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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.04.1919
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1919-04-01
- Erscheinungsdatum
- 01.04.1919
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- Deutsch
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ungünstig, da er eine bemittelte Umgegend hatte. Sitz verschiedener Behörden war, eine höhere Töchterschule und das weithin bekannte Benöersche Erziehungsinstitut für Knaben besaß. Außerdem erfreute sich Weinheim wegen seiner schönen Lage und seiner viel be suchten, wirkungsvollen Mineralbäder eines äußerst lebhaften Fremdenverkehrs. Die in dem Ort seiner Niederlassung be gründeten günstigen Vorbedingungen wußte der junge Buch händler sich nutzbar zu machen, sodaß seine Handlung sich vortrefflich entwickelte. Dem Sortiment gesellte sich bald ein Verlag zu, der auf dem Gebiete des Schulbuchs ebenfalls gute Er folge aufweisen konnte. Nach 25jähriger erfolgreicher Sortimenter tätigkeit verkaufte Ackermann seine Buchhandlung an einen langjäh rigen Mitarbeiter, W. Kuhn, um sich ganz der Verlagstätigkeit zu widmen. Im Jahre 1902 schloß Friedrich Ackermann die Augen zum ewigen Schlummer, nachdem er in 33jährigcr emsiger Tätigkeit einen guten Grund gelegt hatte, auf dem sein Sohn, Herr Carl Anton Ackermann, in die Fußtapfen seines Vaters tretend, rüstig weiter bauen konnte. Das ist ihm auch gelungen; er errichtete 1908 in Leipzig eine Zweigstelle, in der die Schulbücher von Eiermann, Weighardt, Antoine-Eule, Emmerich u. a. ausgcliefert werden. Beim RUckschauen auf den durchlaufenen Zeitraum von 50 Jahren bann Herr Ackermann am Ehrentage seines Geschäfts mit stolzer Befriedigung auf das von seinem Vater und ihm Erreichte blicken und mit Vertrauen auf eine weitere Entwicklung im zweiten halben Jahrhundert rechnen. 50 Jahre an die buchhändlerische Organisation angeschlossen ist die Eberling'sche Hofbuchhandlung in Büdingen lOberhessen). Ihr Gründer war Ernst Eberling, der 1839 in Büdingen, der damaligen Residenz der reichsunmittelbaren Fürsten zu Nsenburg und Büdingen eine Buchbinderei und Papierhandlung errichtete, verbunden mit Buchhandlung, die ihren Bedarf aber ans zweiter Hand bezog. Trotz der damals recht ungünstigen Wirtschaftsverhältnisse entwickelte sich das Geschäft durch Fleiß und Rührigkeit seines Besitzers in zu friedenstellender Weise. Als Ende der fünfziger Jahre von hessischen Behörden für den Betrieb des Buchhandels das Examen eingeführt wurde, mußte sich Eberling diesem noch unter ziehen, was aber mehr Formsache gewesen zu fein scheint. Da je doch die Bestimmungen über das Buchhändler-Examen in der Folge schärfer gehandhabt wurden und die Gefahr eines Konkurrenz-Unter, nehmens drohte, so muhte der Sohn des Besitzers, Heinrich Eberling, sich eifrig zum Examen vorbereiten, nachdem ihm sein Lehrherr Th. Steinmetz, Inhaber der Heinemann'schen Buchhandlung in Offeubach, vorzeitig aus der Lehre entlassen hatte. Nachdem er das Examen be standen hatte, trat er 1863 als Teilhaber in das väterliche Geschäft ein. Unter seiner Leitung erfolgte dann am 1. April 1869 der An schluß an den Gesamtbuchhandel durch Übertragung der Kommission an K. F. Koehler in Leipzig, der diese noch heute führt. Am 1. Jan. 1882 übernahm Heinrich Eberling das Geschäft allein und brachte es zu weiterer günstiger Entwicklung. Ihm trat 1889 sein Sohn, Ernst Eberling, als Gehilfe zur Seite, nachdem er den Buchhandel in C. Koenitzers Buchhandlung (Reitz L Köhler) in Frankfurt a. M. er lernt und in der C. Rees'schen Buchhandlung in Heidenheim als Ge hilfe gearbeitet.hatte. 