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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.04.1886
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- Erscheinungsdatum
- 28.04.1886
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- Deutsch
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2224 96, 28. April 1886 Nichtamtlicher Teil. treffenden Werke gegen das bekannte »geringe Entgelt« Hinein binden läßt. Wenn die Einbanddecke sich einbürgertc, so liege es, dem erwähnten Blatte zufolge, hauptsächlich an der Schwäche der Sortimentsbuchbinderci, d. h. der kleinen Buchbinder, die für Privatleute arbeiten. Dieselbe stand bisher ans so niedriger Stufe, daß sie unfähig war, den Anforderungen des Publikums in Bezug auf geschmackvolle Einbände zu genügen. Da griff das Publikum bereitwillig zu den in der Regel geschmackvollen Einbanddecken der Verleger, um später freilich zu merken, daß es meist eine unsolide Ware gekauft habe. Schon daß die un geheure Mehrzahl aller Einbanddecken nur aus Kaliko besteht, sei charakteristisch für die Unzulänglichkeit des ganzen Verfahrens. Ebenso verwerflich seien übrigens die Einbanddecken in Halb franz. »Sic können nie so gearbeitet werden, wie ein richtiger Halbfranzband, weil der Buchkörper nur hineingeklebt, die Bände nur auf die Deckel, nicht in dieselben gearbeitet werden« Der Verfasser hat ganz recht, wenn er weiter bemerkt, es sei jetzt ein Wandel in der Buchbinderei eingetreten. Das Wort »Billig und schlecht« habe auch hier Früchte getragen. Das können wir aus eigener Erfahrung bestätigen. Noch vor zehn bis fünfzehn Jahren ließen wir in der Regel kein Buch binden, weil wir nur eine geschmacklose Arbeit bekamen, oder schickten im Notfälle unsere Bücher zum Einbinden nach Paris. Dies hat sich jedoch sehr geändert, und man erhält jetzt ziemlich leicht, wenigstens in Großstädten, einen leidlich geschmackvollen Einband, was aber nicht hindert, daß das Publikum vielfach doch zur Einbanddecke in Halbfranz greift, sobald eigene, dem Charakter des Buchs entsprechende Platten zur Herstellung derselben eigens graviert wurden. Dergleichen ist eben nur bei der Herstellung im großen, d. h. durch den Verleger, möglich, und der kleine Buchbinder wird dagegen nicht auskommen. Zum Schlüsse einige Worte über die neuen Patente aus der Klasse Buchbinderei. Wieder eine Draht-Heftmaschine. Dieselbe geht von O. Pekrun in Dresden aus (Patent Nr. 84 892) und bewirkt ein selbständiges Nachrücken des zu heftenden Gegenstandes nach Maßgabe der gewünschten Entfernung der einzelnen Klammern von einander. — Ferner Patent 34 714. Inhaberin Frau L. Birkenbusch in Dresden. Es betrifft ein Verfahren und eine Maschine zum Heften von Kartonnagen und zwar mittelst Leinwandstreisen, die mit einem Klebmaterial getränkt sind. — Die Kartonecken-Schließmaschine von Auerbach L Eiser mann in Chemnitz (Patent 34 713) arbeitet hingegen mit rechtwinklig gebogenen Drahtklammern. — Endlich die Buch- rücken-Rundpresse von Dictz L Lifting in Leipzig (Patent 34 906), die sich durch eine feststehende Auslageplatte aus zeichnet, auf welche das zu bearbeitende Buch gelegt wird. G. van Muyden. MiSccllen. Gerichtsentscheidung. (Vgl. Börsenbl. 