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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.02.1921
- Strukturtyp
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- 1921-02-11
- Erscheinungsdatum
- 11.02.1921
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- Deutsch
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«lörsenvlatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. X- 35, 1l. Februar 1921. gendem Umfange der Volkswirtschaft und Sozialwissenschaft. Namen hervorzuheben, möchte ich mir an dieser Stelle ver sagen, denn vollständig könnte eine solche Liste aus Raumgründen nicht sein, und eine Auswahl würde leicht zu einer ungerechten Zurücksetzung führen. Nur soviel sei gesagt, daß die Autoren des Mohrschen und Lauppschen Verlages nahezu durchgehends zu den Zierden ihrer Wissenschaft gehören. Eine ganze Reihe be deutender wissenschaftlicher Zeitschriften arbeiten Hand in Hand mit dem BUchvcrlag und sind weitere Zeugen einer gewaltigen, tatfreudigcn verlegerischen Leistungskraft. Auch hier muß ich auf Vollständigkeit verzichten und kann nur einige der wichtigsten herdorheben: »Archiv für die civilistische Praxis«, »Archiv für öffentliches Recht«, »Archiv für Sozialwissenschaft und Sozialpolitik«, »Logos', Internationale Zeitschrift für Philosophie und Kultur«, »Zeitschrift für die gesamte Staatswissenschaft«, »Zeitschrift für Geschichtswissenschaft« (jetzt bei Teubner als »Historische Vierteljahrsschrift«), »Zeitschrift für Theologie und Kirche«, »Silva«, Forstliche Wochenschrift, »Beiträge zur klinischen Chirurgie«, »Zeitschrift für Kirchenrecht-, »Theologische Rundschau«, »Chronik der Christlichen Welt«, »Evangelische Freiheit». Die vier letztgenannten Blätter haben während des Krieges bis auf weiteres ihr Erscheinen einstellcn müssen. Mit zahlreichen seiner Autoren war Siebeck auch durch enge freundschaftliche Beziehungen verbunden; soweit die örtlichen Verhältnisse es zuließen, gehörten sie auch zu seinem engeren häuslichen Verkehrskreise. Die äußere Anerkennung der Verdienste Siebecks um das geistige Leben Deutschlands fand ihren Ausdruck 1899 durch die Verleihung der philosophischen Doktorwürde durch die Uni versität Freiburg und der theologischen durch die Universität Gießen im Jahre 1989. Was Sicbeck neben seiner Verlagstätigleit dem Buchhandel und insbesondere dem Börsenverein ehrenamtlich geleistet hat, wurde bereits in Nr. 268 des Börsenblattes vom 27. November 1920 hervorgehoben. Auch schriftstellerisch hat er sich wiederholt betätigt, so mit einer Schrift über die »Organisation des deut schen Buchhandels und seine Bücherpreise in der wissenschaft lichen Literatur- und mit einem Gutachten »Zur Disponenden- frage«. Beide Arbeiten sind nur als Manuskript gedruckt, daher in der weiteren Öffentlichkeit nicht bekannt geworden. Siebecks gemeinnütziges Wirken endlich für Stadt und Hoch schule Tübingen und Freiburg hat sich meiner persönlichen Be obachtung so gut wie ganz entzogen, bildet aber trotz seiner örtlichen Begrenzung einen wesentlichen Teil seines Schaffens. So rundet sich das Bild des Entschlafenen zu einem har monischen Ganzen: ein fruchtbarer und erfolgreicher Verleger, ein Diener hoher Ideale, ein gläubiger Christ, ein treuer Gatte und Familienvater, «in zuverlässiger Freund seiner Freunde, durch und durch deutsch, dabei ein zäh an seiner engeren Heimat hängender kerniger Schwabe, mit einem Wort: ein ganzer Mann. Die Trauer um seinen zu frühen Tod wird gemildert durch die Vorstellung, daß ein gnädiges Geschick ihm vergönnte, bis zuletzt in schaffender Arbeit zu stehen und, wie einst Bismarck es sich gewünscht hatte, »in den Sielen« zu sterben; daß es ihm erspart blieb, seine Kräfte langsam schwinden und erlöschen zu sehen. So hat er sein Lebenswerk als getreues Abbild seiner eigenen Persönlichkeit hinterlassen: in sich geschlossen, abgerundet, trotz Krieg und Revolution im Kern unerschüttert und voller Keime neuen Gedeihens. Es ist ein schweres und verantwortungsvolles, aber auch stolzes Erbe, das die Söhne des seltenen Mannes angetreten ha ben. In ihrer Todesanzeige erklären sie es als ihr »heiligstes Vermächtnis, sein Lebenswerk in seinem Sinne fortzuführen«. 