SS L Franz Hanfstacngl, München In Kürze erscheint: Aphorismen für Schauspieler und Freunde der dramatischen Kunst 'I. Koller Mit acht zeitgenössischen Schattenrissen h«r a u s g e g e b e n von Ewald Silvester Neudruck dieses vergessenen Buches, das im Jahre 1804 zu NegenSburg bei Montag K Weiß erschienen ^ist, rechtfertigt sein Inhalt, der von einem klugen, sowohl in der Schauspielkunst wie der Dramaturgie seiner Jett trefflich bewanderten Manne mit Fleiß und Geschick zusammengetragen ist. Dabei hat Koller seine Auswahl sinn- und geschmackvoll getroffen und auch nicht versäumt, den einzelnen Abteilungen seiner Sammlung mit Geist und Witz gewisse Lichter aufzusetzen, die das Buch auch heute so zeitgemäß und fesselnd machen wie vor ISO Jahren, zumal er seine Aphorismen von der Erkenntnis jener unveränderlichen Lebensgesetze ableitet, von denen aus die Schauspielkunst die Brücke zum Drama schlägt. — Der Inhalt deü Buches gliedert sich in lZ Abschnitte: Dramatische Dichtkunst / Trauerspiel / Lustspiel / Musik/Schauspielkunst überhaupt / Deklamation/Mimik/Leiden schaften / Ton und Welt / Kleidung / Direktion / Publikum / Zur Lektüre für Schauspieler. Bon dem Geist dieser 352 Aphorismen mögen folgende Proben zeugen: Der höchste Ausdruck der Leidenschaft darf weder bei dem i Dichter, noch bei dem Schauspieler zur Grimasse werden, ^ denn die Kunst soll — gefallen, und das Schöne i allein gefällt; die Grimasse verursacht Ekel 4 Laster sind zu wichtig in ihren Folgen, und ihr Einfluß j auf daS Herz ist zu mächtig, um der Gegenstand des i bloßen Wttzcs zu sein. Sic erforderndiestrengsteZüchtigung, l die ernsthafteste Behandlung und müssen nie von einer i lächerlichen, am allerwenigsten von eurer belustigenden l Seite vorgestcllt werden. -4 Monolog heißt — ein Gespräch mit sich selbst nicht! aber — mit dem Publikum. Ein gutes Stück eines denkenden Dichters will von dem Schauspieler mehr als memoriert, cs will studiert sein. Bei der Darstellung soll der Kopf, nicht die Lunge sich zeigen. Wie ändere im Spektakclstückc! Wie manche Lücke füllt hier bloß die Garderobe aus? * Laune ist derIustand der Seele,wo gewisse angenehme oder unangenehme Empfindungen bei einem minder lebhaften Grade fortdauern und uns den Gebrauch der Geisteskräfte entweder erleichtern oder erschweren. -4 Wenn der Dichter schläft, muß der Schauspieler wachen. Schlafen beide — dann gute Nacht dramatische Kunst! Ich liefere das in Unger-Fraktur auf bestcs Bärbüttenpapier gedruckte Buch in drei Einbänden: Pavvband: IO.— M., bkdinstt 7.— M., bar 6.5O M. und II/IO. Ganzleinen: 15.— M., bür IO.— M. und IljlO, auch gemischt. Den Einband des Freistücks berechne ich mit 2.— M. bzw. Z.50 M. lOO Stück wurden in schwere Moire-Seide gebunden; sie kosten 35.- M. ord.,2Z.-M. bar In Pappband liefere ich das sich auch in seiner äußeren Erscheinung als Geschcnkwerk empfehlende Büchlein befreundeten Handlungen gern bedingt. ^ Verlangzettel liegt bei.