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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.09.1920
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1920-09-28
- Erscheinungsdatum
- 28.09.1920
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- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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.X- 219, 28. September 1920. Redaklioncller Teil. vüri«ndl«U f. d. Dtschll. vuchbauder BUchersammlung geösfnct; frisch« Lust zog durch die ossenen Fenster Verzeichnisse berücksichtigt, die gerade di« reichsten und wichtigsten Biblto» in die dumpsen Räume, und eine »Schaubibliothek ersten Ranges« ward thekcn vielsach nicht besitzen, und nur das deutsche Sprachgebiet be- enibeckt, deren einzelne Schätze erst noch näher durchforscht werden handelt. Biel wichtiger wäre es, ein Werk zu schassen, das Erman müssen. Die Bibliothek ist zweifellos von mehreren Besitzern zusam- solgendermaßen näher bezeichnet: »Ein erschöpsendes Verzeichnis der inengebracht worden; sehr viel des Besten stammt aus den Erwerbun- Bücher aller Zeilen und Völker, welches, fachlich geordnet und mit gen der englisch-deutschen Prinzessin Elisabeth, einer Tochter Einzelnummern für scdes Werk versehen, als Normal- und Einheits- Georgs III. von England, der späteren Landgräfin von Hesscn-Hom- katalog aller Bibliotheken dienen könnte, während seine einzelnen Teile, bürg. Bon ihr sind wohl gegen Ivo Bände und Hefte mit ^Uld- ^ mit Ausschluß einzelner minder wichtiger Abschnitte gedruckt, di« denk schriftlichen Aufzeichnungen erhalten. Im großen und ganzen ist es ein bar vollkommensten Kachbibliographien bilde» würden». Das Reichs- Höchst bedeutsamer Ausschnitt aus der Geifteskultur des 18. Jahrhun-; Ministerium des Innern hat den großen Nutzen dieses geplanten Un- derts, der uns hier in französischer, englischer und deutscher Sprach« teruehmens ausdrücklich anerkannt, aber bet der finanziellen Notlag« entgcgentritt. Alle Bilchcrgrößcn sind hier vertreten, vom schwersten des Deutschen Reiches die Ausführung aus Zeiten verschoben, in denen Prachtfolioband mit köstlichen Kupfertafcln bis zum zierlich gebun-! das große Werk nach Wiederherstellung der internationalen Bczichun- denen Duodez-Bändchen. Dabei befinden sich alle diese Bücher in einem ! aen auf eine internationale Arbeitsgemeinschaft gegründet werden vorzüglichen Zustand der Erhaltung, da sie seit Generationen überhaupt könnte. Erman scheint es allerdings wichtig, daß vor allem mit nicht und früher wohl nur selten benutzt wurden. So erklärt sich I dem Brüsseler Institut International <le didliogrspüio zusammen ge- auch der großartige äußere Gesamteiiidruck, den die vergoldeten, nicht ^ arbeitet wird, das schon seit 25 Jahren ähnliche Ziele verfolgt; er im geringsten verblaßten Bände aus den Beschauer machen. Alle Wissensgebiete sind in der neuentdeckten Greizcr Bibliothek vertreten. Da sinden wir seltene Bibel», darunter eine illuminierte Hans Lnsst- Bibel vom Jahre 1584 mit dem Stammbaum des reußischen Hauses. Überhaupt ist die theologische Abteilung sehr gut bestellt. Geradezu unübertroffen sind die naturwissenschaftlichen Bände, zahlreiche viel bändige Werke, z. T. mit bunten Kupfern, wie die gewaltigen Folianten der »liisloirs Naturells ries oiseaux ck'tlkrigus par b'ranyvig 1-6- vslllan-t» oder die prächtig geschmückten Bände der »Voz-axe pittorssgue äs Mples et äs 8icile«, Paris 1782. Bon großer Seltenheit ist die englische Ausgabe von Ariost» »Rasendem Roland- durch