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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.06.1920
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1920-06-23
- Erscheinungsdatum
- 23.06.1920
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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«brsenblatt s. ». Dtsch». Buchhandel. Redaktioneller Teil. W 136, 23. Juni 1920. Es ist weiterhin von Herrn Nitschmann beantragt worden, über die Einsetzung des Ausschusses sprechen zu Kursen. Ich bitte Herrn Nitschmann, das Wort zu nehmen. Pani Nitschmann (Berlin) <zur Geschäftsordnung): Meine Herren, der Herr Vorsitzende hat vorhin gesagt, es wäre gestern eine derartige Fülle von Wünschen betreffs der Valutaordnung vorgebracht worden, daß sich die Notwendigkeit ergeben hätte, diesen Ausschuß einzusetzen. Ich stelle fest, daß seitens des Sortiments derartige Wünsche nicht geäußert worden sind, soweit sie die Valutaordnung im allgemeinen betreffen. Wir haben nur Wünsche zur Ausgestaltung der Außenhandelsneben- stelle geäußert. Das ist wohl zu trennen. Wir erkennen die Valutaordnung in vollem Umfange als verbindlich an und möchten nur die Inkraftsetzung durch die Außenhandelsnebenstelle verändert sehen. Wenn der Ausschuß zu diesem Zwecke einberusen wird, stimmen wir freudig zu. Run aber haben wir Kenntnis davon erhalten, daß Kräfte am Werke sind, die hier unter allen Umständen heute bloß gelegt werden müssen. Es soll in dieser Revijionsberatung eine wesentliche Verschlechterung der Valutaordnung zu Ungunsten des Sortiments herbeigeführt werden. (Hört! hört!) Es ist die Absicht, die Lagerverkäufe bis in die ältesten Zeiten mit dem Valutaaufschlage zu belegen. (Zuruf: Geschäftsordnung!) Vorsitzender, Erster Vorsteher des Börsenvereins, Hofrat Or. Arthur Meiner (Leipzig): Das gehört aber nicht mehr zu einer Debatte zur Geschäftsordnung. Paul Nitschmann (Berlin) (fortsahrend): Zu Ihrem Anträge spreche ich. Vorsitzender, Erster Vorsteher des Börsenvereins, Hofrat Or. Arthur Meiner (Leipzig): Das ist Sache des Aus schusses, was er nachher selbst für richtig hält. Der Ausschuß muß Vollmacht haben, an der Verkaussordnung Änderungen vorzu nehmen und im Verkehr mit der Außenhandelsnebenstelle Änderungen vorzuschlagen, wie es ihm beliebt. Herr Nitschmann ist ja selbst Mitglied dieses Ausschusses. Paul Nitschmann (Berlin) (fortfahrend): Dann werde ich mich sehr kurz fassen. — Ich möchte erklären, daß eine Ab änderung der Verkaussordnung aus Grund des § 21 Ziffer 12 der Satzungen des Börsenvercins eine Ungesetzlichkeit sein würde. Wir haben heute eine Hauptversammlung. (Ruse: Schluß!) Diese Hauptversammlung läßt man vorübergehen. (Erneute Rufe: Schluß!) Am Dienstag soll ein Ausschuß eingesetzt werden, und Mittwoch oder Donnerstag werden vielleicht Äirderungen der Verkaufsordnung, die das Sortiment in eminenter Weise schädigen, durch ? 21 Zisfer 12 der Satzungen in Szene gesetzt. Das ist eine Ungesetzlichkeit, gegen die ich protestiere. Ungesetzlich war schon die Jnszenesetzung der Antiquariatsordnung vor wenigen Tagen. Man konnte auch da die Hauptversammlung abwarten. Der Notparagraph — § 21 Ziffer 12 — sagt ausdrücklich, baß in Notfällen, wenn es dringlich ist, der Vorstand außerordentliche Maßnahmen im Interesse des Börsenvereins und des Buch handels treffen könne. Vorsitzender, Erster Vorsteher des Börsenvereins, Hofrat Or. Arthur Meiner (Leipzig): Das gehört nicht in eine Geschästsordnungsdebatte. Paul Nitschmann (Berlin): Ich begreife, daß Sie mich unterbrechen; aber ich glaube, es liegt im Interesse der Ver sammlung, wenn ich das aussühre. (Rufe: Schluß!) Also dann spreche ich zur Geschäftsordnung dahin, daß ich eine derartige Behandlung der Angelegenheit