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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.06.1920
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1920-06-22
- Erscheinungsdatum
- 22.06.1920
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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>l) 135. 22. Juni 1926. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. durch die Tai zum Ausdruck gebracht, daß sie mit der Förderung der Deutschen Bücherei nicht eine sächsische Einrichtung, sondern eine deutsche Einrichtung und deutsche Interessen gefördert und wahrgenommen hat, eine Tatsache, die mir der Präsident der Nationalversammlung, Herr Fchrenbach, erst vorgestern in Leipzig bestätigt hat. Dieser Gesichtspunkt, daß man die eigenen Inter essen nur im Rahmen der gesamten deutschen Interessen wahrhast fördern kann, ist auch bei der Gründung Ihres Börsenvereins maßgebend gewesen. Möchte dieser Gedanke, wie früher, auch heute Ihre Verhandlungen leiten! Möchte er auch sonst in unserer krankenden, egoistischen Volkswirtschast wieder Fuß sassen! Nur dann können wir die Hossnung hegen, daß es wieder auswärts geht. In diesem Sinne wünsche ich unter herzlichem Tank für die liebenswürdige Begrüßung Ihres verehrten Herrn Vor sitzenden Ihren Verhandlungen einen erfolgreichen Verlaus. (Lebhaftes Bravo und Händeklatschen.) Vorsitzender, Erster Vorsteher des Börsenvereins, Hofrat Or. Arthur Meiner (Leipzig): Wir danken dem Herrn Ministerialdirektor herzlich für seine Worte und sind überzeugt, daß das Arbeiten mit der sächsischen Regierung auch in Zukunft ein ersprießliches sein wird. Wir treten nunmehr in Punkt 1 der Tagesordnung ein: Geschäftsbericht über das Bereinsjahr lbl8/2«. Es ist bisher nicht üblich gewesen, daß der Geschäftsbericht vorgelesen wurde. Ich nehme an, daß es genügt, wenn ich die einzelnen Punkte aufrufe und zur Aussprache stelle. Sind Sie damit einverstanden? — Widerspruch ersolgt nicht; ich stelle Ihr Einverständnis fest. Der vorliegende Geschäftsbericht, der Umschau über alle Gebiete des Buchhandels hält, der sich bemüht, das Einzelgesche hen mit dem Geschehen der Gesamtheit zu verknüpfen, und wie von höherer Warte aus ein Ergebnis ziehen möchte über das, was im abgelaufenen Jahre dem Buchhandel und seinem Börsenverein geblüht hat, dürste Ihnen zeigen, was in mühevoller Arbeit von Ihrem Vorstand, den Ausschüssen und der Geschäftsstelle geleistet worden ist. Es ist viel, vielleicht mehr als in früheren Jahren. Trotzdem konnte die heutige Tagesordnung nur die üblichen, von der Satzung vorgeschriebenen Punkte enthalten, — ein Zeichen, daß die Hauptarbeit vor der heutigen Tagung erledigt worden ist. Herr Or. de Gruyter hat dies vor nenn Jahren in der damaligen Hauptversammlung in seiner meisterlichen Sprechweise so ausgedrückt: Es entspricht einem mir durchaus bekannten Herkommen, daß in der einzigen Plenarversammlung, die die Mit glieder des Börfenvereins mit ihrem Vorstand vereinigt, daß in dieser einzigen Plenarversammlung des ganzen Jahres alles das, was uns in dem Jahre rückwärts- und vorwärtsschauend bewegt hat, manchmal bis in die Tiefen bewegt hat, gemeiniglich nur in den friedlichen Akkorden eines bereits vollzogenen Ausgleichs ausklingt. Der Widerstreit der Interessen, der Meinungen und Verstimmungen ist vorher ausgefochten. In dieser Beziehung erledigen wir die Regu larien und erheben Kompromisse zu Beschlüssen. Der Sturm, unter dem jene Kompromisse etwa zustande gekommen sind, ist vergessen, und in Windesstille walten wir an diesem Sonntage unseres Amtes. (Sehr gut! — Heiterkeit.) Ich hasse, daß diese Windesstille auch bei den heutigen Verhandlungen zu spüren ist, daß nicht ein Sturm ausbricht oder gar ein Unwetter