1889 wurde Ernst Eberling Teilhaber seines Vaters, und am 1. Januar 1916 übernahm er das Geschäft allein, nach dem sich Herr Heinrich Eberling ins Privatleben zurückgezogen hatte. Ebenfalls 50 Jahre besteht am 1. April die Buch- und Antiqua riatshandlung Valentin Haeunlein in Marktbreit (Bay ern). Ihr Gründer war Valentin Haeunlein, ein Buchbinder seines Zeichens, der 1869 einem sich fühlbar machenden Bedürfnis entsprach und mit seiner Buchbinderei einen Buchhandelsbetrteb vereinigte, die erste Buchhandlung in Marktbreit. Aus bescheidenen Anfängen hat sich das Geschäft recht zufriedenstellend entwickelt, sodaß der Sohn des Gründers, Herr Friedrich Haeunlein, der seit 1910 Allcininhaber der Firma ist, mit gutem Mut in die Zukunft blicken kann. Das 50jährige Jubiläum begeht am 1., April auch die Buch-, Kunst- und Musikalienhandlung Arthur Hein in Küstrin. Sie wurde von Wilhelm Wangerin, einem geborenen Küstriner, gegründet, der sie bis zu seinem Tobe mit gutem Erfolge geführt hat, dann übernahm sie im März 1897 Hugo Gamradt, der sie aber schon 1903 an Johannes Klinsmann verkaufte. Von diesem hat sie am 1. Ok tober 1908 Herr Arthur Hein übernommen, der sie jetzt unter der Firma seines Namens führt. Von 25jährigen Jubiläen seien genannt das der Verlagsbuchhand lung Paul List in Leipzig, mit dem zugleich ihr Inhaber das 25jährige Jubiläum seiner Selbständigkeit begeht. Die im ganzen deut schen Buchhandel bekannte Verlagsbuchhandlung hat sich besonders auf dem Gebiet der Schönen Literatur eine hochangesehcne Stellung erwor ben. Aus kleinen Anfängen heraus hat es der Verlag verstanden, eine Reihe bekannter Schriftsteller zu gewinnen und besonders den Ro manen von Nataly von Eschstruth, Marie Bernhardt, Max Kretzer, Balduin Möllhausen, H. Schobert, Paul Oscar Höcker, sowie den Julius Wolffschen Werken ein so weites Absatzfeld zu erschließen, wie ts im deutschen Buchhandel nur vereinzelt dastehen dürfte. Die Verlagsbuchhandlung Hermann Schaff st ein in Köln a. Nh. sieht am 1. April 1919 ebenfalls auf ein 25jähriges Bestehen zurück. Die Firma wurde unter Schasstein L Co. am 1. April 1894 von den Brüdern Hermann und Friedrich Schafsstein gegründet und am 22. Mai 1905 in Hermann L Friedrich Schaffstein umgeändert. Bedeutendes haben die beiden Inhaber auf dem Gebiete der Jugend literatur geleistet. Die allseitig bekannten künstlerischen Bilderbücher des Verlages erfreuen sich großer Beliebtheit. Durch die Heraus gabe der Bllcherserien Schaffsleins Volksbücher und Schaffsteins Blaue und Grüne Bändchen wurde viel zur Bekämpfung der sogen. Schund literatur beigetragen. Auch die weiteren Schöpfungen des Verlages verdienen volle Anerkennung. Friedrich Schaffstein schied am 31. Ja nuar 1913 durch Tod aus und Herr Hermann Schaffstein führte als alleiniger Inhaber das Geschäft weiter. Ferner bestehen auch die Verlagsbuchhandlung und das literarische Bureau von Richard Taendler in Berlin 25 Jahre, die nach dem Tode des Gründers (1911) von seiner Witwe, Frau Else Taendler, geb. Lcchziner, und Fritz Taendler fortgesetzt wurden. Letztgenannter ist 1918 wieder ausgeschieden und Frau Taendler seitdem