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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.04.1886
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1886-04-07
- Erscheinungsdatum
- 07.04.1886
- Sprache
- Deutsch
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hervorgeht, betrug die Zahl unserer Mitglieder am 1. Januar 1886 2800 mit einer Beitragssumme von 19 121 und die Gesamteinnahme des Jahres 1865 fast 45 000 An Unter stützungen aberIsind im ganzen 44 670 verteilt worden, also wieder doppelt so viel als 1871 und fast das vierfache der Unterstützungssumme von 1861. In dieser Erweiterung liegt ein außerordentlich erfreulicher Erfolg, denn sie giebt uns die wohlthuendc Gewißheit, im Laufe der Jahre vielen Hunderten von verarmten und erkrankten Berufsgenossen mehr als früher die helfende Hand gereicht und viele, viele Thränen mehr, als früher möglich war, getrocknet zu haben. Schließen wir hieran einen Gesamtüberblick über die Er gebnisse der Thätigkeit und Wirksamkeit des Vereins seit seinem Bestehen, so kommen wir zu folgenden sehr bedeutungsvollen Resultaten: An Beiträgen von Mitgliedern sind in runder Summe 463 800 wobei Prinzipale mit 367 000 und Gehilfen mit 96 800 beteiligt sind, eingegangen, ferner an Beiträgen von Vereinen 212 500 an Geschenken 275 700 und an Zinsen 176 900 eingenommen, sodaß die Gesamtsumme der Einnahmen rund 1129 000 beträgt. Aus diesen Eingängen sind an Unterstützungen 844 000 ^ verteilt und unser Reservefonds weist heute ein Vermögen von über 300 000 nach, hat sich also in den letzten 25 Jahren um 264 000 jährlich also im Durchschnitt um mehr als 10 000 vermehrt und kann dem beweglichen Fonds jetzt schon 12 000 an Zinsen alljährlich zuführen. Diese großen Einnahmen zeigen am besten das rege und allgemeine Interesse an den Bestrebungen des Vereins; aber in der Hauptsache haben zu dem Resultat natürlich die größeren Zuwendungen beigetragen, welche wir der Munifizenz des Börsen vereins und anderer Korporationen und Vereine verdanken, be sonders aber die zahlreichen Legate und Stiftungen, welche im Laufe der Jahre von Edeldenkenden aus verschiedensten Ur sachen und zu verschiedenen Zwecken dem Unterstützungsverein übergeben worden sind. Nachstehende 16 Stiftungen werden in unseren Büchern besonders geführt: 1857: von F. A. Brockhaus in Leipzig bei Gelegenheit des 50jährigen Jubiläums 3000 1857: Ferdinand Hirt-Stiftung, nach und nach erhöht aus 4000 1861: Jubiläumsstipendium des Börsenvereins von 6000 1861: von den Cotta'schen Erben in Stuttgart bei Ent hüllung des Cotta'schen Bildnisses 3000 1871: die Ernst Schulze-Stiftung, von G. E. Schulze in Leipzig, zur Erinnerung an seinen 1870 gefallenen Sohn, 3000 1872: die Wolfgang Valentiner-Stiftung, von Frau vr. Valentiner zur Erinnerung an ihren im Auslande ge storbenen Sohn, 30 000 1873: die August Campe-Stiftung, von Frau Elisabeth Campe zur Erinnerung an ihren Gatten, 3000 1876 und 1880: die G u st a v - D i t tr i ch - S t if t u n g von 3000 1876: die Georg Wilhelm Ferdinand Müller-Stif tung von 1500 1876, 77 und 84: die Stiftung unter dem Motto: Psalm 37, Vers 4 von 1700 1877: die Gustav Hempel-Stistung von 6000 1879: die Grosse-Stiftung von 1000 1879: die Louis Ehlermann-Stiftung von 1000 1881/86: die Julius Springer-Stiftung von 5800 »L. 1882: die Julius Klinkhardt-Stistung von 3000 1884/85: die Carl Röstell-Stiftung von 2810 Diesen Zuwendungen ist