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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.09.1920
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1920-09-28
- Erscheinungsdatum
- 28.09.1920
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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Redaktioneller Teil. X° 219, 28. September 1920. Um dem Pnbllkum auch die Versendung von Paketen mit erheb licherem Wert zu erleichtern, hat die Postverwaltung die Anweisung gegeben, vom 2 0. September an die Pakete mit Wert angabe bis 500 Mark unversiegelt zur Beförderung anzunehmcn. Der Wert ist bei diesen Sendungen nicht auf dem Pa ket, sondern lediglich auf der Paketkarte anzngeben. In gleicher Weise Huben vom 20. September ab auch die Ein sch reib- p-akete nicht mehr den Vermerk »Einschreiben« zu tragen, dieser ist vielmehr nur noch auf die Paketkarte zu setzen. Die Post hustet aber für die Sendungen in der bisherigen Weise, also für Wertpakete bis zur Höhe des angegebenen Wertes; sie erteilt bei der Einlieferung eine Bescheinigung und händigt die Sendungen gegen Quittung an die Empfänger aus. Dadurch, daß die Pakete selbst keincp Vermerk über Wertangabe oder Einschreibung tragen und auch nicht durch Siegel Verschluß besonders in die Augen fallen, entziehen sie sich besser als bisher dem Zugriff unredlicher Elemente. Die Sendungen müssen aber gut umhüllt und so verschlossen sein, daß ohne Öffnung oder Bcschädiglmg des Verschlusses ihrem Inhalt nicht beizukommcn ist. Der Verschluß kann durch eine gut geknotete Verschnürung oder, wen» die Hülle aus Packpapier besteht, mit gutem Klebstoff oder mit Siegelmarken hergestellt werden. Zur Sicherung der Paketsendungen vor Diebstahl oder Beraubung hat die Postverwaltung in neuerer Zeit umfassende weitere Vorkeh rungen getroffen. Es wird insbesondere ein gegen bisher verbesserter Nachweis und eine verschärfte Überwachung des Betriebsdienstes durch- geführt. Fernsprech-Gebühren. — Nachdem die Gebühren für die Be nutzung des Fernsprechers erhöht worden sind, ist das Publikum mehr als früher dazu geneigt, bei Nachprüfung der Gebührenzettel ver meintliche Überforderungen zurückzuweisen, namentlich wenn es sich um nicht zustande gekommene Gespräche handelt. Ist die Post denn überhaupt berechtigt, in diesem Falle irgendwelche Gebühren zu er heben? Im Fernverkehr wird die Gebühr für ein nichtdringcndes Dreiminutengespräch erhoben, wenn sich nach Herstellung der Verbin dung die Sprechstelle, die das Gespräch verlangt hat, nicht meldet, ob wohl ihr Anschluß betriebsfähig ist. Im übrigen sind im Fernverkehr die Gesprächsgebühren erst fällig, wenn die verlangte Sprechstelle oder eine daran angeschlossene Nebenstelle den Anruf beantwortet hat. Dagegen werden im Ortssprcchverkehr die Einzel-Gesprächsgebühren füllig, sobald d>ie Sprochstelle des Anrufenden mit der betriebsfähigen Sprechstelle des Angerufenen verbunden ist. Hier ist es also nicht notwendig, daß der Angerufene sich auch meldet. Wohl aber muß feststehen, daß seine Sprechftelle nicht gestört ist. Diese Bestimmung erstreckt sich auch auf die Nachtgespräche des Ortsverkehrs. Innerhalb dieser Grenzen ist also die Post in der Tat nicht nur berechtigt, sondern nach der mit Zustimmung des Neichsrats erlassenen Fernsprcch- gebührenordnung auch verpflichtet, für nicht zustande gekommene Ge spräche Gebühren zu erheben. Die Beseitigung des Klcingeldmangels. — Aus den Kreisen der Berliner Münze wird mitgeteilt: Es ist unerklärlich, wohin die ge waltigen Mengen Kleingeld ivandcrn, die die Münzen verlassen, denn die Klagen über Kleingeldnot und Briefmarkenersatz nehmen nicht ab. Obwohl die neuen Münzen kaum einen Metallwert haben, wird iveiter gehamstert. Berlin sendet jede Woche 7 Millionen Stück Kleingeld in die Welt, alle Münzen haben Aufträge über 200 Millionen Stück Aluminiumgeld erhalten, 120 Millionen sind bereits ausgegeben, aber kaum anzutreffen. Daneben werden wöchentlich 15 Millionen Stück Zink- und Eisenmünzen (5 Pfg. und 10 Pfg.) geprägt. Ter Metall wert der Aluminium-50-Pfg.