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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.04.1886
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1886-04-07
- Erscheinungsdatum
- 07.04.1886
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- Deutsch
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Vorsitzendem, G. Gropius als Kassierer, H. Schnitze, als Sekretär, E. S. Mittler, G. W. F. Müller und T. Traut wein, als Prüfungskommissarien, am 19. September 1838 seine helfende Thätigkeit beginnen. Daß die Bestrebungen des Vereins, namentlich zuerst, nicht überall einen gleich fruchtbaren Boden finden, ja, daß sie selbst nicht ohne direkten Widerspruch bleiben würden, mußte erwartet werden und blieb auch nicht aus. Manche ehrenwerte Firmen fehlten in dem ersten Verzeichnis der Mitglieder, einige hatten die Tendenz des Vereins geradezu als eine verkehrte bezeichnet, da derselbe den Bettel nur vermehren, und dem Leichtsinn zum Rückhalt dienen würde. Aber die Tendenz war doch gut und dadurch brach sie sich nach und nach eine immer breitere Bahn, und diejenigen, welche dagegen sprachen, sie hatten dabei Wohl schwerlich an unverschuldete Not, an Alte, Kranke, Witwen und Waisen gedacht. So wuchs und wirkte der Verein unbeirrt weiter, freilich mit wechselndem Erfolge. Im Jahre 1841 war die Mitglieder zahl schon auf 405 mit einer jährlichen Beitragssumme von 382 Thalern gestiegen, und berechtigte dies zu schönen Hoffnungen, aber das verhängnisvolle Jahr 1848 übte auch auf den Verein einen sehr verderblichen Einfluß aus. Der erste größere Bericht von 1849 klagt über den Rückgang der Mitgliederzahl auf 206 mit einer Beitragssumme von 241 Thalern, sagt aber gleich zeitig, daß es der Vorstand dennoch, da die Not groß sei, hätte möglich machen müssen, bei weitem mehr an Unterstützungen aus zugeben als Beiträge gewährt worden, und dies wäre nur durch die vom Börsenverein bewilligten 300 Thaler jährlich und durch eine Anleihe beim Reservefonds ausführbar gewesen. Die dringende Bitte um allgemeine Beteiligung und Zuwendung von Geschenken knüpft sich an diese trübe Schilderung. Der Bitte ist denn auch reich entsprochen worden, denn schon 1851 zählte der Verein wieder 447 Mitglieder mit einer jährlichen Beitrags summe von 760 Thalern, und der Bericht verzeichnete Geschenke in Höhe von 491 Thalern, sodaß an Unterstützungen 805 Thaler bewilligt werden konnten. Die regere Beteiligung blieb auch in den folgenden Jahren nicht aus; es kam eine gute Zeit für den Verein, er gedieh kräftig und wuchs zusehends. Zehn Jahre später, im Jahre 1861, bestand derselbe schon aus 1596 Mit gliedern mit einem Jahresbeitrag von 2364 Thalern, darunter 623 Gehilfen mit 634 Thalern, und konnte an Unterstützungen 4087 Thaler, also 5mal mehr als 1851, zur Verteilung bringen. Dieses günstige Resultat war aber nicht nur durch die lebhaftere Teilnahme im Buchhandel erreicht, sondern wesentlich auch durch die nach und nach von 250 auf 1500 Thaler gestiegenen Bei träge des Börsenvereins und einen ebenfalls regelmäßigen Bei trag der Berliner Corporation von 100 Thalern. Im ganzen waren in diesen ersten 25 Jahren 45 223 Thaler (darunter 4735 Thaler an Geschenken) eingegangen und 32 287 Thaler an Unterstützungen verteilt worden und zwar an 307 Personen, darunter 90 Witwen und Kinder von Prinzipalen und Gehilfen. Der Reservefonds, dem bis zum Jahre 1861 20°/g der Beiträge zuflossen, betrug nach 25jährigem Bestehen des Vereins 12 097 Thaler. Dies waren die Erfolge, auf welche vor 25 Jahren unsere ehrwürdigen Vorgänger, als das Ergebnis redlicher, ernster und oft sorgenvoller Arbeit zurückblicken und auf das sie mit Freude und Dank Hinweisen konnten. Und zu dieser sachlichen Be friedigung trat auch die persönliche Freude und der Stolz hinzu, die wir freilich heute in