Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.05.1886
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- 1886-05-03
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- 03.05.1886
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2316 Nichtamtlicher Teil. 100, 3. Mai 1886. wird für das nächste praktische Bedürfnis nach künstlerischen Vor lagen die Beschaffung von Sammelwerken guter Reproduktionen sich nötig machen. Mit freudigsten Erwartungen dürfen wir der Entwickelung des Buchgewerbemuseums auf der von Heinrich Klemm und C. B. Lorck gelegten Grundlage entgegensetzen, wenn es gelingt einen geistesfrischen, neue Wege bahnenden Leiter zu gewinnen, welcher, mit wissenschaftlichem Rüstzeuge, in planmäßiger Tätig keit den unendlichen Reichtum der graphischen Künste anfzuspüren und zu sammeln versteht. Die zweite Aufgabe des Centralvereins ist die Förderung des buchgewerblichen Unterrichtswesens. Gerade aus diesem Gebiete galt es, mit größter Vorsicht vorzugehen, zwar große Ziele anzustreben, diesen aber durch Fortentwickelung des bereits Gegebenen näher zu kommen. Der Verein fand vor: die öffentliche Lehranstalt für Buch händler, welche schon seit langen Jahren segensreich wirkt, jedoch bei der Verschiedenartigkeit der Vorbildung ihrer Schüler in ihrem dreiklassigen Lehrgang über die Ziele der Fortbildungsschule und den eisernen Bestand buchhändlerischer Fachbildung nicht allzuweit hinauszugehen vermag. Der Centralverein richtete an die Depu tation des Vereins der Buchhändler zu Leipzig, welcher diese Schule unterhält, den Antrag »den Lehrplan der Lehranstalt für Buchhändlerlehrlinge durch Errichtung einer Selekta zu erweitern, in welcher namentlich auch der Unterricht in der buchgewerblichen Technik Pflege fände«. Der Schulausschuß der Deputation erkannte das Wünschenswerte einer Ergänzung der Lehranstalt, wie eine solche schon von Friedrich Perthes und Albrecht Kirchhofs befürwortet worden war, an, glaubte jedoch bei der großen Ver schiedenheit in der Vorbildung der Zöglinge einer Selekta nicht das Wort reden zu sollen, beantragte vielmehr die Einrichtung freier akademischer Lehrkurse, an welchen sowohl die genügend Vorgebil deten der Abiturienten der Lehranstalt als Gehilfen und selbständige Buchhändler teil nehmen könnten. Endgiltiges glaubte man noch nicht beantragen zu sollen, bevor die entsprechenden Bildungssragen im Druckgewerbe zu einer vorläufigen Entscheidung gekommen sein würden Da die Lehranstalt für Buchdrucker, welche von der ehe maligen Genossenschaft Leipziger Buchdrucker unterhalten worden war, im Streikjahre 1873 eingegangen ist, so richtete der Central verein an den Verein Leipziger Buchdruckereibesitzcr den Antrag, »daß derselbe eine Lehranstalt für Buchdruckerlehrlinge wieder errichte«. Zu unserer Freude können wir berichten, daß dieser Antrag am 23. Februar 1886 einstimmig angenommen worden ist. Am 13. April wurde auch der Lehrplan einstimmig genehmigt; falls die mit dem Direktor der städtischen Gewerbeschule Herrn Hofrat vr. Nieper auf Antrag des Vorsitzenden des Centralvereins angeknüpften Verhandlungen, die Buchdrucker-Lehranstalt als eine besondere Abteilung der städtischen Gewerbeschule zu errichten, in ihrem Endergebnis vom Rate der Stadt rechtzeitig bestätigt werden, kann die Eröffnung der Buchdrucker-Lehranstalt demnächst beginnen; die Ernennung eines Curatoriums von Mitgliedern des Vereins Leipziger Buchdruckereibesitzcr, welches alle Angelegenheiten, die sich auf die Schule beziehen, selbständig unter Mitwirkung des je weiligen Vorstandes des Vereins Leipziger Buchdruckereibesitzcr zu erledigen hat, soll Gewähr dafür leisten, daß die Schule in lebhafter Fühlung mit dem Gewerbe sich entwickeln kann. Einem nach ge lungener Probe des Versuches der Buchdrucker anzustrebenden An schlüsse anderer buchgewerblicher Gruppen unseres Vereins an die städtische Gewerbeschule dürfte kaum etwas entgegenstehen. So sehen wir das