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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.02.1920
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1920-02-20
- Erscheinungsdatum
- 20.02.1920
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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>6 42, 20. Februar 1920. Redaktioneller Teil. VSrsenblatt f. ». Dtfchn. Buchhandel. len Wünschen der Sortimenter entspricht. Aber als Organe des Börsenbereins sind nur die Kreis- und Orlsvereine gedacht ge wesen, Diese sollten Verleger und Sortimenter umfassen und sie Gegensätze ausglcichcn. Das war der Zweck der Grün dung der Kreis- und Ortsvereine, Der Verband der Kreis- und Ortsvercine ist bis heute noch nicht Organ des Börsenver eins, Er bietet aber bei den Kantateverhandlungen Gelegen heit, daß die Gegensätze am Tage vor der Hauptversammlung ausgeglichen werden können. Da haben auch die Verleger Ge legenheit, sich auszusprechen, und damit ist doch gerade genug Vorsorge getroffen worden. Zwischen dem Vertcgcrverein, der alles tut, um seine Interessen zu wahren, und der Gilde, die die Interessen des Sortiments wahrt, noch eine Sortimenter- und eine Verlegerkammer einzuschalten, ist doch ganz überflüssig. Was hat dann der Börsenverein zu tun, was hat dann der Ver- legervercin und Sortimcnterverein noch für Existenzberechti gung? Kröner und Brockhaus haben ihre Hauptaufgabe in der Kräftigung des Börscnvereins erblickt, wir fangen an, den stol zen Bau niederzureißen. Ich bin Gegner des Antrags und warne dringend vor diesem Vorgehen, Herr Geheimrar Sicgismnnd: In der vieljährigen Tätig keit, die ich im Börsenverctn zu entwickeln Gelegenheit gehabt habe, habe ich mir sehr oft gesagt: was sind doch dies damals für große Männer gewesen, die die Satzungen schufen. Die Satzungen des Börscnvereins sind ein mustergültiges Gesetz, ein Gesetz, das, vor 30 Jahren geschaffen, die Zeiten überdauert hat und heute noch eine solche Grundlage für unsere Organi sation bildet, daß wir sagen können: es ist ein gutes Gesetz, Ich bedaure wiederum unendlich, daß wir heute keine Gelegen heit haben, uns mit einer Grrippc von Herren auscinanderzu- setzen, die den Standpunkt einer Trennung des Börsenvereins i» Verleger- und Sortimcnlcrkammcr zu vertreten bereit sirxd. Unser Beruf trennt sich in die Gruppen Verlag und Sortiment, Die Interessen des Verlags werden im Perlegerverein vertreten, und die des Sortiments seither im Verband und neuerdings durch die Gilde, Die beiden Gruppen haben doch Gelegenheit, ihre Interessen einzeln zu beraten und sich klar zu werden, in welcher Weise ein Ausgleich statlfinden kann. Nachdem die Verleger und Sortimenter unter sich getagt haben, ist nachher eine gemeinschaftliche Beratung gegeben in der Börscnvcrcius- Hauptvcrsammlung und in den Börsenvereins-Kommissioncn, Wenn wir die Entwicklung unseres Wirtschaftslebens »ns vor Augen halten, so gehl sie darauf hinaus, daß man überall den Ver such macht, die im Gesamtberuf vertretenen Interessen der ein zelnen Gruppen zum Ausgleich zu bringen, (Redner berichtet anschließend über die Vorgänge bei der Umbildung des Papiermacher-Kriegsausschusses und des Reichs- Ausschusses für Verlag, Druck- und Papierindustrie in die Reichskommission: auch hier sei durch dieses Zusammensetzcn an einem Verhandlungstisch ein Ausgleich der Interessen Mög lich gewesen,) Die Organisation des Buchhandels, wo wir auf der einen Seite die Buchherstellcr und auf der anderen die Büchcrverkknfcr haben, hat sich von alters her bewährt. Es ist stets möglich ge wesen, nach den schwierigen Verhandlungen innerhalb der In teressengruppen dann in der Hauptversammlung des Börsenbcr- eins einen Ausgleich zu schaffen. Nur auf dieser Grundlage ist cs möglich, weiter zu kommen. Aus dem Referat des Herrn Ilr, Siebeck geht nicht hervor, wie nun die Lösung der Frage sein soll, wenn die Sortimcnterkammcr auf ihrem Standpunkt stehen bleibt und die Verlcgerkammer ebenfalls au ihren Grund sätzen fcsthält, Daun gibt cs doch keine andere Möglichkeit, als in einer gemeinschaftlichen Beratung in der .Hauptversammlung des Börscnvereins einen Ausgleich zu schaffen, ES ist dann Pflicht der beiden Krichpcn, durch einsichtiges Maßhaltcn einen Ausgleich zu ermöglichen. Mit dem Kopf durch die Wand können wir nicht, weder die Gilde, noch der Vcrlegcrverein, Wir müssen am Verhandlungstisch durch Nachgebeu und Entgegenkommen eine Basis schaffen, daß beide Teile in dem gemeinsamen Raume ein gemeinsames Unterkommen