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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.02.1921
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- 1921-02-28
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- 28.02.1921
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Nr. 49 (R. 31) Geschäftsstelle oder Postüberweijung innerhalb Deutsch-Seite 65 m'Nictit mit glied er preis: die Solle 2.25 M.. 3 lands 100 M. halbjährlich. Für Nichtmitglieder jedes U6. 750 M..6. 400 M . 6. 205 M. Stellengesuchs « Stück 200 2N. halbjährlich. Für Kreuzbandbezug sind die »« 40 Pf. die Seile. Aus alle Preise worden 25°/<, Teuer.-Suschl. Portokosten, Nichtmitglieder haben auperdem noch 7.50 M. ;» erhoben Rabatt wird nicht ^gewährt. Deilagon ^oerden ^ Leipzig, Montag den 28. Februar 1821. 88. Jahrgang. Redaktioneller Teil Geheimer Hofrat vr Oskar von Hase s. Seit dem Heimgange von vr, Eduard Brockhaus ist in Leipzig kein« Persönlichkeit aus dem Leben geschieden, die so starken Einfluß auf die Geschichte des gesamten Buchgewerbes, des Buchhandels und Buchdrucks ausgeübt hat wie vr, Oskar von Hase, Im Nachfolgenden soll der fast aussichtslos erschei nende Versuch gemacht loerden, dieses lideraus reiche Menschen- und Buchhändlerleben in den Rahmen eines kurzen Aufsatzes zu fassen, Oskar von Hase entstammt« einer alten Thüringer Familie, deren Geschichte er selbst in einem Werke »Das Aumaer Hascn- nest. Urheimatliches aus unserer Hauschronik, Geschichte der Aumaer Hasen in 5 Jahrhunderten- geschrieben hat. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde ein Zweig des Geschlechts in Jena ansässig, dem der Vater des Verstorbenen, der berühmt« Kirchenlehrer Karl von Hase, angehörtc. Als jüngster Sohn dieses hervorragenden Mannes und seiner Gemahlin, Pauline ged, Härtel, wurde Oskar von Hase am 15, September 1848 geboren. In Jena, Eisenach und Meiningen erhielt er seine humanistische Gymnasialbildung, und sogleich nach abgelegtem Abiturientenexamen <1866) begab er sich nach Bonn, um bei Adolph Marcus den Buchhandel zu erlernen und gleichzeitig an der Universität zu studieren. Nach Absolvierung seiner Lehrzeit bezog er von 1868 bis 1869 die heimische Universität Jena und schloß dieses Studienjahr mit der Erwerbung des Doktorhutes ab. Seine Dissertation:-Die Koberger, Buchhändlerfamilie zu Nürnberg-, in der er zum ersten Male eine Darstellung des buch händlerischen Geschäftsbetriebes aus der Zeit des Übergangs vom Mittelalter zur Neuzeit darbot, darf als richtunggebend für seine ganze spätere Schriftsteller-Tätigkeit bezeichnet wer- den. Vom Hörsaal ging er wieder in die Bücherstube; am 26, April 1869 trat der jung« Doktor aus ein Jahr als Volontär in die Firma Breitkopf L Härtel in Leipzig ein, deren Mitbesitzerin sein« Mutter eine Zeitlang gewesen ist, worauf ein Ausflug in die Welt zur weiteren Ausbildung folgen sollte. Diesem Plan bereitete der Ausbruch des deutsch-französischen Krieges ein jähes Ende, In Genf ereilte ihn die Kunde von der Kriegserklärung, und sofort brach er seine Reise ab und stellt« sich als Kriegsfreiwilliger bei den rheinischen Kürassieren, Schon am 25, Juli konnte er ins Feld rücken und ritt als Flügel mann des Regiments seine erste Attacke in der Schlacht bei Metz, die ihm als erstem unter den Mannschaften seiner Schwadron das Eiserne Kreuz einbrachte. Als Unteroffizier heil aus dem Kriege heimgekehrt, trat er am 4, Mai 1871 als Gehilfe wieder bei Breitkopf L Härtel ein, wurde am 2, Januar 1873 Prokurist und am 2. September 1875 Teilhaber des Welthauscs neben seinem älteren Vetter Stadt rat Wilhelm Volkmann, In seiner Geschichte des Hauses Breit kopf L Härtel hat Oskar von Hase über die lange Reihe