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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.11.1920
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1920-11-01
- Erscheinungsdatum
- 01.11.1920
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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>l° 246, 1, November 1920. Redaktioneller Teil. viirkendlatt I. d. DUchn. BuchbantN größte Teil von diesen 129 besitzt aber sicherlich die Mitgliedschaft eines Orts- oder Kreisvereins. Die Zahl der wirklichen Außenseiter ist also sehr gering. Ich hatte mir die Regelung in der Weise gedacht, daß für solche Firmen eine Art außerordentliche Mitgliedschast geschossen werden sollte, wie sie die Orts- und Kreisvereine gemäß § 46 Ziffer 2 der Satzungen des Börsenvereins bereits kennen. Die Aufnahme sollte durch Vermittlung des Arbeitgeberverbandes erfolgen, die außerordentlichen Mitglieder sollten aber nur an den Beratungen über Tarissragen zugelassen sein und auch nur in solchen Fragen Stimmrecht besitzen. Ihre Vertretung aus der Hauptver sammlung sollte durch den Vorstand des Orts- bzw. Kreisvereins erfolgen, ein sonstiger Einfluß auf die Vereinsangelegenheiten, ins besondere aus die Wahl des Vorstandes, würde ihnen nicht eingeräumt. Gegen diesen Vorschlag wurden aber in den Antworten auf mein Rundschreiben erhebliche Bedenken geltend gemacht. Ich teile sic; jedoch bin ich der Ansicht, daß diese Frage nur sekundärer Natur ist, für die eine gemeinsame Basis gefunden weiden wird. Zu einem Hindernis braucht sic jedenfalls nicht zu werden. Der Arbeitgeberverband hat an der Gewinnung der Orts- und Kreis vereine ein erheblicheres Interesse, als an der Mitgliedschast dieser wenigen Außenseiter, denen er auch jetzt nicht viel nützen kann. Noch weit weniger kommen die Firmen in Ihren Bezirken in Betracht, die weder dem Arbeitgeberverbande noch Ihren Ver einigungen angehören. Sie mußten sich bis jetzt gefallen lassen, daß über ihre Köpfe hinweg verhandelt wurde, und werden das auch fernerhin hinnehmen.müssen. Es wird nicht möglich sein und ist auch nicht nötig, heute schon eine Einigung über meinen Vorschlag zu erzielen. Es genügt, wenn der Vorstand ermächtigt wird, die Verhandlung mit dem Arbeit geberverbande aufzunehmen. Ich denke, daß dann sämtliche Vorbereitungen bis zur nächsten Kantate-Versammlung erledigt werden. Aus dieser kann ich der Haupt versammlung des Arbeitgeberverbandes den Satzungsänderungs antrag zur Beschlußfassung vorlegen, die Anträge der Orts- bzw. Krcisvereine um Ausnahme und die Aufnahmebedingungen können bis dahin durchgearbcitct werden, und im Anschlüsse daran wird die Aufnahme vollzogen. In der Zwischenzeit wird der Verkehr zwischen Arbeitgeber verband und Ihren Bereinigungen wie bisher aufrecht erhalten. Ich sende Ihnen weiterhin die Mitteilungen und Rundschreiben zu und erteile Ihnen die gewünschten Auskünfte. In einer der Antworten, die ich auf mein Rundschreiben erhielt, wurde ausgesprochen, daß es dem Arbeitgeberverband darauf an- käme, sich neue Einnahmequellen zu erschließen. Selbstverständlich wäre es zu begrüßen, wenn es gelänge, die Kasse des Rcichsverbandes weiterhin zu füllen; denn zur Lösung aller solcher Ausgaben ist natür lich Geld nötig. Vielleicht würde es dann möglich werden, die ADB- Mittcilungcn, die bis jetzt mit Maschine geschrieben werden mußten und nur einzelnen Mitgliedern zugehen konnten, drucken zu lassen und jedem einzelnen Mitgliede zuzusenden. Aber, meine Herren, der Plan beruht in erster Linie aus ideellen Gesichtspunkten. Da nun einmal im Buchhandel ein Zenträlarbeit- geberverband besteht, so muß es gelingen, ihm die ihm zukommende Bedeutung zu verschossen. Er wird seine Ausgaben erst dann voll kommen erfüllen können, wenn der Buchhandel geschlossen hinter ihm steht. Je mehr er erstarkt, um so größere Anziehungskraft wird er ausüben. Helfen Sie, indem Sie sich dem vorgctragenen Plane anschließen, dieses Ziel sobald als möglich zu erreichen! Vorsitzender Herr Walther Jäh <Halle a. S.