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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.05.1886
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 28.05.1886
- Sprache
- Deutsch
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2862 Amtlicher Teil.. 122, 28. Mai 188V. central gelegenen Ort eine Hauptversammlung zn diesem Zwecke znsaininenberiesen. Ich bin überzeugt, das Interesse der Vereins mitglieder an dieser Sache wäre ein so bedeutendes, daß wir eine große Anzahl derselben dort sehen würden. (Brabo!) Herr R. L. Prager-Berlin: Ich wollte mir nur die Anfrage erlauben, ob es nicht angeht, daß schon Heuer eine außer ordentliche Versammlung berufen würde, welche die Revision des Statuts vornähme. (Rufe: Geht nicht!) Vielleicht geht es nach dem vorletzten Absatz des vorgelesenen Paragraphen. Ich überlasse es dem Vorstande, die Frage in Erwägung zu ziehen. Vorsitzender: Meine Herren! Wir werden das erwägen. Wir glauben nicht, daß es geht; sollte es gehen, so werden wir den Wunsch des Herrn Vorredners in Erwägung ziehen. Wir gehen zu Punkt V der Tagesordnung, dem Anträge des Vorstandes über, welcher lautet: „Die Hauptversammlung wolle beschließen: Den Berufsgenossen wird empfohlen, die Reinheit der deutschen Sprache auch darin zu wahren, daß die entbehrlichen Fremdwörter im Geschäftsverkehr des Buchhandels thuulichst vermieden werden." Meine Herren! Ich glaube, gegen diesen Antrag wird von keiner Seite etwas eingewendet werden. Ich stelle ihn zur Diskussion. — Es wünscht niemand zu demselben das Wort zu nehmen. Ich frage, ist die Versammlung mit diesem Antrag einverstanden? Ich bitte diejenigen, welche es sind, sich zu erheben. (Geschieht.) Einstimmig angenommen. Es kommt nun Antrag VI, Absatz 2, zur Verhandlung: „Die Hauptversammlung des Börsenvereins wolle beschließen: Die Herbeiführung einer einheitlichen Regelung der deutschen Rechtschreibung ist von seiten des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler mit allen ihm zu Gebot stehenden Mitteln anzustreben und wird der Vorstand beauftragt, sich mit den Regierungen der Bundesstaaten deshalb in Verbindung zu setzen." Ich stelle diesen Antrag zur Diskussion. Der Vorstand empfiehlt Ihnen diesen Antrag zur Annahme mit der Modifikation, daß der Vorstand sich nur mit den Regierungen derjenigen Bundesstaaten in Verbindung setzt, deren Schnlorthographie von derjenigen des größten Bundesstaates Preußen abweicht. Wünscht jemand zu diesem Antrag das Wort zu nehmen? Antragsteller Herr Hermann Credner-Leipzig: Meine Herren! Ich will ganz kurz bemerken, daß ich mir den Antrag auch so gedacht habe, wie der Vorstand vorschlägt. Ich habe vielfach die irrige Auffassung gehört, daß man glaubte, es sollte noch eine neue Orthographie eiugeführt werden. Aber mein Wunsch war grade das, was der Vorstand ausgedrückt hat, daß wiu einen Anschluß an die preußische Rechtschreibung herbeizuführen suchen. Wir müssen es begrüßen, daß die preußische Schulorthographie nach und nach die allgemein gültige wird. Denn wer die Schule hat, hat die Welt, und in wenig Jahren wird wohl alles nach dieser neuen Rechtschreibung schreiben. Aber daß Bayern, Württemberg, Sachsen, Baden nicht noch ihr Pnvatabkommen haben, möchte ich auch herbeigeführt sehen. Vorsitzender: Meine Herren! Ich konstatiere mit Vergnügen, daß der Herr Antragsteller durchaus mit der Auf fassung des Vorstandes übereinstimmt. Wünscht jemand zu diesem Antrag das Wort zu nehmen? — Es scheint nicht. Ich bringe den Antrag zur Ab stimmung. Diejenigen, welche damit einverstanden sind, bitte ich sich zu erheben. (Geschieht.) Der Antrag ist einstimmig angenommen. Meine Herren! Ich gebe nun dem Herrn Vorstandsmitgliede Parey das Wort zur Erstattung des Börsenbauberichts. Vorstandsmitglied Herr Paul Parey-Berlin: Meine hochverehrten Herren! Ihr Vorstand hat geglaubt, an dem heutigen Tage, an welchem wir den Grundstein legen zu unsrem neuen Vereinshaus, Ihnen noch einmal in großen Zügen Bericht geben zu sollen über die Entwicklung der Bauangelegenheit bis zu diesem Tage und daran eine kurze Skizze der Ausführung und Ein richtung des Hauses selbst zu knüpfen, und meine Vorstandskollegen haben mir die Ehre erwiesen, mich mit diesem Bericht an Sie zu betrauen Meine Herren! Es sind in dieser Ostermesse gerade 50 Jahre, daß dieses Börsengebäude, zu welchem Friedrich Perthes und Friedrich Fleischer die erste Anregung gegeben haben, daß dieser Saal, in welchem wir tagen, geweiht wurde, daß der Börsen - verein davon Besitz ergriff. Damals genügten die Räume vollauf den Vereinszwecken, dem Geschäftskreise eines Vereins, der damals noch nicht 600 Mitglieder zählte, und es ist sehr wohl begreiflich, daß der damalige Vorsitzende Theodor Christian Friedrich Enslin in seiner Rede einer hohen Befriedigung darüber Ausdruck geben konnte, daß der Börsenverein, daß die deutschen Buch händler nnn ein so stattliches Gebäude ihr eigen nennen könnten. Alle bei der Feier Beteiligten waren einig in dem Gedanken, welchem der Senior der jetzt lebenden Buchhändler, Friedrich Frommann — ich schalte hier ein, daß der Börsenvereinsvvrstand den verehrten Herrn in besonderem Schreiben zu der heutigen Versammlung eingeladen hat, allein sein körperliches Befinden ge stattete ihm leider nicht, zu erscheinen — alle waren einig in dem Gedanken, welchem Frommann in seiner Geschichte unsres Vereins den treffenden Ausdruck verlieh: „Es ist ein großer Unterschied zwischen einem Verein, der so zu sagen in der Luft schwebt und einem Verein, der in einem stattlichen Gebäude auf eignem Grund und Boden festen Fuß gefaßt hat!" Meine Herren! Über alles Verstehen herrlich ist in dem seit jenem Feste verflossenen halben Jahrhundert aus dem Deutschland, welches damals nur noch ein geographischer Begriff war, das mächtige Deutsche Reich erstanden, und dem entsprechend hat der deutsche Buchhandel eine Entwicklung genommen, welche unsre Kollegen von damals nicht hoffen durften und welche früher, als man ahnen konnte, die Räume dieses Hauses unzureichend werden ließ für den jetzigen Geschäftskreis des Börsenvereins und für die vollkommen veränderten Ziele des deutschen Buchhandels. Auf Betrachtungen dieser Art wurd^die Aufmerksamkeit des Vorstandes zuerst "gelenkt durch einen invOktober 1882 erstatteten Bericht des Verwaltungsausschusses, welcher, angeregt durch polizeiliche Forderungen betreffend Vorkehrungen gegen tzeuersgesahr in diesem Gebäude, erklärte, daß die Kosten der notwendigen Umbauten in keinem Verhältnisse zu dem Mietsertrag
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