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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.02.1920
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1920-02-07
- Erscheinungsdatum
- 07.02.1920
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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31. 7. Februar 192V. Redaktioneller Teil. können, das; wir den betr. Sortimenter um Zusendung der Rechnung bitten. Aus dem Doppel kann jeden Augen blick Hochgeschlagen werden, sallr es sich um irgendeinen Zweisel handelt, denn alles, was auf der Rechnung steht, mutz sich un weigerlich genau ebenso auch im Doppel wiedersinden. Wie oft ist es z. B. von Wichtigkeit, sich aus eine Bemerkung auf der Auslieferungs-Rechnung, aus eine Rücksendungssrtst u. a. m. be rufen zu können. Hier haben wir sie wortgetreu jederzeit bereit. Die Rechnungen der Sortimenter über Sendungen, die an den Verlag zurückgehen, werden natürlich nach erfolgter Gutschrift in zeitlicher Reihenfolge bei den Doppeln eingeräumt, und aus dem betr. Doppel wird ein bezüglicher Vermerk angebracht unter Angabe des Datums der Rücksendungs-Rechnung des Sorli- menters nud der Stückzahl; ein solcher Vermerk erleichtert den überblick beim Auszählen für die Absatzlisten wesentlich. Fassen wir kurz die Vorteile der oben vorgeschlagenen Ar beitsmethode zusammen, so ergibt sich ganz bedeutende Ardeitserleichterung durch Wegfall der vielerlei Rechnungsvordrucke, durch Wegsall der titelmäsjigen Aufführung sämtlicher ausgelieferten Werke, Wegfall der Registrier-Arbeit für das Auslieferungsbuch, Wegfall des litelmäßigen Eintrags der ausgelieferten Werke auf die Konten, sehr wesentliche Erspar- nis an Konten durch den Wegfall des titelmäßigen Eintrags auf den Konten und durch Entbehrlichwerden des teuren Aus lieferungsbuches sowie durch Einführung der Normalgrötze 8" und 4" für die Rechnungen. Ich meine, die oben erläuterten Vor teile müßten jedem Leser ohne weiteres in die Augen springen und ihm den Entschluß zur Einführung solcher Vereinfachungen leicht machen. Will er dann noch dem Ganzen die letzte Feile geben, so breche er mit den seither üblichen, oft unförmlichen und unhandlichen Kontoblättern und richte seine Konten auf Kartonblättern als Kartei (aufrecht in einem Kasten stehend) ein. Schließlich wird sich doch der Buchhändler, der in erster Linie Geschäftsmann ist oder sein sollte (im guten Sinne des Wortes), an fortschrittlichem Denken nicht von der Beamten- Bureaukratie übertreffen lassen wollen; denn tatsächlich ist das Kartei-System bei amtlichen Stellen wie z. B. städtischen Spar- lassen, Ortskrankenkassen u. a. m. längst weit verbreitet. Noch jeder meiner früheren Angestellten, der mit diesem Verfahren gearbeitet hat, war glücklich darüber, und wenn der selbe heute eines bedauert, so ist es nur das, daß er in seinen späteren Stellungen zu den alten und schwerfälligen Arbeits methoden zurückkehren mußte, Das Gebot der Stunde lautet heute: Sparen! Sparen an Zeit, Sparen an Geld, Sparen an Arbeitskraft; nur so können wir herauslommen aus dem uns aufgezwungenen wirtschaftlichen Elend! Aus der Aauptvcrsammlunq des Vereins der Berliner Buch- und Kvnstantiquare am 23. Januar 1620. Bon Philipp Nath, Berlin-Wilmersdorf, Schriftführer des Vereins. Die am 23. Januar stattgchabte Hauptversammlung des Vereins der Berliner Buch- und Kunstantiquare, die von Mitgliedern wie Gästen zahlreich besucht war, nahm in erster Linie den Jahresbericht des Schriftführers und den des Kassenwarts entgegen, die beide ein nicht unerfreuliches Bild von dem Wirken und der Lage des Vereins boten. In den hierauf folgenden Neuwahlen wurde auf Antrag des Herrn Paul Graupe der alte Vorstand einstimmig wiederum bestätigt. Er besteht demnach, wie bisher, aus den Herren Martin Breslauer als Vorsitzendem, S. M. Fränkel als Kassenwart und Philipp Nath als Schriftführer. Der Erledigung dieser inneren Angelegenheiten folgten zwei Vor träge. An erster Stelle sprach Herr Martin Breslauer über die bren nend gewordene Valutafrage und das Verhalten der Antiquare dabei. Im zweiten Vortrag gab der Schriftführer einen orientierenden Über blick über das neue Nmsatzsteucrgeseh. Während den informierenden Ausführungen hierüber sich nur wenige Fragen aus dem Kreise der Anwesenden anschlosscn, löste der Vortrag des Herrn Breslauer eine lebhafte Besprechung aus, au der sich der Ncihe nach fast sämtliche Mit- ^ glieder und Gäste beteiligten. Galt es doch, die Erfahrungen gegen-! einander auszutauschcu, die ein jeder jetzt im Verkehr mit dem Aus land und mit Ausländern gemacht hat, die in Deutschland einkaufender Weise herumreiscn, und dann vor allen Dingen, Gegenmaßrcgeln gegen die im Gang befindliche Ausplünderung Deutschlands zu beraten und ein möglichst gleichmäßiges Vorgehen der sämtlichen deutschen Anti quare in dieser Richtung vorzubereitcn. Man einigte sich schließlich dahin, ähnlich der »Verkaufsordnung für Auslandlicferungen« die deutschen (Papier-) Markpreisc durch einen Valutaausgleich zu er höhen, dies nicht in veränderlicher, sondern in vorläufig fest bleibender Form zu tun und den Antiquaren den folgenden Aufdruck für ihre Kataloge zu empfehlen: »Für ausländische Käufer werden die angezcigten Preise zur Hälfte der Goldmark berechnet: d. 1. 