finden. Wir sehen, wie es in anderen Bernfsgrnppen hergcht, mit welcher Sorgfalt dort versucht wird, die Interessengegensätze auszugleichen. Wir wollen von einer Zwangswirtschaft nicht reden, zu einer Planwirtschaft werden wir aber, gezwungen durch die Rot der Zeit, kommen, und eine derartige Planwirt schaft haben wir im Buchhandel schon, wie sie sich in den Köpfen von Wissell und Möllendorsf widergespicgelt hat. Ich gehöre zu denjenigen, die diese Gedanken schon im- Reichsamt des Innern erörtert haben, noch ehe Wissclls und Möllcndorsfs Pläne bestanden. Aus all diesem kann ich mir nicht denken, daß, wenn wir diesen Gedanken, den Börscnvcrein zu einer Sorti menter- und Verlegerkammer zu zerschlagen, noch weiter ver treten, dies für unseren gemeinsamen Beruf zum Segen gerei chen kann. Nur durch gegenseitiges Verständnis, durch gemein schaftliches Verhandeln können wir zu einem Ausgleich zwischen den verschiedenen Interessen, die immer wieder da sein werden, zu einem guten Endresultat kommen. Deshalb weiden Sie mich, solange ich Gelegenheit habe, mit zu den führenden Personen zu zählen, stets als Gegner dieses Antrags finden, Herr Nitschmann erklärt: Ich kann auch vom Standpunkt der Gilde dem Antrag Springer nicht zustimmcn. Nicht etwa des halb, weil ich fürchte, der Verlag könne nun trotz seiner Minder heit ein gewaltiges Übergewicht über das Sortiment gewinnen, aber ich sehe den Kernpunkt dieses Antrags nicht. Das, was die Antragsteller wünschen, haben wir jetzt schon. Wir haben die Beratungen innerhalb des Verlegervercins und innerhalb der Sortimenter-Organisation, Auf Antrag der Gilde haben wir seit zwei Jahren gemeinsame Beratungen mit dem Vorstand des Börsenvereins, Ich hatte mir viel von diesen gemeinsamen Beratungen versprochen, aber ich bin enttäuscht. Es ist nichts dabei herausgekommen. Der Verlegervercin hat sich bei den Verhandlungen stets schroff ablehnend verhalten; er ist mit schriftlichen Referaten und vorgefaßte» Meinungen erschienen und in ganz wenig Punkten davon abgegangen. Der Verleger- Verein hat scheinbar gar nicht das Bedürfnis, sich zu verständi gen, Er ist heute wieder kaum vertreten. Dasselbe haben wir in der Sitzung am 4, Juli erlebt, wo nur Konnnerzienrat Olden- bourg anwesend war. Der Verlag hat dadurch zu verstehen ge geben, daß er an derartigen Beratungen nicht tcilznnchmen wünscht (Zuruf: Das sind Zufälligkeiten!), Was die Verleger wünschen, haben wir schon, wir können heute schon in kleinen Kammern, innerhalb des Rahmens der Vorstände, Besprechun gen abhaltcn und Einigungsversuche machen. Die Kammern werden ja beeinflußt durch ihre Vorstände: die Vorstände leisten die Arbeit, haben den überblick und treffen die Entscheidungen, Tie Mitglieder werden sich den Beschlüssen ihrer Vorstände fü gen, Würden nun die beiden Kammern gebildet und die Ver leger- und Sortimcnterkammcr kämen überein, bestimmte An träge gutzuheißen, so wäre damit eine Beratung innerhalb des großen Rahmens des Börsenbereins überflüssig. Kommen beide aber nicht überein, dann ist eben di»Frage: was soll geschehen?, denn dadurch würde ein Antrag einfach unter den Tisch fallen, Herr I)r, Siebeck hat auf die Annahme meiner Anträge in der Ostermesse hingewiesen. Wir haben aber die Erfahrung ge macht, daß der Vcrlegcrverein zunächst innerhalb seiner Beratun gen die Anträge abgelehnt hat, und daß erst in der Hauptver sammlung des Börsenvereins, nicht durch die Sortimentcrstim- men allein, sondern auch durch Verlegerstimmen, die Anträge angenommen wurden. Wir haben also die Erscheinung, daß innerhalb des Vcrlegervcreins verschiedene Strömungen be stehen. Die Teilung in Verleger, und Sortimenterkammer wäre eine Sprengung des Börsenvereins, Wenn die beiden Kammern vorhanden sind, was sollen dann der Börscnvcrein und die Hauptversammlung noch tun? Die beiden Kammern könnten dann die Punkte berate», ein Protokoll anfsetzen, und die ganze Hauptversammlung wäre überflüssig, Kröner, der große Organi sator des Börscnvereins, iihcrblicktc die Lage des Sortiments und Verlags und arbeitete stets darauf hin, daß sich beide Grup pen zusammcnfanden. Von diesen großen Gesichtspunkten sind wir leider seit 10 oder 20 Jahren abgekommen. Die große Zeit, in der wir leben, hat nicht das große Geschlecht im Buchhandel gefunden. Wenn heute Verlag und Sortiment den ernstlichen und wiederholten Versuch zu einer Einigung machen, dann ist diese Einigung auch ohne Kammern im Rahmen des Börsen- l7Z
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