Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.09.1917
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1917-09-22
- Erscheinungsdatum
- 22.09.1917
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19170922
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191709226
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19170922
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1917
- Monat1917-09
- Tag1917-09-22
- Monat1917-09
- Jahr1917
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
222, 22. September 1917. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. der Schulmeister in mir, müßten sich eigentlich von Herzen hassen. Aber einmal haben sie doch im Bunde mir eine große Freude bereitet: sie haben zusammen mein Buch »Heinz Hauser, ein Schulmeisterleben« geschaffen. Bon allem Lieben aber, was dieses Buch mich hat ver spüren lassen, ist mir das liebste ein kleines namenloses Briefchen, das nur die Worte enthielt: »Sehr geehrter Herr Professor! Ich habe Ihr neuestes Buch gelesen und Sie liebgewonnen. Eine Mutter«. Schließlich das Stolzeste, ein Triumph ohnegleichen. Vor ein paar Tagen erst war es. Ich hatte bei einer Wohltätigkeitsveranstal tung einiges von mir vorgelesen. Die Zuhörer waren aufmerksam, obwohl zu gleicher Zeit eine Tombola im Gange war mit wunderbaren Gewinnen. Der wertvollste — eine Wurst! Eine richtige lebendige große schöne Wurst. Und nachher, als ich in der Künstlerecke saß, kam eine Dame zu mir. Sie hatte die Wurst gewonnen und bat mich, sie von ihr als Geschenk anzunehmen, da ihr meine Sachen so aus nehmend gefallen hätten. Nun also! Kann man mehr wünschen? Was verschlägt es da neben, daß mein Drama »Don Juans letztes Abenteuer«, dem bei sei ner Uraufführung in Wien eine dort seit schier undenklichen Zeiten un erhörte begeisterte Anerkennung der gesamten Kritik zuteil wurde, — daß dieses Drama es bis heute noch nicht auf tausend Exemplare ge bracht hat? Was verschlägt es? Man muß die Wirkungen nicht zäh len, man muß sie wägen. Und dies bedacht — wenn ich jetzt meinen fünfzigsten Geburtstag begehe, darf ich mir sagen: Ich habe nicht um sonst gelebt und geschrieben. Otto Anthes. Kleine Mitteilungen. Der Vorstand des Verbandes der Kreis- und Ortsvereine im Deutschen Buchhandel wird auch in diesem Herbst infolge des Krieges von der Abhaltung einer Herbftversammlung absehen. Dagegen soll am 6. und 7. Oktober eine Besprechung von Vertretern der Kreis- und Ortsvereine in Goslar stattfinden, an der auch Gäste teilneh men können, soweit dies der Namn und die Verpflegungsverhältnissc zulassen. Anträge auf Teilnahme sind an den Verbandsvorsitzenden, Herrn R. L. Prager, Berlin NW. 7, Mittelstraße 21, zu richten, der den Antragstellern die Einladung zur Versammlung zugehen lassen wird. Die Verhandlungen.sind auf Sonnabend, 6. Oktober, von nachmit tags 5 Uhr ab und Sonntag, 7. Oktober, von vormittags 9 Uhr ab fest gesetzt. Soweit die Tagesordnung bis jetzt feststeht, wird sie folgende Punkte umfassen: 1. Besprechung über Neuwahl des Verbandsvor standes O.