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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.10.1917
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1917-10-24
- Erscheinungsdatum
- 24.10.1917
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Redaktioneller Teil. 249, 24. Oktober 1917. Münchener Buchhändler Verein (El V.) München, den 2V. Oktober 1917. Die am 18. Oktober 1917 abgehaltene außerordentliche Mit- glieder-Versammlung, die von fast allen Mitgliedern besucht war, beschloß e tzu st.i minig, auf alle Verkäufe vom 1. Novem ber an einen Teuerungszuschlag von 10",> zu erheben. Ausge nommen sind Schulbücher und Lieferungen an Bibliotheken, die rabattbercchtigt sind. Der Vorstand des Münchener Buchhändler-Vereins. G u st. Nusser, 1. Vorsitzender. Schweizerischer Buchhändlerverein. In unsexn Verein wurden als Mitglieder ausgenommen: Herr G. Doppler in Firma G. Doppler-Morf in Baden, „ Viktor Kaiser, Direktor von Frobenius A.-G. in Basel, „ vr. jur. Fritz Grünschlag in Firma F. Grünschlag vorm. I. Merzsche Buchhandlung in Davos-Platz, „ Johann Reichen in Firma I. Reichen in Frutigen. St. Gallen und Bern, 18. Oktober 1917. Ter Vorstand des Schweizerischen Bnchhändlcrvereins. OttoFehr. G. A. Bäschlin. Goslar. Versammlung der Vertreter der Kreis, und Ortsvereine, 8. und 7. O k tober 1917. lSchlich z„ Nr. L4Z u. 24S.) Was von den Verhandlungen der Goslarer Versammlung noch zu besprechen übrig bleibt, sind in der Hauptsache keine Fra gen der Gegenwart, sondern Fragen der Zukunft. Denn noch ist die Zeit nicht erfüllt, um von dem Buchhandels- uyd Werbeamt in anderer Weise als von etwas Künftigem, Großem zu reden, das noch nicht einmal einen rechten Namen, geschweige denn die rechte Form gefunden hat. Auch steht noch gar nicht fest, wer in Ausführung dieses Planes berufen ist, dpn Buchhandel in das gelobte Land der Zukunft zu fuhren, das man wie Moses zwar in der Ferne vor sich ausgebreitet liegen sieht, aber nicht erreichen kann, weil dem Unternehmen noch der Führer fehlt, der Mann, der ihm den lebendigen Odem einblasen und aus der Fülle der mannigfachen Vorschläge mit kundigem Blick die Nächst liegenden Ausgaben herausgreifen und durchführen soll. Wäh rend sich hier aber wenigstens in groben Umrissen ein Bild zeichnen und Wünschenswertes von zunächst Erreichbarem schei den läßt, fehlt es bei zwei anderen, gleichfalls auf die Tages ordnung der Goslarer Versammlung gestellten Verhandlungs- Punkten: Überleitung in die Friedenswirtschaft und Organisa tion der Stellenvermittlung nach dem Kriege überhaupt an jeder festen Grundlage, von der aus an eine Beurteilung der etwa notwendigen Maßnahmen herangetreten werden könnte. Alles hängt hier von dem Zeitpunkte der Beendigung des Krieges, der Art der Demobilisierung und nicht zuletzt davon ab, wie der Frieden beschaffen ist. Obwohl wir während der letzten Jahre durch viel Rot und Leid gegangen sind und uns keinen Täu schungen über dir Absichten unserer Feinde hingeben, leben wir doch auch heute noch der festen Hoffnung, daß uns ein deutscher Frieden beschert sein wird, ein Frieden, unter dem unsere Volks wirtschaft wieder erstarken und auch der deutsche Buchhandel seine alte Weltstellung zurückerobern wird. Nachdem jedoch Deutschland wiederholt seine Bereitwilligkeit zu einem für alle Teile ehrenvollen Frieden zu erkennen gegeben hat, ohne dafür bei den Gegnern verständnisvolles Entgegenkommen zu finden, scheint es freilich, als lägen diese Ziele noch in weiter Ferne. Wer würfe aber nicht gern einen Blick in die Zukunft, in der die -Menschheit, endlich zur Vernunft gekommen, daran gehen muß, die Wunden, die der Krieg geschlagen hat, wieder zu heilen, ganz abgesehen davon, daß der kluge Mann vorbaut und der Friede vielleicht einmal ebenso Plötzlich über Nacht kommen kann, wie seinerzeit der Krieg gekommen ist? Deshalb heißt es, bereit sein und rechtzeitig Vorkehrungen treffen. Von diesem Gesichtspunkte aus wird man den Vortrag des Herrn Prager: Überleitung in die Friedenswirtschaft nur 1158 begrüßen können, obwohl es mit Rücksicht auf das noch nicht ab zusehende Ende des Krieges verständlich erscheint, daß die Ver sammlung