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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.03.1921
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- 1921-03-02
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- 02.03.1921
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Redaktioneller Teil. 51. 2. März 1921. keitcn ab. So schrieb sie unter anderem: »Unterstehen Sie sich nicht, etwas von meinen Anordnungen zu ändern! Alles muß genau so ge druckt werden, wie ich cs schreibe. Ihre Meinung ist mir Luft. Der nächste beste Hund hat für mich mehr Wert, als Sie.« Tie Folge dieses ungesunden Zusammenarbeitcns war, das; das fertige Kochbuch von Druckfehlern wimmelte. Zu den schon erheblichen Kostcnbeiträgen zahlte die Beklagte nun einen weiteren Beitrag für die Schaffung eines Druckfehlerverzeichnisses. Das schlechte Verständnis zwi schen Drucker und Autorin spielte aber auch hier einen Streich. Die Setzer, die vom Verlag ungehalten waren, alles genau so zu setzen, wie die Verfasserin cs schreibt, nahmen nun auch alle für den Setzer bc st i m m t c n Anmerkungen, wie etwa: »Mit Eier abziehen fällt weg«, — »Quatsch — passen Sie besser auf — Marmelade muß fett wer den« usw., mit in das Druckfehlerverzeichnis auf. Nach Fertigstellung des Buches weigerte die Beklagte entgegen ihrer vertrag lichen Verpflichtung die Abnahme der ersten 1000 Exemplare zum Preise von 5000 .//. Landgericht Leipzig und Qberlandcsgericht Dresden wiesen die Klage des Verlegers auf Zahlung der 5000 ab, weil das Koch buch infolge der wesentlichen Mängel des Druckfehlerverzeich nisses keine vertragsmäßige Erfüllung darstelle. Ebenso hat das Reichsgericht entschieden und dazu unter anderem folgendes aus geführt: Tie Beklagte hatte unter anderen Einwendungen geltend ge macht, daß das dem Kochbuch vom Kläger eingefügtc Druckfehlerver zeichnis einen so erheblichen Mangel darstclle, daß das Buch nicht mit Gewinn verkäuflich sei, und daß ihr deshalb die Abnahme der 1000 Exemplare nach Treu und Glauben nicht zugemutct werden könne. Beide Vorinstanzen haben aus diesem Grunde die Klage abgewicsen. Die Revision konnte keinen Erfolg haben. Der wesentliche Inhalt dieses langen sogenannten Druckfehlerverzeichnisses richtet sich nicht au den Leser des Buches, sondern an Verleger und Drucker und ist für den Leser unverständlich und irreführend. Es erscheint die Annahme der Vorinstanzen durchaus überzeugend, daß das Kochbuch im Hinblick auf dieses Druckfehlerverzeichnis für die Beklagte nicht mit Gewinn verkäuf lich ist. Eine solche Verkäuflichkeit war aber nach dem Vertrage Vor aussetzung für die Abnahme der 1000 Exemplare durch die Beklagte. Die Briefe der Beklagten, in denen sie sich jede Änderung ihres Manu skripts verbittet, beziehen sich auf den ersten Text der Jahre 1915 und 1916 und das damals vorliegende Manuskript. Das Druckfehlerver zeichnis sollte aber das »allgemein übliche« sein, nur ein Verzeichnis »der eigentlichen Fehler« enthalten. Alle Bemängelungen in der Kor respondenz bezogen sich nur auf den Text, nicht auf das »allgemein üb liche« Druckfehlerverzeichnis. Bei dieser Sachlage hat auch das Ober- landcsgericht einwandfrei verneint, daß etwa die Beklagte eine Mit schuld an der fehlerhaften Herstellung des Kochbuches treffe. Wenn die Revision noch geltend macht, daß bei den aus Anlaß der Korrespondenz über das Druckfehlerverzeichnis hcrvorgetretcnen Wünschen der Beklag ten sich eine Berücksichtigung derselben im Text des Buches ohne große Kosten nicht hätte bewerkstelligen lassen, so hat demgegenüber das Ober- landesgericht mit Recht darauf htngewicsen, daß dieser Umstand den Verleger nicht berechtige, ein unbrauchbares Buch herzustellen. (Akten zeichen: I. 252/20. — 12. 1. 21.) K. M.-L. Wiederherstellung des deutschen Unterrichts in Amerika. Aus New Dort schreibt ein Mitarbeiter des Deutschen Ausland-Instituts: In mehreren Hochschulen der Stadt New Zlork wird im nächsten Schultcrmin der Unterricht im Deutschen wieder eingcführt werden. Auch die Studenten des Oitx OolleZe, das zwar nicht ganz und gar der Hysterie zum Opfer gefallen war, die die amerikanischen Bildungsan- staltcn verwüstete, fordern jetzt in ihrer Eollegc-Zeitung die volle Wie dereinführung des deutschen Unterrichts. Während des Krieges hatte man in diesem College das Studium des Deutschen nicht ganz fallen lassen; dagegen versuchte man, die Studenten von diesen deutschen Kur sen abzuschreckcn, indem man ihre Bewertung herabsetzte. Hierdurch wurden alle vom deutschen Studium abgeschreckt, die die Sprache nur um der Zcnsurpunkte willen lernen wollten, die sic dafür erhielten, aber