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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.01.1921
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- 1921-01-28
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- 28.01.1921
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Redaktioneller Teil. X- 23, 28. Januar 1921. gcwerbevereins, die sich jetzt noch im Buchgewcrbehause befinden, unterzubringen. Dann wäre allerdings für den Graphiker und Buchgewerbler ein Bildungszentrum von ganz einziger Art in Leipzig vorhanden, aber auch ein gewisser räumlicher Zusam menhang mit dem Buchhandel gelöst. Indessen ist dieser Zusam menhang schliesslich doch von so untergeordneter Bedeutung, als daß er, wo es Größeres gilt, entscheidend in Frage kommen könnte. In der Hauptversammlung des Deutschen Bereins für Buchwesen und Schrifttum am 19. Dezember v. I., in der Herr Geheimrat Volkmann den Jahresbericht erstattete, lösten diese Mitteilungen große Befriedigung aus (s. Bbl. 1920, Nr. 295). Den Anwesenden wurde zum Schlüsse noch ein besonderer Genuß durch einen Vortrag geboten, den Herr vr. Leidinger, Direktor der Handschriftenabteilrmg an der Bayerischen Staatsbibliothek in München, über »Meisterwerke der Buchmalerei hielt. Er wies darauf hin, daß die kostbaren Handschriften schätze der Bibliotheken unrettbar dem Untergange geweiht seien. Aufgabe der Bibliotheken müsse es sein, sie zu schonen und mög lichst auf lange Zeit hinaus zu erhalten. Zu diesem Zwecke könnten mustergültige Reproduktionen erheblich beitragen, weil sie in sehr vielen Fällen eine Benutzung der Originale überflüssig machten. Im Anschluß daran gab der Vortragende eine kullur- und kunstgeschichtliche Übersicht über die mittelalterliche Buch malerei im allgemeinen und lehnte sich dabei an die reichen Schätze de: Bayerischen Staatsbibliothek eng an, wie sie in Pro ben in seinem bei Hugo Schmidt in München erschienenen Werke »Meisterwerke der Buchmalerei. Aus Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek in München- in mustergültiger Re produktion niedergelegt sind. An den Vortrag schloß sich eine Besichtigung des Werkes an, das in den Räumen des Museums als Ganzes und in einzelnen Tafeln ausgestellt war. Das Werk hat seine für den Buchhandel bemerkenswerte Geschichte. Es verdankt seine Entstehung lediglich dem Wagemut des Verlegers, dem zu Ohren gekommen war, daß vr. Leidinger gelegentlich eines internationalen Kongresses darauf hingcwiescn hatte, daß sich noch niemals ein Verlag gefunden habe, der es gewagt hätte, diese Schätze zu hebe». Hugo Schmidt entschloß sich schnell trotz gewaltiger Schwierigkeiten, die dem Plane entgegenstanden. 1920 wurde mit der technischen Ausführung begonnen. Er lesene Kräfte der Firma F. Bruckmann A.-G. in Mün chen und der Buchbinderei von Julius Hager in Leipzig nahmen sich der ihnen gestellten Aufgaben wie einer persönlichen Ehrenangelegenheit an. Ein Leipziger Künstler, Herr Schulze-Jasmer, besorgte die Gestaltung des Ein bandes. Durch engstes Hand-in-Hand-arbeiten aller Beteiligten wurde hier in einer Zeit größter Material- und Herstellungs- schwierigkeiten ein Meisterwerk geschaffen, das sich vor aller Welt sehen lassen kann und Zeugnis ablegt von der Stärke der Kräfte ,nnd Leistungen des deutschen Buchgewerbes in schwerster Zeit. Wiederholt ist in diesen Briefen schon auf die Kunstschätze hingewiesen worden, die wir in unserem Städtischen Mu seum der bildenden Künste besitzen. Wir können mit mancher größeren Bildergalerie vielleicht nicht wetteifern, haben aber gleichwohl allen Grund, aus unseren Besitz stolz zu sein. Zu den bereits vorhandenen Bestanden an Schöpfungen Arnold Böcklins, denen ein besonderer Raum gewidmet ist, sind neuer dings drei Bilder aus dem Nachlasse Mar Klingers getreten, darunter die 1875 entstandene »Flora«. Seit geraumer Zeit fehlte es dem Museum an einem Katalog oder Führer, ein Mangel, der sich deshalb besonders fühlbar machte, weil neuerdings weitere Volkskreise der Galerie ihr Interesse zuwenden. So zählt das Museum Sonntags allein immer etwa 3000 Besucher. Dieser Umstand gab dem Verlage von H. Haessel Veranlassung, einenlangegehegtenPlan zu verwirklichen und einenkunstgeschicht- lichen Führer durch das Museum herauszugcben, der nunmehr in seinem ersten Teile fertig vorliegt*.) Geschmückt ist er mit *) Leipziger Museumsführer. Museum der bildenden Künste zu Leipzig. I. Gemälde der Gegenwart und des 19. Jahrhunderts. Zugleich Anleitung zum Verständnis künstlerischer Werke. Bon vr. Ml. Hildegard Henne. Mit 53 Abb. u. einer Farbcndrucktasel. Kl. 8". 