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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.11.1920
- Strukturtyp
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- 1920-11-20
- Erscheinungsdatum
- 20.11.1920
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- Deutsch
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X; 262, 20. November 1920. Redaktioneller Teil. Dilrl-nblatt I. d. Dls«°. »u«h-»d-!. Weiwr steht die Frage des Becke hrs über Leipzig im Vordergrund des Interesses. An großen Ptänen sehtl es nicht, aber sicher an Gerd und an der Gewißheit, daß der Zweck schtießtich erreicht wird. Soviel steht seft, daß die Leipziger Zwischenspesen unerträglich geworden sind. Wird doch kürzlich noch Anteil an den Beherzungskosten der Lager den Kommittenten in Rechnung gestellt. Die Teuerung in Leipzig hat bereits eine sehr erhebliche Umstellung des Bezugs zur Folge gehabt. Der direkte Bezug ist vorherrschend, desgleichen die Zahlung durch Postscheck gegenüber dem früheren Bezug über Leipzig und der üblichen Vorfaktur. Au dieser Zurücksetzung des Leipziger Platzes haben natürlich die hohen Fracht- und Rollgelder, die Langsam keit und verminderte Zuverlässigkeit aus der einen Seile, anderer seits die bequeme und billige Postscheckregulierung, die Verringe rung des Verluslrisikos bei dem direkten als dem kürzesten Wege mit Anteil. Hoffentlich gelingt es, eine Verkehrs, und Adrech- nungsart zu finden, die eure rationelle Arbeilsausnutzung zum Vorteil der Kommittenten ermöglicht. Wohl alle Betriebe haben sich im verflossenen Jahre mit der Regelung der Gehaltsfrage befassen müssen. Grund sätzlich muß angestrebt werden, daß uns die Heranbildung eines gebildeten und tüchtigen Nachwuchses durch ausreichende Ge hälter auch im Sortiment möglich ist, und daß unsere Ange stellten nicht schlechter bezahlt werden als die anderer Berufe. Dringend notwendig ist aber andererseits Anschluß sowohl an örtliche Arbeitgeber-Verbände, wie an unseren Arbeitgeber- Verband in Leipzig, der — wie ich hier gern und mit Dank anerkenne — durch Rat und wertvolle Mitteilungen seinen Mitgliedern zur Seite steht. Leider maßen sich noch viele Demo- bilmachungskommissare Befugnisse an, die ihnen nicht zustehen, indem sie einseitig diktatorisch Vorgehen. Gegen diese unerhörte Rechtsverletzung und Erschwerung des freien Vertragsschlusses mutz endlich einmal vorgegangen werden. Es ist Zeit, daß wir den Behörden deutlich zu verstehen geben, daß wir nicht nur zur Erpressung stets neuer Steuern da sind, sondern daß auch wir als Staatsbürger unsere Rechte verlangen. Genossenschaftliches Zusammenarbeiten der Sortimenter hat sich vielfach im Zeitschriftenbczug angebahnt. Auf die Erfahrungen und Positiven Ergebnisse darf man ge spannt sein. Erhebliche Schädigungen werden dem Sortiment in Uni versitätsstädten durch ungebührliche Ausnutzung des Z 26 seitens der Autoren zugefügt. Vereine, Schulen, Behörden versuchen leider mit Erfolg immer mehr den direkten Bezug. Diese sich mehrenden Auswüchse dürften zu einem Schutzverband der Universitäts- undGroßstadt-Sortimenter sowohl gegenüber dem Verlag, wie gegenüber den Vertretern der Wissenschaft führen. Nur Zusammenarbeit kann die Erfül lung der dem deutschen Buchhandel zustehenden Aufgaben ermög lichen, nicht das zurzeit leider bestehende kurzsichtige Gegenein anderarbeiten. Von einer Rücksichtnahme auf die Notlage der Studierenden durch Preisabbau kann meines Erachtens keine Rede sein, solange derartige Schädigungen des Sortiments nicht ebenfalls eingestellt werden. Es zeugt von großer Naivität eines Verlags, wenn er dem Sortiment zumutet, Partiebezüge auf sein Risiko zu machen, die schließlich knappe 25°/» Brutto-Verdienst ergeben. Nur damit der Sortimenter in der Lage ist, zu Vor zugspreisen, die der Verlag möglichst verhindern statt fördern sollte, an die Studenten zu liefern. Oierade zu Beginn dieses Semesters machen sich, die direkten Bezüge der studentischen Verbände vom Verlag zum Buchhändlcr- Nelto-Preis sehr schädigend bemerkbar. Die Durchführung des Luxus st euergesetzes macht den Firmen, die sich mit Kunsthandel und dem Verkauf von Original-Graphik befassen, viel Schererei. Das von Anbeginn an den Stempel der Unfertigkeit tragende Gesetz hat eine weiter« Verschlechterung zuungunsten