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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.09.1920
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1920-09-28
- Erscheinungsdatum
- 28.09.1920
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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Börsenblatt f. d. Dlschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. ^ 219, 28. September 1920. Unsere Kassenverhältnisse sind leider wenig er freulich. Eine Erhöhung des Jahresbeitrags wird nicht zu ver meiden sein. Der Neudruck der Satzungen ist notwendig ge worden. Die Fahrgeldvcrgütung sür die Besucher unserer Jah resversammlungen sollte, wenn irgend möglich, aufrechterhalten werden. Dann verschlingt dt« Geschäftsführung, insonderheit die Reisen der Delegierten, große Summen. Die Persönliche Fühlung mit dem Gesamtbuchhandel durch die Besuche der aus wärtigen Versammlungen ist im Interesse des Verbandes und seiner Mitglieder ganz unerläßlich, rein materiell schon — es sei z. B. an die Notstandsordnung und an die Valutafrage er innert — stehen oft gewaltige Werte auf dem Spiel. Ohne rege Anteilnahme an allen Ereignissen im Buchhandel und ohne Stärkung unserer Organisation geh! es heutzutage weniger als je. Mehr und mehr heißt es auf dem Posten sein, und dazu gehören hinreichende Mittel, die wir uns von den Mitgliedern erbitten müssen. Dem Vorstand, insbesondere dem geschäftsführenden Ausschuß, hat es an Arbeiten keineswegs gefehlt. Die Erledi gung der Bewerbungen sür die Mitgliedschaft des Kreises Nor den wie auch die Prüfung der Aufnahmegesuche ins Adreßbuch kosten viel Zeit und Arbeit. Im Interesse unserer Kasse nicht nur, sondern auch im Interesse des Gesamtbuchhandels begrüßen wir die Einführung einer Prüfungsgebühr von 50 bei Anträgen für Adretzbuchaufnahmen; sie wird unerwünschten Zuzug mindern. Neben vorgenannten Untersuchungsarbeiten wurden in üblicher Weise die uns jeweilig bewegenden vielen Fragen in zahlreichen Sitzungen, Zusammenkünften und aus giebigem Briefwechsel besprochen und behandelt. Vielleicht ist die Zeit nicht mehr fern, in der die Vorstände größerer Ver bände nicht mehr die Zeit und Kraft finden, die Geschäfte des Vereins ehrenamtlich allein zu besorgen, sodaß die Errich tung einer eigenen Geschäftsstelle mit ange- stelltem Shndikus und Hilfskräften in Frage kommen dürfte. Die Intensität der Vereinsarbeit, die der Vorstand zu seinem Kum mer oft nicht in genügender Weise Pflegen kann, könnte dadurch eine sehr angebrachte Förderung erfahren. Ein Anfang ist in Verbindung mit dem Hamburg-Altonaer Buchhändler-Verein am 1. Juli gemacht, indem im Kontor des Herrn Alfred Janssen für die schriftlichen Arbeiten der beiden Vereine eine Hilfskraft ein- gestellt worden ist. Der Vorstand des Börsenvereius hat uns mitgeteilt, daß im Buchhändlerhause in Leipzig zur Ehrung der im Weltkrieg Ge fallenen eine Skulptur aufgestellt werden soll, in deren Innen raum die Kreis- und Ortsvereiue eine Urkunde über ihre gefal lenen Mitglieder einlegen könnten. Der Vorstand bittet die Mit glieder ihm zur Kontrolle die Namen solcher Mitglieder nebst näheren Angaben einsenden zu wollen. Am Verbandstag des Verbandes Hannover-Braun- schweig am 13. Juni dieses Jahres in Lüneburg nahmen als Gäste der 1. und 2. Vorsitzende teil. Es war eine wohlgelungenc anregende Tagung, durch die das die beiden Vereine verbindende freundschaftliche Band aufs neue fest geknüpft worden ist. Mit besonderem Vergnügen denken wir an unsere vorjährige Hauptversammlung am 28. September inKiel zurück. Sie hatte sich eines guten Besuches zu erfreuen, verlief geschäftlich durch aus zufriedenstellend; der festliche Teil gestaltete sich durch die Gastfreundschaft und Fürsorge der Kieler Kollegen zu einem be sonders gemütlichen und behaglichen, Kiel bleibt in gutem Ge denken. Zur Abgeordnetenversammlung des Verbandes zu Kantate dieses Jahres waren die Herren Weitbrecht, Janssen, Meißner, Lorenzen, Hermann als Delegierte des Kreises Norden entsandt worden. An der Hauptversammlung des Börsenvereins nahmen außerdem etwa 10 Mitglieder des Kreises Norden teil. Der Besuch in Leipzig seitens Norden war in früheren Jahren stärker gewesen. Die Wirkung des teuren Fahrgeldes und der teuren Unterkunft und Verpflegung machte sich leider auch hier geltend, über die beiden