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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.04.1921
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1921-04-11
- Erscheinungsdatum
- 11.04.1921
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. ^ 83. N. April 192l. derncy sind bei den neuen Neichen anscheinend besonders beliebt. Die breitung zu geben und die Kauskräftigkeit des Leserstammcs zu nnter- Nackcharbäder haben daher viel von dem alten Stammpublikum dieser streichen, die sich in der gewohnheitsmäßig vorausgesetzten Badereise bc- Plätze an sich gezogen. Daher ist der Zcitungsvertrieb an manchen, kündet, das ist doch selbstverständlich. Die Scheu vor der Angabe der kleineren Plätzen erheblich gestiegen. Trotzdem haben vorgenannte Verkaufsstellen beruht also wohl weniger auf taktischen als aus anderen Plätze immer noch überwiegend Besuch ihrer alten Gäste. Es muß auch Gründen. Man hat eben noch nicht genug, um sich zeigen zu können, gesagt werden, daß die vielfach im Vorjahr in Zeitungen geäußerte An- § Uber den Absatz wäre noch einiges zu sagen. Die großen wcst- sicht, als setze sich das Badepublikum an der See in der Hauptsache nur deutschen Zeitungen scheinen, abgesehen von den ostfriesischcn Inseln, aus Schiebern und ihrem Anhang zusammen, nicht zutrisst. Der laut recht erheblich an Absatz eingebüßt zu haben. Aus Frankfurt und und geräuschvoll anftretcnde Schieber und besonders sein Anhang fielen München findet man ebenfalls nur wenig Angebot, Berlin. Hamburg natürlich im Verhältnis viel stärker auf. In der Hauptsache setzte sich nnd Sachsen haben im Verhältnis wohl gewonnen. Alles übrige ist aber das Badcpublikum nach wie vor aus den Schichten des Mittel- unbedeutend. Von den Unterhaltungsschriften beherrschen die aus standes zusammen. Nur wurde der Aufenthalt wegen der höheren Berlin stammenden den Markt. Hamburg, Leipzig haben an Absatz Preise meist etwas verkürzt. Ebenso wurde vielfach bei allerlei Aus- einaebüßt. Frankfurt kommt anscheinend wieder stärker auf. München gaben gespart. Das hatte auch seinen Einfluß beim Zeitungsverkauf, ist an manchen Plätzen noch recht gut, an anderen Plätzen nicht mehr Stellenweise hatte das Geschäft hierunter außerordentlich zu leiden. ! vertreten. Sportblätter lagen stellenweise recht zahlreich aus. Tie Den eigentlichen Buchhandlungen war es vielfach nicht möglich, ohne mondänen Zeitschriften wurden vielfach mehr verlangt, als vorrätig Hinzunahme von früher nicht geführten Artikeln auszukommen. Die waren. Hinsichtlich der politischen Tageszeitungen verdient bemerkt Konkurrenz der Auchbuchhändler wurde unter diesen Umständen viel zu werden, daß die Nachfrage nach rechtsstehenden Blättern fast überall stärker empfunden als sonst. Ist cs im Inland die »Postkartenzcntrale«. als zunehmend bezeichnet wurde. Vielfach wurde mir von den Vcr- die dem Sortimenter das Leben erschwert, so haben wir an der See. käufern berichtet, daß Käufer rechtsstehender Blätter von der Gelcgen- statt dessen den »Strandbasar«. Den Hauptabsatz von Blättern haben heit, ganz links stehende Blätter kaufen zu tonnen, viel Gebrauch mach- aber vielfach Zigarren- und Zigarettenhandlungen an sich gezogen. Da- ^ ten. Veranlassung hierzu bot wohl die damals die Gemüter erregende neben betätigen sich Friseure, Kolonialivarcuhandlungen, kleine Drucke-! Annäherung der Bolschewisten au die deutsche Grenze und der Gedanke reien, Drogisten,Spielwarenhandlungen, Konfitüren- und Blumenhand- an einen etwa aufkommcnden Nationalbolschcwismus, der freilich von lungen usw. mit diesem Vertrieb. Wie man sicht, ist die Mischung ziem-^ den Linksradikalcu abgelchnt wurde. Hierzu sei erwähnt, daß in ver- lich bunt. Die Sachkenntnis fehlt da