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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.06.1920
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1920-06-23
- Erscheinungsdatum
- 23.06.1920
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Digitalisat
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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SSrse»blatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. stlr 136, 23. Juni 1920. >ch glaube im Namen des gesamten deutschen Buchhandels — verbindlichsten Dank dasür auszusprechen, daß er in so nachdrück licher, zweckmäßiger Weise dasür eingetreten ist, daß dieser Unsinn und Unfug zunächst einmal zurückgedrängt worden ist. lBravol) Denn, meine Herren, diese neue «Rechtschreibung«, mit der wir hier beglückt werden sollen, ist weiter nichts als eine Kastrierung der deutschen Schriftsprache. <Sshr richtig!) Trotzdem dürfen Sie die Gefahr nicht unterschätzen. Dieselben Kräfte — ich kann sie nicht anders denn als undentsche Kräfte bezeichnen — sind nach wie vor am Werke, um dieses Ungetüm zur Wirk- lichkeit werden zu lassen. Deshalb: toujours en verkette! Nun aber haben wir — auch von unseren Kollegen — vorzügliche Aussätze gelesen, und ich Mächte unter den Bersasseru solcher nur Herrn Boigtländer nennen. Ganz besonders möchte ich Ihre Aufmerksamkeit aus den in der Deutschen Bsrlegerzeitung erschienenen Aussatz von Gustav Ruprecht lenken. Ec ist als Sonderabdruck erschienen und wird von der Geschäftsstelle des Deut schen Bsrlegervereins geliefert. Ich richte an alle Kollegen vom Verlag und Sortiment dis dringende Bitte, für die Verbreitung dieses Aussatzes in Jhrein Kreise nach besten Kräften bemüht zu sein und soviel Exemplare kommen zu lassen, wie Sie brauchen, — je mehr, desto besser! Meine Herren, verbreiten Sie die an Ihre Autoren, an alle polltischen Persönlichkeiten, überallhin, wo Sie können! Sorgen Sie, ein jeder an seinem Platze, dafür, daß wir dieses Unheil, das uns droht, von uns abwälzen! (Lebhaftes Bravo.) Or. Alfred Giesecke (Leipzig): Ich möchte im Anschluß hieran im Einverständnis mit dem Vorstand kurz eine Ange legenheit zur Sprache bringen, die in einem gewissen inneren Zusammenhänge mit dem steht, was wir eben gehört haben, oder doch eine Parallelerscheinung dazu ist. Es handelt sich um die Schulreform. Auch hier müssen wir dahin wirken, daß das keine Sache der Schule, sondern eine Sache des Volkes ist. Ich soll den Börsenverein auf der Reichsschulkonserenz vertreten. Der Börsenverein ist ausgefordert worden, einen Vertreter zu entsenden, nicht nur zur Wahrung der besonderen Interessen des Buch handels, sondern auch als Wirtschaftsorganisation, weil man einsichtig genug von der Auffassung ausgeht, daß die Schule für das Leben erziehen soll. Im Mittelpunkte der Kämpfe steht nun die Frage, was von dem bewährten Alten dem Neuen weichen muß. Zu dem bewährten Alten ist vor allem unser höheres Schulwesen zu rechnen, das als die Grundlage unserer geistigen und wirtschaftlichen Kultur gelten darf; denn es hat die Führer auf allen Gebieten erzogen und mit gutem Erfolge erzogen, wie gerade unsere wirt schaftlichen Erfolge gezeigt haben. Es besteht nun die Gefahr, daß dem höheren Schulwesen wesentliche Grundlagen für diese Wirksamkeit entzogen werden in dem Bestreben, neueren Tendenzen Geltung zu verschaffen. So scheint es mir Pflicht der Ein sichtigen aus dem geistigen und wirtschaftlichen Leben, die diese Zusammenhänge zwischen Schule und Leben zu erkennen ver mögen, zu sein, daß sie ihre Stimme erheben, um Übereilungen verhüten zu Helsen und dafür zu sorgen, daß nicht bewährtes Altes neueren Errungenschaften voreilig geopfert wird. Ohne auf Einzelfragen einzugehen, möchte ich bitten, daß Sie folgende Entschließung annehmen: Die Hauptversammlung des Börfenvereins der Deutschen Buchhändler als berufene Vertreterin des mit allen Zweigen unserer geistigen und wirtschaftlichen Kultur engverbundsnen deutschen Buchhandels erkennt als deren Grund lage die durch unser höheres Schulwesen erreichte geistige Durchbildung