1 — 6 6 — 60 Cts. - 50 Ore usw.« Es wurde beschlossen, den verbündeten Vereinen in Leipzig und München diese Entschließung zur Beratung und Beschlußfassung vor zulegen, um auf solche Weise ein einheitliches Vorgehen des gesamten deutschen Antiquariats in möglichst kurzer Frist zu erreichen. In welchem Geiste die Verhandlungen geführt worden sind, wird am besten aus dem Wortlaut des Vortrages von Martin Breslauer hervorgehen. Er sprach wie folgt: Meine Herren! Bevor im Börsenblatt vom 15. d. M. die Verkaufsordnung für Auslandlieferungcn bekanntgegeben wurde, war aus dem Kreise un serer Mitglieder der Wunsch laut geworden, die Valutafrage hier zu erörtern. Die erwähnte Verkaufsorduung nimmt nun ausdrücklich das »Antiquariat, das moderne Antiquariat, Nestauflagen, usw.« von der Berechnungsart aus, die für den sonstigen Buchhandel im Verkehr mit dem Ausland vorgeschrieben wird. Wenn hinzugefügt wird: »Doch ist auch hier (d. h. im Antiquariat) bei Verkäufen an das Ausland Vorsorge zu treffen, daß durch die Preisbildung eine Verschleuderung der deutschen Ware im Sinne dieser Vcrkaufsordnung für Ausland lieferungen unterbleibt«, so scheint mir in diesen Worten wohl eine freundliche Ermahnung, aber keine bindende Bestimmung zu liegen. Das Antiquariat steht also wieder vor derselben Unsicherheit wie vor der Vcrkaufsordnung, und deswegen wollen wir die Frage: Die Valuta und das Deutsche Antiquariat hier erörtern. Der verdienst volle Münchener Verband, der durch seine sachlichen Darlegungen und unausgesetzten Bemühungen es erreicht hat, daß manche Schärfen des neuen Umsatzsteuergesctzcs gemildert wurden, möge auch hier, ebenso wie der Verein der Deutschen Antiquariats- und Export-Buchhändler in Leipzig, helfend Mitwirken. Vielleicht, daß wir dann in gemeinsamer Erwägung zu einer einheitlichen Lösung der Frage kommen, die mir dringend erforderlich erscheint. Am besten, meine Herren, werden wir zu einer Beurteilung ge langen, wenn wir uns nicht auf theoretische Erörtcruugcn einlassen, sondern tatsächliche Ergebnisse zu Rate ziehen. Gestatten Sie mir daher, Ihnen meine persönlichen Erfahrungen vorzutragcn. Ich habe jüngst ein umfangreiches Verzeichnis meist seltener und wertvoller Bücher und Handschriften veröffentlicht. An das ehemalig feindliche Ausland habe ich nur daun Verzeichnisse gesandt, wenn man von dort aus mit mir oder durch Anzeigen im Börsenblatt nach dem Kriege die Beziehungen zum Deutschen Buchhandel wieder ausgenom men hat. Ich habe au Stelle der sonstigen großen Anzahl kaum mehr als 50 Verzeichnisse dorthin versandt. Es geschah dies keineswegs aus falschen nationalen Gründen. Wie der andere Handel und die In dustrie wollen auch wir ehemalige Beziehungen aufnchmcu. Denn der Krieg darf nicht verewigt werden. Gerade wir als Buchhändler haben durch das deutsche Buch und durch die deutsche Wissenschaft, der wir dienen, ein Mittel in der Hand, den Verkehr von Nation zu Nation zu fördern und daran mitzuwirkcn, daß ein Ausgleich mit der Zeit er folge. Das wird nicht plötzlich geschehen, und das braucht cs auch nicht. Wir befinden uns in der Lage des Mannes, der alle Güter seines Lebens verloren hat — bis auf eins, das wesentlichste: die Würde. Es sind genügend Fälle bekannt geworden, in denen aus dem feind lichen Ausland eine Verbindung mit dem deutschen Handel schroff ab- gelchnt wurde, von den Fällen nicht zu sprechen, wo diese Ablehnung mit Beschimpfungen und Beleidigungen verknüpft war. Wennschon ich der Anschauung derjenigen volle Gerechtigkeit widerfahren- lasse, die — unbekümmert um solche Anwürfe und mit vollem Recht darüber erhaben — von sich aus den Verkehr wieder aufnehmen, so habe ich mich weniger leicht damit absurden können und verhalte mich meinem Empfinden gemäß abwartcnd. Deshalb betreffen die Ihnen im fol genden mitaeteiltcu Erfahrungen zumeist das neutrale Ausland. Als zahlreiche ausländische Bestellungen eintrafen, besonders von Stel len, die früher nie daran gedacht hatten, teurere Bücher zu bestellen, habe ich mich für verpflichtet gehalten, die Mark im Auslandsverkchr mit der Hälfte des ehemaligen Markkurses zu berechnen, ö. h. 1 .// — 6 cl, ^60 Cents, 50 Ore usw. Ich habe vor Sendung den betreffenden Be- ! stcllern erst immer Mitteilung von dieser Berechnungsart gemacht, für 123
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