natürlich oft. Neben intelligenten, ^ schiedencn größeren Badeplätzen mit Industrie von den Parieian gewandten jungen Leuten, die sich mit oft erstaunlicher Schnelligkeit hängern mit Nachdruck für das Auslegen der »Rotem Fahne« hinge- einen vorzüglichen Überblick angeeignet haben, finden wir wenige? ge- wirkt wurde. Käufer waren aber nachher in der Mehrzahl Kurgäste, wandte Personen, die vom ganzen Zeitungsgeschäft nichts wissen und Solche nachdrückliche Unterstützung der Werbetätigkeit wird man nur bald nichts mehr wissen wollen. Diese Verkaufsstellen wechseln jetzt säst ausnahmslos ihren Besitzer alljährlich. Da das Geschäft mehr in den Händen der an den Zugangsstraßen und an der Strandproinenade tätigen Auchbuchhändler liegt, ergibt sich für jeden Verlag alljährlich die Notwendigkeit, die Namen und Adressen dieser neuen Händler zu ermitteln. Eine Anfrage bei der Badeverwaltung im Mai oder Juni auf Postkarte mit beigcsügter Antwortkarte führt meist zum Ziel. Orts ansässige Buchhändler gibt es nur an den größeren Plätzen. Diese Adressen ermittelt man aus dem offiziellen Buchhändleradreßbuch. Dann hat man sich mit den Firmen in Verbindung zu setzen, die in den Seebädern Filialen unterhalten. Zu nennen sind hier u. a. Stilke in Berlin NW. 7, Buchhandlung Arnold in Berlin SW. ü8, Buchhandlung Schuster in Stettin, Loewestraße, Saunier in Stettin, Dosda in Lübeck, Anzeigenbüro Stange in Rostock, Leuwer in Bremen, Meinhnrdt in Wil helmshaven, Nauschenplat in Cuxhaven usw. Der Kolportagevertrieb ist fast überall sehr zurückgcgangcn. Eigene fliegende Händler findet man nur noch an wenigen Plätzen. Die selb ständigen Händler sind durchweg Stände- oder Ladcninhabcr. Wo Flugpostverbindungen bestehen, z. B. in Westerland, pflegt sich aller dings ein reges Geschäft anzuschlicßen. Dann werden die Hotels usw. von Dutzenden halbwüchsiger Jungen überschwemmt, die von einer selten bei den Lesern einer bürgerlichen Zeitung verzeichnen können. Ein Verkäufer in Warnemünde erzählte, daß von den Arbeitern der Flug werft so lange jeden Tag auf ihn eingewirkt worden sei. bis er eben be stellt habe. Die Ausdauer verdient wohl i.n diesem Überblick vermerkt zu werden. Auf die Lesesäle und ihre Benutzung sei hier nochmals kurz Bezugs genommen. Wie man weiß, sind die ausliegenden Blätter nur zu einem geringen Teil abonniert. Meistens sind es Frcistücke. Manche Lesesäle liegen recht abseits. Bei schönem Wetter ist der Besuch dann nicht erheb lich. Liegen sie dagegen in der Nähe des Platzes der Nachmittags konzcrte, dann ist der Zuspruch oft sehr stark. Einrichtung und Raum sind meist ganz unzulänglich. Die Gäste schleppen dann einfach alles, was an Zeitungen und Zeitschriften da ist, ins Freie. Tann wird alles mit der größten Aufmerksamkeit gelesen, was das Blatt, das der Zu fall einem in die Hände gespielt hat, gerade bietet. Ob der Roman ge rade bei der vierzigsten Fortsetzung ist, das macht den Leserinnen nichts aus. Sie lesen alles, um dann in einem vielleicht zufällig gerade frei werdenden Blatt den bis dahin ebenfalls unbekannten Roman auch in einem Bruchstück zu genießen. Fachzeitschriften, die man auch öfters trifft, für bekannte und unbekannte Berufszwcige, werden ebenfalls ge lesen. Die illustrierten Zeitschriften sind bald vollkommen zerlesen. Die ortsansässigen Buchhandlung oder Zeitungsfiliale kommen. Es sind größeren politischen Tageszeitungen werden meistens von den Kur fixe Bengel, trotz ihres anheimelnden Platts aber oft schon recht ge- gasten in Anspruch genommen, die den Kauf umgehen wollen. Diese rissene Jungen, die mit Strcikandrohung usw. schnell bei der Hand Gäste bilden manchmal unter sich einen kleinen Ring, der die bcg.hr- sind, wenn ihnen etwas nicht