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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.02.1920
- Strukturtyp
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- Band
- 1920-02-18
- Erscheinungsdatum
- 18.02.1920
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. 40, 48. Februar 1920. Mil Beginn des neuen Jahres hat die Kaufkraft des Berliner Publikums, die schon ^ns Wahnwitzige gesteigert war, erheblich nachgelassen. Der neue Reichtum, der das Geld in blinder Gsnußsuchl verschleudert Hai, wauli, die Vermögen zen- tralisteren sich. Es drohen uns die krassen amerikanischen Ver hüllnisse : hie Milliardär — hie Armut. Der deutsche Mittelstand, der unseres Volkes Kraft und Stärke war, steht vor dem jämmer lichen Zusammenbruche. Es ist durchaus kein vereinzeltes Zei chen der deutschen Tragödie, daß der 58jährige Professor H. Richard Metz, aus englischer Gefangenschaft zuriickgekehrt, jetzt sein Leben als Straßcnhändlcr fristet, indem er den Passanten eine von ihm verfaßte Broschüre anbietet. In bitterer Armut lebt das ehemalige Osfizierkorps der kaiserlichen Armee, das schon entlassen wurde und noch weiter zur Entlassung kommt. Nur mit tiefstem menschlichen Mitgefühl kann man die einstigen glanzvollen Träger der deulschen Gesellschaft heute wie Hctzwild nach jeder freien Stelle jagen sehen; dem Kampf gegen den Feind ist der Kamps gegen den Hunger gefolgt. Der Berliner Volksmund, der so oft die Wahrheit zu sagen weiß, hat das Wort geprägt: Den Bildungsgrad eines Menschen erkennt man an der Schäbigkeit seiner Kleidung. Die Abwanderung deutschen Grundbesitzes in ausländische Hände reißt klaffende Lücken in die Berliner Straßen. Wie weit der Buchhandel dem lockenden Dollar widerstehen wird, muß sich noch zeigen, schon jetzt aber find bedeutende graphische Unternehmungen dem Auslande erheblich verpflichtet. Das Aufsehen weitester Kreise erregte die Firmenänderung der bekannten Buchdruckern W. Bllxenstein und des Deutschen Verlag in »Buch- und Z e l l st o f f g e w e r b c Hugo Stillin cs G. m. b. H.«. Hugo Stinnes, der bekannte Mül- hetmcr Großindustrielle, hat erst kürzlich auch die Aktienmehr heiten der Königsberger Zellstoffabrik und der Nord deutschen Zellulosefabrik erworben. Der leitende Ge« schäslssührcr des neuen Unternehmens ist der bisherige Einzel- Prokurist der Firma Hugo Stinnes Friedrich Minoux. Es kann nicht bezweifelt werden, daß diese Transaktion siir die ge samte deutsche Papierindustrie und damit auch für de» deutschen Buchhandel von größter Bedeutung sein wird. Jedenfalls ist hier mit einer Industrialisierung des deutschen Buchgewerbes der Anfang gemacht worden. Paul Pa rep konnte den 25. Jahrgang seiner Zeitschrift »WildundHun d« beginnen. Ein schön ausgestattetes, um fangreiches Jubiläumsheft hat er seinen Lesern auf den Bücher tisch gelegt. »In dieser Rot hilft kein Klagen, nur geschlossenes Handeln. Auf die eigene Kraft vertrauend, die wir im Welt kriege bewiesen haben, wollen wir uns eine bessere Zukunft schassen«, heißt es im Vorwort znm Jubiläumsjahrgang. Am I. Februar konnte, wie das Bbl. schon an anderer Stelle be richtet hat, der Verlag Martin War neck aus ein 25jähriges Bestehen zurückblicken, der sich aus kleinen, missionswissenschaft- lichcn Anfängen heraus zu einem der bedeutendsten Verlage evan gelischer Richtung entwickelt hat. Die Firma U l l st e i n L C o. hat ein P r e i s a u s s ch r e i - den für die Konstruktion einer Zeiiungscinsteckmaschine erlassen. Die Zeitungsdruckereien sind bisher gezwungen, die Produkte der Rotationsdruckmaschinen durch Handarbeit ineinander einzn- stccken, sobald der Umfang der Zeitungen die Einzelleistung der Rotationsmaschine überschreitet. Diese Handarbeit soll durch Einsleckmaschinen ersetzt werden. Die Firma Ullstein L Co. fordert alle für die Konstruktion derartiger selbständiger Ma schinen in Frage kommenden Ingenieure, Fabrikanten, Werk meister, Vorarbeiter und Arbeiter auf, an der Erfindung mitzu wirken, und setzt dazu Preise von insgesamt 28 000 aus. Nähere Bedingungen sind von der Firma Ullstein L Co. zu er fahren. Als letzter Einsendungstermin für die Entwürfe ist der 31. August 1920 bestimmt. Der »Krebs, Verein jüngerer