-Stücke beträgt höchstens 6 Pfg., trotzdem werden sie gehamstert und gehandelt. Pfennigstücke werden gegen wärtig nicht geprägt, denn ihr Metallwert (Kupfer und Aluminium) libersteigt den Kurswert um etwa 500 Prozent, sie würden also tot- sicher gehamstert iverden. Tie Münzen arbeiten in Tag- und Nacht schichten; Berlin hat 54 Prozent allein von der Gesamtproduktion über nommen und arbeitet mit drei Schichten. Die Kleingeldnot ist also nicht Schuld der Minzen. Berücksichtigt muß allerdings werden, daß das platte Land lange Zeit ohne Kleingeld war und jetzt große Sum men an sich zieht. Aber auch Kleingeldhändler tun viel, um Geld zu Hamstern. Voraussichtlich wird aber bald nach Herausgabe der neuen 80 Millionen Fünfziger und der monatlich 60 Millionen Groschen eine Mnahme der Kleingelönot festzustellen sein. — Zu Weihnächte« sollen die ersten neuen Ein- und Zweimarkstücke nach einem neuen Legierungs- versahreu ausgeprägt werden. Vielleicht folgen später auch 5-Mark- stücke. Edelmetall kommt bei ihnen nicht zur Verwendung. , Verband Deutscher Erzähler. — Um dem drohenden Verfall des deutschen Buches mit äußerster Kraft entgegenzuwirken, haben sich die namhaftesten deutschen Prosa-Autoren zum »Verbände Deutscher Er zähler« (E. V.) zusammengeschlossen. (Geschäftsstelle Berlin W. 66, Wilhelmstraße 52.) Ihm gehören u. an. an: Naoul Auernheimer, Adam Beyerlein, Walter Bloem, Karl Bulcke, Georg Engel, Otto Ernst, Herbert Euleuberg, Gustav Frenssen, Alexander v. Gleichen- Nußwurm, Walter Harlan, Or. Gerhart Hauptmann, Paul Oskar Höcker, Hans v. Hülsen, Arthur Landsberger, Heinrich Lilienfein, Thomas Mann, Walter v. Molo, Rudolf Presber, Ilse Neicke, Karl Nosner, Werner Scheff, Ewald Gerhard Seliger, Hermann Stehr, Hermann Sudermann, Jakob Wassermann, Ernst v. Wolzogen Ernst Zahn, Feöor v. Zooeltitz. — Ten Vorstand bilden Georg Engel als 1. Vorsitzender, Walter v. Molo als 2. Vorsitzender, Karl Bulcke als Schriftführer, Eberhard Frowein als Schatzmeister; Syndikus ist Or. Wenzel Goldbaum. Der Verband wird auf die Lösung aller schwebenden Fragen, welche die schwergefährdete Zukunft des deutschen Schrifttums betreffen, Einfluß zu nehmen suchen nnd in Kürze mit seinen Vorschlägen an die Öffentlichkeit treten. Spre-soal. (Ohne Verantwortung »er Redaktion,- jedoch unterliegen alle Einsendungen den Bestimmungen Uber die Verwaltung de« Börsenblatts.» Direkte Sendungen nach dem Auslande. Aus Spanien ist der Redaktion des Börsenblattes folgender Brief zur Veröffentlichung zugegangen: »Um die durch die Auslandsordnung geschaffenen allzu hohen Spesen abzuschwächen, annoncierte ich im Börsenblatt und ersuchte um nur direkte Zusendung bei gleichzeitiger Angabe, daß ich direkt remittieren würde. Leider gehen die Herren Verleger immer mehr zum Kommis sionär, scheinbar nur, um die 6^, Ausfuhrabgabe von sich auf den Sor timenter abzuwälzen. Sie überlegen dabei nicht, daß sie durch den Vor gang das Buch um ein Bedeutendes verteuern, wie folgendes Beispiel lehren mag: 5 Exemplare .... ord. ^4L 30.—/bar ^4L 20.— ^4L 100.— Valutazuschlag .4L 165.— .4L 265.— Bei direktem Versand entständen folgende Spesen: Packung ca. .4L 2.— Porto .4L 15.60 Sa. .4L 17.60, während ich bei Sendung durch Kommissionär folgende Rechnung zahlen muß: Kommission 10<U» ^4L 26.60 Porto ^L 15.60 Packung plus Valutazuschlag ^L 8.— Ausfuhrabgabe .4L 15.90 Sa. ^L 66 — wozu noch an hiesigen Postspesen ^4L 8.— (inklusive Zoll) treten. Aus dem vorstehenden Rechenexempel mögen die in Frage kommenden Verleger, die mit den hohen Grundpreisen und dem Valuta zuschlag noch nicht zufrieden sind und auch noch die Ausfuhrabgabe auf den Sortimenter im Ausland abwälzen, sich selbst klarmachen, ob es so Die neuen Ausfuhrbewilligungs-Formulare. Die Außenhanöelsnebenstelle hat mit diesen neuen Formularen der Geschäftswelt eine unangenehme Überraschung bereitet. Die For mulare sind äußerst unhandlich im Format, und der Preis von 40 Ps ist ein viel zu hoher. Sie gleichen eher Konfirmationsscheinen oder Aktien, und bei ihrer Herstellung kann ein Kaufmann als Sachverständiger nicht befragt worden sein. Viele Firmen haben sich noch im Frühjahr Ausfuhrbewilligungen drucken lassen, und diese sind nun vom 15. Ok tober an Makulatur; bei den heutigen hohen Druck- und Papierpreisen ein empfindlicher Schaden. Bw. Zu vorstehender Notiz bemerkt die Außenhandelsnebenstelle für das Buchgewerbe: Die neuen Formulare sind vom Reichskommissar für Aus- und Einfuhrbewilligung veranlaßt und in der Neichsdruckcrei als Ein heit s formulare gedruckt worden. Sie gelten jetzt für alle Außen- handclsstellen. Bei dieser Gelegenheit sei auf verschiedene Anfragen mitgeteilt, daß der Vermerk auf den neuen Einheitsformularen in der unteren rechten Ecke »Rückseite beachten« nur für solche Ausfuhrbewilligungen in Frage kommt, die einer näheren Erläuterung bedürfen, oder für Bemerkungen und Beanstandungen der Zollämter. Verantwort!. Red. i. V.: Richard A l b e r t i. — Vertan: D e r B ö r s e n v e r e t n der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsches BuchhänblerhauS. Druck: Ramm L Seemann. Sämtlich in Leipzig. — Adresse der Redaktion und Expedition: Leipzig, Gerichtsweg 26 tBuchhändlerhauS». 1160
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