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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.06.1920
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1920-06-22
- Erscheinungsdatum
- 22.06.1920
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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Redaktioneller Teil. X? IL5, 22. Juni 1820. großen Freude durchweg die Stellung Leipzigs als Vorort für den ganzen Buchhandel als eine unerläßliche Voraussetzung an« erkannt und hcrvorgehoben, daß niemand wußte, was an die Stelle des Bestehenden zu setzen wäre, wenn die gegenwärtigen Einrichtungen Leipzigs zugrunde gehen sollten. Aber cs wurde zugleich gesagt: Reformen sind notwendig. Ter Gedanke, daß das Bestehen der hiesigen Kommisjionsgeschäste in erheblicher Eesahr sei, zieht sich seitdem durch die ganzen Erörterungen und ist Non den Kommissionsgeschäften und den Inhabern des Barsortiments wiederholt und ausdrücklich selbst ausgesprochen worden. Es wurde ausdrücklich in Aussicht gestellt, daß die Entwicklung der Verhältnisse die Kommissionsgeschäfte in naher Zeit zwingen könnte, ihre Betriebe zu schließen. Am 20. Dezember trat der vom Börscnvercin eingesetzte sogenannte Zwanzigcrausschuß hier in Leipzig zusammen, der bereits Reformvorschläge erwartete. Diese Resormvorschlägc sind ausgeblicbcn, und das hat zu äußerst heftigen — und, wie ich sagen muß, zum großen Teil berechtigten — Angriffen gegen Leipzig als Platz geführt. Tic Folge davon war, daß die acht Leipziger Verleger, welche jetzt die Denkschrift hcrausgegeben haben, zusammcntraten, und zwar zunächst als Verleger; denn es ist ja klar, daß, wenn einmal die Einrichtung des jetzigen Verkehrs durch die Kcmmissicnärc aushören würde, dann unverzüglich etwas an ihre Stelle treten muß, was die Weitersührung der Vcrlogsauslicfcrung ermöglicht. Aber darüber hinaus haben' wir uns bemüht, einen Weg zu finden, aus dem eine wirkliche großzügige Rescrni des Buchhandels zu erreichen sei. Tic Ergebnisse dieser Erwägungen liegen Ihnen in dieser Denkschrift vor. Sie werden nicht verlangen und erwarten, daß ich auf Einzelheiten eingehe. Nur auf weniges möchte ich Hinweisen. Ter Hauptvorschlag ist, daß die Leipziger Kommissionsgeschäfte in genossenschaftlichen Betrieb übergehen. Es ist in dieser Denkschrift gesagt, ich habe cs gestern in der Abgeordnetcnvcrsammlung gesagt und ich wiederhole es heule: wir wünschen nicht gegen die Herren Kommissionäre zu gehen, wie das teilweise ausgesaßt worden zu sein scheint; wir wollen mit ihnen gehen. Ich möchte das Verhältnis etwa dem zweier guter Wandcrgescllen vergleichen, von denen der eine plötzlich eine Gefahr erkennt und mit einem sühlbarcn, aber wohlgemeinten freundschaftlichen Ri ck den andern über die gefährdete Stelle hinwcgzu- reißcn sucht. Wir hosfcn, daß die Hand, die vielleicht heute etwas unsanft empfunden worden ist, als Freundeshand sestgchaltcn werde, und daß wir bei Beratung der Vorschläge gemeinschaftlich zu guten Ergebnissen kommen. Dann aber lege ich noch besonderen Wert daraus, eines zu sagen: Neben der Vereinfachung des Speditionsverkehrs ist auch die Vereinfachung des Rechnungswesens erforderlich. Meine Herren, wir sind von Jugend auf derart an unsere Ab- rcchnungsformcn, an diesen Zcttelvcrkchr, an diese Schreiberei über die einscchsien Tinge gewöhnt, daß es uns gar nicht mehr zum Bewußtsein kommt, wie zeitraubend, wie ärgerniserrcgend, wie verdrießlich, kurzum wie rückständig dieses Rechnungswesen ist. Auch zu einer Änderung dieser Verhältnisse wünschen wir Anlaß gegeben zu haben. Gestern hat im Verbände der Kreis- und Ortsvereine eine längere Aussprache siattgesundcn, die allerdings'Meinungs verschiedenheiten zutage förderte. Das war ja ganz selbstverständlich. Es konnte nicht anders sein. Aber über eines herrschte Übereinstimmung: darüber, daß die Reformen unbedingt notwendig seien, und daß, nachdem die Angelegenheit einmal angeregt ist, nun auch weitergearbeitet weiden müsse. -— Das ist auch unser Wunsch. Wir möchten Ihnen daher Vorschlägen, daß auch die Hauptversammlung des Börsenvercins einer Entschließung zu- ftrmmt, welche sowohl vorgestern vom Verlegerverein wie