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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.05.1886
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 03.05.1886
- Sprache
- Deutsch
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- LDP: Zeitungen
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18860503
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- Jahr1886
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100, 3 Mai 1886. Nichtamtlicher Teil. 2317 anstatt an die städtische Gewerbeschule, welche unter demselben Direktor steht wie die Kunstakademie. 2) Die amtliche Benennung ist derartig zu wählen, daß die Bedeutung der höheren Fachschule für das deutsche Buch gewerbe allgemein klar wird, also z. B. Deutsche Buch gewerbe-Akademie, Hochschule für das Buchgewerbe. Der Zweck der selbständigen Gestaltung ist, zu sichern, daß das Ge samtgebiet der graphischen Ausbildung mit geschlossener, dauer hafter Kraft bearbeitet werde, der Zweck der besonderen Be nennung ist, ausdrücklich zu erklären, daß hier ein Mittelpunkt des höheren buchgewerblichen Brldungswesens geschaffen sei. Wird gegenwärtig in der Kunstgewerbeschule die Abteilung für Malerei, l>) Zeichnen und Malen figuraler Gegenstände, aus drücklich im Bericht bezeichnet als »Fachschule für Ausbil- bildung der graphischen Künste, als Kupferstecher-, Gravier-, Lithographie- und Holzschneidekunst . . . verbunden mit Lehrwerkstätten für diese vier Fächer« und wird auch in den Lokalanzeigen der vorwiegend graphische Charakter der Schule in einer Fußbemerkung gekenn zeichnet, so bedarf es doch der Ankündigung einer sachgewerb- lichen Specialanstalt, wenn eine größere Schüleranzahl aus Sachsen und ganz Deutschland zusammengebracht werden soll, um dann in größerem Rahmen weiteres anzustreben. 3) Die Lehrgegenstände haben sich planmäßig aus das Ge samte des höheren buchgewerblichen Unterrichts zu erstrecken, so daß nicht nur Graveure, Kupferstecher, Lithographen und Lylographen Unterricht finden, sondern auch der Verleger, der künftige Faktor, der höher gebildete Gehilfe u. s. w. den allge meinen Überblick gewinnt, namentlich auch der Zeichner für das Buchgewerbe, der Illustrator und Ornamentist seine Specialausbildung in den verschiedenen Reproduktionsver fahren erhält. Außer den planmäßigen periodischen Kursen, wie sie schon jetzt der Lehrplan für Holzschneider, Lithographen, Graveure und Kupferstecher bietet, und nach dem geplanten Neubau der Akademie auch für Photographie, also wohl auch in den verschiedenen Verfahren desHoch-, Tief- und Flach-Lichtdruckes in erweiierten Werkstätten bieten wird, könnten deshalb nach der Ansicht des Gesamtvorstandes im großen und ganzen und vorbehaltlich weiterer Erwägungen noch als besondere regelmäßig wiederkehrende Unterrichtsgegenstände ins Auge gefaßt werden: 1) Geschichte und Lehre der vervielfältigenden Künste; 2) Künstlerisches Zeichnen für dieverschiedenenReproductions- methodcn insgesamt, namentlich auch für wissenschaftliche Zwecke (mikroskopisch); 3) Geschichte und Lehre der Buchausstattung (Papier-, Schriften-, Ornamenteukunde, Korrektur, Druckverfahren, Bindung) mit praktischen und kritischen Übungen; 4) Buchführung und Kalkulation; 5) Bibliographie und Wissenschaftskunde; 6) Geschichtetes Buchhandels, Rcchtsbräuchedes Buchhandels, Urheber- und Preßrecht. Die Wahl der Unterrichtsgegenstände oder gewisser Gruppen derselben würde fakultativ sein; die oben erwähnten Werk stätten würden zum Teil durch Verbindung mit bestehenden Privatwerkstätten für Kunstsatz und Kunstdruck der verschie denen Verfahren zu ergänzen sein; die letzt angeführten Lehr gegenstände könnten im Falle vom Buchhandel als eine besondere Gruppe gestaltet werden. 