193 S. Leipzig tust, H. Haessel Verlag. Ladenpreis kart. .« 8.80. BöckiluS »Flora«, die hier erstmalig in farbiger Wiedergabe er scheint, und mit vielen anderen Bildern in Ätzung aus Kunst druckpapier. Man kann dem Verleger, der für eine gediegene Aus stattung des Führers bedacht war, nur guten Erfolg seines Unter nehmens wünschen, zumal da ja der weitere Ausbau des Füh rers hiervon abhängig ist. Die Verfasserin hat cs zudem verstanden, die behandelten Gegenstände in den Rahmen einer kunstgeschichtlichen Übersicht zu fassen. Eines Bücherjubiläums mutz noch gedacht werden. Das Leipziger Adreßbuch für 1921 erschien als 100. Jubi- läums-Jahrgang. Die ersten dünnen Bände konnte der Be sitzer noch bequem in der Rocktasche heimlragen, heule braucht er einen Dienstmann zum Transport. Der Oberbibliolhekar der Stadlbibliolhek und Direktor des Ratsarchivs Prof. l)r. Kroker hat eine kurze kulturgeschichtlich und buchgewerblich bemerkens werte Geschichte des Leipziger Adreßbuches geschrieben, die dem Jubiläums-Jahrgang als Vorwort beigegeben ist. Eine andere wichtige Veröffentlichung von lokalem Interesse ist das Buch von Julius Hella nd, LetpzigalsGroß- stadt*), das jüngst im Verlage von vr. Reinhold L Co. hier erschienen ist. Es vermittelt in gemeinverständlicher Form eine Übersicht über die gcmeindepolitische und wirtschaftliche Entwick lung Leipzigs in den letzten drei Jahrzehnten unter dem Regt- ment der Oberbürgermeister vr. Georgi, vr. Tröndlin und vr. Dittrich. Leipzig ist erst durch die Eingemeindung seiner Vor orte zur Großstadt geworden. Breiten Raum nimmt die Dar- stellung der Verhältnisse im Weltkriege ein. Auch die Rachkriegs, zeit einschließlich der unglücklichen Märztage des vergangenen Jahres wird eingehend behandelt. Interessant sind die in den verschiedenen Kapiteln gegebenen statistischen Mitteilungen, ferner die Rückblicke auf die Entwicklung des Bildungswesens in Leip zig, der Theater- und Musikverhältnisse. Es hat seine Vorzüge, daß uns hier einmal ein geschlos senes Bild der Entwicklung unserer Stadt in kurzgefatzter Form vorgeführt wird. Was ist in dem kurzen Menschenalter dieser Entwicklung alles auf dem Boden Leipzigs emporgewachscn, wie ganz anders sind die Dinge geworden, hat sich das Bild der Stadt inzwischen gestaltet! Ergebnisse weiischauenden Wagemutes und Früchte rastloser Arbeit und Regsamkeit konn ten eingeheimst werden. Können wir nicht auch daraus den Trost schöpfen, daß die in unserem Gemeinwesen vorhandenen Kräfte imstande sind, die Nachwirkungen des Krieges siegreich zu über winden und die Stadt Leipzig wieder zu gesunder Weiter entwicklung und neuer Blüte, vielleicht auch zu neuer, stärkerer Bedeutung für die Welt des Buchhandels zu führen? v i s e a t o r. Deutsches Museum für Buch und Schrift zu Leipzig. Auf der im Dezember vorigen Jahres stattgcfundenen Hauptver sammlung des Deutschen Vereins für Buchwesen und Schrifttum in Leipzig erstattete Direktor Prof. Or. Albert Schra m m den Tätig keitsbericht 1910/20 tiber das Deutsche Museum für Buch und Schrift. Aus diesem sei auszugsweise folgendes mitgctcilt: Trotz der Schwere der Zeit ist auch das verflossene Jahr für das Deutsche Museum für Buch und Schrift von nicht geringer Bedeutung gewesen. Sein Wirkungskreis ist ein größerer geworden, seine Tätig keit hat sich weiter ausgedehnt, vor allem aber ist die Katalogisierung und Inventarisierung der Bestände fast vollendet worden. Museum. Bibliothek und Lescsaal sind noch in dem gewaltigen Bau Zeitzer Straße 8/14 im gesamten ersten Stockwerk nntcrgebracht. Je länger, je mehr hat sich gezeigt, daß diese Nä'nme in jeder Beziehung durchaus für das Museum geeignet sind. Der Besuch von Museum und Lesesaal hat sich bedeutend gesteigert: nur die Märzkagc der Leipziger Unruhen brachten eine unerwünschte Unterbrechung. Außer einer Anzahl zerbrochener Scheiben und gering fügigen Materialbeschädignngcn hat das Museum glücklicherweise, trotz- *) Heiland, Julius: Leipzig als Großstadt. Seine gemeindcpolitische und wirtschaftliche Entwicklung in den letzten drei Jahrzehnten. Mit einem Nachtrag: Die Leipziger Ncvolntionswochc. Mit Bildnissen der Oberbürgermeister und verschiedenen Ansichten Leip zigs. Gr. 8°. 143 S. Leipzig 1921, Verlag Ur. Neinhold L Co. Laden preis geheftet ./i 10—, geb. .Vi 14.—.
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