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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.03.1920
- Strukturtyp
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- 1920-03-03
- Erscheinungsdatum
- 03.03.1920
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. 51, 3. März 1920. mittelbar drohende Gefahr eines praktischen Vorschlags, dein sich hof fentlich die in Betracht kommenden Stellen, die zn den beneidenswerten wirtschaftlich Stärkeren gehören, nicht verschließen werden! Man hätte um Beginn der gegen den Kapitalismus gerichteten Revolution erwar ten sollen, daß nun eigentlich ganz von selbst alles langsam welken werde, was großkapitalistisch organisiert und darauf angelegt ist, den Besitzenden immer noch mehr zu bereichern, ihn wegen seines Besitzes dauernd zu bevorzugen und zu belohnen. Nachdem diese sogenannte Revolution jedoch verunglückt ist, nachdem heute mehr denn je der Wohl stand triumphiert, sollte man wenigstens angesichts der wirtschaftlichen Not weiter Kreise des Volkes oder angesichts der gewaltigen wirt schaftlichen Krisen einen Schritt Entgegenkommen zeigen, um ohne jede spürbare Hilfe Wohltaten zu erweisen, die versöhnend und ausgleichend wirken könnten. Es erscheint ja utopisch und verzweifelt, eine solche Forderung anfzustcllen in einem Augenblick, wo der Kapitalismus doch, wie oben schon gesagt, mehr noch als vorher gefestigt ist; — trotz und alledem soll es gewagt werden. Ich schlage vor: Abschaffung des Frei exemplars! Allerdings nicht im Sinne der Nabattverschlechterer, die in der letzten Zeit wieder regsam am Werke sind, um den soeben erst dnrchgebrachten 20prozentigen Sortimenterznschlag durch die bekann ten Maßnahmen in ihre Tasche zu leiten, und die damit den Radikalis mus züchten, sondern in einem etwas anderen Sinne. Bisher wurde der Großabnehmer durch das Freiexemplar oder durch den gestaffelten Rabatt für seine Kaufkraft oder für die Größe seines Wirkungsscldcs belohnt, der kleine Helfer, oft ans vorgeschobenem Posten, dagegen für sein Mitmühen bestraft. Was nützt es einem tüchtigen deutschen Sorti menter, wenn er in eine kleine, weltverlorene Provinzstadt geht, um dort kultnrfördernd und dcutschvölkisch zn wirten? Sein Absatzkreis ist ein begrenzter, er kann nicht von jedem Werke große Partien absctzcn, kann nicht den hohen Rabatt der 500 und mehr Exemplare genießen, er muß im Gegenteil erhöhte Spesen, allseitiges Mißtrauen, eine Fülle von Nachnahmen, hochfahrende Gesten und Worte über sich ergehen lassen, und dies verschärft sich um so mehr, als die finanzielle Anspannung größer wird. Deshalb stelle ich die Forderung der Abschaffung des bevorzugten Rabatts ans! Gleiches Recht für alle, gleicher Rabatt für alle, gleich günstiger Einkauf für alle! Was sagt das deutsche Sorti ment. und was sagt der Verlag dazu? Allenstein. Paul Köppe. Preisanoabe. Die Firma Velhagen L Klasing, Bielefeld, verschickte vor kurzem einen Prospekt über Andrees Handatlas, in dem sich folgender Satz be findet: Ter Preis der neuen Auflage wird mit dem gleichfalls nmgear- beiteten Namenverzeichnis gebunden etwa 100 ./( betragen. Da nun die Firma Velhagen L Klasing in ihrem WeihnachtS- prospckt für den Andrecschen Handatlas ihren Teuernngsznschlag aus nimmt, so war es doch natürlich, daß das Sortiment annehmen mußte, daß der Preis tatsächlich annähernd 100 sein würde. Da aber Zweifel laut wurden, wandte sich der Vorsitzende des Ortsvcreins an die Firma Velhagen L Klasing und bat um genaue Aufklärung. Unter dem 13. Februar schreibt nun die Firma Velhagen L Klasing folgenden Brief, den wir der Redaktion des Börsenblattes im Original vorlegen. Tatsache ist nun: 1. daß der Prospekt im Januar gedruckt ist, 2. daß ein Vertreter der Firma Velhagen L Klasing Mitte Januar bei persönlichen Besuchen verschiedenen Firmen in Bremen er klärt hat, daß der Atlas wahrscheinlich 190 ./i kosten müßte. 3. daß »nach der Wahrscheinlichkeit« der Berechnung von Velhagen L Klasing der Atlas sich ans 150 -l- 60°/, -l- 20»/,. also ans 270 stellen, »aller Wahrscheinlichkeit nach« aber auch diesen Preis überschreiten wirb. Ans welchem Grunde nun die Irreführung des Sortiments, das seinerseits das Publikum wieder täuscht, indem es einen Atlas an bietet, der bei Erscheinen ungefähr das Dreifache kosten wird? Gerade in dieser Zeit, da Treu und Glauben liberal! zu wanken beginnt, sollte doch alles vermieden werden, was im Grunde auf eine Täuschung und Irreführung des Publikums hinauslänft. Da dieser Fall nicht vereinzelt dastcht, richten wir an den gesam ten Verlagsbuchhandcl die dringende Bitte, soviel es irgendwie mög lich ist, feste Preise anzugeben, damit der feste Kasse-Ladenpreis uns in dieser Zeit der allgemeinen Wirrnis erhalten