der Inhaber dieser Weltfirma gesagt: »Jeder von ihnen fühlte sich als Glied einer langgestreckten Pflichtenkette, als Pfleger einer wertvollen, aber bindenden Überlieferung, als Verantwortlicher, doch frei wirkender Vertrauensmann einer hohen Kunst und ihrer Wissenschaft und als «in zu ehrenamtlicher Tätigkeit verpfiich- teter Bcrnfsgenosse im selbstgewählten Stande-, In diese Über lieferung und Pflichtenkette ist ec selbst voll eingetreten, hat sich in seiner verlegerischen Tätigkeit nie allein von dem zu erhoffeir- den Nutzen leiten lassen, sondern oft in idealer Weise Werke in die Öffentlichkeit gebracht, die der Allgemeinheit Nutzen, der Firma aber kaum einen Gewinn brachten. Die erste große Neuerung, die er ins Werk setzte, war die Schaffung der »Volksausgabe Breitkopf L Härtel«, die in raschester Folge fast all« klassischen Werke der Allgemeinheit zugänglich gemacht hat. Es folgten auf musikalischem Gebiete kritische Gesamtausgaben von Pale- strina, Orlando di Lasso, Heinrich Schütz, Mozart, Grötry, Men delssohn, Schumann, Schubert, Chopin, Lanner, Strauß u, a. Schon diese Namen zeigen die Großzügigkeit in Hases Schaffen, daneben sind auch die beiden Größen Liszt und Wagner nebst vielen anderen Namen von gutem Klastg zu nennen. Im wissenschaftlichen Verlage sind nicht minder bedeutende Autoren zu finden, darunter die Werke seines Vatecs, des Kirchenhisto- rikers Karl v, Hase, im rechtswisscnschastlichen Wächter, im medi zinischen der große Hallesche Chirurg von Volkmann, Auch der Romanverlag wurde gepflegt; hier sei nur an die Werke von Felix Dahn erinnert. Es würde den Raum dieser Lebensskizze weit überschreiten und ermüdend wirken, wollten wir in breiter Folge alle die zum Teil monumentalen Werke nennen, die unter der Ägide vr, v, Hases entstanden sind. Er dehnte die Tätigkeit des Hauses Breitkopf L Härtel auch ins Ausland aus, indem dieses Zweigniederlassungen in Brüssel (1883), in London (1890) und eine dritte 1891 in New Uvrk errichtete, die sämtlich große Ausdehnung gewonnen haben. Ter New Uvrker Filiale wurde, wie bekannt, nach dem Erlaß des amerikanischen Copyright-Ge setzes die amtliche Stelle für Eintragungen in das Copyright- Register übertragen. Trotz seiner umfangreichen geschäftlichen Tätigkeit machte es Oskar von Hase durch seine eiserne Tatkraft und unermüdliche Ar beitsfreude möglich, sich in hervorragender Weise den allgemeinen Pflichten des Berufslebens zu widmen. Von 1875 bis 1901, über 25 Jahre, war er Vorsteher des Vereins der Deut schen Musikalienhändler und hat als solcher unendlich viel für das musikalische Urheber- und Aufführungsrecht getan. In dieser Stellung hat er auch die erste Anregung ge geben zur Schaffung der Berner Literar-Union, Am 21, No vember 1881 richtete er in seiner Eigenschaft als Vorsteher ge nannten Vereins eine Eingabe an den Reichskanzler Fürsten Bis marck auf Anbahnung einer gemeinsamen europäischen Literar- Konvention, die, ähnlich dem Postbcrein, das Minimum des all seits zu gewährenden Rechtsschutzes feststellen sollte. Dieses Ver langen wurde erneut im April des nächsten Jahres gestellt in Gemeinschaft mit dem Börsenverein, dem Allgemeinen Deutschen Schriftsteller-Verband und der Genossenschaft dramatischer Auto ren und Konrponisten und hat nach langen Verhandlungen zum Ziele geführt. Als Oskar v. Hase aus dein Vorstand des Vereins der Deutschen Musikalienhändler ausschied, wurde ihm die Ehrenmitgliedschaft verliehen: in derselben Zeit gehörte er auch den Vorständen des Deutschen Musikalien-Verlegervereins und des Vereins der Leipziger Musikalienhändler an, welch letzterer ihn ebenfalls zum Ehrenmitglied «mannte. Es 237
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