1885. Nr. 288; 1886. Nr. 39.) — In dem Nachdrucksprozesse, welchen Friedrich von Bodenstedt gegen den Leipziger Verlagsbuchhändler Jo hannes Lehmann anläßlich der von diesem vierzehn Tage vor Ablauf des Kontraktes hcrgestellten neuen Auflage von fünftausend Exemplaren des Bodenstedtschen Werkes »Eine Königsreise« an gestrengt hatte, wurde vom Leipziger Landgericht am 19. d. M. das Urteil verkündet. Das Gericht entschied, daß die seinerzeit bei Lehmann beschlag nahmten, sowie die noch im buchhändlerischen Verkehr befindlichen Exemplare des Buches einzuziehen seien. Das Gericht war der Meinung, daß die von Lehmann vierzehn Tage vor Ablauf des mit v. Bodenstedt abgeschlossenen Verlagskontraktes veranstaltete neue Auflage in Höhe von fünftausend Exemplaren objektiv des halb als Nachdruck anzusehen sei, weil Lehmann, wenn ihm auch nach dem Kontrakte über die Auflagehöhe unbeschränkte Ver fügung zustand, doch den Vertrieb mit Schluß der fünfjährigen Vertragssrist beenden mußte, also die letzte Auflage kurz vor Ablauf des Kontraktes nur in solcher Höhe Herstellen durfte, daß er sie voraussichtlich bis zum Schluß der Vertragszeit absetzen konnte. Im vorliegenden Falle habe aber unzweifelhaft bei Lehmann die Absicht obgewaltet, den Vorteil des Verlagsrechtes auch noch nach dem Aushören desselben zu genießen. Lehmanns Verfahren mache die Zeitbegrcnzung des Verlagsrechtes illusorisch, da er an sich ja seiner Auffassung nach noch am letzten Tage seines Vertrages für lange Jahre hinaus Vorrat Herstellen und so noch Jahre lang die Vorteile des schon abgelaufenen Kontraktes genießen könne. Eine so weitgehende Berechtigung habe dem Verleger weder der hier abgeschlossene Vertrag noch auch das Gesetz einräumcn wollen, und deshalb war wie geschehen zu erkennen. Bücher-Verbote in Rußland. — Folgende Werke über Rußland (im Jahre 1885 erschienen) sind daselbst verboten: 1. Aus den Mysterien des russischen Nihilismus. Leipzig, Friedrich. 2. kisnson, Z-l. bl., tüe storv ot kussi». konäon, kivin^ton. 3. Oornbss äs Osstraäs, 1'srvpirs russs sn 1885. karis, Ors/kous. 4. Oriss, 1a, inorals su Rnssie. karis, Osrvais. 5. Oes Mondes, /V., la knssis äspuis un sisole. karis, Osntu. 6. Dorneth, I. v., die Letten unter den Deutschen. Berlin, Deubner. 7. Gedanken, politische, aus Lettland Leipzig, O. Wigand. 8. Grünewaldt, E. v., das Armenwesen in Livland. Leipzig, Fock. 9. 8ars, ^1. .1 6., 8tuäiss in Rnssia. Oonäon. 10. Henckel, W., die Deutschen in Rußland. Prag, Deutscher Verein. 11. LropoiNin, k., karoiss ä'un rvvolkv. karis, >1arpon L klam- inarion. 12. Oitckls, 8. , a «dort bistor/ok Russia. Oonäon, 8onnsn- sebsio. 13. 8ob1s, kl., tbs Kassian revolts. Oonäon, OooZrnans. 14. kussss, Iss, psiuts par sux-rnörnss. ^VürxburA, XrsOnsr. 15. Sacher-Masoch, diverse russ. .Hofgeschichten. Berlin, Jacobsthal. 16. 8aint-Lrios, äs, Iwan, ou 1a rstraits äs >losoou. OiinvAvs, .^räant. 17. Samarow, G., der Adjutant der Kaiserin. Stuttgart, Verlags anstalt. 18. Scherr, I., die Nihilisten. Leipzig, O. Wigand. 19. Slob't, L., Sünden der Väter. Jena, Costenoble. 20. 8tspnia>c, 8., la Russis SONS Iss trars. karis, Oirauä. 21. 8tspniaü, 8., kassia anäsr tbs 'kl^ars. Oonäon, Warä L O. 22. 8tspniaü, 8., la kussis soutsrrains. karis, ä. Osvz'. 23. Tolstoi, L., Worin besteht mein Glaube? Leipzig, Dunckcr LH. 24. lllolstoi, O., (lbrist's sbristianit^. Oonäon, kaul. 25. Wörishöffer, S., Gerettet aus Sibirien. Leipzig, Hirt L Sohn. 26. Zug, der, d. Zeit. Jena, Costenoble. Eisenbahnbuchhandlungen vor dem englischen Par lamente. — Als am 16. Februar d. I. in London die zweite Lesung der Oonäon, Rrixbton anä 8out1> (loast liailva^ kill vor sich ging, beantragte der Abgeordnete für Donegal, k O'Connor, die für obengenannte Bill gewählte Kommission solle die Klausel einfügen, daß die betreffende Eisenbahngesellschaft
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