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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.03.1921
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- 1921-03-07
- Erscheinungsdatum
- 07.03.1921
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- Deutsch
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Umschlag zu .V 55. Montag, den 7. MLrz I92l. Oscar Brandstetter / Leipzig Buchgewerblicher Großbetrieb mit allen graphischen Verfahren Buchdruckerei « Musikaliendruck-Anstalt » Buchbinderei » Chemigraphie Lithographie « Notenstecherei» Schriftgießerei. Maschinensatz. Rotations druck » Steindruck « Offsetdruck « Anasiatischer Druck « Obraldruck Ich nehme die vorkriegSjeitliche Gepflogenheit wieder auf, an deser Stelle kleine Abhandlungen meines Herrn Otto Säuberlich jn veröffentlichen zwecks Verbreitung von Kenntnissen der technischen Verfahren, die bei der Herstellung des Buches und von Drucksachen überhaupt in Betracht kommen. - Siehe Börsenblatt-Umschlag zu Nr. 40 vom 17. Februar. Äbertragungs - Druckverfahren. Im ersten Artikel wurden das anastatische, das Manul- und das Obral-Übertragungsverfahren eingehend geschildert. Es sei hier noch erwähnt, das; denn Manul- und Obral- Verfahren die Möglichkeit besteht, Korrekturen im Satze auszusühren, vorausgesetzt, das; dieselbe Schrift verfügbar ist. Die Ubertragungsdruckoerfahren ermöglichen in der Regel sogar dann noch Preisoorteile, wenn Stereotypplatten vor handen sind, weil die teure Plattenzurichtung gespart und der Druck auf schnellaufenden Offset- oder Zinkdruck- Rotationsmaschinen ausgeführt wird. Besonders wertvoll ist die nur beim Obraldruck ge gebene Möglichkeit, das Format, also die Satzfläche und mit ihr das Schriftbild, beim Übertragen zu verklei nern oder zu vergrößern. Namentlich das Verkleinern hat bei den heutigen Papierkosten unter Umständen großen Wert. Auch auf die Druck- und Buchbinderkosten ist es gegebenenfalls von Einfluß. Was dem Manul- und dem Obraloerfahren die eigentliche Bedeutung gibt, ist der immer mehr in Ausnahme kommende Offsetdruck. Dieses Druckverfahren teilt das Schicksal so vieler technischer Dinge (selbst in Kreisen, die sich beruflich damit zu befassen haben), seinem eigentlichen Wesen nach unbekannt oder mindestens falschen Vorstellungen unterworfen zu sein. Die wertvollste Eigenschaft des Offsetdrucks ist seine Unabhängig keit von einer glatten Papieroberfläche, an die aller Buch- und Steindruck mehr oder weniger gebunden ist, am auf fallendsten der Autotypie-Buchdruck, der bekanntlich das hochglänzende Kunstdruckpapier zur Voraussetzung hat. Beim Offset-(Absetz-)Druck wird nicht, wie bei allen anderen Druck verfahren, die Druckfarbe unmittelbar von der Druckform oder Druckfläche auf das Papier übertragen, sondern es wird ein weiches glattgeschliffenes Gummituch zwischen Druck form und Papierbogen eingeschaltet, das zunächst den Ab druck aufnimmt und ihn in überraschend scharfer Weise selbst auf das härteste und rauheste Papier abgibt, weil das Gummituch infolge seiner glatten Oberfläche zunächst den Druck von der Druckplatte vollkommen scharf abnehmen und ihn seiner zweiten Eigenschaft, der Weichheit wegen, unbe einträchtigt durch eine rauhe Oberfläche des Bogens, ihn auf das Papier übertragen kann. Das erstreckt sich sogar auf die Übertragung fast körperlos feiner Striche und die feinsten Grade von Rasterätzungen (Autotypien). Der Offsetdruck ist infolge dieser wertvollen Eigenschaften sehr schnell ein rechtes Mädchen für alles geworden. Jede Art von Lithographie (Gravierung, Feder- und Kreide zeichnung) oder von Buchdruck (Schriftsatz, Holzschnitt, Strich- und Rasterätzung) kann in Offsetdruck hergestellt werden. Es ist nur nötig, entweder durch unmittelbaren Umdruck vom lithographischen Stein, vom Schriftsätze, Holzschnitte, der Atzung, oder durch photographische Übertragung von einer Zeichnung, Photographie, Druck, eine Übertragung auf das Druckblech zu bewirken, das in der Offsetpresse als Farbenempfänger und Abgeber für das Gummituch dient. An Stelle des unmittelbaren Umdrucks kann natürlich auch die photochemigraphische Übertragung treten, wie das beim Manul- und Obraldruck geschieht. Aber auch Photographien und Tonbilder (Halbton) können, ohne erst als Autotypien in Zink oder Kupfer geätzt werden zu müssen, mit Hilfe des Rasteroerfahrens unmittelbar auf lithographischen Stein über tragen werden, und in der Tat hat ja der Offsetdruck bereits einen ansehnlichen Teil des Drei- und Vierfarbendrucks an sich gezogen. Diese Umstände sind von so großer Bedeutung, daß bereits viele Buchdruckereien Offsetmaschinen ausgestellt haben und damit auf das Arbeitsgebiet des^Steindrucks übergetreten sind. Also, um zu wiederholen, was vorstehend zur Klärung der Begriffe der neueren, jetzt vielfach genannten Druck verfahren ausgeführt worden ist: Der Offsetdruck ist ein mittelbares Druckverfahren, bei dem jede Art von Schriftsatz, Zeichnung oder Photographie entweder durch Umdruck oder durch photographische Übertragung auf ein Zinkdruckblech gebracht wird, von dem in der Offsetmaschine ein Ab druck auf ein Gummituch und von diesem auf das Druck papier erfolgt. Infolge der Eigenschaft des Gummituchs, alle Feinheiten eines Druckes mit größter Schärfe zum Ausdruck zu bringen, und weil beim Offsetdruck unter Um gehung der kostspieligen Metallätzung von Strichzeichnungen oder Halbtonbildern (Autotypien) die photochemigraphische Übertragung auf das Druckblech selbst erfolgen kann, hat der Offsetdruck große Bedeutung und Verbreitung erlangt, die noch im Wachsen begriffen ist. Unter vielen anderen wird auch Manuldruck und Obraldruck mittels Offset maschinen hergestellt, im übrigen beruhen diese Verfahren auf denselben Grundlagen wie alle anderen in Lhemigraphie und Druck zur Anwendung kommenden. Kostenanschläge und Proben von an astatischem und Obraldruck stehen auf Verlangen jederzeit gern zu Diensten. Ich bitte, bei Anfragen einen Bogen oder ein Blatt des zu übertragenden Werkes einzusenden und die Höhe der zu druckenden Auflage angeben zu wollen.
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