heute, an unserm Jubiläumstage, in der Ehrengabe des deutschen Buchhandels eine neue Stiftung hinzugetreten, wie sie schöner, würdiger und wert voller dem Unterstützungsverein bisher noch nicht zuteil ge worden ist. Unser Verein hat diese Schenkung, welche wir zu nächst der hochherzigen Gesinnung des Vorstandes des Börsen vereins und seinem thatkräftigen Vorgehen, dann der nie vergebens angerufenen und auch diesmal so glänzend bewährten Opferwilligkeit des Buchhandels verdanken, mit hoher Befrie digung und wärmstem Danke entgegengenommen. Der heutige Ehrentag des Vereins konnte nicht würdiger gefeiert, dem Vor stande nicht reicherer Lohn für seine oft mühevolle Arbeit ge währt werden, als dies durch die Anteilnahme des ganzen Buch handels, wie sie sich in der überreichten Urkunde zu erkennen giebt, geschehen ist. Au die genannten hocherfreulichen Zuwendungen schließen sich alljährlich nach der Chronik unserer Kassenberichte zahlreiche, kleinere und größere Geschenke an, welche im Rückblick auf gute und böse Tage, bei Familien- und geschäftlichen Festen und aus irgend einem anderen, besonderen Grunde dem Unterstützungs- Verein gespendet sind. Diese aus den verschiedenartigsten Vor gängen des Lebens herausströmenden Gaben zeigen das dauernde, allgemeine Interesse, die stete Gedankenverbindung mit unseren Bestrebungen der Humanität und müssen darum mit ganz be sonders herzlichem Danke hier erwähnt werden. Eine weitere Quelle erheblicher Einnahmen ist nach und nach die durch das Statut von 1861 ins Leben gerufene Einrichtung der immer währenden Mitgliedschaft durch einen einmaligen Beitrag von mindestens 300 ^ geworden. Bereits 187 Personen und Fir men haben nach unserem letzten Bericht von dieser Einrichtung Gebrauch gemacht und damit die Ehrenrechte derselben erwor ben; es ist aber zu wünschen, daß noch recht viele diesem Bei spiel folgen und so ihren Namen für alle Zeiten in die Listen unseres Vereins als Wohlthäter desselben ein tragen möchten. Bei den gewährten Unterstützungen sind die jährlich für fortlaufende Unterstützungen an Alte, Kranke, Wit wen und Waisen verwendeten Summen sehr erheblich und nehmen weitaus den größten Teil der Einnahmen iü Anspruch. Das kann aber auch nicht anders sein, da hierin von Anfang an mit Recht die Hauptaufgabe des Vereins erblickt ist. An fangs wurden an Witwen sogenannte Pensionsparzellen, von 1851 ab 5 weitere L 50 Thaler an Witwen von Börsenver einsmitgliedern gegeben, wozu der Börsenverein die Mittel durch Vermehrung seines Beitrages um 250 Thaler hergab. Hieran hat sich nach und nach die Bewilligung von Pensionen für Altersschwache und Kranke angeschlossen und daraus der heutige Gebrauch entwickelt. In den letzten 10 Jahren sind fast all jährlich steigend durchschnittlich 150—180 Berufsgenossen oder deren Angehörige mit jährlich zusammen 30 000 bis 35 000<^s unterstützt worden, haben also im Durchschnitt eine Jahresunter stützung von 200 auf die sie bestimmt rechnen konnten, empfangen, und viele der auf diese Weise Unterstützten sind da durch im wahrsten Sinne des Wortes gestützt und dem Leben erhalten worden. George Gropius, dem bei Gründung un seres Vereins die Einrichtung eines Bürger-Rettungs-Jnstitutes vorschwebte, hatte ausdrücklich den Zweck vor Augen gehabt, verarmte und kranke Buchhändler und deren An gehörige so kräftig zu unterstützen, daß sie sich selbst
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