>: Ich danke Herrn Li Heß für seine Ausführungen und stelle nunmehr diesen Punkt der Tagesordnung zur Diskussion. Herr Georg Schmidt (Hannover): Die Tariffrage ist eine Lokal srage, denn wir müssen darauf sehen, daß wir mit den anderen Be rufen in unserer Stadt in Verbindung bleiben. Wir müssen zu ver hindern suchen, daß nach anderen Berufen abgewandert wird. Des halb ist es notwendig, daß die buchhändlerischen Arbeitgeber sich mit denen anderer Berufe in einer Stadt zu einer Arbeitgebervereinigung zusammenschlicßen. Wir in Hannover haben uns dem Kleinhandel angeschlossen, gehören aber außerdem noch dem Leipziger Arbeit geberverband an. Es ist aber schon erwogen, ob man aus diesem! Verbände austreten solle, da uns der Verband bisher keinerlei Nutzen leisten konnte. Ich möchte empfehlen, daß der Verband zweierlei Mitglieder aufnimmt, solche, die in sich eine besondere buchhändlerische Gruppe bilden können, und solche, die aus die Orts- verbände angewiesen sind und daher an den Leipziger Arbeitgeber verband einen kleineren Beitrag zahlen sollten. Wir zahlen z. B. in Hannover für jeden Angestellten nur eine Mark Beitrag und sind dabei gut gefahren. Wir müssen besonders in Betracht ziehen, daß die jetzigen Schwierigkeiten beim Zuzug von Angestellten von auswärts ^ uns den Anschluß an Ortsvereinigungen dringend nötig machen. ; Ich möchte also anregen, daß ein Unterschied in der Bcilragsleiftnng herbeigefllhrt wird, denn cs ist wichtig, daß auch der Leipziger Ar beitgeberverband eine starke Vertretung wird, um die Sonderintcr- essen des Buchhandels bei den Reichsbehörden vertreten zu können, ! und ich möchte dann befürworten, daß sich alle Arbeitgeber dem Leipziger Verbände anschließen, wenn er die Beitragslcistung cnt- i sprechend herabmindert. Herr Paul Stlicrmcr (Köln): Herr vc Heß hat gesagt, die Stoß kraft des Verbandes hinge eng zusammen mit der Zahl der Mit- ! glicdcr und mit der Frage, möglichst viele Kollegen in den Verband i hineinzubringen. Ich habe versucht, aus dem Kölner Lokalvcrband einen Arbeitgeberverband zu gründen, das ist aber gründlich miß lungen. Die Herren haben gesagt: es ist schön, daß du das machst, haben mir die Mühe gelassen, ein Statut auszuarbeiten, sind aber nachher zur beschlußsassenden Versammlung einsach nicht gekommen j und haben gesagt: wir werden zwar die paar Mark bezahlen und ! wollen auch den Tarif schließlich mitmachen, aber im übrigen haben wir kein Interesse an dem Verband. Das Schlimmste ist, daß eine ganze Reihe von kleinen Betrieben da sind, die nur die Frauen und Töchter oder nur einen kleinen Angestellten beschästigen, die also keine Not haben. Aber wir großen Firmen sind in übler Lage. Ich stehe nicht ganz auf dem Standpunkt des Herrn Schmidt. In vielen Städten wird der Zusammenschluß vielleicht zu empfehlen sein und auch gelingen, ich möchte aber davor warnen, daß wir uns mit anderen Berufen zusammenkcttcn lassen. Dazu sind die Verhältnisse im Buch handel zu verschiedenartig von denen anderer Berufe; wir haben in Köln mit großer Mühe erreicht, daß uns der Großfirmenvcrband aus der Mitgliedschaft wieder entließ, damit wir aus einer Geschichte herauskamen, in die der Großhandel geraten ist. Wenn wir die Tarife bezahlen sollten, die der Kölner Großhandel bezahlen muß, wären wir ruiniert. Es ist jetzt eine Notiz durch die Zeitungen gegangen, daß alle Firmen, die keinem Verbände angehören, in den Detaillisten tarif hineingebracht werden sollten. Wir haben im Sommer mit unseren Leuten verhandelt, die fürchteten, daß wir von dem Tarif zurücktrcten würden, und mit geringen Ausschlägen den Tarif fort gesetzt. Nun stehen wir vor der Frage, ob es uns gelingt, den Kölner Tarif für Rheinland-Westfalen durchzusetzen. Gelingt es, werden wir Frieden haben, sonst werden wir dazu gedrängt, in den Detaillisten tarif hineinzukommen. Wir stehen auf dem Standpunkt, daß wir in Köln allein die Sache nicht machen können, sondern in ganz Rhein land-Westfalen die großen Firmen an uns heranziehen müssen. Dar um wollte ich anregen, ob es nicht einsach wäre zu sagen, cs wird ein Tarifverband im deutschen Buchhandel gegründet, in den jedes Mit- glied der Kreis- und Ortsvereine hineingehört, und in diesem Zentral- arbeitgeberverband eine Spitze zu schassen. Tann haben wir Mit glieder, mit denen wir arbeiten können, und haben auch Beiträge. Ich bin gern bereit, mit Herrn vr Heß die Sache näher zu besprechen. Irgend etwas muß geschehen, aber wir können nicht gründen, wenn wir keine Leute haben. Herr Hermann Mund (Spandau): Ich möchte behaupten, daß der Arbeitgeberverband bisher noch nicht viel hat erreichen können, jedenfalls nicht eine Verbilligung der Tarife im Vergleich mit denen anderer Erwerbsgruppen; ich sage das aus meiner mehr- jährigen Erfahrung im Schlichtungs-Ausschuß heraus. Als Mit- glied der Berliner Handelskammer ist mir bekannt, daß bei Anträgen auf Verbindlichkeitseiklärung von Tarifen bei den zuständigen Kammern angesragt wird, ob die Verbindlichkeits erklärung befürwortet werden kann. Es wird dann festgestellt wieviel Arbeitgeber und Arbeitnehmer den vertragschließenden Parteien angehören und ob diesen Tarifen überwiegende Be- deutung bcizumessen ist. Erfahren dann die Arbeitgeber, daß sie gerade infolge ihrer Mitgliedschaft bei Reichs- oder Landes- 1327
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