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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.04.1920
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1920-04-21
- Erscheinungsdatum
- 21.04.1920
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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-illmdl-t! I. d. DP4^ «Uch»»»d-I. Redaktioneller Teil. Xi 85, 2l. April iSLll, Der Buchhandel zeigte im vergangenen Jahre, oberflächlich Endlich betraf der verhältnismäßig günstige Geschäftsgang betrachtet, kein so ungünstiges Bild, ivie es angesichts des Wirr- im verflossenen Geschäftsjahr bedauerlicherweise mehr die Menge warrs der Zeit und der Verarmung Deutschlands zu erwarten der verkauften Bücher als ihre Güte. In dieser Hinsicht lehrte gewesen wäre. Die Verlagstütigkeit war, wenigstens im belle- , leider jeder Blick in das Börsenblatt für den Deutschen Buchhan- tristtschen Verlag, rege, das Sortiment im allgemeinen mit sei- j del, daß immer mehr innerlich minderwertig« Literatur Absatz ncm Absatz zufrieden. Freilich steht der ziffernmäßigen Er- ^ suchte und fand, als diejenige Literatur, auf der nicht zuletzt dar Höhung des Absatzes auf einzelnen Gebieten eine Minderung der- Ansehen des deutschen Buchhandels beruht. Zahl der verkauften Bücher gegenüber, die Steigerung beruht - also in diesen auf der Verteuerung der Bücher, Und jeder, dessen ! Blick über den Kreis seines Geschäftsbetriebs und -ertrags hin- - Die Erfahrungen im wissenschaftlichen Verlag bestätigen, ausreich!, wird sich aller günstigen Schlußfolgerungen für die Zu-! daß uns die zunehmenden wirtschaftlichen Schwierigkeiten dem kunft enthalten, ihr vielmehr mit ernstester Sorge entgegensehen, Zusainnrenbruch entgegcnzulreiben drohen. Hier mach- Denn einmal war noch eine gewisse allgemeine Bankerottst«!»- len sich vor allem Papiermangel und Papterpreise immer i.iung der Kauflust des Publikums günstig. Sodann trat in er- drückender bemerkbar. Die Beseitigung dieses Notstandes heblichem Matze das Ausland als Käufer deutscher Geisteserzeug- ^ ist um so schwieriger, je mannigfacher seine Ur- niss« auf, das, unter Ausnutzung der Entwertung unseres Gel-! sachen sind, unter denen der Mangel an Noh- und des, seinen jahrelang ungestillten Bedarf schnell zu decken suchte. Halbstosfen, die unrichtige Verteilung, der Abfluß des Papiers Ferner wurden die Bücher — dies sei einigen haltlosen Angrif- ^n das Ausland genannt seien. Wenn irgendwo im Buchhandel fcn gegen den gewinnsüchtigen Buchhandel z»m Trotz nachdrüü- staatliche Zwangswirtschaft wirklich nutzbringende Arbeit leisten lich betont — größtenteils weit unter ihrem wirklichen Wert ^ kann, so ist sie Wohl an dieser Sielte geboten. Und die Versor- verkauft, d. h. es wurde vielfach nur geprüft, welche Produktions-! gung des Verlags mit ausreichenden Papiermengen sollte als kosten auf der Ware gelastet haben, und cs blieb außer Betracht, leine staatliche Ausgabe ersten Ranges betrachtet werden, weil was die Reuhcrslellung kosten würde. Solange noch normale - hier Höheres auf dem Spiele steht als Klotz dos Wohl und Wehe wirtschaftliche Verhältnisse herrschen, ist dieser Unterschied so einer einzelnen Berufsgruppe, weil unser Volk nur durch eine gering, datz bei der Preisberechnung lediglich nach den tatsäch- ^ großzügige geistige Belebung vor seinem Niederbruch bewahrt lrchen Aufwendungen gefragt werden kann. Es geschah dies aber ! bleiben kann. Der Börsenverein hat die zuständigen Behörden stets unter der Voraussetzung, datz die Reubeschaffung der ver-lsowohl durch seinen Zweiten Vorsteher, wie durch schriftliche Ein kauften Ware nicht wesentlich höhere Aufwendungen fordern gaben ständig auf die unabsehbaren Folgen des Papiermangels werde. Gewiß soll der Kaufmann nun nicht einfach den Verkaufs- s hingewiesen und ausgeführt, daß die für das Papier anzuwen- preis nach den künftigen Gestehungskosten der Ware bemessen.! denken Preise binnen kurzem jede wissenschaftliche Veröffcnt- Sind aber bereiis Ware», die zu wesentlich höheren Preisen her- Eichung unmöglich machen werden, für die auf Massenabsatz nicht gestellt sind, auf dem Markte, wie es vor allem bei Kollektionen s zu rechnen ist. Die Aufnahmefähigkeit des Publikums, auf das der Fall ist, so ist eine gegenseitige Annäherung der Preise zwi-! schließlich jedwede Verteuerung aller Waren abgewälzt wird, schen neuen und alten Beständen geboten, und es ist unverständ- hat eben ihre Grenzen, insonderheit die des gebildeten Publi- lich, daß ein« weltfremde Kriegsgesetzgebung nach dieser Rich-!kums, dessen