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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.02.1920
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1920-02-20
- Erscheinungsdatum
- 20.02.1920
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- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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42, 20. Februar 1920. Redaktioneller keil. «SrseublaU f. b. Drlchn. Buchhandü. Den Zeitungsverlcgern entginge allerdings eine bedeutende Einnahme, wenn diese Anzeigen wegfielen. Der Ansfall liehe sich durch gemeinsame Erhöhung der Bezugsgebühren wetimachcn. Die sozialdemokratischen Blätter verfolgen diese Politik schon seit langem, und zwar anscheinend mit bestem Erfolg. Die zur Entlassung gelangenden Setzer und Trucker würden teilweise in den Vermitllungsbureaus, die einen großen Umfang annehmen würden, teilweise von den Verlegern beschäftigt werden, die das von den Zeitungsdruckereien erspart« Papier zugewiesen er hielten. Jedenfalls dürfen wir, nach dem verlorenen Kriege, nicht mehr mit den Kohlen und Rohstoffen wirtschaften wie früher, wir dürfen nicht mehr tagein, tagaus in der unerhörtesten Weise Papier verschwenden, wenn wir auf anderem Wege dasselbe erreichen können. Wir m üsse n mit den uns gebliebenen Koh len und Rohstoffen auskonnnen, und wir könncnes, wenn wir unsere Wirtschaft den veränderten Verhältnissen anpassen. Daß wir mit dieser Umstellung unserer Wirtschaft so lange warten, bis das Reclambuch 20 kostet und die Hälfte aller Verleger und Sortimenter bankrott gemacht hat. hat doch wirklich keinen Zweck! Verband der Kreis- und Ortsvereine im Deutschen Buchhandel. Bericht (z. T. stenographischer) über die Verhandlungen der Vorsitzenden Zusammenkunft, abgchalten am 13. und 14. September 1910 im Hotel -Zum Schwan« in Würzburg. .lFlNtsetzmig zu Nr. 3g, 38, 37, 38 u. 40.) Herr Geheimrat Karl Siegismund-Berlin, Zweiter Vor steher des Börsenvereins, führt aus: Die heutige Aussprache hat erwiesen, daß wir uns im Börsenverein doch teilweise auf fal schem Wege befinden. Ich habe zur Ostermesse im großen Gan zen gewußt, was uns alles auf dieser Tagung beschäftigen werde und habe die Herren vom Verlegerverein darauf hingewiesen, daß es ihre Pflicht sei, auf alle Fälle zur Herbstversammlung zu erscheinen bzw. in ähnlicher Weise eine Tagung selbst zu veranstalten. Ich bcdaure es deshalb unendlich, daß heute vom Verlegerverein kein Vertreter anwesend ist. Wir haben hier ein Fülle von Anregungen in den ausgezeichneten Erör terungen des Herrn Hermann erhalten, in denen große Gesichts punkte enthalten sind, denen man nachgehen mutz. Während der Tagungen der Ostermesse ist eine Aussprache darüber, wie hier, nicht möglich, da jeder zu sehr belastet ist. Die Darstellun gen der Herren Hermann, Tiedemann und Schäder sind natürlich nur vom Standpunkt des Sortimenters gegeben, und es ist doch unbedingt notwendig, auch die Ansicht der Verleger zu hören. Ich halte es für unbedingt notwendig, und der Vorstand des Börsenvcreins wird nach dieser Richtung hin sofort die nöti gen Erwägungen unternehmen, ob es nicht denkbar ist, daß in einem großen Kreise alle einzelnen Gruppen, wie Sortiment, Verlag, der Verein von Verlegern illustrierter Zeitschriften, der Kommisstonärverein und Vertreter des Barsortiments Zusam menkommen und sich aussprcche» und Wege suchen, um die von Herrn Hermann geäußerten Gedanken zur Verwirklichung z» bringen. Darüber darf man sich nicht mehr im unklaren sein: Wie im wirtschaftlichen und politischen Leben nach dem Kriege und der Revolution kein Stein auf dem andern geblieben ist, so wird das auch im Buchhandel der Fall sein. Der Buchhandel muß, wenn er nicht untergehen will, vollständig neue Wege gehen, und da muß man alle die borgctragenen Dinge in die Erörterung ziehen. In den Ausführungen der einzelnen Herren ist angeblich ein Widerspruch enthalten: Auf der einen Seite wird gesagt: Zur Vereinfachung der Spesen möglichst weg von Leipzig!, auf der anderen Seite sagt man, der Leipziger Platz müsse unbedingt erhalten bleiben ! In den letzten Wochen habe ich Gelegenheit gehabt, in Leipzig bei den Verhandlungen mlt der Gehilfenschaft diesen Dingen näherzutreten, und dabei hat die Frage der Re organisation des Leipziger Platzes eine breite Grundlage der Verhandlungen