Der Geschäftsstelle der ist der Name des Angestellten, der mit der Abrechnung beauftragt wird, schristlich mitzuteilen. Der Angestellte hat diesem Schreiben den eigenhändig vollzogenen Namenszug beizusügen. 4. Jedem Sclbstrechner bzw. dessen bevollmächtigten Angestellten wird von der Geschäftsstelle der LOOrl nach erfolgter Abrechnung eine Bescheinigung ausgehändigt, die ihn ermächtigt, die zu seinem Verzeichnis gehörenden Zahlzettcl der einzelnen Sclbstzahler und Kommissionäre in geschlossenen Bündeln in der Paketaustauschstelle, Barpaketkasse des Vereins der Buchhändler zu Leipzig, abzuholen. Die Bescheinigungen werden nur persönlich ausgehändigt und dürfen nicht durch die Post zugeschickt werden. Leipzig, den 9. April 1921. Der Vorstand des Dörsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. vr. Arthur Meiner. Karl Siegismund. Paul Schumann. Otto Paetsch. Hans Volckmar. Max Röder. Die wirtschaftliche Lage des Buchhandels in den abgetretenen Gebieten der Ostmark. Durch die Abtretung von Gebietsteilen von Weslpreußen, Ostpreußen und Posen an Polen sind in diesen Gebieten voll ständig neue wirtschaftliche Verhältnisse entstanden, die in Deutschland wenig bekannt sind und für die selbst dann oft sehr wenig Verständnis gezeigt wird. Wir erhallen auch jetzt noch Zuschriften, aus denen hervorgeht, daß einige Deutsche es noch immer nicht wissen, welche Gebiete, bzw. welche größeren Städte an Polen abgetreten sind; ein sehr trübes Zeichen, daß die Wirkungen des Versailler Vertrages von vielen noch gar nicht richtig erfaßt sind. Ich bin daher als Vorsteher des »Ver bandes der Buchhändler in Polen« von meinen Be- russgenosscn gebeten worden, die wirtschaftliche Lage des Buch handels in den abgetretenen Gebieten zu schildern, und ich hoffe, daß die nachstehenden Zeilen dazu beilragen werden, das Ver ständnis für die veränderten wirtschaftlichen Verhältnisse zu för- dein und dadurch den geschäftlichen Verkehr der Buchhändler in Polen, die deutsche Bücher vertreiben, mit Deutschland zu er leichtern. Infolge des polnischen Valutagesetzes, das die polnische Mark der deutschen gleichstellt, sind bei der Übergabe alle Kaufleute, die ihre Waren aus Deutschland bezogen hatten und auch weiterhin beziehen müssen, ganz bedeutend geschädigt worden; das trifft vor allen Dingen für den Buchhändler zu, der deutsche Bücher vertreibt. Bei der Übernahme durch den polnischen Staat war es gestattet, auf die aus Deutschland bezogenen Waren einen Ausschlag bis zu 407» zu erheben. Die polnische Valuta sank jedoch in wenigen Monaten bis auf 2V v. H., sodaß hierdurch ganz bedeutende Vermögensverluste entstanden sind. Die neuen Waren durften zu dem Tageskurse des Eintreffens der Ware ausge zeichnet werden. Als daher im November v. I. ein nochmaliges rapider Sinken der polnischen Mark bis auf 0 v. H. einsetzte, 498 sind wiederum ganz bedeutende Vermögensverluste entstanden. Wenn beispielsweise im November 1920 100 000 polnische Mark umgesetzt waren, dann mutzte man nach der bisherigen Kalku lation dafür 20 000 deutsche Mark umwechseln können, wäh rend man jedoch nur 5000 deutsche Mark erzielte. Bei einigen Firmen handelt es sich nicht um 100 000 Mark im Monat, sondern um sehr viel höhere Beträge. In diesem plötzlichen Sinken der Valuta liegt auch die Zahlungsverzögerung der Buchhändler in Polen, denn die Buchhändler, die in ihren Bezügen nur auf Deutschland angewiesen sind, werden durch die wechselnde Valuta am meisten getroffen. Es ist natürlich, daß jetzt jeder mit dem Ankauf deutschen Geldes zurückhält, weil wir der Überzeugung sind, daß dieser tiefe Valutastand des polnischen Geldes nur vorübergehend anhalten wird; sobald sich die politischen Verhält nisse etwas geklärt haben, wird nach unserer Meinung die pol nische Mark auch wieder steigen. Es wird oft darauf hinge wiesen, daß wir von unserem Guthaben aus Deutschland be zahlen sollen. Wenn diese Guthaben noch bei einzelnen Firmen bestehen, dann würden sie Wohl bald aufgebraucht sein, wenn sie nicht regelmäßig aufgefllllt werden würden. Das kann jedoch nur mit dem hier eingenommenen Geld« geschehen. Diese Um wertung in deutsches Geld ist jedoch, wie ich schon auseinander setzte, bei plötzlichem Valutasturz so schädigend, daß sie vom kauf männischen Standpunkt aus unklug wäre, deshalb werden jetzt die bei den hiesigen Banken lagernden bedeutenden Guthaben l auch nicht umgewechselt. Solange wir daher nicht mit einem . einigermaßen festen Kurs rechnen können, werden immer kurze ! Zahlungsstockungen eintreten. Den Vorschlag, den mir vor einigen i Tagen eine größere Firma machte, daß ich als Vorsteher des »Verbandes der Buchhändler in Polen« den Mitgliedern emp fehlen möchte, daß sie ihre Bankguthaben in Deutschland als ! Sicherheit verpfänden sollen, kann ich selbstverständlich nicht un terstützen, denn wenn wir etwa noch bestehende Guthaben auf ! diese Weise sestlegen müssen, dann können wir sie auch veräußern.
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