Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.08.1917
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1917-08-27
- Erscheinungsdatum
- 27.08.1917
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19170827
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191708274
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19170827
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1917
- Monat1917-08
- Tag1917-08-27
- Monat1917-08
- Jahr1917
-
-
-
-
-
1021
-
1022
-
5633
-
5634
-
5635
-
5636
-
5637
-
5638
-
5639
-
5640
-
5641
-
5642 5643
-
5644
-
5645
-
5646
-
5647
-
5648
-
5649
-
5650
-
5651
-
5652
-
1023
-
1024
-
-
-
-
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Redaktioneller Teil. ^ 199, 27. August 1917. Preise werden ihm oräinair, netto mit dem und dem Rabatt vorge schrieben; er bezieht die meisten Bücher a Oonäition und behandelt sie je nachdem als kewitteucken«. Wenn er aber sagt, daß dieser Buchhandel mitten im Kriege zwar eine bewundernswerte Hoch leistung deutscher Kraft, die Deutsche Bücherei in Leipzig, vollbracht habe, aber ohnmächtig sei oder es für eine Nebensache hielte, sich eine deutsche Geschäftssprache zu geben, so ist das schon zuviel gesagt. Gerade der Buchhandel ist seit Jahren ernstlich bestrebt, die aus langdauerndcr Entwicklung überkommenen und deshalb sehr schwer auszumerzendcn frcmdstämmigen Fachausdrücke zu beseitigen. Wenn es ihm auch nicht gelungen ist, den »Sortimenter« im Berufsleben durch ein besseres Wort zu ersetzen, so sagt man doch seit geraumer Zeit für Sortiment Buchladen, Ladenpreis für Orüinairpreis, bedingungsweise für L 6onckition, Nachlaß für Rabatt usw. Ob sich »Krebse« für Nemittcnden wieder einbürgern wird, müssen wir erst abwarten, hoffen aber das Beste, wenn die Redaktion des einfluß reichen Börsenblattes wie bisher für alles, was die Reinigung unse rer Fachsprache anbetrifft, auch weiterhin mit lobenswertem Eifer eintritt. Zunächst aber möge der deutsche Buchhandel, der stets für edle und schöne Zwecke zu haben war, sich der Verbreitung des Engelschen Mahnrufes widmen. Er gehört überallhin, wo man auf Bildung Anspruch erhebt und meint, deutsch zu sprechen und zu schreiben. Er wird manchen Nachlässigen aufrütteln, das Seinige für die Säuberung und Reinhaltung unserer Muttersprache zu tun, wie er den Schreiber dieser Zeilen aufgerttt- telt hat, nach Möglichkeit im Sinne des Verfassers zu leben und zu handeln, weil die Gefahr der weiteren Verwclschung unserer Sprache doch viel zu groß ist, als daß man mit gleichgültigen Sinnen an ihr vorübergchen könnte. Kurt Loele. Kleine Mitteilungen. Preiserhöhung der sranzösischcn Bücher. — Wie die Wiener »Zeit« meldet, hat das Syndikat der französischen Verlagsfirmen in einer Sitzung am 1. August beschlossen, eine allgemeine Preiserhöhung der ncuerscheinenden Bücher eintreten zu lassen. »Diese in der Verteuerung sämtlicher Materialien begründete Erhöhung des Verkaufspreises ist geeignet, eine Umwälzung im französischen Buchhandel hervorzurufen. Bekanntlich hat das sranzösischc Buch im Gegensatz zu dem deutschen, mit wenigen Ausnahme», einen einheitlichen Preis, au dem aus Kon kurrenzrucksichte» starr sestgchalte» wurde. Dieser Preis betrug bis her Fr. 3.SV. Bon nun an kostet der Band volle vier Franken. Diese Preiserhöhung wird von den Verlegern in ihrer Kundmachung aller dings als eine provisorische bezeichnet, doch gibt man sich, wie der Temps ausführt, hinsichtlich einer späteren Verbilligung der Bücher keinen