John Har- ringion, die der Königin Elisabeth gewidmet war. Eine persisch ge schriebene Miniaturhandschrist harrt noch eingehender Bewertung. Auch an deutschen Prachtivcrken fehlt es nicht; darunter befindet sich eine besonders seltene Ausgabe von Kuglers »Geschichte Friedrichs des Großen» mit den Zeichnungen von Menzel. Bedeutend ist die Samm lung von Stammbüchern und Handzeichnungcn, die noch der wissen schaftlichen Erschließung harren. Alte Eiscntruhen mit kunstvoll ge arbeiteten ziselierten Schlössern bergen u. a. eine nach Tausenden zäh lende Siegel- und Autographcnsammlung des deutschen und europäi schen Adels, Privatbriefe der Kaiserin Maria Theresia »sw. Das mit der Bibliothek zusammenhängende Archiv besitzt Urkunden vom 14. bis zum 19. Jahrhundert. Bei der von der vbenerwähnieu Prinzessin Elisabeth zusammenge- Ein neues Erholungsheim. — Nach einer Meldung des »W. T. B.» aus Pößneck sThiiringens hat anläßlich des 25sährigen Bestehens der bet der Firma Earl Gust. Vogel IC. G. Vogel) Zeitungsverlag und Buchdruckcrci in Pößneck erscheinenden Zeitschrift »Der Ma- brachten Kunstsammlung handelt es sich nach dem Urteil Prof. Singers schi»c » markt» diese Firma das in den Jahren 1882 bis 1885 er- vom Dresdner Kupfcrstichkabinett um einen Schatz, wie er außer- baute, inmitten eines herrlichen Parks gelegene Schloß in Hummels ist aber der Ansicht, daß in Preußen die Arbeiten an der Wcltbiblio- graphie ohne jede neue Belastung des Etats begonnen werden könn te», wenn der jetzt in Arbeit befindlich« preußische Gesamtkatalog fertig ist. Dan» werden an den daran beteiligten 11 Bibliotheken 15 Bibliothekare sret, die für die neue Ausgabe besonders gut vor bereitet sind. Jedensalls ist der »Wcltblicherkatalog» eilte wissenschaft liche Notwendigkeit, di« einmal geleistet werden muß. Eine unsittliche Zeitschrift. — Vor dem Wiener Schwurgericht hatte sich kürzlich der ehemalige Zeitungsherausgeber Alexander Schmitz wegen Vergehens gegen die Sittlichkeit zu verantworten. Die vom Ersten Staatsanwalt vertretene Anklage legte ihm zur Last, durch Verösscnilichung von unsittlichen Gedichten und Bildern in seinem Blatte -Blitz» die öffentliche Sittlichkeit verletzt zu haben. In der Verhandlung suchte der Angeklagte den Nachweis zu erbringen, daß ihm jede strafbare Absicht gemangelt habe. Die Geschworenen säilten einen Schuldspruch, aus Grund dessen der Gerichtshof den Angcllagten zu zwei Monaten strengen Arrestes verurteilte. sWiener Ztg. Nr. 207.) halb des Britischen Museums nirgends zu finden ist: in fünf Bände» gegen 8ÜV Bildnisse aus der Blütezeit der Schabkunst, mit alten Kupferstichen, mit Karikaturen, z. B. von Nowlandson und Daumier. Die Regierung des Freistaates Reuß soll die Absicht haben, die Samm lungen nicht zu veräußern, sondern im Lande zu erhalten, und denkt daran, im Schloßpark ein hübsches altes Gebäude als Ausenthaltsort für dl« Sammlung einzurichten. Ein Weltbüchcrkatalog. — Ui» sich in dem ungeheuren Irrgarten der Weltbllchererzcugung aus Vergangenheit und Gegenwart zurecht- zusinden, bedürfte es einer wegweisenden Tätigkeit der Bibliotheken, die bisher auch nicht im entferntesten geleistet worben ist. Auf allen Bü chersammlungen wird zwar ununterbrochen an der Ordnung der Bü cherbestände gearbeitet; Bibliographien einzelner Völker, lokale und Fachbücherverzeichliisse aller Art werben veröffentlicht. Aber all dies geschieht ohne seste» Plan und daher ohne gegenseitig« Ergänzung, ohne innere Übereinstimmung. Und doch könnt« der größt« Teil dieser