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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.09.1917
- Strukturtyp
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- 1917-09-01
- Erscheinungsdatum
- 01.09.1917
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- Deutsch
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^ 2g4, 1. September 1917, Redaktioneller Teil, unter dem Gesichtspunkt, daß durch die Erfüllungsunmöglichkeit während der Kriegsdauer der Inhalt eines Vertrags wesent liche Änderung erfahre, sehr erhebliche Verschiedenheiten von anderen Verträgen, insbesondere von Lieferungsverträgen auf. Rach Fortfall der Kontingentierung bzw, nach ausreichender Belieferung der Druckereien mit Maschinenpapier ist die Er füllung des Vertrags dem Verleger ohne weiteres möglich. Ab gesehen von besonderen Fällen, in denen die Erfüllung des Ver trags mit Rücksicht auf den Charakter des Verlagsgegenstandes keinen Sinn mehr hätte, hat sich der Inhalt des Vertrags durch die spätere Erfüllung nicht geändert. Allerdings ist ja Wohl ohne weiteres anzunehmen, daß die Druckkosten, welche nach der Aushebung der Kontingentierung bzw, nach dem Fortfall der Unmöglichkeit zu zahlen sein werden, die früher gezahlten nicht unerheblich übersteigen werden, wie ja auch jetzt schon feststeht, daß die früher gezahlten Papierpreise in den nächsten Jahren nicht wieder die maßgeblichen sein werden. Allein der Umstand, daß dem Verleger die Erfüllung späterhin nur unter Zahlung j höherer Druckkosten möglich ist, bildet an sich noch nicht schlecht- j hin eine genügende Stütze für die Annahme, daß die spätere! Erfüllung des Vertrags etwas ganz anderes bedeuten würde,! Außerdem aber ist ja der Verleger in der Lage, der Erhöhung i der Druckkosten durch die Erhöhung des Preises des Verlags-! Werks entsprechend Rechnung zu tragen, und es ist bekannt,! daß die Erhöhung der Preise der Bücher, Zeitschriften und, Musikalien nicht mehr zu vermeiden ist. Es kann Ausnahme-j fälle geben, in welchen die spätere Erfüllung des Verlags vertrags allerdings sinngemäß von den Parteien nicht gewollt ist, aber im allgemeinen kann für den Verlagsverkehr die der-! zeitige Unmöglichkeit der Vertragserfüllung, beruhend auf der, ungenügenden Zuweisung von Maschinenpapier an die Drucke- ^ reien, nicht die Bedeutung der dauernden Unmöglichheit! haben. Deshalb ist als Regel davon auszugehen, daß trotz ^ der Anerkennung der herrschenden Unmöglichkeitslehre die Ver- ^ lagsveriräge wegen der derzeitigen Unmöglichkeit der Erfüllung im Hinblick auf die ungenügende Papierzuwetsung nicht auf gehoben sind, sondern nach Beseitigung dieser Unmöglichkeit wieder erfüllt werden müssen, Kleine Mitteilungen. Jubiläen. Am 1. September können zwei Firmen auf ein 50jähriges Bestehen zuriickblicken: die Buchhandlung, Buchdruckerei, und Buchbinderei Paul Ferley in Lauenbürg i. Pommern und die Buchhandlung F e r d. Martin in Leitmeritz. Am 1. September 1867 übernahm der Buchhändler Fritz Ferley unter der Firma F. Ferley die von P. Eschenbach-Stolp in Lauen burg gegründete Buch-, Papier- und Musikalienhandlung, die mit einer umfangreichen Leihbibliothek (3506 Bände) verbunden war. Ferley, der seinen Beruf sehr liebte, fand in dem kleinen Ort, der