des Handels dadurch erfahren, daß Originalwerke beim Künstler steuerfrei sind, beim Einkauf durch den Handel aber versteuert werden inüssen. Eine neue Erscheinung war die Veranstaltung einer soge nannten Bugr »«Messe, die im vorigen Herbst zum ersten mal in der Perersstraße in Leipzig gelegentlich der allgemeinen Herbstmesse stattfand und zur Frühjahrsmesse wiederholt wurde. Die Umsätze bei beiden Messen waren bedeutend. Sogenannte Auch. Buchhändler zeigren sich aus der eigentlichen Bugramesse wenig. Diese decken ihren Bedarf an den Buchhändler-Ständen der übrigen Meßhäuser. Schon zur Oslermesse war jedoch ein Rück gang zu verzeichnen, und zur letzten Herbstmesse wird von sehr schlechten Geschäften berichtet. Die Frankfurter Messe zeigte neben der Verkaufsmesse auch eine Schaumesse für Nichtduch« Händler. Das Publikum beeinträchtigte jedoch sehr die Abwicklung der Geschäfte, und es dürste sich empfehlen, in Zukunft besondere Verkehcstage für das Publikum einzurichten. Die Frankfurter Kollegen dürften Wohl einen nicht unerheblichen Vorteil aus der letzten Messe gezogen haben und darüber vielleicht selbst berichten. Die von Ihrem Vorsitzenden zur Ostermesse angeregte Prü fungsgebühr bei Aufnahmegesuchen in das Adreßbuch fand erfreulicherweise einstimmige Annahme in er weiterter Form. Hierdurch sind wir von zeitraubenden unnützen Anfragen befreit, und unsere Kasse hat Vorteil davon, was wir in Anbetracht der enormen Ausgaben für Reisen und Tage- gelder sehr gut gebrauchen können. Die gänzlich veränderten Verhältnisse werden daher auch in diesen Punkten eine Revision der Satzungen nötig machen, die ja ohnedies noch der Erledigung des Antrags Goldstein vom Frühjahr 1919 harren, wonach die Amtsdauer einzelner Vor standsmitglieder zeitlich beschränkt werden sollte. Ich komme hiermit zugleich auf unsere engeren Vereinsange legenheiten, nachdem ich Ihnen die Hauptpunkte genannt habe, die im letzten Jahre uns alle beschäftigten: Die Mitgliederzahl betrug 144, und zwar 139 ordentliche, 3 außerordentliche und 2 Ehrenmitglieder. Neu hinzugekommen sind insgesamt 30 or dentliche Mitglieder; durch Tod verloren wir 2, durch Geschäfts, verkauf 7, sodaß wir jetzt insgesamt 165 Mitglieder zählen können. Über unsere Kassenverhältnisse wird beim folgenden Punkt der Tagesordnung ausführlich berichtet werden. Nur soviel auch an dieser Stelle, daß wir um eine nochmalige Beitragserhöhung nicht herumkommen werden, die wir besser schon im vorigen Jahre gleich gründlicher vorgenommen hätten. An erfreulichen Ereignissen ist zu berichten: Die Firma Schott L Söhne.in Mainz konnte auf ihr 150. Geschäfts- jubiläum zurückblicken, wozu wir ihr unsere herzlichsten Wünsche übermitteln. Möge es der Firma weiterhin vergönnt sein, auch in Zukunft in altbewährter Weise deutsche Musik fördern zu helfen und ihre Werke durch gute Ausgaben der Allgemeinheit zu vermitteln! ! Die Frankfurter Handelskammer trat mehrfach an uns heran. Sie wünscht durch jeweilige Übersendung von zwei Tarifverträgen auf dem laufenden gehalten zu werden. So dann bat sie im Aufträge des Finanzamtes um Angabe von Sach verständigen für buchhändlerischc Steuerfragen. Schließlich wurde ein Gutachten eingefordert und abgegeben über die Art der Be wertung von Bibliotheken, die durch feindliche Maßnahmen zer stört oder in Verlust geraten sind. ! Über weitere Vorkommnisse konnte ich bereits in der Früh jahrs-Versammlung berichten. i Der Verband hatte ferner die Freude, die Vertreter der Kreis- und Ortsvereine zur diesjährigen Hcrbstversammlung in seinem Bezirk, und zwar in Marburg, zu sehen. Hierdurch war vielen die Möglichkeit gegeben, sich unmittelbar ein Bild von dem Gang der Verhandlungen zu machen und die führenden Persönlichkeiten des deutschen Buchhandels kennen zu lernen. Leider fehlte der Verlegerverein auch hier, wie bereits im Früh jahr in Leipzig. Ich habe die in Marburg zur Beratung stehenden Fragen bereits erwähnt. Heute stehen wir nun vor Entscheidungen von großer Trag, weite. Es gilt eine große Gefahr zu überwinden, die Gegen sätze auszuglcichen und zu mildern, statt sie weiter zu verschärfe». Möchte keiner sich dabei nur vom eigensten Interesse leiten lassen, wie es ja leider heute im Zuge der Jett liegt. Es ist unser 1395
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