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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.09.1920
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1920-09-11
- Erscheinungsdatum
- 11.09.1920
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1920
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-L 205, 1t. September 1920. Redaktioneller Teil. »irl-nbl-a >. ». DU«». vu«»»»»«l. Buchhändler-Verband für das Königreich Sachsen. Bericht über die 41. ordentliche Hauptversammlung am Sonntag, dem 29. August 1920 in Döbeln. Grau in grau wölbte sich der Himmel über dem freundlichen Döbeln. St. Peter hatte offenbar den Handbetrieb bei seiner Regenspritze eingestellt und mit der Zeit fortschreitend eine Zentri- sugalpumpe an dar himmlische Kraftwerk angcschlossen. Einen ztelbewutzten Buchhändler können selbst derartige Dauerleistun gen, wie sie St. Peter bot, nicht von seinen guten Vorsätzen ab- bringcn; und so zogen sie, die zeitiger aus den Federn mutzten als der Gickerhahn, aus allen Städten des Verbandsgebietcs herbei in den frühesten Morgenstunden. Eine gewisse Spannung lag über der Versammlung, war doch der Erste Vorsteher des Börsenvereins eingetrosfen. Zum ersten Male seit Bestehen des Verbandes wurde ihm die hohe Ehre zuteil, den Ersten Vorsteher bei «inez Versammlung be grüßen zu können. Man hatte nicht mit dem hohe» Pflicht gefühl unseres Herrn Hosrat l)r. Meiner gerechnet, der auch diesen Tag, wie so manchen anderen, den Interessen des Gesamt buchhandels opferte. Wir sind ihm von Herzen dafür dankbar. Nutzer ihm konnten wir als einen lieben Gast Herm Maasch aus Hamburg begrüßen. Auf den trefflichen Jahresbericht unseres Vorsitzenden, des Herrn Diederich, «inzugehen, eriibrigt sich. Er liegt gedruckt vor und folgt diesem Bericht im Wortlaut; jeder mag ihn nicht nur mit den Augen, sondern auch mit dem Herzen lesen. Der Tod hat leider reich« Ernte unter unseren Mitgliedern gehalten, uns so manchen liebenswürdigen und verdienstvollen Kollegen entrissen. Um sie zu ehren, erhoben sich die Anwesenden von den Plötzen. Die Not der Zeit hat auch in den kleineren Städten des Ber- bandsgebietes zur Bildung von Ortsvereinen geführt. Zu dem in Chemnitz sind nunmehr die in Plauen und Altenburg getreten; auch in Zittau haben sich die Sortimenter zu gemeinsamem Be zug von Zeitschriften zusammengefunden. Das satzungswidrige Verhalten einer großen Anzahl von Verlegern, Verpackungsspesen bei Sendungen über Leipzig zu berechnen, sowie der Versuch der Firma Teubner, das Meßagio zu streichen, führte zu lebhaften Äußerungen des Unmuts. Der Kassenbericht zeigt, daß die Anforderungen an die Geld katze des Schatzmeisters von Tag zu Tag steigen, und fordert die Erhöhung des Jahresbeittags, die freudig gewährt wird. An Stelle der ausscheideuden Vorstandsmitglieder iverden einstimmig gewählt Herr Bonde, Altenburg, als 2. Vorsitzen der, Herr Focken, Dresden, als 1. Schriftführer, die Herren Thllmmler, Chemnitz, und Schmidt, Plauen, als Bei sitzer. Im Anschluß an die Wahlen gibt uns unser Vorsitzender eine bittere Pille zu schlucken: seine Amtstätigeit läuft im nächsten Jahre ab. Wir trösten uns damit, daß er die Rechnung ohne den Wirt gemacht hat. Ist er auch schlau, wir sind schläuer. Das Hauptinteresse konzentriert sich auf Punkt 6 unserer Tagesordnung: Teuerungszuschläge und ihr etwaiger Abbau. Herr Di e de r i ch ist in der Lage, einen «ingehmden Bericht über die Vorgänge auf diesem Gebiete zu geben, da er an allen Verhandlungen teilgenommen hat. Er gibt seinem Bedauern Ausdruck, daß an den Besprechungen am 16. Juli in den Reihen des Verlags die unentwegten Gegner der Notstandsordnung in starker Anzahl vertreten gewesen sind. Die Haltung des Vorstands des Verlegervercins, der seine Forderungen fein säuberlich mit Schreibmaschine geschrieben in der Tasche trug und nicht erst während der Verhandlungen aufzustellen brauchte, war von vorn herein schroff ablehnend. Infolgedessen kam weder der Ver mittlungsvorschlag des Herrn Schumann, Stuttgart, noch der des Herrn Röder, Mülheim, zur Annahme. Selbst das nach altem Brauche gemeiirsam eingenommene Mittagsmahl vermochte keine Brücke zur Verständigung zu schlagen. Der Börsenvcreinsvorstond versuchte numehr mit den feindlichen Gruppen getrennt zu verhandeln. Da der Berlegerverein