Illusionen hin. Wenn auch vielleicht die Rohmaterialien im Preise heruntergehen werden, die Teuerung der Lebenshaltung und die dadurch bedingten hohen Arbeitslöhne werden es nicht gestatten, dass man dem Publikum das Buch wieder zu dem früheren Preis zu gänglich macht. Schon setzt wird darauf hingewiesen, daß das fran zösische Buch ohnehin bedeutend wohlfeiler ist als das deutsche und englische, und daß der verhältnismäßig niedrige Preis nur dem fran zösische» Publikum zu verdanken ist, das bloß aus den Inhalt sieht und sich um die Buchausstattung, die die Herstellung erheblich ver teuert, nicht kümmert. Darum erscheinen auch alle französischen Bü cher, gleichgültig, ob es sich um Gedichte, Romane, ästhetische, histori sche und philosophische Schriften handelt, in dem typischen gelben Um schlag, der gewissermaßen die Uniform des französischen Geistespro duktes darstellt.« Die Behauptung, daß die deutschen Bücher teurer seien als die sranzösischen, gewinnt nicht dadurch an Beweiskraft, daß sie von den Gegnern des deutschen Buchhandels immer wiederholt wird. Wer die Strömungen in: deutschen Buchhandel in den letzten Jahrzehnten zugunsten des billigen Buches aufmerksam verfolgt hat, wird sich der Erkenntnis nicht verschließen können, daß aus diesem Gebiete so viel getan worden ist, daß kaum noch etwas zu tun übrig bleibt — und möglich ist. Eine andere Krage ist allerdings die, ob der damit ver folgte Zweck, die breiten Schichten des deutschen Volkes dem Buche zu gewinnen, auch erreicht worben ist. Zu einen, »Kartell freier Kunstverbändc« haben sich der Goethe bund, der Schutzverband Deutscher Schriftsteller, der Verband deut scher Bühncnschriststeller, die Gesellschaft für Theatergeschichte und die Vereinigung künstlerischer Bühneuvorständc, die vor einigen Wochen im Bcethovensaal in Berlin über »Die Zukunst der deutschen Bühne- verhandelten, zusammengeschlossen. Das Kartell will keine bestimmte künstlerische Richtung vertreten oder ablehnen, will aber alles unter stützen, was geeignet sein kann, dem gesamten Volk die Kunst der Bühne nahezubringen. Das Kartell ist bestrebt, mit allen geeigneten Mitteln die Freiheit der deutschen Kunst, besonders der Bühnenkunst, zu wahren und gegen alle Versuche, ihre natürliche Entwicklung zu hemmen, möge es sich um obrigkeitliche Bevormundung, einseitige kou- sessioncllc, lassen- oder parteipolitische Ansprüche oder um organisier ten Einfluß der Masse handeln, zu sichern. Die Arbeit des Kartells wird durch eine Geschäftsstelle sBerltn-Wilmersborf, Kaiscrallee 173a> geleistet werden. Die neue Fürst-Leopolö-Akadcmic. — Aus Anregung des regieren den Fürsten Leopold IV. zu Lippe wurde die Fiirst-Leopold-Akabemie für Verwaltungswissenschaften in Detmold gegründet; sie soll in kürzester Zeit crösfnct werden. Im »Kriegsbeschädigten» gibt llr. Emil Sunstmann ein Bild vom zukünftigen Wirkungskreis dieser Stätte der Wissenschaft. Die Akademie soll in erster Linie Kriegsbeschädigten, später auch im Friedeusdienst invalide gewordenen Offizieren, die aus ihrem militärischen Berufe ausscheiden, die Möglichkeit geben, einen neuen Beruf zu ergreifen, den des akademisch gebildeten Berwaltungs- technikers. Der Lehrplan der Akademie wird nicht nur die Rechtswis senschaften umfassen, sondern gleichzeitig auch volkswirtschaftliche Ge biete wie Geldwirtjchast, Bodenfrage, Versicherungswesen, Städtebau wesen, Finanzwissenschasten und Bankwesen einschließen. Besonders aber fühlt man den moderne» Geist, der durch das