G- H 4«, L8. Kebruar lSLO. Künftig erfcheinenbe Bücher. Mrsenblatt f. b. Dkkchn. vuchbaiidel. 27AI In Kürze erscheint Leopold Ziegler Geüaltwandel der Götter Vom Übersinn und Sinn der Welt Umfang 35 Bogen Großguart. Geh. etwa M. 32.50, in Halbleinen geb. etwa 4o M. Ziegler unternimmt in diesem Werke eine Rettung der abendländischen Religion, nach dem die abendländischen Religionen ihre ehemals lebcnbesiimmende und gescllschaft- formende Macht entweder schon eingebüßt haben oder doch täglich unverkennbarer ein büßen. Nicht etwa darum einbüßen, weil sie als Religionen unzulänglich oder falsch oder irrig wären, sondern einfach darum, weil sic im Ablauf der europäischen Geschichte und Geschicke ihre jeweils zcitentsprechende Gestalt entfalten, dann aber wieder wandeln mußten. Sv werden diese Religionen von der Weltheiligung Homers an bis zur deutschen Reformation nirgends irgendwie bekämpft oder angefeindet oder verurteilt, ja nicht einmal beurteilt, sondern überall nur dargesiellc in ihrem Lebensrecht und damit auch in ihren Lebensgrenzen. Aus dieser Darstellung arbeitet sich ungesucht dann das heraus, was gleichsam diesseit ihres zeitlicken Gestaltcnwcchsels als dauernde Grund gestalt aller Religionen beharrt und „zu grund liegt". — Der nicht weiter zu erläuternde und zu rechtfertigende religiöse Urtrieb, Urwunsch, Urwille nämlich zur Selbsivergökt- lichung, wie er über alle theologischen und kosmologischen Mythen heraus den Menschen mit der Ungeheuern Verantwortlickkeit belastet, die Vergottung der Wirklichkeit ge rade dann anzustrebcn und zu vollziehen, wann die Wirklichkeit sich am gewissesten als entgöltet, ja als gottlos erweist. Das Werk stellt somit dem Abendland in seinem heutigen Zustand selbstverschuldete Zerrüttung als letzte mögliche Aufgabe seiner auto- chthonen Frömmigkeit, streng aus den Erscheinungsformen der griechischen und christ lichen Religionen abgeleitet, das recht eigentlich übermenschliche Problem der atheisti schen Religion, — dasselbe Problem, welckcs zu seiner Zeit der heute wieder erweckte Buddha auf seine besondere und für uns nickt nackzuahmende Weise der Frömmigkeit Asiens schicksalhaft gestellt hat. Prospekte zur Verwendung für das Publikum auf Verlangen unberechnet. K>. Fischrr/Derlag/Brrlni AuBliekerung: Leipzig-L., NathauBkrahe 42