damals kaum 5000 Einwohner zählte, nicht genügende Betätigung, deshalb errichtete er eine Buchdruckerei und gab die für die damalige Zeit gut redigierte Lauenburger Zeitung herans. Leider prosperierte das Unternehmen nicht nach Wunsch, so daß es nach 5 Jahren nnter nicht unbedeutenden finanziellen Opfern wieder aufgegeben werden ^ mußte. Ferley starb 1892, und das Geschäft wurde zunächst von den Erben weitergeführt, bis es am 1. Oktober 1908 von Herrn Paul! Ferley unter der Firma seines Namens übernommen wurde. Dieser " gliederte ihm wiederum eine Buchdruckerei und im Anschlüsse daran eine Buchbinderei an und verlegte das Geschäft von dem Hause Markt 25, in dem es 45 Jahre lang betrieben worden war, nach seinem ' eigenen Grundstück am Markt 11. Hier in den bedeutend vergrößer ten Räumen hat es sich erfreulich entwickelt, so daß es heute mit an erster Stelle steht. Herr Paul Ferley steht gegenwärtig im Felde, und wir wünschen ihm eine glückliche Heimkehr zu weiterem ersprießlichen Schaffen. Am 1. Juli 1867 erhielt F e r d. Martin die Konzession zur, Errichtung einer Buchhandlung in Leitineritz, die er am 1. Sep tember desselben Jahres eröffnete. Martin hatte eine tüchtige Be rufsbildung genossen, sich auch im Ausland, u. a. in Frankreich, um gesehen, so daß sein Geschäft bald zur Blüte kam. Er betrieb außer Buch-, Kunst-, Musikalien- und Papierhandlung noch Zeitungserpedi- tion. Journalzirkcl, modernes Antiquariat und hielt ein großes Kla- vierlaacr. An Anerkennung hat es ihm nicht gefehlt, er wurde zum, Kaiserlichen Rat ernannt und durch das Vertrauen seiner Mitbürger in den Stadtrat berufen. Nach seinem am 8. Februar 1909 erfolgten Tode wird das Geschäft von seiner Frau, Berta Martin, geführt, der ihr Sohn Paul als Geschäftsleiter zur Seite steht. In den letzten 8 Jahren ist ein weiterer erfreulicher Aufschwung der Jubelfirma zu verzeichnen: ihr Umsatz ist um zwei Drittel gegen früher gestiegen. Wir wünschen Frau Martin und ihrem Sohne, der gegenwärtig im Kriegsdienst steht, ein weiteres Blühen und Gedeihen ihres Ge schäfts! Das 25jährige Jubiläum begeht die Buchhandlung der öevöenko Gesellschaft der Wissenschaften in Lem berg im heißumstrittenen Galizien, die sich besonders die Besorgung ukrainischen Sortiments angelegen sein läßt. Möge ihr eine ruhige, vom Feinde nicht mehr gestörte Weiterentwicklung vergönnt sein! Einheits-Mittagssperre im Wiener Buchhandel. — Die im Mai d. I. von einer Anzahl großer Sortimentsgeschäfte vereinbarte Einrich tung einer einheitlichen Mittagssperre von 1 bis 3 Uhr, die zunächst bis 15. August gelten sollte, hat sich so trefflich bewährt, daß in einer kürzlich stattgehabten Besprechung einstimmig beschlossen wurde, die Einheits-Mittagssperre bis auf weiteres beizubehalten. Vielfach wurde der Wunsch geäußert, auch im Dezember keine Unterbrechung eintreteu zu lassen, weil gerade zur Weihnachtszeit der Personalman gel noch empfindlicher in Erscheinung treten und die zu erwartende Verschärfung der Beleuchtungsvorschriften ein längeres Arbeiten abends kaum möglich machen wird. Dann könne man aber bei einer Verkürzung der Mittagszeit zwischen 1 bis 3 Uhr bei geschlossenem Laden Aufräumungs- und Expeditionsarbeiten verrichten, für die sonst die Abendstunden