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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.02.1920
- Strukturtyp
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- 1920-02-12
- Erscheinungsdatum
- 12.02.1920
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. .Xi 3S, 12. Februar 1820. Der Valuta-Ausgleich gemäg z 4 jlellt in Prozenten abgerundet den Unterschied zwischen den höchsten Tageskursen der vergangenen Woche und den für das betreffende Land festgesetzten Umrechnungskursen dar. Er ist beim Verkauf an Buchhändler und Wiederverkäufer des Auslands aus die deutschen Nettopreise, bei Verkäufen an das Publikum im Auslande auf die deutschen Ladenpreise aufzuschlagen. LelzlcrmsaUS tritt zu der Endsumme gcmäsz ß 0 noch der Tcuerungszuschlag von hinzu. Verband der Kreis- und Ortsvereine im Deutschen Buchhandel. Bericht (z. T. stenographischer) über die Verhandlungen der Vorsitzenden- Zusammenkunft, abgehaltcn am 13. und 14. September 1919 im Hotel -Zum Schwan« in Würzburg. (Fortsetzung zu Nr. 38.) Gottfried Spemann (Stuttgart) als Vertreter des Vor stands des Deutschen Verlegervereins: Die Bedenken, welche der Verlag gegen eine Erhöhung des Teuerungszuschlags hegt und die in der Erklärung der Hauptversammlung des Deutschen Ver legervereins vom 17. Mai 1919 zum Ausdruck kamen, dahin gehend, daß »die Hauptversammlung eine solche Erhöhung über den Satz von 10°/» hinaus für den Buchhandel für verderblich halte«, haben sich nicht vermindert. Die Frage der Erhöhung des Teuerungszuschlags ist zu be trachten vom Standpunkt des Publikums, des Sortiments und des Verlags. Ablehnen wird die Erhöhung des Teuerungszuschlags unter allen Umständen das Publikum, in zahlreichen Fällen das Sorti- ment und fast unter allen Verhältnissen der Verlag. Das Publikum wird die Erhöhung ablehnen, weil neue Bü cher schon ohne jeden Zuschlag recht teuer sind, ältere Artikel aber, die noch zu Friedenspreisen hergestellt waren, mehr und mehr vom Markt verschwinden, sodaß bald nur noch teuer her gestellte Bücher mit demgemäß hohen Preisen auf den Sorti- menterlagern vorhanden sind, die durch jeden Zuschlag, ins besondere aber vollends durch eine Erhöhung des jetzt bestehen den Teuerungszuschlags zur Luxusware werden. Luxusware findet Absatz in Zeiten großer Geldflüssigkeit; dieser Absatz wird naturgemäß gesteigert, wenn Konkurrenzartikel aus anderen Branchen fehlen. Wir gehen Zetten entgegen, da die Geld flüssigkeit aufhörcn wird und wieder mehr Konkurrenzartikel aus den Markt kommen. — Das Publikum also wird die hohen Bücherpreise ablehnen, sobald diese in Bälde zu erwartenden Verhältnisse «ingetreten sind, da es für teure Artikel eben kein Geld übrig haben wird. Demgemäß ist jede Verteuerung der Bücher über das absolut notwendige Maß hinaus zu verwerfen. Ablehnen würden jede Erhöhung des Teuerungszuschlags aber auch zahlreiche Sortimenter, die in richtiger Erkenntnis der Lage durch sie einen RUckgayg des Umsatzes und eine Vermeh rung der Auchbuchhändler befürchten. Der Rückgang des Umsatzes wird in besonderem Maße ein- setzen, sobald die außergewöhnlich hohen Steuern und Abgaben in Kraft getreten sind, also nach dem 1. Januar 1920; die Zahl der Auchbuchhändler ist in starkem Wachsen und würde durch Erhöhung des Teuerungszuschlags auf 207» eine weitere sprung hafte Zunahme erfahren. Ferner würde^.sich die Sortimenter auf eine Kollision mit den Wucherämtern gefaßt zu machen ha ben, welche die Dinge nun doch nicht mehr so ruhig mit ari schen dürften, sich entsprechendes Material beschaffen und schließ lich, auf Grund der letztjährigen Geschäftsergebnisse im Sorti ment, vielleicht jeden Teuerungszuschlag, auch den 107»igen, untersagen. Nicht unerwähnt darf bleiben, daß schon jetzt, durch die Tatsache, daß nicht alle Sortimenter den gleichen Teuerungs- zuschlag erheben, und daß nicht in allen Fällen auch nur der offizielle 107»tge