alleinige In haberin. Befruchtung der französischen Industrie durch Deutschland. — »Information« vom 13. Februar 1919 beklagt sich, daß »seit mehr als 4 Jahren Frankreich keine deutschen Zeitungen erhält, weil die Absperrung der Grenze nach Deutschland in rigoroser Weise gehand habt wird. Die strengen Absperrungsmaßregeln sind gegenwärtig, wo der Feind ohnmächtig am Boden liegt, nicht mehr zu rechtfertigen, 5enn unsere Industrie muß wissen, welche Unternehmungen auf wirt schaftlichem Gebiet drüben in Deutschland geplant werden. Seit einiger Zeit gelangen nun doch auf Umwegen einzelne deutsche Presse organe zu uns, und es ist erstaunlich zu lesen, welch eine rege Tätig keit in Deutschland entfaltet wird, um die Industrie neu zu beleben. Wir verweisen nur auf die bevorstehende Leipziger Messe. Alle neu tralen Zeitungen enthalten umfangreiche Inserate deutscher Firmen, die verschiedene Waren anbieten. Wir dürfen vor diesen Bestrebun gen Deutschlands nicht die Augen verschließen. Das beste Mittel, um die Ziele und Absichten der deutschen Industrie kennen zu lernen, besteht zweifelsohne darin, daß wir die gewerblichen Fachzeitschriften unserer Feinde gründlich studieren. In dieser Beziehung ist Frank reich äußerst rückständig. Einer unserer Großindustriellen wollte sich z. B. letzthin über eine Frage aus der deutschen Elektrizitätsbranche informieren und wurde von einer Regierungsstelle zur andern ge schickt, ohne daß ihm auch nur ein einziger Beamter hätte Auskunft geben können, wo und ob überhaupt in Paris eine deutsche Zeitschrift für Elektrizitätswesen auftreibbar ist. Allerdings werden die meisten einschlägigen Blätter von der Bibliothek der Pariser Handelskammer bezogen, aber es ist ungeheuer schwierig und weitläufig, sich Ein sicht in sie zu verschaffen. Es muß daher darauf gedrungen werden, daß deutsche Fachliteratur unbehindert über die Grenze nach Frankreich durchgelasscn wird, außerdem aber ist die Errichtung eines wirtschaftlichen Nachrichtendienstes beim Handelsministerium oder bei dex Handelskammer unerläßlich, durch dessen Vermittelung unsere Industriellen in zweckmäßiger Weise alle erforderlichen Auskünfte über den wirtschaftlichen Wiederaufbau Deutschlands erhalten. Damit dies geschehen kann, ist zu nächst erforderlich, daß wir das Verbot des Han dels mit dem Feinde durch den direkten Bezug deut scher Fachliteratur durchbrechen. Unsere Chemiker be sichtigen zurzeit mit Interesse und Gewinn für ihre Ausbildung die Badische Auilinfabrik, die in der besetzten Zone liegt. Die Befruch tung, die der französischen Industrie hierdurch zuteil wird, muß das Verständnis dafür stärken, daß auch die sonstigen deutschen Betriebe und deren Leistungen für unser Wirtschaftsleben im allgemeinen und für die französische Industrie im besonderen überaus nützliches Lehr material liefern können.« Uberseedienst Nr. 5 vom 5. März 1919.. Berlin verzichtet auf den Bibliothekrabatt. — Die Bibliotheken der Stadt Berlin hatten sich bisher geweigert, den 10°/oigcn Teus- rungszuschlag anzuerkennen oder aber auf den 7^°/„igcn Rabatt zu verzichten. Auf Vorstellung der Vereinigung der Berliner Mit glieder des Börseyvereins erfolgte unterm 17. März nachstehender Bescheid des Magistrats, aus dem hervorgeht, daß nunmehr dem Wunsche der Vereinigung entsprochen worden ist, allerdings erst für 219
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