Ganze weht, in der Zuziehung der jüngsten Wissenschaft, der Lehre von der Presse. Presse recht und Geschichte der Presse sollen Gegenstand der Ausbildung sein. Bon den bestehenden Universitäten unterscheidet sich die Kürst-Leopold- Akademie dadurch, daß sie ihre Schüler nicht zu tiesschürsender For schung führen, sondern vielmehr von Anfang an in die Praxis ihres künftigen Berufes einsühren will. Als Aufnahmebedingung wird bas Einjährigen-Zeugnis gesordcrt, doch sind Ausnahmen vorgesehen. Nach einem Studium von 4 bis k Semestern soll eine Diplomprüsung den Abschluß bilden. Vor allem will die neue Akademie mittlere Verwal tungsbeamte heranbilden. Es ist gedacht an Bürgermeister kleiner und mittlerer Städte, an Gemeinde- und Amtsvorstehcr, an Stadt sekretäre und Bureauvorsteher bei größeren Gemeinden, an Polizei leiter, Standesbeamte, Archivbeamte und Bibliothekare. sie. Gcschästsbricsc müssen von dem Verkäufer eines Geschäfts an den Nachfolger wcitcrgegeben werden. — Von großem Interesse für die Geschäftswelt ist eine grundsätzliche Entscheidung des Reichsgerichts aus jüngster Zeit (22. März 1817, Aktenzeichen IV. 382/1K>, nach der der Käufer eines Geschäfts die für die Nichtersüllung des Vertrags vereinbarte Vertragsstrafe beanspruchen kann, wenn der Verkäufer alle mit dem Geschäftsbetrieb zusammenhängenden Postsachen nicht auslicfert. Hat der Käufer, wie es meist der Fall ist, den bis herigen Geschäftsbetrieb mit übernommen, so versteht cs sich, wie der höchste Gerichtshof ausführt, nach den Grundsätzen des redlichen Ver kehrs und nach der unter rechtschaffenen Kauflcuten herrschenden Handelssitte von selbst, daß der Vertrag darauf abziclte, dem Ge- fchäftsnachsolger auch die bisherige Kundschaft und jede Erweiterung des Kundenkreises nach Möglichkeit zu erhalten. Daraus ergibt sich die Weiterleitung aller noch an den Verkäufer gelangenden Eingänge, auch wenn sie persönlich an ihn gerichtet sind. Es bleibt dann dem Käufer überlassen, den Auftraggeber auf den Wechsel der Person des Geschäftsinhabers aufmerksam zu machen und anzufragen, wer den Auftrag ausführen soll. Einer ausdrücklichen Abmachung im Kauf verträge bedarf es nicht. Werden dem Käufer die Briefe vorenthalten, so wird ihn, die Möglichkeit zur Anknüpfung neuer Geschäftsverbin dungen entzogen, es entsteht ihm ein geschäftlicher Schaden, und dies berechtigt ihn, die Vertragsstrafe als verwirkt zu erklären. PeNovallllichrichte«. Gestorben: am s. Juni in einem Reserve-Lazarett Herr Oskar Hertel, Unteroffizier in einem bayer. Feld-Artillerie-Regiment, Inhaber des Eisernen Kreuzes. In dem im Alter von 22 Jahren Ver storbenen beklagt die Herdersche Verlagshandlnng in Kreiburg Im Breisgau den Verlust eines treuen, tüchtigen Mitarbeiters. Gefallen: am 18. Juni im Alter von 38 Jahren Herr Hans Rotier, Feldwebel in einem Infanterie-Regiment, Inhaber des Eiser nen Kreuzes, ein kenntnisreicher, treuer Mitarbeiter der Herder - schcn Verlagshandlung in Freiburg i. Br. Verantwortlicher Redaktcnr: Emll Thomas. — Verlag: Der Börsen verein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsches BuchhändserhauS. DrnU: Ramm L Seemann. Sämtlich in Leipzig. — Adresse der Redaktion und Expedition: Leipzig, Gerichtsweg 28 sBuchhändlersiauSs. 1024
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Keine Volltexte in der Vorschau-Ansicht.
- Einzelseitenansicht
- Ansicht nach links drehen Ansicht nach rechts drehen Drehung zurücksetzen
- Ansicht vergrößern Ansicht verkleinern Vollansicht