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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.06.1920
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1920-06-17
- Erscheinungsdatum
- 17.06.1920
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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X; 131, 17. Juni 1920. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. für die Zeilschris.cn, einen weiteren Angestellten, drei Damen und einen Lehrling. Die laufenden Arbeiten des Vorstands und der Ausschüsse haben sich naturgemäß auch bedeu tend vermehrt, es wurden 172 Umläufe bearbeitet. Die Zinsen der Wolfs-Röder-Stiftung wurden dem Slistungskonto überwiesen und daraus verschiedene Unterstützungen an Musikalienhändler-Witwen gezahlt. Die Robert-A st or-Gedächtnis-Stiftung hat die Summe von ^ 52 932.23 erreicht. (Bankkonto Allgemeine Deutsche Crcdit-Anstatt Leipzig, Serie I Nr. 43). Dem Zweck der Stiftung entsprechend, hat der Vorstand bedeutende Mittel aus derselben verwendet, um die Werbetätigkeit und den Ausbau der Zeitschriften zu fördern. Die entnommenen Summen wer den zurückgezahlt, sobald die Zeitschriften Erträgnisse abwersen oder sonstige Überschüsse der Vereinskasse sich ergeben. Die Ausnahme der neuen Mitglieder erforderte an der Hand unserer »Leitsätze- eine besonders sorgsame Tätig keit. In entgegenkommender Weise haben uns bei Prüfung der Ausnahmegesuche unsere Mitglieder, die örtlichen Vereinigungen des Musikatienhandels und auch die OrtS- bzw. Kreisvereine des Buchhandels unterstützt. Wir sprechen für diese Mitarbeit hiermit unfern herzlichen Dank aus. Wesentlich vereinfacht aber würde diese Arbeit werden, wenn sich die Berufsgenosjen in allen größeren Städten zu Ortsvereinen des Musi kalienhandels zusammenschlietzen wollten, wie dies schon, auf unsere Anregung hin, u. a. in Chemnitz, Hannover, Köln und Magdeburg geschehen ist. Der Kampf gegen Preisunterbie tungen, das Fernhalten unlauterer Elemente, die Gewinnung neuer Mitglieder und vieles andere sind dankbare Aufgaben sol cher mufikalienhändlerischen Ortsgruppen oder loser Vereini gungen des Musikalienhandels. Die Verleger, Großsortimenter und Kommissionäre seien wiederum dringend zur Vorsicht bei Lieferungen an unbekannte Firmen ermahnt; es empfiehlt sich, diese zu veranlassen, sich bei unserem Vorstande anzumelden, der dann die erforderlichen Untersuchungen anstelle» wird. Zielbewußt und unermüdlich hat unser Schriftleiter Herr vr. M. Schumann gemeinsam mit unserem Vorstand, mit dem Vorstand des Deutschen Musikalien-Verleger-Vereins, mit der Geschäftsstelle und dem besonders dafür angestellten Herrn A. Schwerd.feger an der schwierigen Aufgabe der Neugestal tung unserer Zeit schriften gewirkt. Die verschieden artigsten Versuche, die äußeren und inneren Formen der jetzt in »Musikalienhandel» umgelausten Zeitschrift zu vervollkomm nen, — die Ausgabe der für das Publikum bestimmten Sonder nummern, die neuerdings zu der Gestalt des »Ratgebers» führte, — die übersichtlichen, mit neuzeitlichen Reklameschriften ausge- stattete Anordnung des »Vercins-Wahlzettels», — die völlige Neubearbeitung des veralteten Adressenmaterials und die Neu organisation der Versendung, — das sind nur einige der zahl losen Arbeiten auf diesem wichtigen Gebiet der Vereinslälig- keit. Dabei waren in der Preisberechnung, in der Papier beschaffung, in der Arbeitseinteilung dauernd die größten Schwierigkeiten zu überwinden. Wir können diese Aufgabe aber nur erfolgreich weilerführen, wenn unsere Mitglieder uns verständnisvoll unterstützen und vor allem nur unsere Zeit schriften zu ihren Anzeigen benutzen! Der im Vorjahre beschlossene 10 "/»-Sortiments- Teuerungszuschlag mußte infolge des Anwachsens aller Unkosten beibehalten werden. (Der Erhöhung auf 207» hat der Vorstand auf Grund der ihm von der Hauptversammlung erteil ten Vollmacht im Januar 1920 zugestimml.) Die durch die Un gleichheit und den Wechsel der Verleger -Teuerungszuschlägc für die Sortimenter entstehenden Schwierigkeiten versuchten wir dadurch zu erleichtern, daß wir in unseren Zeitschriften regel mäßige Listen der Zuschläge veröffentlichten. Verfehlungen gegen die Verkaufsbestim mungen, zu denen auch die Nichterhebung der Sorttments- teuerungszuschläge gehören, sind nur wenig vorgekommen und fanden schnelle Erledigung, sobald sic mit dem bestimmungsgemäß verlangten, aktenmätzigen Beweismaterial