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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.02.1921
- Strukturtyp
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- 1921-02-28
- Erscheinungsdatum
- 28.02.1921
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ist schwer, die ehrenamtliche Tätigkeit Hases in chronologischer Folge zu schildern, da dieser vielseitige Mann säst gleichzeitig in den genannten und in der Folge zu nennenden Vereinen gc- wirk! hat. Im Börsenverein war er zunächst im Börsenblattaus- schuh und im Verwaltungsausschuß tätig und hat in letzterer Eigenschaft in der Oslermesse 1884 die einmütige Annahme des von ihm vorgetragenen Planes zu einem neuen Deutschen Buch händlerhause erreicht. Er war es auch, der die Schenkung eines grohe» Platzes für dieses Gebäude beim Rat der Stadt Leipzig durchsetzte, und als Kantate 1886 der Grundstein zu dem neuen Heim des Buchhandels gelegt wurde, da ließ vr. von Hase sein eigenes, vor Metz erworvenes Eisernes Kreuz in diesen Grund stein einmauern, zum Zeichen, daß auch dieses Haus in erster Linie dem Latcrlande zu dienen habe. Von 1876 bis 1884 war er Mitglied der Historischen Kommission und legt« dieses Amt nieder, als er 1884 als zweiter Schatzmeister in den Vorstand des Börsenvereins gewählt wurde. In diesem Amte hat er 1887 an der Seite Kröncrs die neuen Satzungen des Börsenbereius tatkräftig mit schaffen helfen, und als im Jahre 1889 der ge samte Vorstand zurücktrat, übernahm er den Vorsitz in der Histo rischen Kommission, den er erst niederlcgtc, als er von der Haupt versammlung mit der Fortführung der von Friedrich Kapp be gonnenen Geschichte des DcutschenBuchhandels beauftragt wurde. Mit Feuereifer ging er an diese Arbeit und legte fast alle seine Ehienümler nieder, um sich ganz dieser neuen Aufgabe zu widmen. (Eine der wenigen Funktionen, die er noch behielt, war die des stellvertretenden Vorsitzenden der literarischen und musikalischen Sachverständigenkammer, denen er länger als ein Menschcualter angehört hat.) Aber für den Chef eines grotzen Hauses, der doch immer noch viele Pflichten in der Öffentlichkeit zu erfüllen hatte, war die übernommene Arbeit zu groß i indessen zeugen seine zahlreichen Berichte an die Historische Kommission von dem Ernst, mit der er auch diese Pflicht zu erfüllen bestrebt war, und die Ergebnisse seiner Forschungen konnten dem Vollender des Werkes, Herrn vr. Goldfriedrich, manchen wertvollen Anhalt dielen. Selbstverständlich hat sich vr. v. Hase auch dem heimischen Verein der Buchhändler zu Leipzig nicht versagt. Seit seinem Eintritt in die Selbständigkeit (1875) ist er Mitglied dieses Vereins gewesen und hat auch im Hauptausschutz talkräflig mitgcwirkt. Von 1885 bis 1893 war er im Schriftfllhreramt tätig, von 1894 bis 1897 hat er den Verein als I. Vorsteher geleitet und ist dann 1898 stellvertretender Vorsteher geworden. Die or dentliche Hauptversammlung 1919 hat den verdienten Mann ein mütig zum Ehrenmitglied des Vereins ernannt. Das größte Werk des Verstorbenen ist wohl die Schaffung des Deutschen Buchgewerbevereins, den er 1884 ins Le ben rief und mit unendlicher Liebe, ungeachtet mancher Hemmun gen, ausgebaut und demZiele, das ihm vorschwebte, zugeführt hat. Aus seiner Arbeit in einem buchhändlerischen Universalgeschäft und der umfassenden ehrenamtlichen Tätigkeit hatte er die klare Anschauung gewonnen von der Einheit des großen, mannigfach gegliederten »Buchgewerbes-, ein von ihm geprägter Aus druck, und sein Ziel war: «Ein einiges deutsches Buchgewerbe zu schaffen, unter Führung des Buchhandels in lebendiger Selbst verwaltung der einzelnen Glieder, aber im geschichtlich gewor denen Verkehrszentrum stark und einheitlich genug organisiert, um einem Weltbuchhandel als Grundlage zu dienen-. Dieses Ziel hat er mit hartnäckiger Beharrlichkeit erstrebt und erreicht. Seine erste grundlegende Tat war die, daß er vom sächsischen Landtage den Ankauf der Klemmschen Sammlung und deren Überweisung an den Verein als Grundstock eines Deutschen Buchgewerbemuseums erreichte. Im neuerbauten Buchhändler hause wurde dem Centralverein für das gesamte Buchgewerbe und dem Museum zunächst eine Stätte be reitet, die aber dessen Wirken, wie es Hase borschwebte, nicht lauge genügen konnte. Auch hier griff er in großzügiger Weise au, und wie wenige Jahre zuvor bei dem Buchhändlerhause, er reichte er auch hier die Schenkung eines Grundstücks seitens der Stadt Leipzig, das, unmittelbar am Buchhändlerhausc