als ungesetzlich ansehen müßte, und daß ich mir weitere Schritte Vorbehalten müßte, um eine Änderung der Verkaussordnung auf Grund eines derartigen Beschlusses zu verhindern. Vorsitzender, Elster Vorsteher des Börsenvereins, Hofrat Or. Arthur Meiner (Leipzig): Ich frage nunmehr: Sind Sie damit einverstanden, daß die weitere Behandlung der ganzen Angelegenheit diesem Ausschuß übertragen wird? (Zu stimmung.) Der Vorstand wird dann auf Grund der Satzungen nach Anhörung der Ansicht des Ausschusses die nötigen Anord nungen treffen. Wir gehen im Geschäftsbericht weiter und kommen zu den nächsten Absätzen, die sich mit dem Auch- und Vereins buchhandel sowie der Rabattgewährung des Musikalienhandels beschäftigen. — Anschluß buchhändlerisch ge leiteter Warenhausabteilungen an den Buchhandel. — Internationales Urheberrecht. — Permanentes Bu reau des internationalen Verlegerkongresses. Or. Wilhelm Ruprecht (Göttingen): Meine Herren, ich lese mit Bedauern im Geschäftsbericht, daß für das Permanente Bureau des Internationalen Verlegerkongresses wieder 2000 Mark bewilligt werden sollen. Hierbei ist es mir weniger um die Summe zu tun als um die Sache. Wenn der Krieg anders verlausen wäre, glauben Sie, daß sich der Lercis cke ia librairie in Paris oder die Buchhändler in London usw. wieder an denselben Verhandlungstisch mit den Siegern setzen würden? Und dabei ist doch anzunehmen, daß wir sie anständiger behandelt hätten als sie jetzt uns. Ich bedaure die Kollegen, die auf Grund dieses Beitrags genötigt sein werden, an den etwaigen kommenden Sitzungen teilzunehmen, und möchte dringend befürworten, daß wir den ganzen Beitrag ablehnen. Der Völkerverjöhnung dienen wir damit nicht; ich halte es für einen Akt der nationalen Würde losigkeit, wenn wir diesen Beitrag bewilligen. (Sehr richtig! — Bravo!) Hofrat Or. Erich Ehlermann (Dresden): Ich befinde mich bezüglich der Stellung, die ich dem Internationalismus gegenüber einnehme, genau auf demselben Boden wie mein lieber Freund Ruprecht; aber ich möchte nicht anstehen, zu bitten: Bewilligen Sie diesen Beitrag für das Bureau! Es handelt sich bei dem Permanenten Bureau nicht um Völkerverbrüderung oder dergleichen, sondern um Aufrechterhaltung der Beziehungen. Wenn wir es während des Krieges unterstützt haben, so sollten wir im gegenwärtigen Augenblick nicht anders handeln. Wenn mein lieber Freund Or. Ruprecht gemeint hat, daß Franzosen und Engländer, wenn sie in unserer Lage wären, anders handeln würden, so kann uns das nicht berühren. Wenn die engherzig sind, so haben wir keine Veranlassung, ebenso engherzig zu sein. Aber wenn wir uns mit ihnen an einen Tisch setzen, so wird das selbst verständlich nur unter der Voraussetzung geschehen, daß die Würde des deutschen Volkes in vollem Umfange dabei gewahrt bleibt. Ich denke, Sie haben aus der Antwort, die der Verlegerverein im vorigen Jahre nach London gerichtet hat, gehört, daß der Verlegervercin fest entschlossen ist, die Würde in vollem Umfange zu wahren. Aber diese paar Mark sollten Sie bewilligen. (Bravo!) Vorsitzender, Erster Vorsteher des Börsenvereins, Hofrat Or. Arthur Meiner (Leipzig): Ich glaube auch nicht, daß cs möglich sein wird, in diesem Jahre schon direkte Beziehungen auf dem Umwege über das Permanente Bureau mit dem Aus land und insbesondere den feindlichen Ländern anzuknüpfen; aber die Fäden ganz abzureißen, würde ich für außerordentlich be denklich halten, und diese Fäden bestehen in weiter nichts als in der Zahlung des Beitrags, den wir bisher jedes Jahr gezahlt haben, auch während des Krieges, und ich würde ws auf das allerlebhafteste bedauern, wenn die Versammlung uns nicht diesen Beitrag bewilligen wollte. 658
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