gestern von der Abgeordnetenversam.mlung einstimmig angenommen worden ist. Sic lautet — nur mit der Formänderung, daß jetzt von der Hauptversammlung des Börsenvercins die Rede ist — folgendermaßen: Die Hauptversammlung des Börsenvercins der Deutschen Buchhändler begrüßt die von Leipziger Verlegern für die Schaffung einer einheitlichen Vcrkchrszcntrale für den deutschen Buchhandel in Leipzig aus genossenschaftlicher Grundlage in der Denkschrift vom 20. April dieses Jahres geleistete Vorarbeit. Eie hält die Weitcrvcrsolgung der darin gegebenen Anregungen angesichts der dringenden Notwendigkeit einer Resvrm des buchhändlcrischcn Verkehrs für unbedingt geboten und bittet den Vorstand des Börsenvereins gemäß der Entschließung Leipziger und auswärtiger Buchhändler vom 5. Januar 1920 um sofortige Einsetzung eines Ausschusses zur Beratung der erforderlichen Schritte. Ich werde diese Entschließung gleich deni Herrn Vorsteher überreichen. In der Hoffnung auf ihre Annahme hätte ich nur noch die Bitte an den Vorstand auszusprechen, daß er es dem einzusetzenden Ausschuß ermöglicht, ehe die auswärtigen Herren abreiscn — also morgen oder übermorgen —, schon eine vorbereitende Sitzung abzuhaltcn, in der er sch einrichtet und eine Ver einbarung über die beste Arbeitsweise trisst. — Damit, meine Herren, glaube ich mich meiner Aufgabe entledigt zu haben, und ich spreche schließlich nur an jedermann, er möge zu der Cache selbst stehen, wie er wolle, die Bitte aus, daß er unsern Schritt als eingegcben betrachten möge von dem sesten Willen, ans der Not dieser Zeit heraus etwas Brauchbares für die Zukunft zu retten. (Lebhaftes Bravo und Händeklatschen.) Vorsitzender, Erster Vorsteher des Börsenvereins, Hofrat Or. Arthur Meiner (Leipzig): Meine Herren, Sie haben die Entschließung gehört. (Tie Entschließung wird aus Wunsch der Versammlung ncchmals verlesen.) Ich frage, ob zu dieser Entschließung das Wort gewünscht wird. — Das ist nicht der Fall. Ich werde daher über die Entschließung abstimmen lassen und bitte diejenigen, die dagegen sind, sich zu erheben. — Ich stelle fest, daß die Entschließung einstimmig angenommen ist. Herr Voigtländer hat an den Vorstand die Bitte gerichtet, den Ausschuß sosort einzusctzen, damit er morgen womöglich schon seine erste Sitzung abhalten kann. Wir werden uns bemühen, diesen, Wunsche zu entsprechen, und die in Betracht kommen den Herren für morgen einladen. Wir fahren in unserem Geschäftsbericht fort: Gemeinsame Vertriebsstellen im Sortiment. .— Abwälzung der Verpackungsspesen auf das Sortiment. Albert Diederich (Dresden): Meine Herren, die Abwälzung der Verpackuugsspcsen aus das Sortiment hat einen ilm sang angenommen, daß das Sortiment ihr unmöglich weiter ruhig gegenübcrsiehcn kann. Es ist weder in der Lage, diese Ver- packungsspcscn in seinen Tcnernngszuschlag hincinzukalkuliercn, noch sie aus das Publikum abzuwälzen. Ich könnte Ihnen eine unendliche Zahl von Beispielen dafür ansühren, will aber nur auf eines Hinweisen, das bereits bei den Verhandlungen mit dem Reichswrrtschastsministerium in Berlin eine Rolle gespielt hat. Ein Münchener Schulbuch, das einen Ordinärpreis von 12 Mark hat und S Mark netto kostet, ist mit Porto im Betrage von 1,25 Mark und mit Verpackungsspescn von 2 Mark belastet worden. Das macht 3,25 Mark Spesen. Wenn der Kunde cs sich gefallen laßt, daß man ihm diese 1,25 Mark Porto ausbrummt — denn das versteht er, daß dieses Porto getrogen weiden muß —, so wird es doch kein Kunde in der ganzen Welt verstehen, wenn ich ihm für ein derartiges Buch im Betrage von 12 Mark 2 Mark Spesen für Verpackung — also sür eine Pappe — ausbrumme. Das ist unmöglich. Meine Herren, wohin soll das Sortiment kommen, wenn das so weiter geht? Die Gepflogenheit, daß der Verlag auch diese Verpackungsspesen bei den Lieferungen über Leipzig berechnet, hat immer weiteren Umfang angenommen. Wir tragen da also nicht nur die Emballagebercchnung des Kommissionärs, nein, wir sollen auch die Verpackungsspescn des Verlegers übernehmen; ja, ein Teil der Verleger geht jetzt so weit, daß^er entgegen den Satzungen'und Bestimmungen des Börsenvercins
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