Teuerungszuschlag berechnet wird, beim Käufer eine gewisse Unsicherheit eingetreten ist, ob ihm auch der kor rekte Preis abverlangt wird; eine Unsicherheit, die sich durch eine Erhöhung des Teuerungszuschlags mit den analogen Folgc- ! erscheinungen noch wesentlich steigern muß. ! Zwar ist mit Sicherheit anzunehmen, daß der Umsatz der nächsten Jahre im Sortiment erheblich hinter demjenigen der letzten Zeit Zurückbleiben wird, auch wenn keine Erhöhung des Teuerungszuschlags erfolgt. Aber hieraus den Schluß zu ziehen, der zurückgehende Umsatz könne durch Erhöhung des Teuerungs zuschlags wieder wettgemacht werden, wäre durchaus falsch, und dahingehende Bestrebungen müssen als absatzfeindlich und geschästsschädigend erscheinen. Ablehnen muß den erhöhten Teuerungszuschlag aber auch der Verlag: Der Verleger weiß, daß seine Neuerscheinungen teuer ge worden sind. Teuer, auch wenn er sich mit einem viel beschei deneren Nutzen begnügt, als früher, da seine Bücher im Laden noch billig waren. Er muß seine Novitäten mit einem gerin geren Nutzen kalkulieren, um die Ladenpreise nicht allzu hoch zu bemessen und kann es natürlich nicht gelassen mit ansehen, wie nun die Bücher — trotz seiner eigenen Zurückhaltung — infolge des Teuerungszuschlags einen Verkaufspreis bekommen, der ihm ! selbst verkauss-psychologisch zu hoch erschien. Bemerkend, daß die Bücher infolge des Zuschlags doch nicht mehr den für sie angemessenen Ladenpreis erhielten, verkürzten wohl manche Verleger den Sortimenter-Rabatt, um wenigstens ihre Kalkulation zu verbessern. — Die Verleger werden die Ra batte in vermehrtem und verstärktem Maße verkürzen, sobald sie sehen, daß der Sortimenter eine Einkommensgarantie erstrebt und trotz des allgemein rückläufigen Umsatzes für sich eine Aus nahmestellung hinsichtlich des Geschäftsgewsinns beansprucht. ! Publikum, Sortiment wie Verlag haben also gleicherweise ein Interesse daran, daß der Teuerungszuschlag zum mindesten nicht erhöht wird — am besten wäre, er verschwände überhaupt z und der alte Ladenpreis träte wieder in seine Rechte; jedenfalls muß der Verlag eine weitere Erhöhung des Teuerungszu schlags ablehnen: er glaubt, hierdurch letzten Endes dem Wohl seiner Geschäftsfreunde, der Sortimenter, am besten zu dienen. ^ Vorsitzender: Meine Herren I Sie haben die beiden Refe rate gehört; wir treten nunmehr in die Diskussion über Punkt 1 ^ein, und ich erteile das Wort Herrn Hofrat vr. Meiner. ! Hofrat vr. Meiner (Leipzig): Meine Herren! Sie wissen, der Börsenvereinsvorstand hat einen breiten Rücken, und ich als Vor steher lasse mir viel gefallen, aber wenn es Schule machen sollte, daß man, wie Herr Nitschmann, den Börsenvereins-Vorstand persönlich angreift, dann muß ich mit Btierolf aus Wagners Tannhäuser sagen: Heraus zum Kampfe mit uns allen. Wer bliebe ruhig, hört er dies! Herr Nitschmann hat es für gut gehalten, auf die Verhandlungen vom 4. Juli zurllckzukommcn, in welchen die Frage der Abfassung des Referats vr. Acker- ^mann zur Sprache kam. Ich muß nochmals aufklären: Es ist richtig, daß das Referat ohne Kenntnis des Vorstandes verschickt worden ist, aber selbstverständlich hat Herr Nr. Ackermann den Auftrag erhalten, ein solches Referat abzufassen, aber ohne > irgend welche Direktiven, nach welcher Richtung hin das Refe rat ausklingen soll. Wir machen es beim Börsenverein nicht so. wie Herr Nitschmann vielleicht bei der Gilde. Gerade damit das ^ Referat ganz neutral sein sollte, sind Herrn Nr. Ackermann keine Vorschriften gemacht worden. Auf Grund der Zahlen sollte er feststellen, was er von seinem volkswirtschaftlichen Standpunkt aus für richtig findet. Als das Referat hinausgeschickt war, habe ich Herrn vr. Ackermann gesagt: Sie haben ja nur die eine Seit« beleuchtet, nämlich die Seite der Ablehnung, worauf er auf sein Referat hinwies, in dem steht, er hätte dies mit Ab-
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