nach Geschäftsschluß herangezogen wurden. Fol gende Firmen haben sich verpflichtet, ihre Geschäfte von 1 bis 3 Uhr bis auf weiteres geschlossen zu halten: Artaria L Co.; Friedrich Beck; Wilhelm Braumüller L Sohn; k. k. Hof- und Universitätsbuch handlung Wilhelm Frick, G. m. b. H.; Gerold L Co., Sortimentsbuch handlung; Gilhofer L Nanschburg; Hugo Heller L Cie.; N. Lechner (Wilh. Müller), k. u. k. Hof- und Universitätsbuchhandlung; Lehmann L Wentzel, Ges. m. b. H.; Franz Leo L Comp., k. u. k. Hofbuchhand lung; Manz'sche k. u. k. Hofbuchhandlung: L. W. Seidel L Sohn, k. u. k. Hofbuchhandlung. Es wäre wünschenswert, daß sich auch andere Firmen dieser vernünftigen Einrichtung anschließen würden. Der Verband der konzertierenden Künstler Deutschlands hat vor kurzem seine ordentliche Jahresversammlung abgehalten. Bei der Vor standswahl wurden die Herren Prof. Lavcr Scharwenka und Kam mersänger Kurt Frederich zum präsidierenden Vorsitzenden bzw. ge- schäftsführcnden Vorsitzenden wiedergewählt. Außerdem wurden u. a. die Herren Jung-Janotta, Prof. Karl Klingler, Kapellmeister Künneke, Dir. Lazarus, Prof. Waldemar Meyer, l)r. Bogumil Zep- ler und die Vortragskünstlerin Frl. Hofmeier-Hoffes wieder- sowie der Pianist Kestcnberg und Frau Franziska Elmenreich neu gewählt. In den Verwaltungsrat wurden gewählt: die Herren Beer-Walbrunn, Kapellmeister Brecher, Kapellmeister und Musikschriftsteller vr. Cahn- Speyer, Prof. M. Friedländcr, Or. Ludwig Fulda, Jffert, vr. Lan dau, Prof. Maier-Mahr, l)r. Otto Neumaun-Hofer, l)r. A. Osterrieth, Prof. Ferdinand Pohl, Dir. Nobitschek, Prof. Marzell Salzer, Voll bach, Prof. v. Woikowsky-Biedau, Prof. Zuschneid, Sitt, Spengel. Das Nechtsschutzbureau wurde aus den verschiedensten Teilen Deutschlands in Konzert- und Agenturangelegenheiten in Anspruch genommen. Das mit der Bühnengenossenschaft getroffene Abkommen wegen der Über wachung der Wohltätigkeitskonzerte und die damit verbundene Be schränkung der Ausbeutung der konzertierenden Künstler hat erfreu liche Früchte getragen. Die Vorbereitungen zur Errichtung einer eignen Konzertdirektion sind in vollem Gange, und endlich sind Schritte getan, um den Verband an das große Bühnenkartell, das von der Genossenschaft Deutscher Bühnenangehöriger, dem Chorsänger-Ver band und dem Musiker-Verband gebildet wird, anzugliedern. Im übri gen aber haben die sozialen Bestrebungen des Verbandes sich durchaus in der gleichen Richtung bewegt wie die Bestrebungen der Bühnenge nossenschaft und der anderen großen Verbände. Ein Film- und Phonogrammarchiv soll in Schweden errichtet werden. Die Anregung dazu geht vom Kapitän E. von Lillishöök aus. An der Spitze des Komitees, das die Sache in die Hand genommen hat, stehen u. a. der Reichsbibliothekar Jsak Collijn, vr. Karl Hilde brandt, der Reichsarchivar Sam Clafon, Theaterdirektor Tor Hedbcrg und der Reichsantiquar Oscar Montelius. Der sozialdemokratische Parteitag wird durch den Parteivorstaud zum 14. Oktober nach W ii r z b u r g einbernfen. Den Bericht des Parteivorstandes erstattet der Parteivorsitzende Ebert, den der Neichs- tagsfraktion I)r. David, während Scheidemann den Hauptvortrag über die nächsten Aufgaben der Partei hält. 1043
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