der zur Führung auf allen Lebensgebieten Berufenen. Sie hält deshalb unbeschadet der Ausgestaltung unseres Bildungswesens im allgemeinen wie des höheren Schulwesens im besonderen und der Zuführung der Tüchtigen aus allen Schichten des Volkes zu ihm die Ausrecht erhaltung seiner Eigenart und Leistungsfähigkeit im Interesse der Wahrung unserer kulturellen und wirtschaftlichen Stellung für unerläßlich und die ernsteste Prüfung aller Veränderungen, die diese irgendwie beeinträchtigen könnten, für^unbedingt geboten. (Bravo!) h Vorsitzender, Erster Vorsteher des Börsenvereins, Hofrat Or. Arthur Meiner (Leipzig): Meine Herren, Sie haben die Entschließung gehört. Wollen Sie dazu sprechen? — Das ist nicht der Fall. Sind Sie einverstanden mit dieser Entschließung? Ich bitte diejenigen, die dagegen sind, die Hand zu erheben. — Die Entschließung ist einstimmig angenommen. Wir gehen weiter und kommen zu den drei Abschnitten: Post-, Telegramm- und Fernsprech-Gebühren, — Ausschließung der Gegenstände des Buchhandels von der Eilgutbeförderung, — Verkehr mit dem besetzten Gebiet. Es folgen zwei Abschnitte über die Steuergesetze: Umsatzsteuer und Luxussteuer. — Bücherproduktion. — Statistisches Material. — Vorstandssitzungen. — Geschäftsstelle. Ich möchte hierbei besonders hervorheben, daß unser bisheriger Syndikus, Herr Or. Orth, aus unserer Geschäftsstelle ausgeschieden ist. Wir haben ihn mit lebhaftem Bedauern ziehen sehen; denn er hat uns lange Jahre treu gedient und hat dem Börsenverein außerordentlich viel geleistet. Unser herzlichster und wärmster Dank ist ihm dasür sicher, und wir bestätigen ihm gern, daß er die Interessen unseres Vereins stets in selbstloser und umsichtiger Weise vertreten hat. Wir freuen uns, daß wir ihn heute noch als Gast in unserer Mitte sehen können, und es ist mir eine Genugtuung, ihm im Angesichte der Hauptversammlung diesen Dank aussprechrn zu können. (Lebhaftes Bravo und Händeklatschen.) Syndikus Or. Orth (Leipzig): Meine sehr geehrten Herren! Ich danke Ihnen von Herzen für die Worte, die Sie durch den Herrn Ersten Vorsteher an mich gerichtet haben. Ich darf es mir in Anbetracht der vorgerückten Stunde Wohl versagen, näher auf Unreine Amtsführung einzugehen. Ich möchte nur dem Danke Ausdruck verleihen für Ihr Zutrauen und für Ihr Vertrauen, das Sie mir geschenkt haben. Insbesondere danke ich dem Vorstand für seine Nachsicht, die er mir jederzeit entgegengebracht hat. Ich würde unvollständig sein, wenn ich hier an dieser Stelle den Dank auslassen würde, den ich dem Personal schulde, das mir während der Zeit meiner Amtsführung treu zur Seite gestanden hat. N Z Meine sehr verehrten Herren, in der Zeit, in der wir jetzt stehen, wo sich eine Umwandlung aller Werte vollzieht, wird wahrscheinlich auch der Börsenverein sich einen Umwandlungsprozeß gefallen lassen müssen. Ich hasse, daß dieser Umwandlungs- Prozeß sich in jeder Beziehung für ihn günstig vollziehen wird. Möge er verjüngt und neu gekrästigt wie ein Phönix aus der Asche emporsteigen! Nochmals meinen herzlichsten Dank! (Lebhaftes Bravo.) Vorsitzender, Erster Vorsteher des Börsenvereins, Hofrat Or. Arthur Meiner (Leipzig): Den Nachfolger des Herrn Or. Orth, Herrn Or. Ackermann, kennen Sie schon aus der letzten Hauptversammlung. Ich möchte Ihnen aber auch die neuen Herren, die inzwischen als Stellvertretende Syndici bzw. Volkswirtschaftlich: und Journalistische Beiräte des Vorstands in den Kreis der Geschäftsstelle eingetreten sind, vorstellen: Herrn Or. Menz, Herrn Or. Dietze und Herrn Or. Heß. Herr Or. Dietze ist bestimmt, die — wenn ich so sagen soll — Geschäftsstelle in Berlin zu verwalten, und Herr Or. Heß ist dazu bestimmt, den Arbeit geberverband zu verwalten, aber auch gleichzeitig als Stellvertretender Syndikus zu wirken, während Herr Or. Menz, dem wir auch schon die Abwehr der Bestrebungen zur Vereinfachung der Rechtschreibung verdanken, mehr die journalistische und die volks wirtschaftliche Seite der Ausgaben, die die Geschäftsstelle zu erledigen hat, wahrnehmen soll.
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