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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.09.1917
- Strukturtyp
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- 1917-09-26
- Erscheinungsdatum
- 26.09.1917
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- Deutsch
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^ 225, 26. September 1917. Redaktioneller Teil. Bezeichnungen anznwenden, die in dein durch § 0 Abs. 2 der Bekanntmachung über Papier, Karton und Pappe vorgeschrie benen Meldebogen gebraucht sind. Berlin, den 21. September 1917. Kriegswirtschaftsstelle für das Deutsche Zeitnngsgewerbc. Reiß. (Deutscher NeichSanzeiger Nr. 226 vom 22. September 1917.) 125jähriges Jubiläum. — In die 'Reihe der großen deutschen Berlagshänser, die ihre Entstehnngs- und Entwickelnngsgeschichte ge nau durchforscht und für die Mit- und Nachwelt ausgezeichnet haben, tritt ans Anlaß ihres 125jährigen Bestehens, das sie am 25. Septem ber vollendete, auch die hochangesehene lind altehrwürdige H ahnsche Buchhandlung in Hannover und Leipzig. Der Urenkel des Gründers und jetzige Inhaber des Geschäftshauses, Herr Her bert von Thielen, der schon beim 100jährigen Jubiläum 1892 an der Spitze des Geschäfts stand, hat mit vielem Fleiß und großem Verständnis zur» diesjährigen Jubelfest die wechselvollen Geschicke der um die Wissenschaft und den deutschen Buchhandel hochverdienten Firma für »seine Nachkommen und die Freunde des Hauses« in einer Jnbilänmsschrift geschildert. Es gewährt gewiß für jeden Buchhänd ler einen großen Reiz, ans Grund einer solchen eingehenden geschicht lichen Darstellung den Werdegang einer der größten und hervor ragendsten Handlung seines Standes zu verfolgen, mit deren Ver lagswesen der deutsche Sortimentsbuchhändler fast täglich zu tun hat und deren Schulbücher, und Lexika ihn meist schon auf der Schul bank ebenfalls täglich — manchen oft zum Überdruß — beschäftigten. Drei Zeitabschnitte — und nimmt man die letzten 7 Jahre für sich: vier — heben sich in der Geschichte der Hahnschen Buchhandlung, die die ganzen 125 Jahre im Besitz der Familie des Gründers geblie ben ist und merkwürdigerweise auch heutigen Tages noch in demselben vom Gründer bei seiner Niederlassung angetansten Hanse (Lein straße 32, erbaut 1583!) schafft und arbeitet, ganz deutlich ab: 1. 1792—1831: Die Tätigkeit des Gründers Heinrich Wilhelm Hahn des Alteren, 2. 1831—1873: Die Jnhaberschaft des Sohnes des Gründers, Hein rich Wilhelm Hahn des Jüngeren, 3. 1873—1911: Im Besitz des Urenkels des Gründers, Herbert von Thielen, 4. 1911—1917: Herbert von Thielen und Georg Schmidt. Der Gründer, 1760 zu Lemgo geboren, hatte bei seiner Nieder lassung zunächst die jedem Kenner der Geschichte des Buchhandels ge läufigen Schwierigkeiten bei Erlangung der Konzession zur Errichtung seiner neuen Buchhandlung zu überwinden. Helwing, die älteste Buch handlung Hannovers, bei der er 17 Jahre »in Condition gestanden« hatte, und die andere dortige, die Nittscherschc Buchhandlung, erhoben Einspruch gegen den Dritten. Nach vielem Hin und Her wurde jedoch die Konzession erteilt und sogar die »inländische Porto-Freiheit von abgehendcn und ankommenden, den Buchhandel concernireUden Brie fen und Brief-Paketern« erlangt, so daß die Gründung der Buch handlung am 25. September 1792 unter der Firma »Gebrüder Hahn« erfolgen konnte. Die Firma wurde so gewählt, weil sich ein Bruder des Gründers: Bernhard Dieterich