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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.02.1920
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1920-02-20
- Erscheinungsdatum
- 20.02.1920
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Digitalisat
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19200220
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Redaktioneller Teil. Xr 42, 20. Februar 1920. der gleiche Konzern nunmehr auch zum Herrn des Scherl-Berlages gemacht, in dem neben zahlreichen illustrierten Zeitschriften, ,Woche', .Gartenlaube' usw. die großen Tageszeitungen ,Berliner Lokal-Anzeiger' und .Tag' erscheinen. Von da bis zu einer weite ren Annäherung an kleinere Berliner reaktionäre Blätter, die in nicht allzu günstigen finanziellen Verhältnissen leben, durfte sodann bei den unbeschränkten Mitteln, die dem Konzern zur Ver fügung stehen, nur ein Schritt sein. Diese Art der ,Eroberung' der öffentlichen Meinung auf dem bequemen Wege des Zeitungsankaufs wird selbstverständlich nicht nur in Berlin, sondern auch in'der Provinz betrieben, und es liegen aus einer ganzen Reihe von deutschen Städten bereits dar über Nachrichten vor, daß dort mit großem Geldaufwand und immer von derselben Seite deutschnationale Blätter durch Ankauf oder Umwandeiung bestehender begründet oder treu ins Leben ge rufen werden. Da der Versuch, eine eigene reaktionäre Witzbla «presse zu schaf fen, nur zu recht trübsinnigen Ergebnissen geführt hat, ist man auch auf diesem Gebiet auf Raub ausgegangeu und hat eine recht ansehnliche 2Kute nach Hause gebracht. So lind, wie uns zuver lässig gemeldet wird, in diesen Tagen sowohl der .Simplicissimus' als auch der .Kladderadatsch' Dohmschen Angedenkens vom Stiu- nes-Hugenbergschen Zeituugstrust geschluckt worden. Die ganze Bewegung ist noch nicht abgeschlossen. Sie wird erst dann zu Ende sein, wenn keine deutsche Zeitung mit nennenswer ter Auflage mehr vorhanden ist, die irgendwie für die groß- indnstriellen Trustmagnaten erreichbar sein kann. Die Schwerindustrie kauft weiter: Zeitungen, Redakteure, Leser, sie kauft sich schließlich, wenn es geht, ans diesem Weg das ganze deutsche Volk. Macht man sich an entscheidenden Stellen eine rechle Vorstellung von der Gefahr, die da heranwächst, sinnt man auf Mittel, ihr zu begegnen?« Gemeint ist mit dem Veritas-Verlag wohl die Vera Verlags anstalt m. b. H., ein Unternehmen der Dentschnationalcn Partei. Geschäftsführer der Gesellschaft ist nach einer Mitteilung der »Frankfurter Zeitung« Herr Gcrschel, der als führendes Aufsichls- ratsmitglied gleichzeitig die tatsächliche Leitung des konservativ schwerindustriellen Blattes »Die Post« in der Hand hat. Die »Vera« soll offenbar ebensosehr den Interessen der Deutschnatio nalen Partei wie denen der Schwerindustrie dienen. Das Gc- sellschaftskapital, hauptsächlich von Parteigängern der Deutsch nationalen Partei aufgebracht, soll 4 Millionen Mark betragen. 2 6 itIer, v r. ckuIius : Xur Ueklame ckvr IVIesskii men. Oie I.eip- Kleine Mitteilungen. Jubiläum. — Am 20. Februar sind 50 Jahre verflossen seit Gründung der Firma Arnold Simon ' s Musik-Sortiment und Leihanstalt (Pinkvoß L D ü s i n g) in Hannover. Ihr Gründer war der Ingenieur Gustav Schlüter, der sie unter seinem Namen bis 1875 führte, um sie dann an Arnold Simon zu übergeben. Dieser pflegte besonders den Verlag nnd verkaufte 1881 das Sortiment an Pinkvoß und Düsing, von denen es an den jetzigen Inhaber Herrn Friedrich Förster überging. Ihm trat vor kurzem Herr Erich Nühling als Teilhaber zur Seite. Das Geschäft macht einen guten Umsatz und erfreut sich sowohl bei den Verlegern als auch in seinem Kundenkreise großen Ansehens. Vom Ausbau der Angcstelltcnvcrsicherung. Der Hauptautzschuß für die soziale Versicherung der Privatangestellten hat der National versammlung einen Entwurf zur Abänderung des Angeslellten-Ver- sicherungsgesetzes unterbreitet, durch den u. a. die Beseitigung des gleichzeitigen Versicherungszwangs bei der allgemeinen Invalidenver sicherung gefordert wird. Des weiteren wird in dem Entwurf die Selbstverwaltung durch die Versicherten und Arbeitgeber verlangt. Hierfür will man kämpfen, bis sie erreicht ist. Die Bersicherungspflicht soll in Zukunft an keine Höchstgrenze des Einkommens mehr gebunden sein. (Von anderer Seite wurde die Erhöhung der Pslichtgrenzc bis zu einem Einkommen von 15 000 .// verlangt.) Neue Gehaltsklasseu mit entsprechenden Beiträgen sind vorgesehen für Einkommen von 5001 ./// bis einschließlich 0000 .// (Klasse O): von 0001 bis einschließ lich 8000 ./( (Klasse H); von 8001 bis einschließlich 10 000 .