4) An Lehrkräften würden noch einige Specialisten heranzuziehen sein, so namentlich für Buch-Illustrationen, Buch-Ornamentik und Photographie; dabei wäre die Zahl der Unterrichtsstunden der einzelnen Lehrer derartig einzuschränken, daß denselben daneben Zeit bleibt, eine schöpferische, anregende Thätigkeit für das Buchgewerbe zu entwickeln. 5) Die Vertretung des Buchgewerbes durch einen Aka demieausschuß soll, wie bei der Lehrlingsschule im Prinzip zugebilligt wurde, dauernd die Verbindung mit dem praktischen Gewerbe wahren und namentlich auch die Teilnahme des Buchgewerbes an der Anstalt, auf die es mit Freude und Stolz blicken muß, wach erhalten. Diese Darlegung wird genügen um zu beweisen, daß der Centralverein und im besonder« die Akademiekommission in gerechter Würdigung bestehender Institutionen das Vorhandene auszubaucn bestrebt ist und den Blick auf das recht Wohl und naturgemäß zu Verwirklichende richtet. Mag Segen daraus ersprießen! Zur Pflege buchgewerblicher Ausstellungen ist anzu führen, daß solche im Rahmen des Buchgewerbemuseums ver anstaltet worden sind, sowie daß die erste derselben durch den Besuch Sr. Excelleuz des Herrn Ministers des Innern beehrt wurde. Besonderer Dank ist für Ermöglichung solcher Ausstellungen den Herren Kommissionsrat Heinrich Klemm, Professor vr. jur. Freiherr« von Weißenbach, der Firma F. A. Blockhaus sowie dem Rittergutsbesitzer vr. jur. Apel zu sagen. Die Klemmsche Sammlung ist bisher dauernd in Form einer Ausstellung den Interessenten zugängig gemacht worden. Nach Verlauf der kurzen Pause, in welcher der große Saal zur Ostermesse dem Börsenvcrein der Deutschen Buchhändler zu räumen ist, wird dieselbe als Ganzes bibliothekmäßig aufgestellt werden, während stets gewisse Gruppen derselben als Spezialausstellungen in Abwechselung mit anderen sich bietenden Sammlungen ausgebrcitet werden sollen. Der endgiltig fertiggestellte Plan der neuen Buchhändlerbörse bietet im rechten Flügel des Gebäudes große Räume, welche im nahen Zusammen hänge mit dem Buchgewerbemuseum ausschließlich für Ausstellungs zwecke bestimmt sind. Es drängt uns, wie zuvor der Königlichen Regierung und im besondern dem Königlichen Ministerium des Innern sowie den beiden Kammern und deren werkthätigen Ausschüssen, so dem Börsenverein der Deutschen Buchhändler, welcher uns ein stattliches vorläufiges Heim geschaffen hat und ein künftiges vorbereitet, des gleichen dem hiesigen Kunstverein und Kunstgewerbemuseum, welche die Einrichtung wesentlich förderten, öffentlich tiefgefühlt zu danken; desgleichen den Mitgliedern der Kommissionen, sowie namentlich auch für rastlose Thätigkeit unserm Bureauvorstande Herrn General konsul C. B. Lorck, welcher weit über seine Verpflichtung hinaus für den Centralverein gesorgt und geschrieben hat, wie die 15 Akten bände mit ihren 1621 Schriftstücken ausweisen, welche samt Büchern und Kassabelegen für jeden zur Einsicht aufliegen; insbesondere aber gebührt herzlicher Dank den verehrten Förderern und den jenigen Herren Mitgliedern unseres Vereins, auf deren kräftige Schultern sich unsere Thätigkeit stützen mußte, ohne deren reiche Selbstbesteuerung wir weder jetzt wirken noch unser Werk fortsetzen könnten. Daß das Werk fortgesetzt und zum guten Ende geführt werden muß, ist unzweifelhaft; ebenso unzweifelhaft, daß es nach alle den freudig gebrachten und in Aussicht gestellten großen Opfern des Staates, der Stadt, des Buchhandels und Buchgewerbes, wenn alle treu zur Fahne halten, in seinem ganzen Umfange gelingen wird. Mögen Sie dauernd Ihre Kräfte der Neubelebung und festeren Begründung des Deutschen Buchgewerbes erhalten.«
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