-M. 1918 und Wahlvorschläge. — 2. Feldbuchhandlungen (Verwendung der von der Firma G. Stilke angebotenen Gewinn- Anteile). — 3. Anträge Nitschmann und Gen. über Zuschläge und Rabatt-Erhöhung. — 4. Kriegsbücherspende und ihre Verwendung. — 5. Buchhandels- und Werbeamt. — 6. Überleitung in die Friedens wirtschaft. — 7. Organisation der Stellen-Vermittlung nach dem Kriege. — 8. Anfragen und Anregungen aus der Mitte der Ver sammlung. Das interessante und reichhaltige Programm, an dem Gegenwart und Zukunft des deutschen Buchhandels in gleicher Weise Anteil haben, wird gewiß manchen Kollegen veranlassen, sich einen oder zwei Tag? vom Geschäft freizumachen und dem Rufe des Verbandsvorstandes nach Goslar zu folgen. Jubiläum. — Die Sortimentsbuchhandlung der Firma G. S i n n- hoffer L Sohn in Velbert (Rheinland) besteht heute 25 Jahre. Die Herren Sinnhoffer L Sohn gliederten am 22. September 1892 ihrer 1882 gegründeten Buchöruckerei eine Sortimentsbuchhandlung an, die sich gut entwickelte. Gegenwärtiger Inhaber der Firma ist Herr Georg Sinnhoffer. PeNollainnchniiitell. Jubiläum. — Im September feiert die Firma Hermann Beyer in Leipzig, die im Laufe der Zeit fast ein Dutzend Fir men in sich vereinigt hat, ihr 25jähriges Bestehen, mit dem zugleich der Inhaber das 25jährige Jubiläum seiner Selbständigkeit begehen kann. Mit tüchtigen Fachkenntnissen und unermüdlicher Arbeitskraft, aber nur mit bescheidenen Mitteln ausgerüstet, gründete Herr Hermann Beyer im September 1892 in Leipzig ein Kommissions-, Verlags und Sortimentsgeschäft. Als Grundstock erwarb er die damals noch in wenigen Heften vorliegenden Erläuterungen zu den Klassikern von vr. König, die durch ihre Einführung in vielen Schulen allgemein bekannt geworden sind. Am 31. Januar 1896 übernahm er den Ver lag seines früheren Chefs Theodor Fritsch, mit dem er eine Zeitlang noch die Geschäftsräume teilte und dessen politischen Bestrebungen er auch heute noch jede Förderung durch eine keine Mühe scheuende »Propaganda der Tat« angedeihen läßt. Im August 1898 wurde C. Bange's Verlag in Halberstaöt erworben, dem sich im Juli 1899 der Verlag der Firma Gustav Uhl in Leipzig anschloß. In demselben Jahre ging das Kommissionsgeschäft an Theodor Thomas bis auf zwei Firmen über, die sich nicht von Beyer trennen wollten und hente noch von ihm vertreten werden. 1903 brachte Beyer die buchhändle rische Fachliteratur von C. A. Koch in Dresden durch Kauf an sich, zu der 1904 der gleichfalls dieses Gebiet behandelnde Verlag von Franz Kroh, Jglau, und 1913 der buchhändlerische Fachverlag von Walther Fiedler in Leipzig hinzutraten. Die wichtigste Erwerbung war jedoch die 1907 erfolgte Übernahme von Eduard Wartigs Verlag (Ernst Hoppe) in Leipzig sowie der 1912 vollzogene Ankauf einer Reihe Schulbücher, insbesondere der bekannten Sammlung von Heinze und Schröder: Aufgaben aus klassischen Dramen und Epen aus dem Verlage von Wilhelm Engelmann in Leipzig. Zu erwähnen wären dann noch der Übergang des Verlags von Artur Giegler in Leipzig (1908), Freund L Wittig in Leipzig (1910), P. W. Gebcl's Verlag in Berlin (1914) und der Ankauf des llbersetzungsverlags der Firma H. N. Mecklenburg in Berlin (1916). So bunt auch das Bild ist, das durch die Einbeziehung so vieler Verlagsgeschäfte in einen Nahmen geschaffen wurde, so hat es Beyer doch verstanden, sei nen Verlag zu einer Einheit zusammenzuschließen, indem er Altes abstieß und durch Neues ersetzte. Mit Stolz und Befriedigung kann der Jubilar, dessen Erfolge sich lediglich auf Fleiß und Tüchtigkeit gründen, auf seine 25jährige Selbständigkeit