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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.09.1917
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1917-09-22
- Erscheinungsdatum
- 22.09.1917
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. L>eplemver jährliche geändert werden. Wenn dies auch, besonders was die Einschränkung des Rechnungstermins angeht, noch nicht alles ist, was das Sortiment verlangt, so ist es doch ein erster Schritt auf dem Pfad, der zur Befriedigung seiner Wünsche führt. Aller dings ist der Beschluß für die Mitglieder nicht bindend, sondern nur die Anschauung der Versammlung, aber die meisten Mit glieder haben ihn zu dem ihrigen gemacht, und auch verschie dene Nicht-Mitglieder werden zu den neuen Rabattsätzen liefern. Die IVO. Jahresversammlung der VoreentginA tor bsvor- clvring van cks belangen clss Loelrbanäels fand unter dem Vor sitz von I. C. Tadema, Haarlem, am 17. Juli zu Amsterdam statt. In seiner Eröffnungsrede wies der Vorsitzende aus die finan ziellen Schwierigkeiten hin, in der sich der Verein infolge des durch die Kriegszeiten sehr verteuerten Baues seiner neuen Heimstätte befände. Wenn auch die Lage keine verzweifelte sei und sich in Zukunft fortwährend bessern werde, so sei es doch nötig, sofort für flüssige Mittel zu sorgen. Daher habe der Vorstand den Antrag zur Erhebung eines außerordentlichen Zuschlags zum Jahresbeitrag eingebracht. Weiter wies er auf die Strömungen innerhalb der verschiedenen Abteilungen des Buchgewerbes hin und sprach sich dahin aus, daß die Ver- <->>m»i»g sich zwar nicht einmischen könne und solle, aber ande rerseits die Vorgänge und ihre Wirkungen nicht aus den Augen lassen dürfe, um unter Umständen daraus die Konsequenzen zu ziehen, wenn sie auch weiter der Mittelpunkt des Ge werbes bleiben und zum Nutzen des Ganzen wirken wolle. Nachdem nicht weniger als 44 neue Mitglieder in den Verein ausgenommen worden waren, von denen die anwesenden vom Vorsitzenden willkommen geheißen wurden, ging die Ver sammlung zur Behandlung der Tagesordnung über. Ein Antrag des Kreisvereins Amsterdam des Inhalts, die Ver sammlung möge es alz wünschenswert bezeichnen, mit dem dloclorlaaäseken Uviiä van Lnekvkrlrovpsrsdeäiencken einen kol lektiven Arbeitsvertrag zu schließen, wurde verworfen. Die Jahresrechnnng wurde auf Antrag des betr. Ausschusses ge billigt sowie auch der Jahresbericht des Vorstandes und der verschiedenen Ausschüsse. Beim Jahresbericht des Bibliothekars machte Herr Wouter Nijhofs, Haag, die erfreuliche Mitteilung, daß eine Anzahl Freunde der Bibliothek für die Drucklegung des Katalogs eine Summe von 3000 Gulden zur Verfügung ge stellt hätten, so daß Hoffnung sei, den Katalog innerhalb Jahres- seist zu erhalten. In den Vorstand wurden an Stelle von Paulus Müller, Amsterdam, und I. C. Tadema, Haarlem, die Herren Paul Nijhofs, Amsterdam, und C. M. van Stockum, Haag, gewählt; in den Ausschuß für das keststbuis I. M. Meulen- hofs, Amsterdam, für vr. A. G. C. de Vries, Amsterdam. Der erste, vom Vorstand eingebrachte Antrag ging dahin, in die Satzungen die Bestimmung aufzunehmen, daß eine Jahresversammlung beschließen könne, einen Zuschlag zum Jahresbeitrag zu erheben, der jedoch nicht mehr als lO Gulden betragen dürfe, auch wurde weitergehend beantragt, diese Bestim mung sofort in Kraft zu setzen. Nach eingehender Erörterung, in der wiederholt der finanzielle Stand des Vereins zur Sprache kam und auch die Meinung geäußert wurde, dieser könne durch Erhöhung der Tarife der Bestellanstalt genügend verbessert werden (wogegen sich wieder von andrer Seite starker Widerspruch erhob), wurde der Antrag mit 140 gegen 18 Stim men angenommen, und darauf der Zusatz ohne Abstimmung. Der zweite Antrag ging von einigen Mitgliedern aus und hat für außerhalb des Vereins Stehende kein Interesse. Der dritte, ebenfalls durch einige Mitglieder eingereichte Antrag ging da hin, mit dem 1. Januar 1918 den Rabatt an Behörden und Schulen auch bei Submissionen ganz zu verbieten. Er wurde ausführlich besprochen und endlich zurückgenommen, wobei sich der Wortführer der Antragsteller vorbehielt, ihn, wenn auch in anderer Form, im nächsten Jahr wieder einzureichen. Ein Antrag zur Tagesordnung, dahin gehend, daß dem Vorstand aufgetragen werde, eine Veränderung der Satzungen in der Richtung des zurückgezogenen Antrags vorzubereiten, wurde verworfen. Von den folgenden Punkten, die zum Teil formeller Art, Lum Teil für Außenstehende ohne Belang sind, will ich nur noch erwähnen, daß ein Ausschuß ernannt wurde, um unsere Ver- kehrsordnung zu revidieren und namentlich die Frage zu er wägen, ob ihren Bestimmungen derart bindende Kraft gegeben werden soll, daß Übertretung derselben strafbar ist. Der Preis unseres Organs, des k^tourvsvlaä voor äen Loolrbanckol - die Mitglieder der VsrooniginK erhalten es gratis —, wurde auf 16 Gulden erhöht. Bei der Behandlung des Vor anschlags für das Jahr 1917, der aufs neue eingebracht wurde, weil der im vorigen Jahr angenommene durch die gänzlich veränderten Verhältnisse unbrauchbar geworden war, entspann sich eine zum Teil sehr scharfe Debatte, die jedoch damit endete, daß er ohne Abstimmung angenommen und auch für 1918 gültig erklärt wurde. Der neue Artikel der Satzun gen betr. Zuschlag zum Jahresbeitrag sollte — wie ich er wähnte — sofort in Wirkung treten, und um davon Nutzen zu ziehen, hatte der Vorstand auf den Nachmittag des Versamm lungstages eine außerordentliche Hauptversammlung berufen, deren Tagesordnung nur aus dem Antrag bestand, für 1917 und 1918 einen Zuschlag in der Höhe von je 10 Gulden zu er heben. Gegen 4 Stimmen wurde demgemäß beschlossen. P. M. Wirkungen. (Zum 50. Geburtstagevon Professor Otto Anthes, 7. Oktober 1917.) Wenn man sich vor unbeteiligten Leuten über die Wirkungen der eigenen schriftstellerischen Erzeugnisse anssprechen wollte, käme man in die Gefahr, für einen törichten Prahlhans gehalten zu werden. Dem Buchhändler gegenüber darf man es unbedenklich tun, ja es ist geradezu eine Pflicht. Es sei denn, daß man es für die würdigste Haltung des Schriftstellers ansähe, trotzig und schmollend im Dunkel zu stehen und zu denken: das geschieht den Menschen gerade recht, wenn sie von mir nichts wissen. — Es gibt auch solche Käuze, aber ich gehöre nicht zu ihnen. Ich habe mich lange in den unbekannten Niederungen des deut schen Schrifttums umhcrgetrieben. Mein erster »Erfolg» war ein kleines Gedicht: »Was will Majestät mit dem Jungen?» Es ging durch die gesamte Presse, steht in unzähligen Sammlungen, wird von allen Vortragskünstlern geliebt und dürfte wohl so lange lebendig blei ben, als cs einen deutschen Leutnant gibt. Den schönsten und ergrei fendsten Widerhall hat es mir vor kurzem geschickt. Da traf ich einen wildfremden Herrn in Gesellschaft, der, als er meinen Namen hörte, mich fragte, ob ich der Verfasser jener Verse wäre. Als/ich bejahte, erzählte er mir, baß er einige Tage zuvor einen stellvertretenden kommandierenden General besucht habe. Er fand die Familie in tiefer, gehaltener Trauer: zwei Söhne waren als blühende Leutnants fast z» gleicher Zeit gefallen. Man führte den Besuch in ein Zimmer, in dem die Bilder der beiden jungen Helden hingen. Und dje Rah men trugen je ein silbernes Schild mit den Schlußversen meines Ge dichts: »Das will Majestät mit dem Jungen!» — So demütig stolz bin ich selten gewesen wie an dem Abend, und das kleine Erlebnis hat mich vollauf getröstet darüber, baß tch für meine Gedichte noch keinen Verleger gefunden habe. Man soll übrigens nicht denken, daß ich ein ganz und gar uner giebiger Schriftsteller wäre. Ich habe auch »geschäftliche» Wirkungen aufzuweisen. In meinem Buche »Rund um die Erde zur Front», in dem ich die abenteuerliche Flucht eines aus russischer Gefangenschaft Entronnenen erzählt habe, kommt eine Stelle vor, wo der Held tief in der Mongolei zufällig eine Ansammlung schöner bunter Steine findet. Einen steckt er ein, und als er ihn später in Peking zeigt, bie tet man ihm dreißig Mark dafür. Unter den zahlreichen Zuschriften, die das Buch mir eingetragen hat, war auch «ine aus Grünbcrg in Schlesien, ln der ein Herr mich um genaue Auskunft über den Fund ort bat, da er die Absicht habe, nach Friebensschluß eine Expedition zur Ausbeutung jenes Stcinlagers auszurüsten. Wenn die Sache zu stande kommt, werbe ich mit einem ansehnlichen Mitgewinn beteiligt. Vielleicht kann ich mich bann mit meiner Schriftstellcrel vollkommen zur Ruhe setzen. Für gewöhnlich pflegt man zu sagen, zwei Eisen im Feuer zu haben sei besser als eins. Ich bin Dichter und — Oberlehrer. Ich rate keinem, die Zwei-Eisen-Theorie ln dieser Zusammensetzung zu verwirklichen. Wie man mir den Oberlehrer schon auf den Dichter angerechnct hat, das geht auf keine Kuhhaut. Und wenn ich noch heute meine Stunden halte, wie und wann und wo eS einem andern beliebt — was auch nicht gerade der Traum meiner jungen Jahre war - , so ist wiederum der Dichter daran schuld. Die beiden, d«r Dichter und 1IOL
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