188 .Darin liegt eine hoffnungsvolle Gewähr, daß der Verl:g auch ! in der vierten Geschlechterfolge seiner alten Tradition treu blei ben, und daß das Gedächtnis von Paul Siebeck seinen leiblichen Tod überdauern wird. Der Entwrrrungsvorschlag des Herrn Llrban. Von vr. oeo. xubl. Felix Meiner. In dem Artikel im Börsenblatt Nr. 29 vom 4. Februar 1921 schreibt Herr Ed. Urban: »Die Herren von der Leipziger Verlegervereinigung hätten doch abwarten können, ehe sie sich ungefragt und un gebeten in dieser unsere Absichten völlig entstellen den Form äußerten. Dem gesunden Mcnschenver - stand hätte es sicher mehr entsprochen, wenn bis zur außer ordentlichen Hauptversammlung alle Orts- und Kreisvereine derartige vorher getroffene Abmachungen unter Ausnahme ge stellt hätten, bis durch einen entsprechenden Zusatz zur Not standsordnung eine allgemeine dahingehende Regelung getrof fen worden wäre.« Diese Äußerung ist ein typisches Beispiel für die Unfähig keit weiter deutscher Kreise, sachliche Meinungsverschiedenheiten in einer Form auszutragen, die eine Klärung fördert. Ich be- daure, daß auch der Inhaber eines angesehenen Verlags (und leider nicht zum ersten Male) einen Ton anschlägt, den der Ver leger bisher als Eigenart manches Vertreters der Gilde bei Interessengegensätzen betrachten zu können' glaubte. Die üblen Verkehrsformen der extremen politischen Parteien scheinen auf die Auseinandersetzungen innerhalb der die gleichen Interessen verfolgenden wirtschaftlichen Berufe übergreisen zu wollen. Ich möchte daher dringend empfehlen, daß wir in einem dem Gei stigen so nahestehenden Berufe wie dem Buchhandel uns be streben, bei unseren Auseinandersetzungen erkennen zu lassen, daß der andere, der unsere Ansicht nicht teilt, deshalb noch nicht notwendig schwachsinnig oder böswillig zu sein braucht. Wir helfen dabei mit an der Selbsterziehung unseres Volkes, das sich auf diesem Gebiete bisher so sehr zu seinem Nachteil von anderen, reiferen Völker unterschied, an der Erziehung, die die Voraussetzung für die Wiedergewinnung deutscher Weltgel tung ist. Zur Aufklärung, wie die Leipziger Verlegervereinigung dazu kam, sich mit den Richtlinien zu befassen, ohne von Herrn Urban zu der Besprechung nach Weimar zugezogen gewesen zu sein, möchte ich bemerken, daß das Rundschreiben der Herren vr. Sis beck und Urban außer einigen anderen Herren auch mir zuge gangen war. Wir waren also zur Stellungnahme aufgefordert. Wir konnten uns nun nicht der Ansicht des Herrn Urban an- schließen, daß dies eine Angelegenheit sei, die lediglich von Firma zu Firma interessiere, sondern sahen darin einen sehr wertvollen Versuch, die Beziehungen im Buchhandel grundsätzlich von ganz anderen Gesichtspunkten als bisher zu regeln — und ein solcher Versuch geht dann doch den gesamten Verlag und das gesamte Sortiment an. Wir forderten daher den Vorstand unserer Vereinigung -auf, zu einer Besprechung der Frage ein zuladen. Diese Versammlung brachte uns übrigens u. a. auch interessante Mitteilungen über Versuche, auch den Verkehr zwi schen schöngeistigem Verlag und allgemeinem Sortiment in ähn licher Weise zu regeln. Mag für den wissenschaftlichen Verlag nach der Äußerung des Herrn Urban eine solche Regelung ver hältnismäßig einfach sein, das darf uns nicht dazu verführen, nur unsere eigenen engsten Interessen zu berücksichtigen und — zumal in der jetzigen Lage des deutschen Volkes und bei den sehr gefährdeten Zukunftsaussichten, unseres Berufs — dis Rück wirkung auf die Allgemeinheit ganz außer Augen zu lassen. Wie sehr die Skepsis der Leipziger Verlegerversammlung be rechtigt war, das geht aus dem zweiten angefühcten Satz her vor; denn dieser Satz besagt mit voller Deutlichkeit — was aus den Rundschreiben selbst nicht hervorging —, daß die neue Rege lung der Beziehungen sofort und in Widerspruch zu der (von den Orts- und Krcisvereinen als Übergangsmaßnahme im allge meinen angenommenen) Regelung nach der Notstandsordnung vom 5. Oktober eingeführt werden sollte. Die Orts« und Kreis-
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