die Verhandlungen stört; denn eine sachliche und ruhige Auseinandersetzung führt immer besser als eine persönliche, durch heftige Gefühlsausbrüche bewegte zum Ziele. Ich komme nunmehr zu dem Geschäftsbericht selbst und zu den einleitenden Worten, — die ersten vier Absätze. — Das Wort wird nicht gewünscht. Wir kommen zu dem weiteren Absätze über die Neuorganisation des Börsenvereins, das Zweikammer system und die damit zusammenhängende Änderung der Satzungen. Ich möchte bemerken, daß der Vorstand der Meinung ist, daß auch im neuen Jahre der zur Änderung der Satzungen eingesetzte Ausschuß weiter bestehen bleiben soll, und er hat die Absicht, diesen Ausschuß im Laufe des Sommers zu einer Sitzung einzuberufcn. Dem Ausschuß wird es dann anheimgegeben sein, diejenigen Änderungen an den Satzungen vorzubereiten, die der nächsten Hauptversammlung vorzuschlagen sind. Wird das Wort zu diesen Absätzen gewünscht? — (Wird verneint.) Wir kommen zum nächsten Absatz über den Geschäftsgang im Buchhandel, worunter auch das Ausland mit ent halten ist. Ich bitte aber, das, was Sie über "das Ausland etwa sagen wollen, später bei der Besprechung über die Verkaufs ordnung für die Auslandlieferungen — auf Seite K des Berichts stehend — zu vertagen. — Der Abschnitt über Quantität und Qualität der Bücher. Or. Wilhelm Ruprecht (Göttingen): Meine Herren, der Geschäftsbericht klagt über die Zunahme der minderwertigen Literatur. Wenn ich mir diese Klage aus dem Sächsischen ins Niedersächsische übersetze (Heiterkeit), so sage ich nicht nur: Zu nahme minderwertiger Literatur, — sondern: Zunahme gemeiner, man kann sagen: unzüchtiger Literatur. (Lebhafte Zustim mung.) Es ist, als ob seit dem 9. November 1918 alle bösen Geister auf dem Gebiete losgelassen wären. (Sehr richtig!) Man hat die Aushebung der Kriegszenjur mißverstanden und geglaubt, daß nunmehr alle Bande guter Sitte gelockert seien und die Übertretung straflos sei. Im Börsenblatt sind diese Dinge verschiedentlich erörtert. Daraus sind mir so viele Zuschriften zugegangen,, ich sollte die Sache nicht ruhen lassen, daß ich Ihre Geduld etwas in Anspruch nehmen muß. Namentlich sind es Klagen über die Haltung des Börsenblattes, unseres Vereinsorgans, gegenüber Anzeigen minder wertiger Literatur. So schreibt Herr Or. Francke aus Bern: »Ich habe wiederholt die Bilderbeilage herausgerissen, weil ich mich vor meinen jugendlichen Mitarbeitern beiderlei Geschlechts geschämt haben würde, ihnen durch das offizielle Organ des Bürsenvereins der Deutschen Buchhändler solche Schlüpfrigkeiten vorzusetzen.« (Sehr wahr!) Und Herr Frankfurter in Lausanne schreibt: »Es wird uns Deutschen im Ausland manchmal recht schwer gemacht, an die Zukunft unseres teuren Vaterlandes zu glauben. Mehr aber als materielle Verluste, die wir ja auch alle erlitten haben, empfinden wir den Verlust an Würde und Selbstachtung, der sich in dieser Literatur und in diesen Anzeigen kundgibt.« Er fügt hinzu, daß Anzeigen wie einige, die er nennt, und auf die ich auch noch kommen muß, die Libliograpirie cke la Orance z. B. niemals ausgenommen haben würde. Und es ist wohl ein trübes Zeichen der Zeit, daß die Oberpostdirektion der Schweiz einen besonderen Erlaß herausgegeben hat, durch den die Weiterbeförderung der aus Deutschland kommenden schlüpfrigen Pro spekte verboten wird. Meine Herren, es ist wirklich keine Freude, diese Sache anzufassen; aber einer muß schließlich der Katze die Schelle um hängen. Was sollen wir nun dagegen tun? Zunächst handelt es sich um das Börsenblatt. Ich erkenne an, daß der Ausschuß für das Börsenblatt ausgezeichnete Grundsätze am 27. Oktober ausgestellt hat. Ich darf daraus wohl ein Wort verlesen: K35
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