zurückblicken, und wenn es auch nicht seiner bescheidenen Art entspricht, viel Wesens davon zu machen, so werden doch seine zahlreichen Freunde im Buchhandel gern diesen Anlaß benutzen, ihm ihre besten Glückwünsche auszusprechen. Auch die Redaktion des Börsenblattes schließt sich, dankbar für manche ihr durch den Jubilar gewordene Anregung und Förderung, den Gttickwünschenöen an und hofft, daß es dem allzeit hilfsbereiten, durch und durch vaterländisch gesinnten Manne vergönnt sein möge, die Früchte seiner Tätigkeit noch recht lange zu genießen. Prof. Dr. Hocftmann f. — In Königsberg i/Pr. ist der Altmeister der deutschen Orthopäden, Geh. Sanitätsrat Prof. vr. Hoeftmann, im 67. Lebensjahre gestorben. Hoeftmann hat sich große Verdienste uni die Orthopädie erworben und namentlich den Ersatz amputierter Glieder gefördert. Er war Gründer der Deutschen Gesellschaft für orthopädische Chirurgie, die ihn wiederholt zu ihrem Vorsitzenden' wählte. Marian Smoluchowski 1. - Nach einer Meldung der »Voss. Ztg.« ist in Krakau der ord. Professor der theoretischen Physik an der Jagel- lonischen Universität vr. Marian Smoluchowski Ritter v. Smolau im Alter von 52 Jahren gestorben. Aus seiner Feder stammen zahl reiche Veröffentlichungen in deutscher, französischer, englischer und polnischer Sprache. Toni von Stadler f. — In München ist der Landschaftsmaler Pro fessor Toni von Stadler im 67. Lebensjahre den Folgen einer Darmoperation erlegen. Der Künstler liebte es, die beschauliche Ruhe, die friedsame Idylle in der Natur mit echt deutscher Innigkeit darzustellen. Die hervorragendsten deutschen Galerien, die bedeutend sten Sammler haben sich seine Schöpfungen zu sichern gewußt. SpreWal. «Ohne Verantwortung der Redaktion, jedoch unterliegen alle Einsendungen de« Bestimmungen Über die Verwaltung des Börsenblatts.) Berpackungsspesen! In der letzten Zeit häufen sich die Anzeigen der Verleger, daß bei direkten Sendungen Verpackungsgebühren berechnet werden. Wenn auch nicht verkannt werden soll, daß eine Berechtigung hierzu vorliegt, so bedenken die Herren doch nicht, daß dem Sortimenter, der sich vor er höhten Spesen überhaupt kaum noch auskennt, eine unerhörte Mehr ausgabe zugemutet wird, die er nicht auf seine Kunden abwälzen kann, ohne den Ladenpreis zu umgehen. Es wäre daher empfehlenswert, die Verpackungsspesen mit in den Ladenpreis hineinzukalkulieren. Sollte diesem Wunsche aber nicht entsprochen werden können, so müßte der Unterzeichnete Vorstand sei nen Mitgliedern empfehlen, von sich aus Aufschläge zu machen. Da mit ist aber der erste Schritt zur Aufhebung des Ladenpreises getan. Da die Verleger das gleiche Interesse an der Aufrechterhaltung des Ladenpreises haben wie die Sortimenter, so wird diese den letzteren unmöglich gemacht, wenn die Verleger ihnen die Grundlage hierzu ent ziehen, denn die Einhaltung der Satzungen ist nicht allein die Pflicht des Sortimenters. Der Vor st and des Münchener Buchhändler-Vereins. Gustav Nusser, 1. Vorsitzender. Verantwortlicher Redakteur: Emil ThomaS. — Verlag: Der vvrse» verein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsches BuchhändlerhauS. Druck: Ramm L Seemann. Sämtlich in Leipzig. — Adresse der Redaktion und Expedition: Leipzig, Gerichtsweg S« (BuchhändlerhauS,. 1104
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder