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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.01.1920
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1920-01-13
- Erscheinungsdatum
- 13.01.1920
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- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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Nr. S (R. S> -,----, Leipzig, Dienstag den 13. Januar 1920. 87. Jahrgang. Redaktioneller Teil. Bekanntmachung. Unvorhergesehene erneute Lasten zwingen uns, den durch Bekanntmachung im Börsenblatt 1919, Nr, 285 angekündigten Teuerungszuschlag von 257° auf 497° zu erhöhen. Leipzig, den 10. Januar 1920, Der Vorstand des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. vr. Arthur Meiner. PaulSchumann. HansVolckmar. KarlSiegismund. Otto Parts ch. Max Röder. Verein der Buchhändler zu Leipzig. Bekanntmachung. Im Dezember v. I. wurden als ordentliche Mitglieder aus genommen : Herr Konsul Fritz von Philipp in Fa. F. u. H. von Philipp Verlag, „ Hofrat vr. Hans von Philipp in Fa. F. u. H. von Philipp Verlag, „ Carl August Gutberlet in Fa. Gutberlet L Co. Leipzig, den 2. Januar 1920. Der Vorstand des Vereins der Buchhändler zu Leipzig. RichardLinnemann, RichardFrancke, Vorsteher. Schriftführer. Hermann von Lingg. Au seinem hundertsten Geburtstage am 22. Januar 1920. Bon Hanns Martin Elster. »Alle Menschen, von welchem Stande sie auch seien, die etwas Lugendsames oder Tugendähnliches vollbracht haben, sollten, wenn sie sich wahrhaft guter Absichten bewußt sind, eigenhändig ihr Leben aufsetzen, jedoch nicht eher zu einer so schönen Unter nehmung schreiten, als bis sie das Aller von vierzig Jahren er reicht haben.« Dies Wort Benvenuto Cellinis ist von Hermann von Lingg erfüllt worden. Unter dem Drängen der Verleger Schuster L Loeffler in Berlin hat er 1898 seine Auwbiographie »Meine Lebensreise« gegeben, im Material reich und vielseitig, in der Form zu locker und sorglos. Daneben ist nach seinem Tode noch aus der Feder seiner langjährigen Freundin Frieda Port »eine Lebensgeschichte« <C. H. Beck'sche Ver lagsbuchhandlung Oskar Beck, München 1912) erschienen, sodatz wir über den Weg und Werdegang, über das menschlich-irdische Sein Linggs zur Genüge unterrichtet sind. Diese literarhisto rische »Beisetzung« hat leider dazu beigetragen, Linggs dichte risches Werk noch mehr in den Hintergrund zu drängen, als die Entwicklung der Zeiten es schon mit sich brachte. Auch die Aus wahl, die Paul Hehse aus den Gedichten des Freundes 1905 <im Verlage von I. G. Cotta, Stuttgart) traf, war in ihrer Einseitigkeit auf das Programmatische nicht danach ange tan, Linggs selbständige Natur so herauszustellen, daß sie überall dort, wo sie Ewigkeitswerte geschaffen hat, voll in Erscheinung trat. Lingg steht aber durchaus über den dichterischen Erschei nungen seiner Zeit. Er rechnet gewiß nicht zu den großen Dich tern des neunzehnten Jahrhunderts; zu deren feinen und reinen Lyrikern gehört er aber gewiß. Sein lyrisches Gesamtwerk ver dient in die Entwicklungslinie von Lenau über Mörike, Slorm bis Conrad Ferd. Meyer eingeördnet zu werden: er behauptet sich menschlich und künstlerisch selbständig und unantastbar neben diesen nachgoetheschen Lyrikern. Der hundertste Geburtstag Linggs sollte Anlaß bieten, sich einmal wieder ernsthaft mit seinen Ge dichten zu beschäftigen und darauf zu dringen, daß aus seinem Gesamtwerk endlich die Auswahl hergestellt werde, mit der er vor der Vergessenheit bewahrt zu werden verdient. Die deutsche Literatur ist nicht so reich an feinen, innigen lyrischen Na turen, daß sie an einer Kraft wie der Linggs vorübergehen dürfte. Hermann Lingg entstammt einem Allgäuer Bauerugeschlecht. Sein Vater hatte freilich als nicht erstgeborener Sohn unter siebzehn Kindern «inen »studierten« Berus ergreifen müssen. Er war Rechtsanwalt in Lindau am Bodensee geworden und hatte als solcher dis an seinen frühen Tod sein reichliches Auskommen. Hermann Lingg wurde als erstes Kind der zweiten Ehe des damals 44jährigen Vaters und der erst dreiundzwanzigjährigcn Mutter geboren. Er verlebte in dem gastlich freien Elternhause, in dem der große Familienkreis frische Munterkeit erhielt, eine glückliche Jugend. Sie wurde besonders reich, als die alte Stadlwohnung in Lindau gegen das Landgütchen »Die Ach- brücke« vertauscht wurde. Nun trat der volle Zusammenhang mit der Natur in sein Recht. Die Weinlese auf dem eigenen Weinberg war die besondere Freude der Kinder, die sich oft unter Anführung eines alten Invaliden Lindtpaintner manchen Spaß bereiteten. In den Gedichten klingt später dies frohe Ju gendleben häufig Wider, wofür Hermann seinen Ellern zeit lebens dankbar blieb. Aber schließlich schlug dem Knaben di« Abschiedsstunde aus dem Elternhause: elfjährig kam er nach Kempten aufs Gymnasium. Unter der strengen Zucht des Rek tors Böhm und im Banne einer forschen Kuabenschar tat Her mann zuerst nicht gut, doch im Laufe der Jahre entwickelte sich sein guter Kern, besonders als er in mildere Hände geriet. All mählich bricht seine dichterische Natur durch, träumend noch im Knaben, lichter und klarer in des Jünglings Seele. 1835 nimmt er von der Kindheit Abschied mit zarten Versen wie: Aus blauer Kerne scheint zurück Das stille wunderrelche Glück Wie Abendrot am .Pimmelssaum 37
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