gelegen, den leitenden Gedanken Hases auch äußerlich betonte. Trotz vieler Widerwärtigkeiten konnte der Vau des Deutschen Buch gewerbehauses 1900 beendet werden, und Oskar von Hase weihte 238 es mit einer schwungvollen, gedankenreichen Rede ein. Im nächsten Jahre legce er aus dem schon oben erwähnten Grunde, der Fortführung der Geschichte des Buchhandels, den Vorsitz im Deutschen Buchgewerveverein nieder, wurde ihm aber als Allersvorsitzender dauernd verbunden. Sein Nesse, Herr Geheimer Hofrat vr. Ludwig Volkmann, der sein Nach folger in der Vorsleherschaft geworden ist, hat Oskar v. HaseS Werk fortgesetzt und großzügig ausgebaut. Es sei hier auch noch hiugcwiesen aus die herrliche Rede, di« Hase ge- legentlich der 450jährigen Feier der Erfindung der Buchdrucker kunst am 5. Juli 1890 im Buchhändlerhause über den »Gutenberg pfennig- hielt, durch den die Mittel gesammelt werden sollten zu einem Wiltingen Nationaldcukmal für Gutenberg, Senefelder und König. Dieses Denkmal sollte Zeugnis oblegen von der Dankes schuld des deutschen Buchgewerbes. Leider ist die Idee nicht ver wirklicht worden. Die angesammelten Mittel wurden später aus Veranlassung des Verstorbenen zur Beschaffung der Kolossal figur Guteubergs und der Büsten Senefelders und Königs in der Gutenberghalle des Buchgewerbehauses zu Leipzig verwendet. - Wie das Geschäft von Breitkops L Härtel die Zweige des Buchhandels und Buchdrucks in sich vereint, so hat sich auch Hase in den Dienst dieser beiden Zweige gestellt. 12 Jahre lang ist er Vorsteher des Vereins der Sächsischen Buch drucker gewesen und hat viele Jahre im Vorstand der Deut schen Buchdrucker^enossenschaft, wie überall, auch hier ziel- und richtunggebend gewirkt. ! Ebenfalls aus seiner verlegerischen Tätigkeit entsprang seine Zugehörigkeit zu vielen musikalischen Vereinen, vr. v. Hase war es. der die Neue Bach-Gesellschaft ins Leben rief, und wie er Liszt im Leben nahegestanden hatte, so gehörte er auch dem Kuratorium der Franz Liszt-Stiftung an, und bei der groß, artigen Hundertjahrfeier dieses Meisters in Budapest und Gran gehörte Oskar v. Hase zu den ersten Repräsentanten der deutschen Kunstwelt. Groß war sein Anteil an der 1899 erfolgten Grün- , düng der Internationalen Musikgesellschaft, de- l ren Vorstand er als Schatzmeister angehörte, bis der unselige Weltkrieg ihr ein Ende bereitete. Gleichfalls als Schatzmeister wirkte er in der De u t s ch en M u s ik g e s e l l s ch a f I und den: Allgemeinen Deutschen Musikverein. Auch hat er den Ri e d e lv erci n in Leipzig zehn Jahre lang <1888—1898) geleitet und ist alz Ehrenvorsitzender von ihm geschieden. Hat der Verblichen« auch allen diesen Vereinen mit vollem Herzen angehört, am lebhaftesten schlug es doch für sein deutsches i Vaterland. Der Patriotismus ist Wohl einer der hervorstechendsten Charaktereigenschaften Oskar v. Hases, di« glühende Liebe zu Kaiser und Reich, die er selbst, den Säbel in der Faust, hatte mit schaffen dürfen. Wer seine Reckengestalt bei früheren Sedanfeiern als erste hinter dem Banner der Leipziger Buchhändler hat her marschieren sehen, der konnte diese Liebe aus seinen Augen sprühen sehen und von seinem allzeit beredten Munde hören. Was Wunder, daß er sich auch an den Krieger vereinen beteiligte, die bestimmt waren, treue deutsche Tradition zu hegen und zu pflegen, so an dem Sächsischen Militärverein Deutsche Kavallerie, dem Mililär-Verein Kampfgenossen 1864/71, und ganz besonders dem Verband der Kriegsfreiwilligen von 1870/71. Die vorstehend geschilderte geschäftliche und ehrenamtliche Tätigkeit des teuren Mannes sollte wohl geeignet erscheinen, eines Mannes ganze Kraft zu beanspruchen, aber er hat es durch weise Einteilung und eisernen Fleiß noch möglich gemacht, uns eine Reihe Werke zu hinterlassen, die alle der Geschichte unseres Staades gewidmet waren. Seiner Doktordisser tation wurde oben schon gedacht, sie erschien 1885 in zweiter Auslage unter dem Titel »Die Koberger-, nachdem fl« 1881 durch das »Brieffbuch der Koberger zu Nurmbergk« erweitert worden war. Auch die zweibändige Ge schichte von Breitkopf L Häriel, die Hase bescheiden als einen »Arbeitsbericht- bezeichnete, wurde schon kurz erwähnt, desgleichen die Familiengeschichte »Das Aumaer Hasen- nest-. Seines Lehrgenossen, Emil Strauß, mit dem ihn innige Freundschaft verband, gedachte er in dem Werke: »Emil Strauß, lein deutscher Buchhändler am Rheine- <1907), und seine Kriegs-
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