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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.11.1920
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1920-11-22
- Erscheinungsdatum
- 22.11.1920
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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Redaktioneller Teil. X; 263, 22. November 1920. tars, Erläuterungen für die Auslegung zu geben, beschränkt sich der Verfasser wohlweislich auf das Notwendigste, denn auf diesem merk würdigen Rechtsgebiete wird ja leider die entscheidende Auslegung uud Rechtsprechung nicht von deutscher, sondern von feindlicher Leite geschehen, und bisher ist darüber noch nicht viel bekannt geworden. Den Buchhändler interessieren am meisten die Anmerkungen zu Ar tikel 306. Diese Bestimmung ist ein typischer Ausschnitt des ganzen Vertrags: im ersten Absatz der richtige Grundgedanke, das; die früheren Rechte, die sich bezüglich des Urheberrechts nach der Berner Kon vention bestimmen, wieder auflebcn, in den folgenden Absätzen raffi niert ausgeklügelte Ausnahmen, durch welche die deutschen Nechts- inhabcr nahezu rechtlos gemacht werden, indem die feindlichen Kricgsmaßnahmen bestehen bleiben und sogar neue Beschränkungen zugclasscn werden zur Sicherung aller deutschen Verpflichtungen ans dem Friedensvertrag. Damit ist natürlich der feindlichen Willkür freier Spielraum eröffnet. Die Erläuterungen zu diesen Punkten sind besonders gelungen, weil sic in knapper, übersichtlicher Form das Ge wirr von Klauseln und Ausnahmen dem praktischen Verständnis klar legen, soweit dies überhaupt möglich ist. Im einzelnen darauf einzu- gchen, verbietet sich mit Rücksicht auf die Schwierigkeiten der Materie, die überhaupt nur einem berufenen Sachkenner wie dem Verfasser iibcrwindlich sind. Es sei nur noch auf die Ausführungen zn Artikel 310 (Licenzverträgc) hingewiesen, die für das internationale Verlagsrecht wichtig sind. Wenn die anderen demnächst zu erwartenden Teile des Kommentars auf der gleichen Höhe stehen wie die Arbeit von Ostcr- rieth, so wird der Schückingsche Kommentar das maßgebende Werk über den Friedensvertrag werden. I)r. Hld. Kleine MitteiluiMN. Freistückc von Schulbüchern. — Die »Deutsche Verlegerzeitung« schreibt in ihrer letzten Nummer: Immer wieder wird darüber Klage geführt, daß die Lehrer auf dem Standpunkte stehen, jedes beliebige Schul- und Hilfsbuch, jede Ausgabe von Klassikern, einerlei, ob ein geführt oder nicht, als Freistück von den Verlegern beanspruchen zu können. Bei den hohen Herstellungskosten der Schulbücher, bei dem großen Wert, den deshalb jedes einzelne Preisstiick für den Verleger hat, kann nur dringend vor jeder Verschleuderung der Freistücke ge warnt werden. Durch allzu entgegenkommende Lieferung werden lediglich die Ansprüche der Lehrer gesteigert, die Einführung der Schul bücher aber selbstverständlich in keiner Weise gefördert, wenn jeder Verleger durch die gegenseitige unsinnige Konkurrenz gezwungen wäre, dasselbe Entgegenkommen zu beweisen. Freistücke sollten ausnahms los nur da geliefert werden, wo cs sich um eingeführte Bücher handelt. In allen anderen Fällen ist es zweckmäßig, Prüfungsstücke unter Be rechnung zu liefern, mit der Bitte um Rückgabe, falls das betreffende Buch nicht cingeführt wird. Krcisvercin Ost- und Wcstpreußischcr Buchhändler. — Bei der am 14. November 1920 in Königsberg i. Pr. abgchaltenen Hauptversamm lung wurden in den Vorstand wieder- bzw. neugewählt die Herren: Otto Paetsch (Gräfe L Unzer), Königsberg i. Pr., 1. Vorsitzender: Richard Krips (Robert Schmidt), Memel, Stellvertreter; Fritz Grunwald (Bruno Meyer L Co.), Königsberg i. Pr.. 1. Schrift führer; Karl Danehl, Allenstein, Stellvertreter; Max Lin- taler (Riesemann L Lintaler), Königsberg i. Pr., Schatzmeister; Paul Nosenberg (Danziger Verlagsges. m. b. H.). Danzig, 1. Beisitzer; Max Schneider (L. Saunier's Buchhandlung), Dan zig, 2. Beisitzer. Gegenstände des täglichen Bedarfs. — Eine Reihe von wichtigen Dingen sind jetzt für Gegenstände des täglichen Bedarfs vom Reichs- w i r t s cha ft s m i n i st e r i u m erklärt worden. Dazu gehören alle Bücher mit künstlerischer Ausstattung und Buch schmuck sowie alle Romane, da bei dem hohen Knlturstand der deutschen Bevölkerung ein täglicher Bedarf nach solchen in weiten Kreisen vorhanden sei. Der Bedarf werde durch die hohen Auflage ziffern und die umfangreichen Leihbüchereien bewiesen. (Neue Berliner Zeitung.) Größe der Postkarten. — Immer wieder muß darauf hingewiesen werden, daß die seit 1. Oktober 1919 für den inneren deutschen Ver kehr zugclassenen (nichtamtlichen, d. h. im Privatmege hergcstellten) Postkarten in der Größe der Paketkarten (15.7X10,7 em) nicht im Ver kehr mit dem Ausland benutzt werden dürfen. Da nach den Bestim mungen des Wcltpostvcrtrages Postkarten im Auslandverkehr die Ab messungen von 14X9 em nicht überschreiten dürfen, werden die größe ren Karten von einigen Ländern (z. B. der Schweiz) als Briefe an gesehen und mit dem entsprechenden Nachporto belegt. Bis zur Regelung der Frage durch den Weltpostkongreß wird zur Vermeidung von Nachteilen empfohlen, nach dem Auslände nur Kar ten in der Größe der amtlichen Postkarten (14X9 am) zu verschicken. Auch die Bücherzettel dürfen nach dem Ausland dieses Formal nicht überschreiten. Bücheraustauschverkehr mit dem Auslände. In meinem Be richt über die Frankfurter Tagung (Bbl. Nr. 248) ist leider durch Auslassung einer Negation ein sinnentstellender Fehler stehen ge blieben. Iin der Diskussion über Büchcraustaujch mit dem Auslande muß es (S. 1336, Zeile 23) richtig heißen: vr. F. Meiner: Das Clearingsystem scheine ihm keineswegs einleuchtend zu sein. vr. Pr. Von der englischen Papier-Industrie wird berichtet, daß sie völ lig außerhalb der wirtschaftlichen Depression steht; ihre Lage hat sich seit einigen Jahren außerordentlich günstig gestaltet. Die Nachfrage ist ungeheuer, und die erzielten Preise sind auch heute noch hoch, sodaß durchweg ein gewaltiges Ansteigen der Gewinne verzeichnet wird. Diese günstigen Umstände haben vielfach Anreiz zn frischer Kapital anlage gegeben. Eine besondere Erscheinung hat in der Papierindustrie die Entwicklung während der Kriegsjahrc und der Negicrungskontrolle gezeitigt, daß nämlich gerade diejenigen Fabriken, die vor 1914 wenig oder gar keinen Gewinn erzielten, aus der Lage einen viel höheren Nutzen ziehen und infolgedessen eine viel günstigere Entwicklung neh men konnten als erstklassige Firmen. Wenig Handelsartikel von ähn licher Bedeutung haben in England ihre Preise in solchem Grade er höht wie Papier. Zeitnngspapier gewöhnlicher Qualität kostete vor dem Kriege 2 6 je Pfund, heute 8—10 6. Die Kosten des Rohmate rials und der Arbeitslöhne sind nicht annähernd so stark gestiegen wie die Pr-cise für fertiges Papier. Angesichts des bevorstehenden Rück ganges der Frachten und der Wiederherstellung des internationalen Handels ist auch größere Konkurrenz auf dem englischen Papiermarkt zu erwarten, vor allem in den gröberen Qualitäten, wodurch wiederum in erster Linie die schwächeren Fabriken betroffen würden. Der -»Papier-Zeitung« wurde kürzlich berichtet, daß deutsche Fabriken der art große Bestellungen angenommen haben, das; augenblicklich für Mil lionen Mark deutsche Papiere zu hohen Preisen in England liegen, die von den Bestellern nicht abgcnommen werden können, weil diese Besteller nicht einmal in der Lage waren, früher fällig gewordene Posten zn bezahlen, trotzdem deren Zahlungs-Aufschub von gewissen Fabriken von Woche zu Woche und dann von Monat zn Monat bewil ligt wurde. — Es ist weiter zu berücksichtigen, daß in nächster Zeit die deutsche Ausfuhr noch vermehrt werden soll, was zweifellos auf die Preisgestaltung im In- wie Anslande cinwirken muß. PersaimiMrWen Gustav Ecke ch. — Im Alter von 65 Jahren verschied der Ver treter her systematischen und praktischen Theologie, des Neuen Testa ments, der Enzyklopädie und Methodologie in der Bonner evangelisch- theologischen Fakultät Geh. Konsistorialrat Prof. I). Gustav Ecke. Ge bürtig aus Erfurt, war er 1880—19W als Geistlicher in Halle, Suhl und Bremen tätig, wurde 1900 Professor für systematische Theologie in Königsberg und siedelte 1903 nach Bonn über. Hans Solereder ch. — In Erlangen ist der ord. Professor und Direktor des botanischen Gartens und Instituts nebst pharmakoanosti- schcr Sammlung an der dortigen Universität I)r. Hans Solereder Im Alter von 60 Jahren gestorben. 1899 erhielt Solereder den Titel und Rang eines a.o. Professors und 1901 das Ordinariat der Botanik in Erlangen als Nachfolger von Prof. Max Neeß. Solereders Arbei ten liegen auf dem Gebiete der Anatomie, Systematik und Morphologie der Pflanzen. Wilhelm Spaß ch. — Am 10. November verstarb in Wernigerode (Harz) der Historiker Prof. vr. Wilhelm Spatz aus Berlin-Wilmers dorf. In der wissenschaftlichen Welt ist er besonders durch seine wert vollen Veröffentlichungen zur Geschichte Groß-Berlins und des Kreises Teltow, in den weitesten Kreisen Deutschlands und Schwedens aber durch seine unermüdliche Arbeit zur Förderung der kulturellen Wech selbeziehungen zwischen den beiden stammverwandten Völkern bekannt geworden. Als Leiter der Anfang 1920 von ihm wieder ins Leben gerufenen »Deutsch-Schwedischen Vereinigung« hat er durch Einrichtung schwedischer Sprachlehrgänge in allen Teilen Groß- Berlins und durch andere Veranstaltungen sowohl in Deutschland wie in Schweden das Gefühl für die enge geistige und kulturelle Zusam mengehörigkeit der beiden Länder neu geklärt. Berantivortl. Red. t. V.: N t ch a r d A l b e r t i. — Verlag: DerBvrsen verein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. Deutsches BuchhändlerhauS. Druck: Ramm L Seemann. Sämtlich in Leipzig. — Adresse der Redaktion und lLxpediUon: Leipzig. Äcrichlsweg 20 IBuchdändlcrhauSs. 1404
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