Versammlungen ist im Börsenblatt ausgiebig berichtet worden. Auf den Tages ordnungen selbst standen keine besonderen Anträge. Dagegen gab 115« der Jahresbericht desto mehr Stoff zur Aussprache über alle den Buchhandel bewegenden Fragen, die iin Ton leider nicht immer sachlich blieb, wodurch Ausgleich oder Milderung der Gegen sätze zwischen Sortiment und Verlag oft recht erschwert wurden. Die Verhandlungen der A b g e o r d n etenve b- sammlung am Sonnabend vor Kantate dauerten etwa sieben Stunden. Eine harte Probe für die Nerven und die Spannkraft der Teilnehmer. Es wäre bei der stetig zunehmenden Fülle des Verhandlungsstoffes Wohl angebracht, für die Abgeordnetenoer sammlung künftig einen ganzen Tag anzusetzen. An der Hauptversammlung der Deutschen Buchhänd- lergilde-am Sonnabcndmorgen haben verschiedene Kreis Norden-Mitglieder teilgenommen. Wenn es nicht schon alle wüßten, so hat uns die Hauptversammlung wieder gezeigt, welch große und nutzbringende Arbeit die Gilde für das Sortiment auch im verflossenen Jahre wieder geleistet hat. Wir können unseren Sortimenter-Mitgliedern nur dringend die Mitgliedschaft in der Gilde empfehlen. Letztere ist und bleibt die gegebene unentbehr liche Sortimentervertretung. Eine große Sorge des gesamten Buchhandels bildet die un entwegte Steigerung der Herstellungs- und Handlungsunkosten. Die steigenden Herstellungskosten bewirken allmählich eine derartige Verteuerung des Buches, daß in vielen Fällen die Grenze der Verkäuflichkeit erreicht, wenn nicht schon überschritten ist. Wir stehen vor nachlassender Kaufkraft und sinkender Kon junktur. Preiserhöhungen und Preise, wie wir sie jetzt erleben, können Publikum und Sortimenter bald nicht mehr mitmachen, letztere um so weniger, als sie teilweise mit großen wohlgefüllten Lägern dasitzen, aus deren flotten Verkauf sie dringend angewiesen sind. Ein Zurückhalten des Verlags könnte sehr Wohl ein Nachlassen der Papier-, der Drucker- und Buchbinder preise bewirken zu seiner und des Sortiments Gesundung. Die Abwendung vom Buche darf nicht erst einsctzen! Die Handlungsunkosten jeder Art nehmen ein« be ängstigende Ausdehnung an. Gehälter, Löhn«, Post-, Fracht-, Telcgraphen-Gebühren, Heizung, Beleuchtung. Versicherungsbet räge, Pack- und andere Materialien, Konimissionsspesen uw. usw., überall wirkt die endlose Schraube, bis sie beim uin-a posss endlich einmal abbrechen wird. Ein Wort noch über eine recht üble Neuerung: die Schule machende Verpackungsberechnung seitens des Verlags sür die durch den Kommissionär gehenden Sendungen. Uns find Fälle genannt, daß 2 bis 57» des Fakturenbetrages dem Sorti menter für Verpackungsspesen angekreidet werden, ein Verfahren, gegen das auf das schärfste Widerpruch erhoben werden muß. Im Börsenblatt vom 10. Juli 1920 lesen wir die Entscheidung des Börsenvereinsvorstandes, daß Berechnung von Verpackungs spesen bei Paketen, die über den Kommissionsplatz befördert wer den, nicht statthaft fei. Es wird Sache des Sortiments sein, daraus die Schlußfolgerung zu ziehen. Auch die oftmals rück sichtslosen Zahlungsbedingungen geben Anlaß zu berechtigter Klage. Da heißt cs: »10 Tage nach Datum der Faktura oder nach Ausstellung des Rechnungsauszuges- soll der Betrag eingesandt werden, eine starke Anspannung der Fi nanzen des Sortiments. Häufig sind bei der langsamen Beförde rung die letzten Sendungen des Rechnungsauszuges überhaupt noch gar nicht in den Besitz des Sortimenters gelangt, direkte Sendungen bei der langsamen Beförderung manchmal erst vier oder sechs Tage nach der Ausstellung der Faktur. Noch ist kein Pfennig für die Bücher eingMMmen, und schon soll die Deckung abgehen. Eine noch größere Zumutung bedeutet es, wenn manche Verleger Voreinsendung des Betrags Monate vor Er scheinen verlangen. Ein solches Ansinnen sollte stets rundweg abgelehnt werden. Nur ganz kapitalkräftige Geschäfte halten diese Finanztechnik aus. Die schwachen Schultern tragen sic nicht allzu lange mehr, zumal wenn die bar bezahlte Ware wegen der hohen Preise nicht rasch zu Geld gemacht werden kann. Veranlassung zu zahlreichen Erklärungen im Börsenblatt von Vereinen und einzelnen Sortimentern hat der Verlag dadurcki gegeben, daß er ohne vorherige Anfrage alte, zurllckge- legte Bestellungen trotz inzwischen eingetretener bedeu-
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