Hahn, der ebenfalls in der Helwing- schen Hofbnchhandlung 12 Jahre beschäftigt gewesen war, daran betei ligte. Wesentlich znm Aufblühen des von Anfang an gut cinschlagenden Geschäfts trugen bei die Ankäufe der Konkurrenzfirma, der Nittscher- schen Buchhandlung in Hannover (im Jahre 1800 für 15 000 Tlr.) und der Trampeschen Buchhandlung zu Halle a. S. (1808 für 2550 Tlr.), die mit der Hahnschen Buchhandlung verschmolzen wurden. Schon zwei Jahre nach dem letzten Ankauf, 1810, wurde für etwa 40 000 Taler die alte Firma Z. N. Fritsch in Leipzig von den beiden Brüdern erworben und damit das Leipziger Haus als Hahnsche Ver lagsbuchhandlung gegründet, das als selbständiges Geschäft bis 1892 geführt, dann aber mit dem Hannoverschen Hanse verschmolzen wurde. Im Sterbejahr 1818 seines Bruders Bernhard Dieterich Hahn wurde der Gründer Heinrich Wilhelm Hahn znm Königl. Hannoverschen Hof- bnchhändker ernannt und infolgedessen die Firma des heimischen Ge schäfts in »Hahnsche Hofbnchhandlung« umgcändcrt. Diese Firma bestand bis 1876, von wo an sie wieder »Hahnsche Buchhandlung«, wie heute noch, kantet. Bei seinem Tode, am 4. März 1831, hintcrließ der Gründer sein in einem Zeitraum von fast 40 Jahren sorgfältig gepflegtes Sortiments- und Verlagsgcschäft seinem gleichnamigen älte sten Sohne in blühendstem Zustand. Die Sortimcntsbuchhandlnng hatte sich im ganzen Lande durch ihre Pünktlichkeit und genaue Lie ferung einen großen Abnehmerkreis erworben, und die Zahl guter, preiswerter Verlagsschriften, besonders wohlansgestatteter Schulbücher, war schon damals ganz bedeutend. Ein ewiges Ehrenöenkmak hat sich der Stammvater des Geschäfts aber durch Übernahme des Verlags des von dem berühmten preußischen Minister und Frciheitshelden Frei herrn vom und zum Stein ins Leben gerufenen Niesengncllcnwerkcs der gesamten deutscher! Geschichte des Mittelalters, der klonunieuta Oennaniao tiistoriea, gesetzt. Der älteste Sohn, Wilhelm, 1795 geboren, seit 1818 nach seines Oheims Tod schon als Prokurist bestellt, übernahm zunächst nur die Leitung des Hannoverschen Geschäftes, während ein jüngerer Bruder, Heinrich, das Leipziger Geschäft führte und in beide, die im Einver nehmen der Brüder einheitlich verwaltet wurden, noch der jüngste Bru der Friedrich als Teilhaber eintrat. Nach dessen Tode im Jahre 1867 wurden beide Geschäfte wiederum in der Hand des Altesten, Wilhelm Hahn jnn., der 1855 mit dem Titel »Ober-Commerzrath« ausgezeich net wurde, vereinigt. Da dessen beide Söhne vorzeitig gestorben waren, wurde für die Nachfolge in die beiden Geschäfte der zweite Sohn sei ner zweiten Tochter Bertha bestimmt, die sich mit einem, später in den erblichen Adelsstand erhobenen Hannoverschen Offizier Karl Thielen vermählt hatte. Dieser, Herr H erbert Adolf Wilhelm von Thielen, steht nun mehr seit dem Tode seines Großvaters im Jahre 1873 an der Spitze des in der Gelehrtenwelt und im Buchhandel hochgeschätzten Verlags, der nach der schon erwähnten Auflösung des Leipziger Geschäfts »Hahnsche Buchhandlung in Hannover und Leipzig firmiert und mit einem lebhaften Sortimentsgeschäft in Hannover verbunden ist. Während Heinrich Wilhelm Hahn der Sohn in einer sehr ausgebrei- tcten Verlagstätigkeit noch etwa 22 wissenschaftliche und praktische Ge biete mit einer großen Reihe namhafter und noch heute gangbarer Verlagswerke befruchtete, hat die Leitung in den letzten Jahrzehnten ihre Tätigkeit hauptsächlich der Geographie und Geschichte, den