der Erinnerung an jene Zeit und jene Männer voll nachempfinden und besser zum Ausdruck bringen können und müssen, als sie es damals in ihrer Bescheidenheit gethan haben. War es doch zweien unter ihnen, Ernst Sieg fried Mittler und Georg Wilhelm Ferdinand Müller von Anfang an, 25 Jahre lang, ohne Unterbrechung vergönnt gewesen, an dem Liebeswerk mitzuarbeiten und das erste be deutungsvolle Jubiläum zu feiern. George Gropius, der Stifter des Vereins, war schon im April 1842 und ebenso Theodor Christian Friedrich Enslin, dessen Vorsteher seit seinem Bestehen, im Mai 185 t durch den Tod aus der Mitte des Vorstandes geschieden, auch Trautwein im Jahre 1845 wegen Kränklichkeit und Hermann Schultze im September 1850 wegen Verzugs nach Leipzig ausgcschieden. An ihre Stellen traten dann Ludwig Oehmigke 1842, George Winckel- mann 1850 und Rudolph Gaertner 1851 in den Vor stand ein. Sie alle, diese Männer mit warmem Herzen und festem Willen, sind inzwischen aus unserer Mitte geschieden und ruhen aus von ihrer redlichen Arbeit, aber ihre Werke folgen ihnen nach, und unser Dank baut ihnen ein Denkmal für alle Zeiten. Wenn wir heute, nach abermals 25 Jahren, an einem be deutungsvollen Markstein der Zeit Rast machen und auf den Weg zurückblicken, den wir uns heraufgearbeitet haben und auf dem wir mit Mut und Gottvertrauen weiter hinanklimmen wollen, so müssen auch uns mächtig die Gefühle der Freude und des Dankes bewegen für alle die Erfolge, welche wir Ihnen heute in einem Bilde weiterer 25jähriger Wirksamkeit und Thätig keit unseres segensreichen Vereins vor die Augen führen können. Das Jubeljahr 1861 ist als ein in doppelter Beziehung bedeutungsvolles für den Verein zu bezeichnen. Zunächst führte es dem Verein selbst viele neue Mitglieder und dem Vermögen desselben infolge des Jubiläums namhafte Geschenke zu, nach dem der Börsenverein mit einer Ehrengabe von 2000 Thaler vorangegangen war. Dann wurde das lange verfolgte Ziel, die Verleihung der Rechte einer juristischen Person, durch die Aller höchste Urkunde vom 27. April 1861 glücklich erreicht und konnte im Februar 1862 die Bestätigung unseres Statuts seitens des Oberpräsidenten der Provinz Brandenburg bekannt gemacht werden. Damit gelangte der Verein, nachdem sich in den Jahren 1838, 1841, 1851 und 1854 mehr oder weniger durch greifende Statutenänderungen nötig gemacht hatten, in seinem Fundament, an dem auch in dem letzten Vierteljahrhundert nichts mehr geändert ist, zu einem gedeihlichen Abschluß. So aus gerüstet konnte der Verein seine segensreiche Thätigkeit in er höhtem Maße sortsetzen, und legen die alljährlich erstatteten Be richte Zeugnis von seiner raschen Entwickelung ab. Die Kriegs jahre 1864, 1866 und namentlich 1870 sind natürlich auf die Verhältnisse vieler Berufsgenossen, besonders aus dem Gehilsen- stande, nicht ohne schmerzlichen Eindruck geblieben, und nahmen die Unterstützungen in und nach diesen Jahren erheblich zu. Aber auch die Mittel zu diesen umfangreichen Unterstützungen flössen von Jahr zu Jahr reicher, und namentlich hatte der Aufruf zur Sammlung eines Kriegsfonds für die durch den Krieg 1870/71 betroffenen Angehörigen des Buchhandels glän zenden Erfolg, denn er erreichte am Schluß des Jahres 1871 eine Höhe von über 5000 Thaler. Aus dem Kassenbericht des Jahres 1871 ersehen wir, daß die Einnahmen bereits auf 10 375 Thaler gestiegen waren und dementsprechend an Unter stützungen schon 7710 Thaler gewährt werden konnten, während 10 Jahre früher etwa die Hälfte dieser Beträge als bedeutende Erfolge begrüßt worden waren. Und wie bleiben diese Sum men wieder hinter jenen zurück, welche wir jetzt alljährlich er reichen und zum Gegenstände unserer Berichte machen können. Wie aus unserm vorhin verlesenen Jahresberichte für 1885
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