zersplitterten, vielfach gleichartigen und daher im höchsten Grade unwirtschaftlichen Arbeit einheitlich geleistet werden, wenn man sich entschlösse, einen »Weltbücherkatalog« in Angriff zu nehmen. Mit diesem großzügigen Plan tritt der bekannte Bibliotheksfach mann und Direktor der Bonner Universitätsbibliothek Wilhelm Erman in einem Aufsatz der »Deutschen Literatur-Zeitung» her vor und hat seine Ideen näher in einer Schrift »Weltbiblio- graphie und Einhettskatalog- ausgcflihrt. Erman knüpft an den Bericht an, den der Direktor der Nothschildschen Biblio thek in Frankfurt a. M., Bcrghoesfer, über die fast 80jährige Arbeit erstattet hat, in d«r er einen auf etwa 180 wissenschaftliche Bibliothek«» des deutschen Sprachgebiets ausgedehnten Sammelkatalog geschaffen hat. Dieser alphabetisch geordnete und mit Besitzvermcrten »ersehene Katalog enthält bisher 2 509000 Titel auf 1900 000 Zetteln; er dient in erster Linie zur Ermittlung der in der Nothschildschen und daun überhaupt in allen Frankfurter Bibliotheken nicht vorhandenen Bll- >her, die daher im Leihverkehr von auswärts bezogen werden müssen. Die höchst verdienstvolle Leistung, die mit verhältnismäßig geringen Kosten dnrchgesührt wird, verdient die größte Anerkennung, ist aber dadurch beschränkt, daß sie nur die gedruckten Katalog« und Zugangs hain von der Ali«nburg«r Regierung angetanst und will dessen um fangreiche Nebengebäude zu einem Erholungsheim für ihr« Angestellten und Arbeiter «törichten. Selbstbekenntnis eines Dadaisten. — Otto Grautofs teilt in der »Zeitschrift für Bücherfreunde» folgende Äußerungen des französischen Malers Picabia gegenüber einem Anfrager mit: »Wir malen ohne die Absicht, wirkliche Dinge darzustellen, und wir schreiben ohne Rücksicht auf den Sinn der Worte. Wir suchen mir das Vergnügen uns auszu drücken, und wir geben dabei den Linien, die wir ziehen, den Worten, die wir niederschrctben, einen symbolischen Sinn, der nicht nur fernab von jeder gewohnten Konvention steht, sondern einer momentanen, zu fälligen Konvention entspringt, die nicht länger dauert, als der Augen blick selbst, in dem wir uns ihrer bedienen. Ist das Werk vollendet, ist diese Kouvention mir aus den Augen entschwunden, so verstehe ich ft« selbst nicht mehr, und der Rest interessiert mich nicht. Das Werk gehört der Vergangenheit an.« Zum Abschluß eines Reichstariss für das Personal der Druckerei- Buchbindereien waren kürzlich die beiderseitigen Vertreter wiederum in Leipzig zusammengekommen. Es kam aber auch diesmal »och nicht zu einer Einigung. Die Arbeitgeber forderten den Abschluß eines ganz neuen Tarifs. Die Meinung der Parteien ging hauptsächlich auseinan der bezüglich der prinztpalsscitigen Forderungen, die 48stlindigc Ar beitszeit ohne jede Einschränkung tariflich zu vereinbaren, zwischen Ge hilfen und angelernten Arbeitern zu unterscheiden und bei den ge übten Arbeiterinnen eine häufigere Staffelung der Löhne vorzunehmen. Man hofft, die Verhandlungen Anfang Oktober wieder aufnehmen zu können. Postpaketoerkehr. — I» den Kreisen der Geschäfts,velt ist nur wenig bekannt, daß die Poftverwaltnng seit der im Mai b. I. verabschiedeten Änderung des Paßgesetzes für Pakete ohne Wertangabe INI Falle des Verlustes dem Absender bis zu 10 Mark für das Pfund istatt früher 3 Mark) Ersatz leistet. Eine Wertangabe in mäßigem Betrag oder die Einschreibung hat deshalb bei den Paketen ln der Regel keinen Zweck, sondern verursacht dem Absender nur vermehrte Kosten. IIKN
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