belegt waren. Die Lohnbewegung der Angestellten und die damit zusammenhängenden Forderungen der Angestelltenvereinigungen haben natürlich auch den Musikalienhandel berührt. Der Vor stand hat sich aber mit diesen schwierigen Fragen nicht unmittel bar zu beschäftigen brauchen, weil der Börsenverein durch Be gründung des »Arbeitgeberverbandes für den deut schen Buchhandel» rechtzeitig eine Organisation schuf, die unsere Interessen vertreten konnte. Wir raien allen unseren Mitglie dern dringend, diesem Verbände beizutrelen und nicht durch Bei- seiteslehen die gemeinsame Sache zu schwächen. Gewaltige Beunruhigung verursachte am Schluß des Ge schäftsjahres noch die Aufdeckung eines umfangreichen Nach druckschwindels zahlreicher deutscher Originalwerke des Musikverlags. Leider ist es den Verbrechern gelungen, die Nach drucke in größeren Mengen bei leichtgläubigen Sortimentern ab zusetzen. Das Handwerk ist ihnen aber jetzt gelegt, und die Ge- richte werden sich demnächst mit der Aburteilung befassen. Unter Ausnutzung eines Artikels des Friedensverlrags werden leider auch noch immer französische und andere auslänknsche Nach- druckansgaben vertrieben. Der Vorstand verurteilt diese Schädi gung der Rechte fremder Verleger auf das entschiedenste. Infolge der politischen Wirren allerorten ist der Ausbau des internationalen Urheberrechtsschutzes leider nicht weitergekommen. Der schon längst geplante Anschluß Österreichs an die Berner Übereinkunft, die in Aussicht ste hende Änderung des italienischen Urheberrechlsgesetzes^ die endgültige Fassung des neuen schweizerischen Urhever- rechtsgesetzcs, die Wiederherstellung der ausländischen Urheber rechte in den Vereinigten Staaten usw. sind noch Fra gen der Zukunft. Die Unklarheit über den Fortbestand oder das Wiederaufleben der internationalen Verträge ist für den Musik verlag sehr hinderlich gewesen. Wir hoffen, daß es unserer Re gierung gelingen wird, sowohl in den Fragen des Inter nationalen Urheberrechts, wie in der jetzt so überaus wichtigen Lebensfrage der Wiederanknüpsung der deutschen Handelsbeziehungen zum Ausland sich den Einfluß zu schassen und zu sichern, den Deutschland in- solge seiner kulturellen Bedeutung beanspruchen darf. Da das Sinken der deutschen Valuta im Auslande dazu geführt hat, daß die Lieferung der Erzeugnisse des deutschen Buchhandels an das Ausland zu Markpreisen einer Verschleude rung gleichkommt, so ist der Vorstand des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler endlich durch den Erlaß der »Ver kaufsordnung für Auslandlieferungen» diesem »Ausverkauf» entgegengctrelen. Wir haben die neue Verkaufs ordnung mit der ernstlichen Mahnung veröffentlicht, daß auch der deutsche Musikalienhandel alles dazu beitragen müsse, sie streng und einheitlich zur Durchführung zu bringen, und wir zeigen jetzt allwöchentlich die jeweilig festgesetzten Umrechnungs kurse und Valuta-Ausgleichsziffern im »Vereins-Wahlzettel» an. Zum Schutz der Verkaufsordnung für Auslandlieferungen sind durch die Reichsregierung die schärfsten Kontrollmatznahmen in die Wege geleitet worden: am 5. März 1920 wurde seitens des Neichswirtschaftsministers die Verordnung betr. das Verbot der Ausfuhr von Büchern, Musikalien usw. erlassen. Diese Verord nung trat am 15. März 1920 in Kraft und damit zugleich als amtliches Organ die »Außenhandelsnebenstelle für das Buchge werbe Leipzig, Deutsches Buchhändlerhaus». Die Ausführung der neuen Vorschriften, besonders die Erlangung der erforder lichen Ausfuhrbewilligungen wird einschneidende Wirkungen aus- üben, die wiedererwachte Ausfuhr von Musikalien zunächst be hindern und die Musikalienhändler auf eine starke Geduldsprobe stellen. Aber das leider viel zu spät angeordnete Ausfuhrverbot war für das deuische Wirtschaftsleben unbedingt erforderlich und wird daher mit der Zeit auch dem Musikalienhandel von größtem Nutzen sein. Für Ne Deutsche Musiksammlung in Berlin hat sich die im Einverständnis mit der Firma Friedrich Hofmeister in Leipzig mit den meisten Verlegern getroffene Einrichtung aut bewährt, daß ihr die zur Katalogeintragung bestimmlen Neuigkeiten gleich weitergcgcbcn werden. Wir richten die Bitte an unsere Mitglieder, die Deutsche Mnsiksammlung weiter zu unter stützen, damit sic ihrer Aufgabe, eine lückenlose Bibliothek des deutschen Musikverlags zu werden, gerecht werden kann. 619
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