paßt. Sie gehen durchweg barfuß und testen Blätter sich gegenseitig reserviert, um Außenseiter nicht heranzu nehmen sich daher in dem Getriebe der Foxtrott tanzenden Kurgäste in.lassen. Nachfrage ist also unbedingt auch hier vorhanden. Eine grund den Hotels manchmal merkwürdig aus. sätzliche Ablehnung der Hingabe von Frcistttcken mit der Begründung. Im Zusammenhang hiermit sei auch daraus hingcwlcscu, das! die I der Verleger könne keinerlei Nutzen daraus crwarien, wird zwar öfters größeren Seebäderdampfer ebenfalls Zeitungen und Zeitschriften au Vcrlegerorgauifationen erklärt, aber in der Praxis anscheinend doch Bord zum «erkauf auSlegcn. Tie Regelung obliegt dem Zahlmeister! nicht immer durchgeführt. Ausnahmcsälle wird es auch immer geben, des Schisses. Man windet sich an di- betreffende Schiffsgesellschaft wo der Verleger die Hingabe sllr empfehlenswert hält. Manchmal ftn- IHamburg-Amerika-Lime, Norddeutscher Lloyd, Bräunlich-Stetttn). det man aber doch, daß ganz unbekannte Blätter sich durch Abgabe an über die Besucherzahl der Ostseebäder gibt der alljährlich im Mai!-^,, 'noglichen Ausleges.ellen das Ansehen einer Verbreitung geben erscheinende Führer d s Verbau es der Lstfeebäder «Geschäftsstelle ^.",d,e In W.d°r,pruch zu dem kläglichen Inhal steht. E-»>bt auch - . - Verkäufer gerade ln Scebadeorten, die alles an Zeitungen, Zeitschriften. Berlin NW. 7, Unter den Linden 59) Aufschluß. Man wird hier manche , ... . ^ Fingerzeige für die Vertriebspropaganda «Charakter des Bades, Büchern unbesehen und ohne ,cde Ruckficht auf die anzunchmende Al, N7-! X cv.-:- satMH akelt siir den Vertr eb übernehmen unter der allein maüaebi'li- Hotels, Einrichtungen usw.) treffen. Für die Nordsee geben die ein zelnen Bäder Drucksachen heraus. Wer etwa bei Vertriebswerbcarbeit gründlich zu Werke gehen will, der achte auf die bei Beginn der Hauptbesuchszeit, also etwa Mitte oder Ende Juni, in Hamburger Blättern veröffentlichten Verzeichnisse der Verkaufsstellen nnd Agenturen. Diese Veröffentlichung erscheint man chem als falsch angewandte Taktik des betreffenden Blattes. Einleuch tend ist diese Ansicht nicht. Wenn z. B. ein Blatt, wie das Hamburger Frcmdenblatt, eine solche lange Reihe vvn Verkaufsstellen der See plätze veröffentlicht, so erweist cs einmal seinen Beziehern einen Ge satzfähigkeit für den Vertrieb übernehmen unter der allein maßgeben den Voraussetzung, daß alles Unverkaufte zurückgenommen wird. Jhr^ Auslage ist so besetzt, daß kein Mensch, sie selbst am wenigsten, schnell ein gesuchtes Blatt herausfindet. Das Absatzgcschäft ist an der See wegen der Abhängigkeit vom Wetter und von den allgemeinen Verhält nissen schwer im voraus zu beurteilen. Nückgaberecht — nnd zwar un eingeschränktes — sollte man daher dem Verkäufer aus diesem Grunde zubilligen. Man sehe sich aber seine Leute an. Die Entsendung eines urteilsfähigen Vcrtriebspraktikers ist immer zu empfehlen, um durch solche Informationsreisen von Zeit zu Zeit persönliche Eindrücke zu fallen, „nlerstlltzt weiter die Verkaufsstellen, regt neue Verkaufsstellen sammeln. Coeniuell vereinige man sich zur Verminderung der Kosten zur Einholung der Lieferbedingungen a» und gibt der Konkurrenz Mil einem oder mehreren nicht konkurrierenden Blättern. Unter Um- zwischen den Zeilen zu verstehen! »Ich bin da. Seht zu. baß Ihr auch ständen findet man durch Anzeigen in Kachblättern jemand, der die hin kommt.« Daß es für die Anzeigenwerbung eine starke Stütze ist, Sache im Nebenamt besorgt. Für llnterhaltungsfchrlslcn.ist das Absatz^ diese ohne weiteres auf die Nichtigkeit zu prüfenden Nachweise der Ver- seid an der Sec jedenfalls noch sehr ausdkhnnngssählg, wenn erst mal L03
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