gebildet. Darüber darf man nicht im Zweifel sein, daß der Leipziger Platz seither aufgebaut ist aus den in Leipzig gezahlten billigen Arbeitslöhnen. Diese Zeiten sind jetzt vorbei, und damit ist auch endgültig die Zeit der bisherigen Spesenberechnung vorbei, über die wir schon immer geklagt haben, daß sie eine Höhe erreicht haben, die nicht zu tragen ist. Wir müssen uns mit dem Gedanken absinden, daß wir mit Leip zig so billig nicht mehr arbeiten können wie seither. Auf der anderen Seite drängt die Not, in die wir in den nächsten Mo naten kommen werden, uns darauf hin, eine Vereinfachung un serer Geschäftsführung herbeizufllhren, die es ermöglicht, mit dem Zwischenverdienst, der dem Sortiment gegeben ist, noch eini germaßen auszukommen. Ich persönlich bin fest überzeugt, daß der Zwischengewinn, der dem Sortiment in der Differenz zwi schen Einkaufs- und Ladenpreis gegeben ist, derartig klein ist, daß für die Folge die Geschäftsspesen des Sortiments nicht ge tragen werden können und ein menschenwürdiges Dasein für den Sortimenter nicht möglich ist. Die Frage der Teuerungs zuschläge hat auch in Leipzig bei den Verhandlungen eine ge wisse Rolle gespielt. Gestern habe ich schon gesagt: heute ist der Zeitpunkt noch nicht gekommen, um eine Erhöhung des Tenerungszuschlags zu bringen, aber die Zeit bringt sie sicher. Die Zeit wird kommen, wo auch der Börsenvereinsvorstand die Überzeugung hat, mit gutem Gewissen die Erhöhung vertreten zu können. Den wesentlichen Teil der neuen Lasten auf das Sortiment abzuwälzen, ist nicht möglich, es wird vielmehr in irgendeiner Weise auch der Leipziger Verlag mit zur Tragung de: Kosten des Leipziger Platzes herangezogen werden müssen. Es ist notwendig, daß man sich darüber in den Kreisen der Barsorlt- mente, des Verlags, Sortiments und Leipziger Kommissions buchhandels auseinandersetzt. Auch die Frage der Barsortimente spielt dabet eine Rolle. Darüber darf man nichi im Zweifel sein, daß die Barsortimente nicht weiter in der Lage sind, die erhöhten Unkosten zu tragen und auf das Sortiment abzuwälzen. Auch hier wird die Frage in den Vordergrund gestellt: will der Verlag die Barsortimentc erhalten, so wird er die Kosten zu tragen haben. Es wird Sonderrabatte und Sondervergütungen an die Barsortimente geben müssen. Auch darüber kann man nicht im Zweifel sein: wenn man sich von Leipzig abwendcn und den direkten Verkehr aufsuchen wollte, Leipzig können wir nicht entbehren, Leipzig ist nun einmal der gegebene Zentralpunkt für den deutschen Buchhandel, und die Organisation des deutschen Buchhandels beruht auf Leipzigs Einrichtungen. Wenn wir uns vergegenwärtigen, wie die französischen und englischen Verleger bestrebt sind, derartige Zentralstellen zu schaffen, so kann man daraus entnehmen, das; Leipzigs Einrichtungen doch im Aus lande als mustergültig angesehen werden. Die Kollegen, die an den internationalen Verlegerkongressen teilgenommen haben, wer den sich entsinnen, wie immer wieder die ausländischen Kollegen darauf Hinweisen, daß die deutschen Buchhändler in einer glück licheren Lage seien, da sie ihre feste Organisation über und in Leipzig besitzen. Alle diese Vorteile hat der ausländische Buch handel nicht, was für letzteren zur Folge hat, daß er seine Bü cher um etwa 307» höher kalkulieren muß. Wir müssen uns die Leipziger Organisation und auch das Barsortiment zu erhalten suchen. Dieser Gedanke muß erörtert werden, und das ist nur möglich, wenn in großem Kreise, in dem alle Zweige vertreten sind, Mittel und Wege gesucht wer den, die dann nachher im kleineren Kreise weiter erörtert wer den können. Ich stehe vollständig auf dem Standpunkt der Herren Her mann, Tiedemann und Schäder, bedaure aber die Art des Vor gehens der Frankfurter Buchhändler. Durch die Gründung einer derartigen Beslellanstalt muß naturgemäß eine Abwande rung von Leipzig statlfinden, und diese Abwanderung wird wiederum ihren Ausgleich finden in der Erhöhung der Geschäfts spesen. Heute in diesem Kreise einen Ausweg zu finden, wo nur eine Partei vertreten ist, ist nicht möglich, infolgedessen halte ich es für die Pflicht des Vorstands des Börsenvereins, diesen Dingen nachzngchen und eine größere Versammlung zustande zu bringen, die nicht in ein paar Stunden, sondern in etwa drei 171
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