jedenfalls wurde die deutsche Abteilung vollständig auseinandergcrissen. Das Verlangen der Studenten für die volle Wiedereinführung des deutschen Unterrichts wird in einem Leitartikel des OolleZs iVlereurz- energisch unterstützt: »Es war ein Beweis großer Kurzsichtigkeit, das Studium des Deutschen zu beschneiden, und nur ein mißverstandener Patriotismus konnte es zuwege bringen, daß die Behörden die Sprache Goethes, Schillers, Hebbels und Hauptmanns, Kants, Hegels, Schopen hauers und Nietzsches in den Bann traten. Nur uns selbst haben wir dadurch ungeheuren Schaden zugcfügt, und die jüngere Generation, die hauptsächlich unter diesem von der Hysterie eingegcbencn Verbot zu leiden hat, wird uns die Tat niemals vergessen. Wir haben sic von einem fruchtbaren Feld vertrieben und sie der Gelegenheit beraubt, jsich mit einem leuchtenden Sternenbild hervorragender Geister bekannt Izu machen, die nicht nur für ihre Landsleute, sondern für die ganze jWklt geschrieben haben. Wir sollten versuchen, die Fehler wieder gut zumachen, die wir in der Leidenschaft begangen haben. Das Studium der deutschen Sprache muß in seiner vollen Bewertung wieder hergestellt werden.« Der deutsch-amerikanische Schulverein ist mit einem längeren Appell an die Öffentlichkeit getreten, worin beklagt wird, daß noch heute, zwei Jahre nach Beendigung des Krieges, die deutsche Oper, die deutsche Musik und die deutsche Sprache offiziell mit dem Bann belegt seien. Die Amerikaner deutscher Abkunft dürften sich aber in den Verlust nicht teilen, der der Heranwachsenden Generation durch die Arbeit einer un wissenden Schar von Hetzern erwachse; sie müßten sich den Privatschulen zuwcndcn, unter denen der Schulverein mit seinen drei Schulen in New Dort obenan steht. Der Aufruf erklärt, daß die Anmeldungen für die Unterklassen der drei Schulen sehr zugenommen hätten, und daß sie überfüllt seien. Das Bedürfnis für sechs weitere Schulen sei vor handen. Ein jeder, dem die deutsche Sprache und deutsche Bestrebun gen lieb seien, müsse dem Verein beitreten. Forderung auf Wiederherstellung des Bankgeheimnisses. — In einer Eingabe an den Finanzpolitischen Ausschuß des Vorläufigen Reichswirtschaftsrats bittet der Hansa-Bund dafür einzutreten, daß das Bankgeheimnis wieder hergestellt wird, da der allgemeine Nutzen seiner Aufhebung nach den praktischen Erfahrungen des Gesetzes weit hinter dem Schaden zurückbleibt. Die Aufhebung des Bankgeheimnisses, so wird darin ausgeführt, habe in verhängnisvoller Weise die Auf speicherung inländischen und ausländischen Bargeldes, sowie andere For men der Kapitalverheimlichung gefördert, den bargeldlosen Zahlungs verkehr geschädigt, begünstigt ein starkes Abwandern deutscher Bank kunden zn fremdländischen Instituten, zerstört das Vertrauensverhält nis zwischen den deutschen Bankiers und ihren Kunden, und ver- m ehrt endlich die Inflation deutscher Geldzeichen. PersonlllnachriAen. Jubiläum. — Am 15. Februar war Herr Univcrsttätsbuchhändler Albert Lazarus in Würzburg 25 Jahre in der Firma Ferdi nand Schöningh in Paderborn tätig. Seit 1902 leitet er die Würzburger Filiale dieser Firma, bei deren Gründung er tatkräftig mitgeholfen hat. ^ S-reihsaal. Postscheck-Iahlkarten als Überweisungen. <Vgl. Bbl. Rr. 3« u. 4L.> Im Anschluß an die Besprechung Uber Postscheck-Zahlkartcn möchte ich noch in Anregung bringen, daß Firmen, die sich Zahlkarten selbst anfertigen lassen, auf Überweisungen Rücksicht nehmen sollten. Es würde also künftig auf dem Stammtet! unter Absender: Betrag abzubuchen von Konto Nr.: Zahlkarte Überweisung links: eingczahlt überwiesen rechts: Posteinlicferungsschein Lastschriftzettel zu setzen sein. Dann brauchte man nur das Nichtzutreffende zu streichen und würde die Formulare nach Bedarf schnell verwenden können. Die Anträge auf Erhöhung der auf Zahlkarte überweisbareu Beträge sollten allerseits unterstützt werden. Warum überhaupt eine Beschränkung? Bei dem Schlagwort: »Sparen!« werde ich auch an Selbstanfcrti- gung von Formularen, Ankündigungen u. a. erinnert. Ich bitte die Herren Kollegen um freundliche Aussprache über Vcrvtelfälti- g u n g s v e r f a h r e n , -Apparate, -Tinte und -P a p t e r e. Mit welchem System sind wohl die besten Erfahrungen gemacht worden? Schweidnitz. I o h a n n e s Z u ck s ch w e r d t. verantwort!. Red. t. B.: R t ch a r b A l b e r t t. - Verlag: DerVdrsenoeretn der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsches «uchhändlerbauS. Truck: Ramm L s e e m a u n. Sämtlich in Leipzig. — Adresse der Redaktion und Expedition: Leipzig, Gerichtsweg 2« lBüchhändlcrhauS». 252
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