wichtige Lehrlings-Unterrichtswesen im Anschluß an eine früher bestehende fachgewerbliche und au eine blühende gewerbliche Schule Wiedererstehen; geschieht dies nicht in den Formen, wie es "die ideale Ziele umschreibende Denkschrift C. B. Lorcks zur Darstellung bringt, so ist hier nur zu bemerken, daß es uns überhaupt nicht auf die Formen ankommt, sondern auf die Sache und auf das Erreichbare. In diesem Sinne dürfen wir auch mit Zuversicht auf die geplante Reorganisation des buchgewerblichen Unterrichtswesrns höherer Ausbildung, auf die selbständige Gestaltung einer Buch gewerbe-Akademie blicken. Die Stände des Königreichs Sachsen haben soeben über eine Million für einen Neubau, welcher hauptsächlich für die Kunstakademie und Kunstgewerbeschule in Leipzig bestimmt ist, bewilligt und zwar in besonderem Hinblick darauf, daß diese Institute in erster Linie dem Buchgewerbe dienen werden. Ja man ist weiter gegangen und hat in der Landtags schrift ausdrücklich ausgesprochen: »Wenn, wie wohl zu erwarten, die Regierung zur Erweiterung der Unterrichtsgegenstände erhöhte Ansprüche für die Kunstgewerbeschule der Bewilligung der Stände an späteren Landtagen unterbreiten dürfte, wird wohl dann auch die Volksvertretung die Mittel hierzu nicht versagen, wenn nur zu erkennen ist, daß hiermit sowohl für die Erhaltung einer Zierde in der Geschichte Sachsens, der Blüte des Buchhandels und Buch gewerbes, wie auch für eine nicht zu unterschätzende Rückwirkung auf manche volkswirtschaftliche Thätigkeit des Landes erfolgreich hingearbeitet wird. Hoffentlich erkennt man in den beteiligten Kreisen den Wert dieses Entgegenkommens, hilft dazu, daß die Kunstgewerbeschule recht befruchtend aus die Buchgewerbe einwirken kann, und belebt den Verkehr zwischen der Schule und den graphi schen Erwerbsstätten.« Meine Herren, im höchsten Grade dankbar erkennen wir den Wert dieses Entgegenkommens unserer Regierung, sowie unserer Landstände an. Unser dringender Wunsch war es auch vordem, in enger Fühlung mit der hiesigen Kunstakademie und Kunstgewerbe schule vorzugehen, wofür die unzweideutigsten Belege sich in den Akten des Centralvereins finden; dieses von der Regierung und den Ständen geforderte Zusammengehen müssen und werden wir erreichen. Der Verfasser der Denkschrift »Die Zukunft des Buch gewerbes« hat ein Gesamtbild der anzustrebenden Ziele gegeben, hierbei offen lassend, auf welche Weise dieselben zu erreichen seien. In Bezug auf die angestrebte Buchgewerbe-Akademie hat derselbe sich im wesentlichen daraus beschränkt zu untersuchen, auf welche Art Besucher die Anstalt zu rechnen haben würde. Ist irgendwo die Ansicht aufgetaucht, diese Bestrebungen richteten sich gegen die Kunstakademie und Kunstgewerbeschule, so ist dem hier von Vereins wegen öffentlich zu widersprechen; im Gegenteil, Vorstand und Akademiekommission haben ausdrücklich beschlossen, bei der Ver wirklichung der Pläne sei Hand in Hand mit der hiesigen Kunst akademie zu gehen und, um dieses zu ermöglichen, sei nunmehr an das hohe Ministerium des Innern das Gesuch zu richten, dasselbe möge unter dem Vorsitze eines Regierungskommiffars eine gemein same Sitzung des Vorstandes der Kunstakademie und Kunstgewerbe schule mit dem Vorstande des Centralvereins bewirken, welche das von der Regierung und den Ständen verlangte Zusammengehen anbahne. Angestrebt wird vom Vorstande des Centralvereins folgendes: 1) Die höhere Fachschule für Buchgewerbe und graphische Künste ist als eine selbständige Abteilung der Kunstakademie und Kunstgewerbeschule zu Leipzig derartig zu gestalten, daß, wenn auch der Unterricht selbstverständlich auf gemeinsamer allgemein künstlerischer Vorbereitung beruhen muß, doch auch dieser allgemeine Unterricht, wenn sich eine genügende Anzahl von Schülern findet, in besonderen graphischen Klassen erteilt wird; also in Analogie des Anschlusses der Buchdruckerlehr-
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