// (Klasse 9): von 10001 bis einschließlich 12000 (Klasse l<) und von mehr als 12 000 (Klasse Den Danske Boghaudlcrforcnings Litteraere Tilsynsndvalg in Kopenhagen. — Der literarische Anfsichtsansschuß dieses Vereins bittet uns, mitzuteilen, daß er bereit se>7 Auskunft zu erteilen, welche Schrift ten von nordischen Schriftstellern in einer fremden Sprache vorliegen, so wie welche Arbeiten von fremden Verfassern in die skandinavischen Sprachen übersetzt worden sind. Die Anfragen, die an den Vor sitzenden des Ausschusses, Vcrlagsbuchhändler H. Iespersen, Valken- dorfsgade 22, Kopenhagen, Iv, zu richten sind, werden unentgeltlich beantwortet, falls sie nicht weitreichende Untersuchungen beanspruchen oder ürit besonderen Kosten verbunden sind. Post. — Nach dem Freistaat Danzig werden gewöhnliche und Wertpakete wieder angenommen, jedoch nur auf Gefahr des Ab seudcrs. Selbsthilfe der deutschen Schriftsteller. — Der Verwaltungsrat der Deutschen Schillcrstiftung in Weimar erläßt einen »Aufruf an die deutschen Dichter und Schriftsteller«, in dem eine Schriftstellerspende zugunsten der notleidenden Berufsgenossen angeregt wird. »Wir spre chen hiermit die Bitte aus« — heißt es in dem Aufruf —, »daß jeder deutsche Schriftsteller, je nach Selbsteinschätzung, eine einmalige frei willige Gabe der Deutschen Schillerstiftung in Weimar zusende. Tau sende von Schriftstellern und Dichtern schaffen in Deutschland. Wenn jeder von diesen Tausenden sein Scherflcin spendet, so kann man zum ersten Male in der Geschichte der Schillerstiftung eine großzügige Schriftstellerspende dankend seststellen. Wir hoffen demnach auf das soziale Gefühl ganz besonders unserer begüterten Berufsgenossen. Doch soll von jedem Kollegen selbst die einfachste Gabe herzlich willkommen sein. Wir möchten um der edlen Sache willen den Wunsch anssprechcn, baß sich alle ohne Ausnahme an dieser Notspende beteiligen mögen. Es soll dies zugleich eine Kundgebung an die Öffentlichkeit darstellcn, von der wir ebensolche Teilnahme erwarten. Deutschland, in sein In neres zurückgeworfcy, muß jetzt mehr als je zuvor seine Geistes- nnd Herzensmenschen fördern, damit sie um so kräftiger am inneren Aufbau Mitwirken können. Die Namen der Geber werden genau gebucht. Nach Abschluß der Sammlung wird — nebst Mitteilung der Gesamtsumme — eine Liste aller Beteiligten mit dem Ausdruck unseres Dankes jedem Einzelnen zngehcn. Sendungen sind zu richten an die Zentralkasse der Deutschen Schillerstiftung, Weimar.- Wirtschaftliche Vereinigung Deutscher Buchhändler c. G. m. b. H. (vgl. Nr. 38). — Zufolge nachträglicher Verlegung des sächsischen Bußtages auf Mittwoch, 25. Februar, muß die ursprünglich für diesen Tag einberufene Generalversammlung auf den n ächsten Tag (Donnerstag, den 20. Februar) verlegt werden. Papier aus Seetang. — In Dokohama ist eine Gesellschaft mit 2 Millionen Ben Kapital zur Herstellung von Papiermasse und Papie ren aller Art ans Seetang gegründet worden. Die Gründer der Ge sellschaft sind, wie die »Umschau« dem Bericht des britischen Handels- sekrctärs in Dokohama entnimmt, sehr optimistisch über die Aussichten des Unternehmens, da die Vorräte an Seetang außerordentlich groß und die chemischen Schwierigkeiten bei der Zubereitung nur gering sind. Vom Güterverkehr. — Die Annahme von Frachtgutladungen nach Italien über Chiasso ist bis ans weiteres gesperrt. Dagegen ist die Sperre für Frachtstückgüter nach den Frankfurter Bahuhöfen nnd darüber hinaus, sowie für Expreßgüter nach Berlin Auhalter Bahnhof wieder aufgehoben. Weiter ist auch der Güterverkehr mit Erefeld, Eoblcnz und der Kolberger Kleinbahn wieder ausgenommen. PersonMaAWen. Spyridon Lambroö f. — Nach einer Meldung der »Vossischon Zeitung« ist jüngst Spyridon Lambrvs, der letzte Ministerpräsident König Konstantins von Griechenland, in Athen im Alter von 09 Jah ren gestorben. Außer vielen Abhandlungen in in- nnd ausländischen Fachzeitschriften veröffentlichte er eine große Anzahl von Werken zur althellenischen Geschichte und Kultur in griechischer, lateinischer, fran zösischer und englischer Sprache, von denen hier genannt seien: »Oolleetion cke romans §ree8 en InnSue vul^aire et en vers« (1880), ok tiw Oreeli mnnuseripts ok blount ^.tüos« (2 Bände: 1895/1901). Johann Friedrich Voigt f. — Der verdienstvolle Hamburger Ole- schichtsprvfessor vr. Johann Friedrich Voigt ist im Alter von 87 Jah ren gestorben. Aus seiner Feder stammt eine Reihe wertvoller Ar beiten über die hamburgische Geschichte. Verantwortlicher Redakteur: EmtlThomaS. — Verlag: Der Börsenveretn der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsches BuchhändlerhauS. Druck: Ramm L Seemann. Sämtlich in Leipzig. - Adresse der Redaktion und Spedition: Leipzig, Gerichtsweg 26 sBuchhandlerhauS). 17S
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