auf eine Stellungnahme zu den darin aufgeworfenen Fragen verzichtete und sich auf den Wunsch beschränkte, den Vortrag durch Abdruck im Börsenblatt weiteren Kreisen zugäng lich zu machen. Damit entfällt auch für uns die Notwendigkeit, an dieser Stelle auf die interessanten Ausführungen des Referen ten näher einzugehen. Es sei daher nur erwähnt, daß der Red ner unter Hinweis auf das von der Regierung geplante Reichs kommissariat für Übergangswirtschaft und die verschiedenen Maßnahmen der Wirtschaftsverbände sich eingehend mit der Rückführung der Angestellten und Arbeiter aus dem Militärver- hältnis in bürgerliche Stellungen, der Wiedereinsetzung des freien Handels sowie der Sicherung der deutschen Forderungen im feindlichen Auslande und der Einführung von Rohstoffen, besonders solcher zur Papiererzeugung, beschäftigte und es als eitie Hauptaufgabe des Buchhandels bezeichnet»:, durch Hebung der Büchcrausfuhr zur Verbesserung der deutschen Valuta im Auslände beizutragen. Hier sei das Hauptaugenmerk besonders ans Rußland zu richten, das trotz der Versuche der Amerikaner und Japaner, den Markt an sich zu reißen, sich wahrscheinlich viel leichter als England bereit finden werde, die abgerissenen Fäden wieder anzuknüpfen, da der deutsche Buchhandel nicht so leicht zu entbehren sei und in den in Rußland ansässigen Deutschen bereitwillige Helfer bei Wiederherstellung der früheren Verbindungen finden werde. Zum Schlüsse wandte sich Herr- Prager gegen den Vorschlag der Herbeiführung weiterer Papicr- ersparnisse durch Zusammenlegung von Zeitschriften gleicher» oder ähnlicher Richtung. Mit Rücksicht auf die besonderen Auf gaben einer jeden Zeitschrift, besonders der wissenschaftlichen Unternehmungen, glaubte er, diesem Vorschläge nicht zustimmen zn können, während er zu erwägen gab, ob sich nicht mit Rück sicht auf die wachsenden Spesen sowie die in Aussicht stehenden neuen Steuern und Abgaben die Zusammenlegung von Sorti mentsbetrieben nach dem Kriege empfehlen würde. Im unmittelbaren Anschluß an diese Ausführungen behan delte Herr Prager noch kurz die mit der Überleitung in die Frie denswirtschaft in Verbindung stehende Organisation der Stellen vermittlung nach dem Kriege, wobei er die Notwendigkeit einer engeren Arbeitsgemeinschaft mit den Gehilfenorganisationcn be sonders hervorhob. Ob eine solche Notwendigkeit gerade in bezug auf die Stellenvermittlung besteht, möchten wir im Hinblick auf die Geschlossenheit des Buchhandels und die Zweck mäßigkeit der Bekanntgabe der angebotenen und gesuchten Stel len im Börsenblatt sowie auf die früher von uns hcrvorgchobc- tien Bedenken gegen die paritätischen Arbeitsnachweise bezwei feln, so sehr wir im übrigen einem Zusammengehen der Vereini gungen der Prinzipale und Gehilfen in allen beiden gemein samen Fragen das Wort reden möchten. - ' Ehe wir uns dem Buchhandels- und Werbeamt oder, wie cs in jüngster Zeit offiziell genannt wird, der Wirtschaftsstelle des Börsenvercins zuwenden, möchten wir zunächst aus Punkt 4 der Tagesordnung: Kriegsbücherspende und ihre Verwendung eingehen. Auch hier haben wir es mit Zukunftsmusik zu tun, da wohl die Mitte dieses Jahres eingeleiteten Sammlungen der Vergangenheit angehören, über die endgültige Verwendung der Gelder aber noch keine näheren Bestimmungen getroffen wor den sind. Wie aus dem Referat des Herrn vr. Pickardt hervor ging, haben in Baden, Sachsen, Bayern, Württemberg und Ham burg überhaupt keine Sammlungen zugunsten der Deutschen Volksspende zum Ankauf von Lesestoff für Heer und Flotte statt gefunden. Trotzdem wird das Ergebnis auf ungefähr 2 Millio nen Mark geschätzt. Schade n»r, daß das Sortiment in einzel- nen Orten voraussichtlich leer ausgchen wird, obwohl es in Anbetracht des Zweckes dieser Sammlungen bereit ist, sich mit einem bescheidenen Gewinn zu begnügen. Herr vr. Pickardt ging auch näher auf die Organisation des oder richtiger der Opfertage ein und verlas verschiedene Zuschriften der Provinzialverbände des Roten Kreuzes über ihre Stel lungnahme zum Sortiment, aus denen zu entnehmen war, daß ein Teil dieser Stellen seine Ankäufe direkt
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