Einnahmeverhältnisse sich im Durchschnitt am tung hin noch heute, nur zugunsten des Schiebe- und Schleich- wenigsten der allgemeinen Geldentwertung angepaßt haben. Wesens, der Wirtschaft Fesseln anzulegen und sie zu den wildesten ! Wenn von einigen Seiten gegen die Beibehaltung der Reichs- Preissprüngen zu zwingen sucht. Denn indem sie für bestimmte ' wirtschaftsstelle und ihre Papierverieilung Protest erhoben wor- Gegenständ« des täglichen Bedarfs die Erhöhung des früher fest- den ist, so bedarf cs der Prüfung, ob nicht diese Stelle der jetzi- gesetzien Verkaufspreises verbietet, verhindert sie die Abwälzung ^ gen Schwierigkeiten nur darum nicht Herr werden kann, weil sie eines Teils'der erhöhten Produktionskosten neuer Werke auf alte l nicht mit ausreichenden Vollmachten ausgestattet ist, ob also nicht Bestände und nötigt den Kaufmann, seine alten Bestände ge-> gerade nur ein weiterer Ausbau der staatlichen Konlrollfunk- radezu mit Verlust zu verkaufen. (So bringt z. B. der Verkauf tionen vom deutschen Verlag die tödlichen Folgen der Papiernot eines früher hergestelllen Buches zum alten Preis jetzt möglicher- abwenden kann. Die Sicherstellung des Papierbedarfs hängt weise nicht einmal den Betrag ein, den die heule darauf verwert- - eben eng mit dem Problem »Freie Wirtschaft« oder »Planwirt dete Arbeitskraft verschlingt!) Die neu herzustellenden Werke schast« zusammen, und schon unser Beispiel dürste beweisen, müssen sonach nur noch mehr verteuert werde», als es ohnehin wie sehr sich Zurückhaltung im Gebrauch solcher Schlagwörter die riesig« Steigerung aller Produktionskosten nötig macht. Hier-, empfiehlt. Zwar war eine die Mechanisierung unserer Wirtschaft bei sei bemerkt, datz Bücher zu den Gegenständen des täglichen ' auf die Spitze treibende Riesenorganisaiion, wie sie das Wissell- Bcdarfs nach allen uns bekannt gewordenen Gerichtsentschei-! Möllendorfsche Programm vorsah, unzweifelhaft eine Verir- dungen — eine höchstrichierliche Entscheidung liegt noch nicht vor >»ng, aber daraus folgt nicht ohne weiteres, daß für den mit — nicht gehören, daß sich aber der Buchhandel auf diese formal- dem Tode ringenden Wirtschafiskörper nun in jeder Beziehung rcchiliche Betrachtungsweise nur darum beruft, weil sich die das »f»e«e Spiel der Kräfte» die richtige Arznei sein mutz. Viel- Kriegswuchergcsetzgebung vielleicht für eine gewisse Übergangs-! mehr erweist sich in zahlreichen Fällen — so in dem soeben an- zeit als ein brauchbarer Notbehelf bewährt haben mag, sich aber ^ gedeuteten — eine staatliche Überwachung der Produktion oder auf die Dauer mehr und mehr als «in verhängnisvoller Fehl- der Verteilung als unbedingt nötig. Freilich kann auch ihr ein schlag erweist. Sie paßt nur für den Liquidaiionsprozeß, nicht wirklicher Erfolg nur beschieden sein, wenn sich die allgemeine für den Weiterbau einer Wirtschaft, Die Preisbildung läßt sich Geschäftsmoral hebt, wenn nicht die Erzielung des höchsten nicht durch so rohe und mechanische Mittel regulieren, sodaß die Nutzens das oberste Ziel der Papierfabrikanten und -Händler bil- Wirklichkeii all dieser papiernen Vorschriften spottet. Sie unter-, det, und wenn allenthalben diejenige Fühlung zwischen Regie graben nur die Autorität des Staates »nd vermehren die Füll? rung und Volk besteht, die wir eingangs als die wesentliche unfruchtbarer Ermittlungen und Schreibereien, als ob die Ar- Grundlage allen Wiederaufbaues bezeichnet haben, beit schlechthin und nicht vielmehr nur die Werte erzeugende - oder Werl« erhaltende Arbeit die deutsche Volkswirtschaft retten! könne. Sie beschleunigt den Ausverkauf Deutschlands, da, je - Ob die gewaltige Organisation des NeichSausschusses für größer die Spanne zwischen Jnlandpreis und Weltmarktpreis das Papierfach die Grenzen des Erreichbaren und Nützlichen ist, um so weniger leicht der erforderliche Ausgleich zu erzielen innchält, ist fürs erste schwer zu beurteilen. Auf jeden Fall ist, sodaß letzten Endes immer nur der Schieber auf Kosten des begrüßt der Buchhandel diesen großzügigen Zusammenschluß ordnungsmäßigen Handels den Nutzen zieht. Dies erzeugt' der gesamten mit dem Papier in Zusammenhang stehenden Jn- wiedcrum eine Verbitterung des soliden Handels gegen den! dustrie- und Handelszweige um so freudiger, als er im Reichs staatlichen Bureaukraüsmus, die einer weit vorausschauenden ! ausschutz bereits wiederholt eine wirksame und tatkräftige Unter- Regierung nicht gleichgültig sein sollt«. ' stiitzung seiner Interessen gefunden hat. ^74
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