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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.09.1917
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1917-09-14
- Erscheinungsdatum
- 14.09.1917
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- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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Redaktioneller Teil, 215, 14, September 1917, Von deutscher Musik und deutschem Musikalienhandel. VII, (VI siehe Nr, 183,) Rückblick aus das zweite Vierteljahr <1, April"30, Juni) 1917: Totenschau, — statistische Angaben vom Musikalienmarkt, —Von namenlosen« Verlagen, — Von musikalischen Zwanzig- und Fllns- undzwanzig-Pfcnnig-Bibliotheken, — Leichte Musik. — Neu-Erschei- uuugen ans den: Gebiete der ernsten Musik, — Etwas über den Musi- kalicuhaubel in Frankreich und England, — Oratorien und Opcrn- Ansfiihrnngen, — Berliner BrahmL-Abcnöe, — Reger-Kcst in Jena, Psitzncr-A!crkc in München, Psidncrs Palcstrina, — »Eine neue deutsche Nationalhymne«, Am 1l, Mai starb in Köln Professor vr, Otto Klau- well, stellvertretender Direktor und Lehrer am Kölner Kon servatorium, im Alter von 66 Jahren, bekannt als hervorragen der Pädagoge wie als Komponist und Verfasser von theoretischen und kritischen Schriften, — Das Hinscheiden von Teresa Car reuo wurde aus Amerika gemeldet; in den Vereinigten Staaten, Ivo sie ihre Jugend verlebt und ihre pianistische Aus bildung genossen hat, ereilte sie der Tod, Einer Fürstin gleich alle lebenden Klavierspielerinnen überragend, gehör! sie durch ihre Gesamterscheinung zu der kleinen Schar reproduzierender Künstler, deren Gedächtnis nicht mit dem Verstummen ihrer Kunst erlischt. Verwebt mit dem Zauber ihrer Persönlichkeit werden ihre Leistungen, wie die einer Jennh Lind, von Gene ration zu Generation als leuchtendes Vorbild erhalten bleiben. Wer von ihr Kabinettstücke, wie den Lisztschen Erlkönig, den Militärmarsch von Schubert-Taustg, das Desdur-Jmpromptu von Schubert gehört hat, wird sie nicht vergessen! Der Musikalienhandel hatte den schmerzlichen Verlust seines Vereins-Vorstehers, des Herrn vr, Robert Astor, zu be klagen, Sein Wirken wurde im Börsenblatt bereits gewürdigt, es drängt mich aber, in diesem riickschauenden Bericht seiner erneul zu gedenken, umsomehr, als die nachfolgenden Ausfüh rungen erweisen werden, wie wichtig für die Entwicklung des deutschen Musikalienhandels die Stützen, die wahren Verleger sind, die, ihre Arbeit in den Dienst echter Kunst stellend, den Idealismus auf ihre Fahnen schreiben. Dieser schöne Idealis mus, den vr, Astor als Tradition seiner Firma bei allen ver legerischen Unternehmungen bewahrte, kam ihm auch, gepaart mit seiner großen Beliebtheit und seinen juristischen Kennt nissen, als Vorsteher des Vereins der Deutschen Musikalien händler in hohem Maße zu statten. Noch bei seinem letzten Urlaubs-Hiersein wandte er den Umwandlungs-Gedanken und -Bestrebungen des Vereins sein volles Interesse zu. Wie er, so hofslen alle, daß die Verwirklichung durch ihn erfolgen würde; sein früher Tod auf dem Felde der Ehre hat den Verein um diese Hoffnung gebracht, nur zur Wahrung seines Gedächtnisses konnte der Vorstand das zur Stärkung des Vereins zu sam melnde Stammvermögen »Robert Astor-Gedächtnis- Stiftung« nennen. Über die Bewegung auf dem Muflkalienmarkt im zweiten Vierteljahr gibt die nachfolgende statistische Tabelle Aufschluß: — Anzahl Werke Werke zu 50 Pf. Werke Musik Werke leichter Musik (Operette, ^ Tänze. ^ Werke für großes Orchester Werke für Salon orchester Werke für Klavier Werke für Einzel- gesang Werke CH* gesang Werke für Kammer musik Verschiedenes > Orgel. Violine. Zither Verleger Deutsche Ausländische April 303 97 170 133 7 32 90 72 47 9 46 Mai - 290 83 105 185 18 ' 32 86 85 36 34 Jnni , 344 52 146 198 12 34 93 NL - 2 52 in Summa 937 23L 1LI»> 516 37 98 268 28» 122 II 132 88 18 So trocken und nichtssagend diese Zahlen bei flüchtigem Sehen anmuten, so beredt werden sie bei eingehender Beachtung, Um nur etwas herauszugrcifcn, so muß dem Kenner zunächst die große Anzahl verschiedener deutscher Verleger (88), die in den drei Monaten Werke veröffentlicht haben, auffallen. Ich hätte gedacht, daß mit 25—30 die Anzahl wirklicher richtiger Musikalien-Verleger erschöpft wäre; man sieht, wie man sich täuschen kann und wie lehrreich bisweilen Statistiken sind. Auch meinte ich mich in den Musikalienfirmen leidlich auszu kennen, aber auch hier war vieles neu zu lernen! Welche Fülle von — beinahe hätte ich gesagt namenlosen Verlagen! Doch Namen haben sic alle, nur keinen persönlichen »Familien«- Namen. Außer dem bekannten Drei-Masken-Verlag und Fülv Horn-Verlag sind da zu finden: Apollo-,, Aurora-, Mars-, Venus-, Thalia-, Continental-, Hhm- nophon- und Liedcr-Verlag, Ich glaube nicht, daß diese immer mehr um sich greifende Firmierung ohne Nen- 108» nung des Besitzers zur Hebung des Musikalienhändler-Standes beiträgt, und hoffe, daß es dem Vorstand des Vereins der Deut schen Musikalienhändler möglich sein wird, ohne die Freiheit des Gewerbes zu beeinträchtigen, dieses üppige Wuchern solcher neuen Firmen zu beschränken. Gibt ferner die Anzahl der veröffentlichten Werke (937) zu denken, so noch mehr das Verhältnis der zur leichten Musik gehörigen Werke (516) sowie der Veröffentlichungen im Preise von 50 Pfennig und weniger (232) zur Gesamtziffer, Ob die musikalischen Zwanzig- resp, Fünfundzwanzig-Pfennig-Biblio- Iheken ein Bedürfnis für das Publikum waren, ob sie zur Ver breitung musikalischer Kultur nötig gewesen sind, möge dahin- gestellt bleiben, daß die Ausgaben von dem schwerkämpfenden Sortiment als ein großes übel, wenn nicht mehr, empfunden werden, ist zweifellos. Mit derartig niedrigen Beträgen ist selbst bei starkem Absatz die Lage des Sortiments nicht zu
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