Handels-, Sprach- und beschreibenden Naturwissenschaften zugewandt und in allen diesen Fächern neben anderen Werken auch ganz vor zügliche und vielfach eingeführte Schulbücher ans den Markt gebracht. Auf Einzelheiten einzugehen, wird noch Gelegenheit sein, wenn der im Truck befindliche Jubiläums - Gesamt - Verlags - katalog der Firma zur Ausgabe gelangt. Stets wußte sich Herr von Thielen die Mitarbeit von umsichtigen und verständnis vollen Buchhändlern zu sichern, von denen als die hervorragendsten nur genannt seien: Carl Noßmäßler, Prokurist von 1866 bis zu seinem Tode 1892 und dann sein Nachfolger in der Prokura Georg Häßler, ck 1908. Nach Häßler wurde am 1. Oktober 1908 Herr Georg Schmidt mit der Leitung der Buchhandlungen betraut und am 1. Mai 1911 vom Besitzer von Thielen als Mitinhaber in die Hahnsche Buchhandlung ausgenommen. Die Führrmg der Sortimentsabteilung liegt in -der Hauptsache dem Kollektivprokuristen Herrn Julius Lange ob, der bereits seit 1. Oktober 1867 in Diensten der Firma steht. Der geschäftsführende Gesellschafter Herr Georg Schmidt ist durch seine rege Vereinstätigkeit eine im ganzen deutschen Buchhandel wohlbekannte und hochgeschätzte Persönlichkeit, die stets mit großem Interesse zu allen Zeit- und Streitfragen unseres Standes Stellung nimmt und auch durch häufige aufklärende und anregende Aufsätze in unserem Fächblatte guten Bestrebungen znm Durchbruch zu verhelfen bemüht ist. Viele für die Geschichte des deutschen Buchhandels wertvolle Einzelheiten könnte man nach der Festschrift des Herrn von Thielen ans den geschäftlichen Erlebnissen und Erfahrungen der Weltfirma und besonders ihrer beiden ersten Inhaber, der beiden Heinrich Wil helm Hahn, noch an führen, von denen der jüngere, der Herr »Ober-Commerzrath«, auch als »Vater des Gedankens einer Deutschen Nationalbibliothck« (Börsenblatt 1914, Nr. 145) an zusprechen ist, aber heute bleibt nur noch Raum, um der Jnbel- firina, die eine Zierde des deutschen wissenschaftlichen Vcrlags- bnchhandels bildet und ihre Geschäfte stets in vorbildlicher, ehrenhafter »nd gediegener Weise geführt hat, sowie ihren derzeitigen Inhabern die herzlichsten Glückwünsche zu ihrem Ehrentage ansznsprechen. Mögen auch weiterhin in redlicher und unablässiger Arbeit erkämpfte buch händlerische Erfolge dem Werke der Vorfahren treu bleiben. Einschränkung des Bezugs von Druckpapier. — Mit der in dieser Nummer abgedruckten Bekanntmachung des Herrn Reichskanzlers über Druckpapier vom 20. September 1917 wird das Bezugsrccht für Druck werke, Bücher, Mnsikalicn, Zeitschriften und sonstige periodisch er scheinenden Druckschriften für das vierte Vierteljahr 1917 festgesetzt. Die Verhältnisse auf dem Drnckpapiermarkt zwingen zu einer weiteren Einschränkung. Das Bezngsrecht beträgt 55 v. H. derjenigen Menge Druckpapier, die — errechnet auf einen Zeitraum von drei Monaten — im Jahre 1916 zur Herstellung von Druckwerken, Büchern, Mnsikalien, Zeitschriften usw. verwendet worden ist. Die Verhältnisse machen es, schreibt hierzu die Kriegswirtschafts stelle für das Deutsche Zeitungsgewerbe, leider weiter unmöglich, den Verlegern einen nicht anrechnungsfähigen Bestand in Höhe eines Monatsverbrauchs zu belassen. Es ist daher bestimmt worden, daß bei Festsetzung der Mengen, die bezogen werden dürfen, Bestände an Druckpapier angerechnct werden. Besonders zu beachten sind die 88 2 und 4. 1111
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