A? 205, II. September 1920. Kllnftlg erscheinende Bücher. VSileoblLlt f. ». DtILll. 9821 deckung der Ermordung seines Königlichen Vaters den Kindhoitsglaubon an Mithras und damit jeden Glauben überhaupt aufgibt. Er verfällt einem wilden Lebens- und Liebesdrang und nach der ungewollten Tötung einer von ihm verführten, christlichen Sklavin in schwere Schuld und Neue. In den furchtbaren Leiden der Mithrasmystorien sucht Tiri- datos Erlösung, nachdem er sie im Neuplatonismus und in mancherlei Versuchen der Selbsterlösung nicht gefunden hat. - Bei alledem steht ihm unerkannt der Sohn dos Mörders seines Vaters KosroLs als Agathangelos, als guter Engel, zur Seite, sucht Tiridates auf alle Weise zu bewahren, zu retten und unmorklich mit dem Geist des Christen tums zu beeinflussen, dessen Bekenner Agathangelos ebenfalls ohne Wissen seines Freundes ist. Dessen Roheiten und Ausbrüche wilder Leidenschaften leidet Agathangelos still, desgleichen die Gualon in dev Mithrashöhle, und will durch stellvertretendes Leiden die Schuld seines Vaters, des Königsmörders, sühnen. Dasselbe tut ohne Wissen des Agathangelos seine Schwester als Isispriesterin in Rom. Beide finden sich nach fahren in der denkwürdigen Nacht in Armenien drüben, beim Versuch, König Tiridates aus seinem Löwenwahnsinn zu befreien, in den er als armenischer König nach abermaligem ausschweifenden Leben und einem fürchterlichen Martyrium christlicher Jungfrauen gefallen ist. Der Retter dos Königs ist Agathangelos, der, gleichfalls als Christ entdeckt, furchtbare Martern bestanden hat und lange Seit ln einer tiefen Höhle geschmachtet Hatto, bis infolge visionärer Erleuchtung Koswitas und ihrer Befehle der Totgeglaubte zur Rottung des Königs durch Gebet und Glauben gerufen wird. Nun wird auch Tiridates Christ und Agath angelos der erste christliche Bischof Armeniens: Gregorius Illuminator. Stoischen diese psychologisch tieferfaßten Erlebnisse werden eingo- schobon dis Regierung des wohlmeinenden, aber charakterschwachen Imperators Diocletian, die Schicksale seiner Frau und Tochter, der viel umstrittonen,furchtbarenGestalten derKaisorMaximinianusGalorius, Maximinus Daza und Licinius, der, endlich ans Siel seiner langgehegten ehrgeizigen «Pläne gekommen, durch Konstantins Macht zu Fall kommt. In diesem die damalige Welt erschütternden Drama, zu dem sich die ln Kleinen Verhältnissen beginnende Erzählung auswoitet, stirbt auch Harsa als Märtyrerin für den von ihr anfangs so glühend gehaßten Christus. Er ist der Imperator geworden. Dis neuplatonische philo- ophie und ihr in Magie und Betrug ausartendes Wesen ist verkörpert n der vom Verfasser gebildeten Gestalt des heiligen Mobed, der am losten als eine mephistophelische Persönlichkeit aufgefaßt wird. Das Buch macht auf jeden Loser einen tiefen Eindruck und wird vor allem denen willkommen sein, die religionsgoschichtliches Interesse haben und die unserer Seit so ähnlichen, vielfach aber unbekannten Zu stände des vierten Jahrhunderts Kennen lernen wollen. Dann aber wird auch anerkannt worden, welche rottende, woltorneuerndo, ausbauonde Macht im Imperium des Christus liegt. Das Buch Kann in diesem "Zahro infolge der Papiorvorhältnisse nur in beschränkter Auflage gedruckt werden. Eine Neuauflage Kann erst nächstes "Zahr erfolgen. Es liegt daher im Interesse jedes Sortiments, sich reichlich einzudocksn. Der Verkauf wird durch großzügige Reklame seitens dos Verlages unterstützt. Verlag Hrobemus, Aktien-Gesellsch., Basel Adresse aus Deutschland: Leopoldshöhe in Baden « W 1»