Buchhändler« ist auf gutem Wege, seine »bunten Abende« mehr und mehr auszubauen. Am 16. Januar konnte Konrad Weither hier einen längeren Vortrag über »Das Schaufenster des Buchhändlers als Werbe mittel« halten. Weither wies in interessanter Form auf die Notwendigkeit einer nachdrücklichen Reklame für das Buch an >62 sich hin und erläuterte, wie man diese Reklame am einfachsten und billigsten durch ein gut ausgeslatletes Schaufenster erreichen kann. Die anschließende freie Aussprache zeigte, wie allgemein die Notwendigkeit dieser Aufgabe anerkannt wurde, und daß die Kräfte zu einer Reugestaliung vorhanden sind. An einem wet teren »bunten Abend« des »Krebs« begann Karl Strecker eine Vortragsreihe über die Literatur der Gegenwart. Einer Anregung Folge leistend hat der Schriftwart des »Krebs«, Konrad Weither, die Anlage eines Kriegsarchivs für den Verein übernommen, das sich aus Lichtbildern, Biographien, Kriegserlebntssen usw. der Mitglieder zusammenstellen soll. Die Vereinigung der Berliner Mitglieder des B ö r s e n v e r c i n s der Deutschen Buchhändler und der Verband der Fachpresse werden demnächst den Lehrlingen im Buchhandel und Fachzeitschriftenverlag die Möglichkeit zur Be sichtigung einer Reihe von buchgewerblichen Anstalten vermitteln. Auf Grund einer Rundfrage sind 136 Lehrlinge angemeldel wor den, die an der Besichtigung teilnehmen wollen. Für die Be sichtigung haben sich zur Verfügung gestellt die Buchdrucke- reicn Voll und Elsner, die Chemigraphischen An stalten Toechc-Mittler und Labisch L Co.^die Buchbinde reien Bleistein, Wübben L Co., die Lithographische Anstalt Hugo Sensch, die L i ch t d r u ck a n st a l t Albert Frisch und die Kupfer druckerei O. Felsing. Berlin-Wilmersdorf. Otto Riebicke. Verband der Kreis- und Ortsvereine im Deutschen Buchhandel. Bericht <z. T. stenographischer) über die Verhandlungen der Vorsitzenden- Zusammenkunft, abgehalten am 13. und 14. September 1910 im Hotel »Zum Schwan« in Würzburg. «Fortsetzung zu Nr. 33, 38, 37 ». 38.) Borsitzender: Die Rednerliste ist erschöpft. Bevor ich dem Herrn Referenten das Schlußwort gebe, möchte ich einen An trag des Vorstands vorlcgen, der vielleicht die Frage, die wir so ausführlich behandelt haben, zu einem gewissen Abschluß bringt und, wie ich hoffe, geeignet sein dürfte, beiden Teilen gerecht zu werden. Ich stelle den Antrag, folgende Entschließung anzunchmen: »Die Herbstversammlung des Verbands der Kreis- und Ortsvereine im deutschen Buchhandel gibt der Zuversicht Aus druck, daß der Vorstand des Börseubereins die Erhöhung des Sortimenter-Teuernngszuschlags unverzüglich auf Grund der Notstandsordnung H l beschließen wird, sobald er die Not wendigkeit dieser Maßnahme für das Sortiment erkennt. Sie spricht den Wunsch aus, daß die Herren Nitschmann und vr. Ackermann das bereits vorliegende Material unter Hinzu ziehung eines Buchführungs-Sachverständigen für den Buch. Handel gemeinsam dahin prüfen, ob es als eine brauchbare Unterlage eines solchen Beschlusses angesehen werden kann.« Wilh. Hermann (Bremen): Ich möchte nochmals anfragen, ob der 207»ige Tcucrungsznschlag inkl. der 57»tgen Umsatzsteuer gemeint ist. Das ist mir noch unklar. Herrn. Mund (Spandau): Ich möchte im Namen der Kol legen aussprechen, daß wir alle so denken, daß der Teue- rungsznschlag auf 207, erhöht werden soll ganz unabhängig von der Umsatzsteuer von 57», die ja eine Verbrauchssteuer sein soll. So haben wir das aufgefaßt. Otto Meißner (Hamburg): Ich halte es doch für wün schenswert, da doch in manchen Kreisen die Notwendigkeit der Erhöhung des Zuschlags betont wird, daß wir eine Probe machen, wer dafür ist, daß der Zuschlag auf 207» erhöht wird. Ein Beschluß soll damit nicht herbeigesllhrt werden; wir wollen nur sehen, wie die einzelnen sich dazu stellen und wie in den einzelnen Kreis- und Ortsvereinen die Stimmung ist. Albert Dicderich (Pirna): Da möchte ich den Verbandsvor- stand bitten, das Ergebnis der seinerzeitigen Umfrage bckannt- zugeben. Er hat eine Umfrage erlassen, wie sich die einzelnen Vereine dazu stellen. Soviel ich mich erinnere, haben sie alle zugesttmmt. Es wäre ganz interessant, dies zu erfahren.
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