bleibt. Bremen. Ortsverein Bremer Buchhändler. Unser Rundschreiben vom Januar über das Erscheinen einer neuen Auflage von Andrees Handatlas mit der Preis angabe von »etwa 100 Mark« bedarf der Richtigstellung, da es schon im Dezember vorigen Jahres gedruckt wurde und die Verhältnisse, auf denen die Preisberechnung der. neuen Auflage beruhte, seitdem eine fundamentale Veränderung erfahren haben. Wenn schon die Papier- prcise im allgemeinen in den letzten Monaten eine Steigerung er fuhren, die jeden Voranschlag weit übcrtraf, so ist insbesondere Land- kartenpapicr fast überhaupt kaum noch zu beschaffen, und jedenfalls nur zu Preisen, die sich einer Vorausberechnung gänzlich entziehen und als Phantasiepreise bezeichnet werden müssen. Ähnlich liegen die Ver- hältnisse im Buchbindercigcwcrbe; auch hier steigen die Preise von Monat zu Monat in rapidem Maße. Wir müssen deshalb den in nnserm ersten Rundschreiben in Aussicht gestellten Preis hiermit zn- rückzichen und erklären, daß, soweit sich überhaupt eine Vorausberech nung anstellen läßt, der Preis mindestens das Doppelte des damals in Aussicht genommenen Preises betragen, wahrscheinlich aber noch er heblich darüber hinausgehen wird. Wir bitten deshalb, bei Voraus bestellungen sich hinsichtlich des Preises nicht festzulcgen, vielmehr mit Hinweis ans unsere heutige Erklärung die Preisbestimmung bis zur Ausgabe des Atlas, die in einigen Monaten zu erwarten ist, vorzube- halten. Bielefeld und Leipzig, 20. Februar 1920. Velhagen Sr Klasing Höher geht» nimmer — oder doch? (Bül. Rr. 31., Der Deutschvölkische Verlag Fr. Warthemann, Berlin, sandte mir am 30. Januar 1920 durch Kommissionär 2 Ter Rattenkönig — 2.60 und berechnet für die Verpackung des 160 ^ schweren Bel- schlusscs 20 Psg., zusammen 2.80. »Es geht also noch höher!« Der Sortimenter nimmt ja jetzt den riesigen« Teuernngsznschlag von 20»/,, da fühlen sich gleich einige Verleger berufen, dafür zu sorgen, daß die Bäume nicht ln den Himmel wachsen. Dortmund. Friedrich Stessen. Auf die Einsendung der Firma Friedrich Stessen in Dortmund möchte ich bemerken, daß ich bisher bei allen meinen Sendungen keiner lei Vcrpacknngsgebllhren zur Anrechnung gebracht habe. Seit Ende Januar d. I. ist durch die Neubeschaffnng von Pappe und gutem Ver packungsmaterial die Anschaffung so kostspielig geworden, daß ich ohne Berechnung nicht mehr auskommen konnte. Vorübergehend verwandte ich besonders gutes Packmatcrial, von dem 100 Kilogramm 470 koste ten, weil andere einfache Papiere nicht zu haben waren, und mußte «auch demzufolge eine entsprechende Berechnung vornehmen. Seit kur- zem habe ich ein einfacheres Packmaterial kaufen können, und es wird nunmehr auch eine billigere Berechnung vorgenommen werden. Berlin, 23. Februar 1920. Fr. Warthemann Deutschvölkischer Verlag. Unberechtigte Aufschläge. Es mehren sich in den letzten Wochen die Fälle, daß sich das Publikum bei den Verlegern aufs energischste über unberechtigte Preisaufschläge beschwert und Beweise bringt, welche unverständlichen Aufschläge ge macht werden. So wird beispielsweise eine Einbanddecke, die2.— ord. kostet, also mit 20°/» Aufschlag ^ 2.40 kosten würde, mit 3.— ver kauft, d. h. mit einem Aufschlag von 50»(,. Einer anderen Firma in einer kleinen Stadt wird nachgewiesen, daß sie Bücher, die 2.40 ord. kosten, statt mit ./i 2.90 niit ./( 3.25 berechnet hat. Ans einer größeren Stadt in den Nheinlanden kommen Klagen, daß die Zeitschriften außer mit 20»/, Teuernngsznschlag noch mit einer Bestellgebühr von 5 Pfg. für die Nummer ansgelicscrt werden. Andere Zeitschriften werden an derselben Stelle statt für ./( 7.80 ord. dem Publikum mit .// 10.40 ord., also mit fast 35»/o Aufschlag berechnet. In einer mitteldeutschen Uni versitätsstadt haben die dort befindlichen vier Buchhandlungen für die gleiche Sache jede einen anderen Preis, fast durchweg zu hoch angesctzt. Der betreffende Kunde schrieb uns, er gehe seit einiger Zeit bei jedem Bücherkanf von Buchhandlung zu Buchhandlung und kaufe dann bei der billigsten. Glaubt das Sortiment, daß auf diese Weise auf die Dauer ein Ge schäft möglich ist, bzw. daß der Ladenpreis aufrechterhalten werden kann? X. Y. Z. Dücherleserlrkel mit Leihbibliothek. Ich beabsichtige, einen Bllcherlesezirkel (mit Leihbibliothek) einzurichtcn, und bitte die Herren Kollegen, die eine solche Einrichtung haben, freundlichst um praktische Vorschläge im Sprechsaal. C. A. R Verantwortlicher Redakteur: Emil Thomas. — Verlag: Der Bvrsenveretn der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsches Buchbändlerhaus. Druck: Ramm L Seemann. Sämtlich in Leipzig. — «dreise her Redaktion und ^rpedition: Leipzig- Gerichtsweg 26 iBuchhäudlerbauvs.
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