Ni 38, 16, Februar 1826, Künftig erscheinend« Bücher, Börsenblatts b. Dtschn Snchhaiibel 3107 MW M SWkii: Me Mimik M M W Gustav Herrmann im „Leipziger Tageblatt: M „Dankbar bewußt, ein Kunstwerk, zeitlos in seinen Konflikten, allgemein menschlich in seinen Sehnsuchtszielen, — erlebt zu haben, trennen wir uns — frisch, wie bei der ersten Zeile — von der Seite 656. Bei aller Fülle der Gesichte ist die Fabel so schlicht und zielsicher vorwärts getrieben daß der rote Faden des eigentlichen ^ Geschehens niemals vor unserem geistigem Auge verglimmt Einzelne Szenen bäumen sich aus dem epischen Flusse ^ zu derartiger tragischer Gipfelung empor, daß Eagern auch als Dramatiker eine Hoffnung zu sein scheint." Selbst Kritiker, die vom katholischen Standpunkte aus die Tendenz des Romans be kämpfen zu müssen glauben, erkennen die literarische Bedeutung der „Wundmale"' an, so. Kranz Herwig im „Hochland": „Das neue Werk ist ein Werk aus dem Bollen, ein ungewöhnlich starkes und reiches Werk, mit allen Merk malen eines wildes Naturalismus, die Explosion einer Kraftnatur. Ich wüßte mir nichts, was einen auch nur annähernden Reichtum an blutvollen Nebenfiguren aufweisen könnte. Die Gestaltungsfähigkeit Gagerns, was aber diese Nebenfiguren angeht, ist kaum ohne Beispiel . . . Vorzüglich geschrieben, von einer un« verweichlichen Schlagkraft, wird es wie ein Gasangriff wirken. Möchten bei uns recht viele apostelhafte Geistliche in Beispiel und Wirkungen ein Gegengift sein!" vr. Hubert Hausse in „Augsburger Postzeitung": „Die „Wundmale" haben künstlerisch einen hohen Wert; der sie schrieb, ist ein Dichter. Die Kraft verschie denster Menschenschilderung, der Reichtum buntester Gestalten, die Individualisierung der Sprache, die reiche Fülle der Bilder, das alles ist ganz außerordentlich. Wie ist der Dialog voller Leben und feinster Abstufung! Da ist der harte Dialekt und die umständliche Redeweise der Bauern, da sind die stolpernden Rodomontaden Peregrin Kranichs, deS Stadtschreibers, der sich einmal den Wind der Welt um die Nase wehen ließ! Wie klar und herb ist die Sprache Wendts. wie flackernd die der Sängerin SartoriuS; wie logisch scharf spricht der Generalvikar, und wie köstlich ist die latinisierende Sprache der Möncke! Dabei stoßen wir überall auf glücklichste mundartliche Bildungen, die dem Buch etwas Bauernhaftes, Erdverwurzeltes, Gesundes geben." Oie Überzeugung, daß die „Wundmale" zu den wertvollsten und unvergänglichen Neu- erscheinungen des letzten Jahres gehören, bricht sich immer mehr Bahn, Noch hat sich aber ein großer Teil von Sortimentsbuchhandlungen nicht mit dem Vertrieb des Romans befaßt, und da dessen Vorzüge nur durch eigene Lektüre richtig erkannt werden können, erbiete ich mich, im Interesse einer größeren und schnelleren Verbreitung den Angehörigen -es Buchhandels ausnahmsweise je ein Exemplar des kleinen Kestes der ersten Auslage zum Preise von M. 8.— für das geheftete und M. ^6.— für das gebundene Exemplar für den Eigenbedarf zu überlassen. Bestellungen erbitte ich mir auf beiliegendem Bestellzettel unter genauer Namensnennung; eine Lieferungspflicht erkenne ich nur in Höhe des für diesen Zweck zurückgestcllten Auf lagerestes an, Kür die Kundenwerbung stelle ich einen kleinen 6seitigen Prospekt (10 x 12,5 cm) unentgeltlich zur Verfügung. Ich bitte zu verlangen. Leipzig, Mitte Februar 1920 L. Staackmann I