seine Gefolgschaft ablehnte, erklärt« der Börsenvereinsvorstand, daß er zurücktreten müsse, wenn ihn das Sortiment nicht tatkräftig unterstütze. Infolge der wenig erquicklichen Sachlage habe das Sortiment notge drungen dem Schumannschen Vermittlungsvorschlag« zugestimmt. Da die Vertretung des Verlags wider Erwarten von dieser Abmachung Kenntnis erhalten hatte, zogen di« Bertreter des Sortiments am nächsten Morgen ihre Zusage zurück. In den nun folgenden langwierigen Verhandlungen zwischen Börsen vereinsvorstand und Sortimentervertretern ist das im Bbl. Nr. 162 veröffentlichte Abkommen getroffen worden. Herr Diederich bespricht weiterhin die Vorgänge nach Veröffentlichung des Abkommens und brandmarkt das Verhalten des Vorstandes des Verlegervereins. Er richtet an Herrn Hosrat vr. Meiner die Bitte, irreführende Inserate im Börsenblatt« nach Möglichkeit zurückzuweisen. Der Verlag verkenne vielfach die Neuordnung der Notstandsordnung vollständig. Er gibt ferner bekannt, daß sich die Sortimenter Dresdens zu einer freien Ver einigung zusammengeschlossen und einstimmig besondere Ver kaufsbestimmungen sestgelegt haben. Sollte eine Aufhebung des Ladenpreises eintteten, so sei es durch derartige Abmachungen ermöglicht, einheitliche Verkaufspreise in jeder Stadt festzusetzen. Die Chemnitzer Sortimenter sprechen sich gegen eine Änderung der Notstandsordnung aus, hoffen aber gleich anderen Rednern auf einen versöhnenden Ausgleich. Herr Schätzer, Dresden, begründet das Vorgehen der Dresdner Sortimenter und tritt dafür ein, dem Börsenvereinsvorstande unbedingte Ge folgschaft zu leisten. In der weiteren Aussprache erklärt Herr Maasch, Hamburg, die Verminderung des Teuerungszuschlags bei Schulbüchern für unmöglich, und von verschiedenen Rednern wird auf die irreführenden Anzeigen des Verlags hingewiesen. Von verlegerischer Äite wird die Erhöhung der Verkaufspreise vorgeschlagen und dem Sortiment ein Spesenzuschlag zugebilligt. Herr Hofrat vr. Meiner führt nach Richtigstellung einiger falscher Auffassungen seitens der Vorredner aus: Der Preis abbau sei bei allen Branchen im Gange. Die Nahrungsmittel geschäfte hätten damit angefangen, darauf sei die Preisermäßi gung der Baumwoll-Fabrikate erfolgt. Andere Verkäuferkreise hätten sich anschließen müssen, und soinit sei auch der Buchhandel gezwungen, an einen Preisabbau zu denken. Die Lage des Ver lags, besonders des wissenschaftlichen, sei zurzeit außerordentlich schwierig und das Risiko bei dem Rückgänge der Verkaufspreise sehr groß. Der Verlag habe ein großes Interesse daran, daß seine Produktion durch den Zwischenhandel nicht unmäßig ver teuert werde. Die vorbereiteten Vorschläge der Vertreter des Verlags seien sehr radikal gewesen. Der Abbau der Notstands- ordnung sei nur schrittweise möglich. Der Verlegerverein arbeite auf eine Stärkung seiner Stellung im Börscnverein hin, um ein Gegengewicht gegen die Gilde zu bilden. Diesen beiden Kor porationen werde in Zukunft die Aufgabe zufallen, die zwischen ihnen bestehenden Gegensätze auszugleichen. Die für Oktober angcsetzte Hauptversammlung des Börsenvereins könne unmög lich auf eine Beibehaltung der alten Notstandsordnung zukom men. Der wissenschaftliche Verlag sei bei seiner Monopolstel lung sehr wohl in der Lage, mit dem Käufer in direkte Beziehun gen zu treten. Es sei infolgedessen für das Sortiment vorteil hafter, sich bei diesem Zweige des Buchhandels mit einem ge ringeren Rabatt zu begnügen. Das Vorgehen der Dresdner Sorti menter, Spesenzuschläge zu berechnen in einer Höhe, die es sür den Käufer vorteilhafter erscheinen lasse, am Orte zu kaufen, sei zu empfehlen. Natürlicherweise seien die außerhalb der artiger Vereinigungen stehenden Kreise, Verlag wie Sortiment, berechtigt, ohne die ortsüblichen Zuschläge zu liefern. Dadurch, daß man den Verlag unter die Notstandsordnung zwang, sei eine Überspannung hervorgerufcn worden, die notwendigerweise eine starke Gegenströmung auslösen mußte. Die Monopolisierung des Schulbuchhandels werde durch Beibehaltung des 207-igen Teirerungszuschlags in die Nähe gerückt. Herr Diederich spricht seine Freude darüber aus, daß sich die Ansichten des Herrn vr. Meiner mit denen des Sorti ments im großen ganzen decken. Die Bllcherpreise seien nicht 101»
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