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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.09.1917
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- 1917-09-01
- Erscheinungsdatum
- 01.09.1917
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// fi! j L l 3S W«»ri da^. Aeile berechnet. —^3n dem illustrierte^Teil: für Mitglieder ^ «-umW^?ücMch^t- 1 Nr. 204. Leipzig, Sonnabend den I, September 1917. 84. Jahrgang. Redaktioneller Teil. Storrn-Literatur. Zu des Dichters 100, Geburtstage, 14, September, Theodor Storm hat am 14, September d, I, seinen 100, Ge burtstag, und seine Werke werden am I, Januar 1919 frei — wir werden also in den nächsten Jahren oft von ihm zu hören bekomme». Es ist auch sehr erwünscht, daß er noch in breitere Kreise dringt; denn unzweifelhaft ist er der feinste all unserer Familien- oder Hauspoeten, eben weil er es nicht darauf an gelegt hat, so etwas zu sein, sondern aus seiner vornehmen patrizischen Natur heraus das Leben seiner Heimat mit allen seinen Konflikten künstlerisch und damit für alle Gebildeten, im besonderen auch die Frauen, ergreifend dargestellt hat. So sind Storms »Sämtliche Werke« schon jetzt in vielen gebildeten Häu sern, sie müssen aber in alle gelangen; denn Storm-Lektüre ist auch ein gutes Gegenmittel gegen eine bestimmte falsch-vor nehme, im Kern sensationelle und vielfach sittlich bedenkliche Literatur, Ich brauche ja wohl nicht deutlicher zu werden. Das Schaffen Theodor Storms setzte schon 1843 ein, mit dem »Liederbuch dreier Freunde«, das er in Gemeinschaft mit Theodor und Tycho Mommsen veröffentlichte. Es ist natürlich heute eine große Seltenheit, ich habe es nie gesehen, 1851 er schienen dann Storms »Sommergeschichten und Lieder«, und aus ihnen wurde die Novelle »Immenses« (die übrigens vorher schon in einem schleswig-holsteinischen Jahrbuch gestanden hatte) 1852 einzeln abgedruckt und machte ihren Dichter schon berühmt, 1853 traten dann Storms »Gedichte« hervor. Ich will und kann hier den Einzelausgaben der Stormschen Werke nicht weiter nachgehen — sie sind, da sie wenig glückliche Titel, »Drei No vellen«, »Novellen«, »Novellen und Gedenkblätter«, »Neue Novellen«, »Drei neue Novellen« usw, tragen, schwer ausein ander zu halten und wohl auch kaum noch im Handel, Nur die »Geschichten aus der Tonne«, die »Zerstreuten Kapitel«, die historischen Novellen »Vor Zeiten«, endlich die größte Einzel novelle »Der Schimmelreiter« heben sich aus der langen Reihe der Veröffentlichungen mit bestimmterer Physiognomie heraus und mögen denn auch ihre »bibliophilen« Freunde noch haben. Im Jahre 1859 hat Storm eine lyrische Anthologie »Deutsche Lie beslieder seit Johann Chrifüan Günther« gegeben und hat da für Hebbels Lob (»Dieser Kranz ist mit weiser Auswahl sinnig zusammengesetzt«) empfangen; elf Jahre später liegt das »Haus buch aus deutschen Dichtern«, das zuletzt in 4, Auflage 1877 er schien — schade, daß es nicht noch öfter gedruckt und ergänzt'wor- den ist! Wo haben wir sonst noch Anthologien von Lyrikern ersten Ranges? — Die »Gesammelten Schriften« Storms be ginnen schon 1868 hervorzntreten und wachsen bis 1877 auf zehn Bände an, 1897 treten bei Westermann in Braunschweig »Sämtliche Werke« in acht Bänden hervor, und das ist die voll ständige Storm-Ausgabe, die wir bis auf diesen Tag benutzt haben. Seit 1912 ist sie nun auch in wohlfeiler (fünfbändiger) Ausgabe (Preis geb, 18 ^1) vorhanden. Als Nachtrag ist ein zig und allein ein Band »Spukgeschichten« erschienen, 1914 von Fritz Böhme herausgegeben, der auch Vorreden, kritische Auf sätze, biographische Mitteilungen usw, enthält — er wird Wohl bald eingeordnet werden. Bei den Neuveröfsentlichungen der Einzelwerkc nach dem Freiwerden sollte man möglichst, was der Zeit nach zusammengehört, zusammen drucken — nur die größ ten Novellen Storms füllen ja ein eigenes Bändchen, Die Literatur über Storm ist langsam angewachsen und heute ausreichend, das große wissenschaftliche Werk über ihn zu geben. Um zunächst die Briefwechsel zu verzeichnen: den mit Mörike (den Storm immer sehr verehrt und 1855 auch besucht hatte, vergleiche »Meine Erinnerungen an Eduard Mörike«, 1876, Werke VIII, Band) gab Jakob Bächtold, der Schweizer Literaturhistoriker, schon Stuttgart 1891 heraus, den mit Gott- fried Keller Albert Köster, Berlin 1904 (nachdem ihn Bächtold doch Wohl schon in seiner Keller-Biographie gebracht hatte), den mit Friedrich Eggers, dem Berliner Kunsthistoriker, Wolfgang Seidel, 1911, In Westermanns Monatsheften sind die Brief wechsel mit Emil Kuh, dem Hebbel-Biographen, und die Briese an die Familie Scherfs, herausgegeben von W, Deetjen, erschie nen, Dann hat Storms Tochter Gertrud (geb, 1865) die Ver öffentlichung der Heimat- und Familienbriefe in die Hand ge nommen, Zuerst erschienen, Berlin 1907, »Theodor Storms j Briefe in die Heimat aus den Jahren 1853—64«, also aus der Zeit, wo Storm als politischer Verbannter der Heimat fern War, dann Braunschweig 1914 »Storms Briefe an seine Braut Constanze Esmarch«, ebenda 1915 »Storms Briefe an seine Frau«, ebenda 1916 »Storms Briese an seine Kinder« - man steht, daß jetzt des Dichters ganzes Leben wenigstens so ungefähr in Briefen vorliegt, Gertrud Storm hat dann auch in zwei Bänden, Berlin 1911/12, das Werl »Theodor Storm, Ein Bild seines Lebens« gegeben und damit den Ring sozusagen geschlossen: das »aktenmäßige« Material ist nun alles da und auch schon die pietätvolle Darstellung des Lebensganges und Lebenswerkes, die die sichere Grundlage für alle künftigen Dar stellungen ergibt, mag im einzelnen auch noch manches zu er gänzen oder richtigzustcllen und das Gesamtbild des Dichters schärfer herauszuarbeiten und hier und da anders zu beleuchten sein. Das Buch, bei dem man sich bisher Rats über de» Dichter Storm holte, war das des früh verstorbenen Paul Schütze, »Theodor Storm, sein Leben und seine Dichtung«, das 1887 zu Storms 70, Geburtstag und dann in Neuausgabe von Ed mund Lange 1907 und 1911 erschien. In der Sammlung »Die Dichtung« (bei Schuster L Locffler) hat Paul Remer Theodor Storm behandelt. Dann sind sehr viele kleinere Arbeiten über Storm, Vorarbeiten zu dem großen wissenschaftlichen, wohl verstanden, ästhetischen Werke über Storm herausgekommen, wir nennen: H, Bracher, »Rahmenerzählung und Verwandtes bei Keller, K, F. Meyer und Storm«, 1903, Willrat Dreesen, »Romantische Elemente bei Storni«, 1905, C, Meyer, »Die Technik der Gestaltendarstellung in den Novellen Storms, be sonders der Frühzeit«, 1907, H, Eichentopf, »Storms Erzäh- lungskunst« (Elsters Beiträge), 1911, W, Hermann, »Theodor Storms Lyrik«, 1911, W, Reitz, »Die Landschaft in Storms No vellen«, 1913, Enno Krey, »Das Tragische bei Storm«, 1914, H, Stamm, »Ein Beitrag zu Storms Stimmungskunst«, 1914, Das sind größtenteils Dissertationen, Arbeiten, die man im ! großen Publikum nicht genießt. Aber Hugo Gilberts »Storm i als Erzieher«, Lübeck 1904, H, Binders Storm-Answahl in ! Hesses »Deutschen Lyrikern«, dann auch das Büchlein »Heiligem 1041
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